Trump streicht Gelder für Abtreibungslobby? – Sechs EU-Staaten sagen: „Wir zahlen“


Abtreibungsbefürworter und ihr Verhältnis zum ungeborenen Kind: "Mein Leben, dein Tod"
Abtreibungsbefürworter und ihr Verhältnis zum ungeborenen Kind: "Mein Leben, dein Tod"

(Washington/​Brüssel) US-Prä­si­dent Donald Trump strich der Abtrei­bungs­lob­by Mil­li­ar­den Dol­lar an staat­li­chen Gel­dern. Nun liegt die Ant­wort aus Euro­pa vor. Sechs EU-Mit­glieds­staa­ten erklär­ten: „Wir zahlen“.

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Donald Trump unter­zeich­ne­te am 23. Janu­ar, nur weni­ge Stun­den nach sei­ner Ver­ei­di­gung als 45. Prä­si­dent der USA, ein Finan­zie­rungs­ver­bot für Orga­ni­sa­tio­nen, die in ande­ren Län­dern Abtrei­bung för­dern. Die Wie­der­ein­set­zung der Mexi­co City Poli­cy bedeu­tet für die Abtrei­bungs­lob­by einen Ver­lust von Mil­li­ar­den von US-Dol­lars. Betrof­fen sind eben­so Abtrei­bungs­or­ga­ni­sa­tio­nen wie Hilfs­wer­ke und Ent­wick­lungs­hil­fe­or­ga­ni­sa­tio­nen. „Ein guter Tag für das Lebens­recht unge­bo­re­ner Kin­der“ hieß es aus der US-Lebensrechtsbewegung.

„Es geht um Gender-Rechte“

Doch es dau­er­te nicht lan­ge, und aus Euro­pa kam die Retour­kut­sche. Meh­re­re EU-Mit­glieds­staa­ten gaben bekannt, daß sie zah­len wol­len. Die Nie­der­lan­de, Schwe­den, Bel­gi­en, Däne­mark, Luxem­burg und Finn­land, aber auch Kana­da und die Kap­ver­di­schen Inseln erklär­ten, in den kom­men­den vier Jah­ren 600 Mil­lio­nen Dol­lar zur För­de­rung der welt­wei­ten Abtrei­bung auf­brin­gen zu wol­len. „Es geht um Gen­der-Rech­te“, so die Begründung.

Die genann­te Sum­me kann den Ver­lust durch die Strei­chung von US-Bun­des­mit­teln nicht aus­glei­chen. Die Ankün­di­gung zeigt jedoch, wie tief die Bruch­li­nie zwi­schen zwei unter­schied­li­chen Welt­sich­ten ist. Sie zeigt auch, wo wel­che Regie­run­gen ste­hen und wie gründ­lich sie die „Kul­tur des Todes“ inha­liert haben und wie tief sie in die Tötungs­in­du­strie unschul­di­ger, unge­bo­re­ner Kin­der ver­strickt sind.

Das Finan­zie­rungs­ver­bot der Mexi­co City Poli­cy wur­de 1984 von US-Prä­si­dent Ronald Rea­gan ein­ge­führt. Jeder demo­kra­ti­sche Prä­si­dent, bis­her Bill Clin­ton und Barack Oba­ma, setz­te es außer Kraft. Jeder repu­bli­ka­ni­sche Prä­si­dent, bis­her Geor­ge W. Bush und Donald Trump, setz­te es wie­der in Kraft. Die Fron­ten sind klar abge­setzt. 83 Pro­zent der US-Bür­ger unter­stüt­zen die Ent­schei­dung Trumps kein US-Geld zur För­de­rung der Abtrei­bung in ande­ren Staa­ten aus­zu­ge­ben. 60 Pro­zent der US-Bür­ger lehnt auch jede Abtrei­bungs­fi­nan­zie­rung durch Steu­er­gel­der im Inland ab. Bei­des hat­te sein Amts­vor­gän­ger Oba­ma gegen die Mehr­heit sei­nes Vol­kes umgesetzt.

