Boeselagers Genfer Millionen: Großmeister Festings Anzeige bei der Staatsanwaltschaft. Wurde er deshalb gestürzt?


Neuer "Wirbel" um Großkanzler Boeselager und den Malteserorden. Ging es im ordensinternen Machtkampf um 120 Millionen Euro, von denen nun 30 Millionen über Boeselager an den Orden fließen? Wurde Großmeister Festing von Papst Franziskus zur Abdankung gezwungen, weil er wegen des Geldes Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Genf wegen des Verdachts auf Unterschlagung erstattet hatte?
Neuer "Wirbel" um Großkanzler Boeselager und den Malteserorden. Ging es im ordensinternen Machtkampf um 120 Millionen Euro, von denen nun 30 Millionen über Boeselager an den Orden fließen? Wurde Großmeister Festing von Papst Franziskus zur Abdankung gezwungen, weil er wegen des Geldes Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Genf wegen des Verdachts auf Unterschlagung erstattet hatte?

(Rom) Der Sou­ve­rä­ne Mal­te­ser Rit­ter­or­den, der der­zeit nicht mehr gar so sou­ve­rän ist, son­dern de fac­to von Papst Fran­zis­kus unter kom­mis­sa­ri­sche Ver­wal­tung gestellt wur­de, kommt nicht zur Ruhe. Bereits im Zuge der Abset­zung des Groß­kanz­lers (Regie­rungs­chef) des Ordens, Albrecht Frei­herr von Boe­se­la­ger, ging die Rede von einer gro­ßen Sum­me Gel­des, die in der Schweiz liegt. Papst Fran­zis­kus setz­te Boe­se­la­ger wie­der in sein Amt ein und for­der­te vom Groß­mei­ster (Staats­ober­haupt), Fra Matthew Fest­ing, die Abdan­kung. Wie nun erst bekannt wur­de, ging es beim Streit auch um eine Anzei­ge, die der Groß­mei­ster bei der Staats­an­walt­schaft Genf ein­ge­bracht hat­te. Eine Anzei­ge, mit der ein Fonds von 120 Mil­lio­nen Schwei­zer Fran­ken blockiert wur­de. Kaum war Fest­ing gestürzt, zog Boe­se­la­ger im Namen des Ordens die Anzei­ge zurück und kas­siert nun 30 Mil­lio­nen aus die­sem Fonds für den Orden. Muß­te der Groß­mei­ster des­halb gestürzt werden?

„Wirbel wegen Malteser Spende“ die unter „Schwarzgeldverdacht“ steht

Anzei­ge

Es  herrscht neu­er „Wir­bel wegen Mal­te­ser Spen­de“, wie die Bild-Zei­tung vor einer Woche berich­te­te. Dabei geht es um die sei­ner­zeit kol­por­tier­ten 120 Mil­lio­nen Schwei­zer Fran­ken, bzw. um kon­kret 30 Mil­lio­nen Schwei­zer Franken.

CPVG
CPVG – Cha­ri­ta­ble Trust

In einem Inter­view mit Bild bestä­tig­te Boe­se­la­ger gegen­über Niko­laus Har­bu­sch, der auf Finanz­de­lik­te spe­zia­li­siert ist, daß der Orden Anfang März die erste Tran­che einer Spen­de von 30 Mil­lio­nen Schwei­zer Fran­ken kas­sier­te. Der Orden habe die ord­nungs­ge­mä­ße Pro­ve­ni­enz der Sum­me und die Zuver­läs­sig­keit der Per­son über­prüft, mit der Boe­se­la­ger am 1. März die Annah­me des Gel­des schrift­lich ver­ein­bar­te. Bild iden­ti­fi­zier­te die­se Per­son als „Aria­ne S.“, Treu­hän­de­rin in Genf des in Neu­see­land regi­strier­ten Cari­tas Pro Vitae Gra­du Cha­ri­ta­ble Trust (CPVG). Gemeint ist die Nie­der­län­de­rin Aria­ne Slin­ger, die auf Off-Shore und Treu­hand­ge­sell­schaf­ten spe­zia­li­siert ist mit Brief­ka­sten­fir­men auf den Vir­gin Islands, Baha­mas usw.

Laut Bild-Recher­che gebe es auf dem Weg, den das Geld zum Groß­kanz­ler nahm, jedoch eini­ge dunk­le Punk­te. Anfangs hat­te der Mal­te­ser­or­den selbst näm­lich bei der Staats­an­walt­schaft Genf Anzei­ge gegen die Treu­hän­de­rin der CPVG wegen des Ver­dachts der Unter­schla­gung erstat­tet, dann aber die Anzei­ge kurz vor der Unter­zeich­nung des Rah­men­ab­kom­mens vom 1. März wie­der zurück­ge­zo­gen. Der Mal­te­ser­or­den ist nicht gleich der Mal­te­ser­or­den, denn in der Zwi­schen­zeit hat­te ein har­ter, ordens­in­ter­ner Macht­kampf statt­ge­fun­den, bei dem zunächst Boe­se­la­ger abge­setzt wor­den war, am Ende aber der über ihm ste­hen­de Groß­mei­ster das Feld räu­men muß­te. Bei­de „Abset­zun­gen“ schei­nen in einem direk­ten Zusam­men­hang mit der CPVG und ihren Mil­lio­nen zu stehen.

Boeselager: Großspende „sauber“ – Wer aber ist „Herr Latour“?

Nach­dem die Bild-Zeit die Geld­trans­ak­ti­on als neu­en „Wir­bel“ bezeich­net hat­te, ging der Mal­te­ser­or­den an die Öffent­lich­keit und bekräf­tig­te, daß die Groß­spen­de „sau­ber“ sei.

Laut Boe­se­la­ger wird die Gesamt­sum­me auf sie­ben Jah­ren auf­ge­teilt über­wie­sen. Die erste Über­wei­sung umfaß­te drei Mil­lio­nen Schwei­zer Franken.

Der Bild-Jour­na­list frag­te auch nach „Herrn Latour“, von dem die erwähn­te Spen­de von 30 Mil­lio­nen Fran­ken stam­men soll, die Teil der 120 CPVG-Mil­lio­nen sind.

Boe­se­la­ger erklär­te, den Spen­der nicht zu ken­nen, aber zu wis­sen, daß er einer „rei­chen fran­zö­si­schen Fami­lie“ ange­hö­re. Die Gel­der sei­en „bereits vor dem Zwei­ten Welt­krieg in einen Treu­hand­fonds über­führt“ wor­den, so der Groß­kanz­ler. Der Mal­te­ser­or­den ken­ne weder den Vor­na­men noch die Geburts­da­ten die­ses „Herrn Latour“. Die Spen­de­rin an den Orden sei ja auch die CPVG, so Boe­se­la­ger, nicht „Herr Latour“, der anonym blei­ben möch­te, was der Orden respek­tie­re. Wen Bild und Magi­ster „Herrn Latour“ nen­nen, ist in Wirk­lich­keit der fran­zö­si­sche Ade­li­ge Jehan du Tour.

Har­bu­sch frag­te direkt nach, ob es sich um „Schwarz­geld“ hand­le und ob Boe­se­la­ger als „Schwarz­geld­ba­ron“ in die Ordens­ge­schich­te ein­ge­hen wol­le. Boe­se­la­ger demen­tier­te mit Nach­druck. Laut den Ver­fü­gun­gen des Spen­ders sol­le ein Vier­tel des Treu­hand­ver­mö­gens dem Orden zuflie­ßen. Die Sache sei geprüft wor­den, war­um soll also von „Schwarz­geld“ die Rede sein, so der Groß­kanz­ler. Die Anzei­ge gegen die Treu­hän­de­rin sei zurück­ge­zo­gen wor­den, weil sie halt­los gewe­sen und nie­mand zu Scha­den gekom­men sei, so der Frei­herr. Die 30 Mil­lio­nen sei­en für den Orden die weit­aus größ­te Ein­zel­spen­de der ver­gan­ge­nen zehn Jah­re. Es gel­te jedoch der Grund­satz: Wenn das Geld schmut­zig ist, wer­de es nicht ange­nom­men. Es sei­en in Ver­gan­gen­heit vom Orden bereits Spen­den wegen des Ver­dachts einer unsau­be­ren Quel­le abge­lehnt worden.