Das „alte“ Europa springt ein

Wäh­rend die Wie­der­ein­set­zung der Mexi­co City Poli­cy 2001 unter Geor­ge W. Bush ver­hält­nis­mä­ßig ruhig über die Büh­ne ging, kam es nun zu empör­ten Pro­te­sten der Abtrei­bungs­be­für­wor­ter in den USA und ande­ren Tei­len der Welt. Acht Staa­ten, sechs davon EU-Mit­glieds­län­der, kün­dig­ten an, daß sie die Finan­zie­rung zur För­de­rung der Abtrei­bung in der Welt über­neh­men wer­den. Da Trump die Kas­sen der Abtrei­bungs­lob­by leert, wol­len die­se Staa­ten sie wie­der auf­fül­len. Die drei Bene­lux-Staa­ten und die drei skan­di­na­vi­schen Staa­ten Däne­mark, Schwe­den und Finn­land sowie die Kana­da und die Kap­ver­di­schen Inseln wol­len einen gemein­sa­men Fonds schaf­fen, in den sie in den kom­men­den vier Jah­ren 600 Mil­lio­nen Dol­lar ein­zah­len wollen.

Die stell­ver­tre­ten­de schwe­di­sche Mini­ster­prä­si­den­tin Isa­bel­la Lövin erklär­te gegen­über Reu­ters: „Am 2. März wird in Brüs­sel eine Tagung statt­fin­den, um die Kam­pa­gne zur Samm­lung der Gel­der zu star­ten, mit denen den Pro­jek­ten der Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­tio­nen gehol­fen wer­den soll“, die welt­weit die Abtrei­bung finan­zie­ren. So direkt sag­te es Lövin natür­lich nicht, son­dern gebrauch­te statt des Wor­tes „Abtrei­bung“ das Wort „Fami­li­en­pla­nung“. „Das Dekret von Trump kann für vie­le Frau­en wirk­lich gefähr­lich sein. Wenn die Frau­en nicht über ihre Kör­per und ihr Schick­sal bestim­men kön­nen, könn­te es ern­ste Fol­gen für die Errei­chung der glo­ba­len Ziel im Bereich der Gen­der-Rech­te und der Besei­ti­gung der glo­ba­len Armut geben.“

Tabu Abtreibung – Trumps Finanzierungsverbot könnte „globale Ziele“ gefährden

Lövin gehör­te den schwe­di­schen Grü­nen an, dort Milieu­par­tei genannt, die seit 2014 das Land in einer Koali­ti­on mit den Sozi­al­de­mo­kra­ten regieren.
Wel­che Ver­wir­rung in Euro­pa in Sachen Abtrei­bung herrscht, zeigt das Bei­spiel Finn­land, wo seit 2015 eine Mit­te-rechts-Koali­ti­on aus Libe­ra­len, Libe­ral­kon­ser­va­ti­ven und den rech­ten Wah­ren Fin­nen regiert. Letz­te­re gel­ten als „Rechts­par­tei“, sit­zen aller­dings im EU-Par­la­ment zusam­men mit den bri­ti­schen Kon­ser­va­ti­ven in einer gemein­sa­men Frak­ti­on. In Bel­gi­en sind die flä­mi­schen Christ­de­mo­kra­ten Teil der Regie­rungs­ko­ali­ti­on. In Luxem­burg regie­ren die Links­par­tei­en mit den Libe­ra­len, in den Nie­der­lan­den die Rechts­li­be­ra­len mit den Sozi­al­de­mo­kra­ten und in Däne­mark wird eine rechts­li­be­ra­le Regie­rung von Kon­ser­va­ti­ven und Rech­ten gestützt.

Am Tabu Abtrei­bung wagt es in Euro­pa von links bis rechts nie­mand ernst­haft zu rüt­teln, dabei befin­den sich fast alle euro­päi­schen Völ­ker in einem star­ken Schrump­fungs­pro­zeß. Durch mas­si­ve Zuwan­de­rung wird die­ser Rück­gang über­tüncht, damit ein Umdenk­pro­zeß ver­hin­dert wird.

Kana­da wird vom Katho­li­ken Justin Tru­deau und sei­ner Libe­ra­len Par­tei regiert. Tru­deaus Vater, Pierre, führ­te als Mini­ster­prä­si­dent in Kana­da die Abtrei­bung ein. Es ver­wun­dert daher nicht, daß der Sohn sich gleich dem Rei­gen der Abtrei­bungs­fi­nan­zie­rer anschloß.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Tem­pi (Screen­shot)

 

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