Durch Caritas evangelisieren – Macht des Großmeisters einschränken

Kon­fron­tiert von Har­bu­sch mit dem Vor­wurf, Boe­se­la­ger wol­le aus dem Orden eine nor­ma­le NGO machen, wider­sprach der Groß­kanz­ler ener­gisch. Die­se Kri­ti­ker wür­den ihn nicht ken­nen. Man hal­te an der Auf­ga­be fest, durch Cari­tas und Hilfs­mis­sio­nen zu evan­ge­li­sie­ren, wobei die Wür­de derer, denen gehol­fen wer­de, respek­tiert und nie­mand zu irgend etwas gezwun­gen werde.

Was den ordens­in­ter­nen Kon­flikt mit dem abge­setz­ten Fra Fest­ing anbe­langt, arbei­tet Boe­se­la­ger auf eine Ein­schrän­kung der Macht­be­fug­nis­se des Groß­mei­sters hin. Das aller­dings wäre ein tief­grei­fen­der Ein­schnitt in die hier­ar­chi­sche Glie­de­rung eines katho­li­schen Ordens. Der Punkt dürf­te mehr damit zu tun haben, daß die eigent­li­chen Ent­schei­dungs­be­fug­nis­se im Orden beim Ersten Stand lie­gen, wäh­rend Boe­se­la­ger und der Groß­teil der Rit­ter und Damen dem Zwei­ten und Drit­ten Stand angehören.

Der Vati­ka­nist San­dro Magi­ster äußer­te Ver­wun­de­rung über Boe­se­la­gers Aus­sa­ge zur Beschnei­dung der Großmeister-Kompetenzen.

„Es stimmt, daß der dama­li­ge Groß­mei­ster Fra Matthew Fest­ing bei der Abset­zung Boe­se­la­gers am ver­gan­ge­nen 6. Dezem­ber von sei­nen Voll­mach­ten Gebrauch mach­te, ohne sich dafür die (nicht not­wen­di­ge) Zustim­mung der gan­zen Ordens­lei­tung zu holen. Es stimmt aber auch, daß Boe­se­la­ger in sei­ner frü­he­ren Funk­ti­on als Groß­hos­pi­ta­lier des Ordens und dann als Groß­kanz­ler häu­fig, und in die­sem Fall wirk­lich gegen die Ordens­re­geln, ohne Wis­sen des Groß­mei­ster han­del­te, und daß gera­de das einer der Grün­de für den Bruch zwi­schen den bei­den war.“

Die CPVG-Millionen, der Papst und die Wiedereinsetzung Boeselagers als Großkanzler

Die Exi­stenz der Schwei­zer Mil­lio­nen, die von der CPVG ver­wal­tet wer­den, war einer der Punk­te, die Boe­se­la­ger „vor dem Groß­mei­ster geheim­ge­hal­ten hat­te“, so Magi­ster. Als Groß­mei­ster Fest­ing von deren Exi­stenz erfuhr, setz­te er eine Unter­su­chungs­kom­mis­si­on ein. Sie soll­te über die­se Treu­hand­ge­sell­schaft Nach­for­schun­gen anstel­len, da eini­ge Umstän­de undurch­sich­tig waren, aber im Zusam­men­hang mit Boe­se­la­ger und drei wei­te­ren füh­ren­den Ordens­mit­glie­dern stan­den: Erz­bi­schof Sil­va­no Toma­si, vor­mals Ver­tre­ter des Hei­li­gen Stuhls bei den Ver­ein­ten Natio­nen in Genf, Marc Odend­all, ein deutsch-fran­zö­si­scher Finanz­in­ve­stor, und Mar­wan Seh­na­oui, der Vor­sit­zen­de des Mal­te­ser­or­dens im Libanon.

Die Treuhänderin
Die Treu­hän­de­rin

Der Bericht der Unter­su­chungs­kom­mis­si­on ver­an­laß­te Groß­mei­ster Fest­ing, wegen des Ver­dachts der Unter­schla­gung, bei der Staats­an­walt­schaft Genf Anzei­ge gegen die Treu­hän­de­rin der CPVG zu erstat­ten. Die Staats­an­walt­schaft wur­de umge­hend aktiv und blockier­te den gesam­ten Fonds der 120 Millionen.

Nach­dem Fest­ing am 6. Dezem­ber Boe­se­la­ger als Groß­kanz­ler des Ordens ent­las­sen hat­te, wand­te sich der Frei­herr an Kar­di­nal­staats­se­kre­tär Paro­lin um Hil­fe. Papst Fran­zis­kus setz­te dar­auf am 22. Dezem­ber sei­ner­seits eine Unter­su­chungs­kom­mis­si­on ein, um die Anschul­di­gun­gen Fest­ings gegen Boe­se­la­ger zu prü­fen. Die fünf­köp­fi­ge Kom­mis­si­on bestand aller­dings aus Erz­bi­schof Toma­si, Odend­all und Seh­na­oui, und damit mehr­heit­lich aus engen Ver­trau­ten Boe­se­la­gers, die zudem in einem direk­ten Zusam­men­hang mit der CPVG stan­den. Die ande­ren Mit­glie­der waren der bel­gi­sche Rechts­an­walt Jac­ques de Lie­de­ker­ke und der Jesu­it Gian­fran­co Ghir­lan­da. Auch de Lie­de­ker­ke wird von Magi­ster zu den „sehr eng“ mit Boe­se­la­ger ver­bun­de­nen Per­so­nen gezählt. Mit ande­ren Wor­ten: Der Papst hat­te auf Emp­feh­lung des Kar­di­nal­staats­se­kre­tärs eine Gefäl­lig­keits­kom­mis­si­on ein­ge­setzt. Vor allem die per­sön­li­che Ver­strickung in die Gen­fer CPVG-Ange­le­gen­heit, die selbst Teil des Unter­su­chungs­ge­gen­stan­des der Kom­mis­si­on war, ver­an­laß­te Groß­mei­ster Fest­ing, unter Ver­weis auf die Sou­ve­rä­ni­tät des Ordens, eine Zusam­men­ar­beit mit der päpst­li­chen Unter­su­chungs­kom­mis­si­on wegen „Befan­gen­heit“ abzulehnen.

Nicht uner­wähnt sei, daß fast gleich­zei­tig mit dem Aus­bruch des Kon­flikts um Albrecht Boe­se­la­ger sein Bru­der Georg in die Füh­rungs­ebe­ne der Vatik­an­bank IOR beru­fen wurde.

Kritik an „Interessenskonflikt“ – Vatikan stellt sich taub

Die Pro­te­ste von Groß­mei­ster Fest­ing gegen die­se „Inter­es­sen­kon­flik­te“ in der päpst­li­chen Kom­mis­si­on stie­ßen im Vati­kan auf tau­be Ohren. Die Kom­mis­si­on arbei­te­te in Rekord­zeit und gelang­te – ange­sichts ihrer Zusam­men­set­zung – erwar­tungs­ge­mäß zum Ergeb­nis, daß alle Vor­wür­fe des Groß­mei­sters gegen Boe­se­la­ger halt­los seien.

Mit die­sem Per­sil­schein in der Hand ver­lang­te Papst Fran­zis­kus von Fra Matthew Fest­ing am 24. Janu­ar die Wie­der­ein­set­zung Boe­se­la­gers als Groß­kanz­ler, was die­ser ent­schie­den ver­wei­ger­te. Dar­auf for­der­te der Papst Fest­ings Kopf. Ent­täuscht über die Hal­tung des Pap­stes, dank­te Fest­ing ab.

Fran­zis­kus setz­te Kuri­en­erz­bi­schof Ange­lo Becciu, Sub­sti­tut des Kar­di­nal­staats­se­kre­tärs und Boe­se­la­ger-Freun­des, als Son­der­le­ga­ten für den Mal­te­ser­or­den ein, der fak­tisch seit­her die Kon­trol­le über den Orden ausübt.

Anzeige zurückgezogen – Millionen kassiert

Wie nun die Bild-Zei­tung auf­deck­te und Boe­se­la­ger bestä­tig­te, hat­te der von ihm gewon­ne­ne Macht­kampf im Orden noch wei­ter­ge­hen­de Kon­se­quen­zen. Die neue Ordens­lei­tung, deren mäch­tig­ster Mann nun Boe­se­la­ger ist, zog auf sein Drän­gen hin die von Groß­mei­ster Fest­ing in Genf ein­ge­brach­te Anzei­ge gegen die Treu­hän­de­rin zurück. Nur einen Monat nach der vom Papst erzwun­ge­nen Abdan­kung Fest­ings und der Wie­der­ein­set­zung Boe­se­la­gers unter­zeich­ne­te die­ser das Rah­men­ab­kom­men mit der CPVG-Treu­hän­de­rin und kas­sier­te die ersten drei Mil­lio­nen. Eine bemer­kens­wer­te Eile. Immer­hin war die­se Ein­rich­tung dem vor­ma­li­gen Groß­mei­ster, nach­dem er den Bericht der ordens­in­ter­nen Unter­su­chungs­kom­mis­si­on gele­sen hat­te, so ver­däch­tig, daß er die Staats­an­walt­schaft ein­ge­schal­tet hatte.

Da die Anzei­ge zurück­ge­zo­gen wor­den war, wur­de die Blocka­de über die CPVG-Mil­lio­nen aufgehoben.

Die Anzei­ge läßt den Macht­kampf im Orden mög­li­cher­wei­se unter einem ganz neu­en Licht erschei­nen. Die Blockie­rung eines mit 120 Mil­lio­nen dotier­ten Fonds kann Motiv für ziem­lich viel sein. Sie erklärt viel­leicht, war­um Boe­se­la­ger im Macht­kampf unbe­dingt sie­gen und Fest­ing aus­ge­schal­tet wer­den muß­te. Die Etap­pe des Macht­kampfs wären dem­nach weni­ger das zufäl­li­ge Ergeb­nis auf­ein­an­der­fol­gen­der Ereig­nis­se gewe­sen. Über dem gan­zen Streit lag der Schat­ten der CPVG, einer Anzei­ge gegen deren Treu­hän­de­rin, von 30 Mil­lio­nen für den Orden und ins­ge­samt 120 Mil­lio­nen Euro.

Im Dunkeln bleibt „Ariane S.“ – Bekommt der Orden einen neuen Großmeister?

„Im Dun­keln blei­ben vor­erst die myste­riö­se ‚Aria­ne S.‘ “, so Magi­ster, und die nähe­ren Umstän­de ihrer Kon­tak­te zu Boe­se­la­ger, Toma­si, Odend­all und Seh­na­oui. Han­delt es sich dabei um Aria­ne Slinger?

Edward Pen­tin, der Vati­ka­nist des Natio­nal Catho­lic Regi­ster, hat­te bereits im Janu­ar mit Aria­ne S, so nennt sie jeden­falls die Bild-Zei­tung, Kon­takt auf­ge­nom­men. Die­se reagier­te scharf und droh­te Anzei­gen an, soll­te auch nur ihr Name und der ande­rer, an der CPVG betei­lig­ter Per­so­nen genannt wer­den oder die CPVG betref­fen­de Doku­men­te ver­öf­fent­licht werden.

Ende April tritt der Erste Stand des Mal­te­ser­or­dens zusam­men. Offen ist noch, ob er bereits einen neu­en Groß­mei­ster wäh­len darf oder das Pro­vi­so­ri­um des vakan­ten Groß­mei­ster­stuhls ver­län­gert wird. Boe­se­la­ger hat, obwohl nicht Mit­glied des Ersten Stan­des, mit Hil­fe von Kar­di­nal­staats­se­kre­tär Paro­lin und Papst Fran­zis­kus erheb­li­chen Ein­fluß auf die­se Ent­schei­dung. 2014 hat­te sich auf dem Gene­ral­ka­pi­tel des Ersten Stan­des der „deut­sche“ Flü­gel des Ordens gegen­über dem „ita­lie­ni­schen“ Flü­gel durch­ge­setzt. Boe­se­la­ger war zum Groß­kanz­ler auf­ge­stie­gen. Die Posi­ti­on der „Deut­schen“ ist seit dem Sturz von Groß­mei­ster Fest­ing und mit Papst Fran­zis­kus im Rücken stär­ker denn je. Die Fra­ge ist, wie die rund 60 Ange­hö­ri­gen des Ersten Stan­des auf die Tur­bu­len­zen reagie­ren, in die der Orden durch die „Deut­schen“ gera­ten ist.

Das Kapi­tel Boe­se­la­ger scheint aber noch nicht abge­schlos­sen. Der histo­risch hoch­see­taug­li­che Orden hat noch nicht in ruhi­ge­re Gewäs­ser gefunden.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Bild (Screen­shot)

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