Suspendierung a divinis gegen den „ersten Märtyrer von Amoris laetitia“ aufgehoben


(Bogo­ta) Don Luis Car­los Uri­be Medi­na, der Prie­ster des kolum­bia­ni­schen Bis­tums Perei­ra, wur­de vom Bischof wie­der in sein Amt ein­ge­setzt. Don Uri­be war zum „ersten Mär­ty­rer von Amo­ris lae­ti­tia“ gewor­den.

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Wegen sei­ner Kri­tik an Amo­ris lae­ti­tia und des­sen pasto­ra­ler Umset­zung als Angriff gegen die Unauf­lös­lich­keit der sakra­men­ta­len Ehe war der Prie­ster von sei­nem Bischof wie ein Häre­ti­ker und Schis­ma­ti­ker behan­delt wor­den. Er habe sich „offen­sicht­lich“ aus der „Gemein­schaft mit dem Papst“ gelöst, wes­halb er von sei­nem Bischof a divi­nis sus­pen­diert wor­den war.

Don Uri­bes Sus­pen­die­rung vom Prie­ster­tum erreg­te welt­wei­tes Auf­se­hen, da er sich kei­ner Ver­feh­lung schul­dig gemacht hat­te, außer jener, die bis­he­ri­ge Leh­re und Pra­xis der katho­li­schen Kir­che zu verteidigen.

Don Uribe Erklärung
Don Uri­be Erklärung

Das Auf­se­hen scheint Wir­kung gezeigt zu haben. Am 31. Janu­ar setz­te Bischof Rigo­ber­to Cor­re­dor Ber­mu­dez, Diö­ze­san­bi­schof von Perei­ra, Don Uri­be wie­der in sei­ne prie­ster­li­chen Voll­mach­ten ein. Dazu unter­zeich­ne­ten der Bischof und Don Uri­be eine gemein­sa­me Erklä­rung. Dar­in erklärt Don Uri­be nach einem „brü­der­li­chen Gespräch“ mit dem Bischof „freie Stücken“, daß er  „im Gehor­sam und Respekt gegen­über dem Hei­li­gen Vater Fran­zis­kus und mei­nem Diö­ze­san­bi­schof in der Apo­sto­li­schen Leh­re und Tra­di­ti­on der Kir­che blei­ben“ wolle.

Mit „Erlaub­nis mei­nes Diö­ze­san­bi­schofs neh­me ich mei­nen prie­ster­li­chen Dienst ab heu­te, 31. Janu­ar 2017, wie­der auf“.

Ein Bild des von Don Uri­be und Bischof Cor­re­dor unter­zeich­ne­ten Schrei­bens über die Wie­der­ein­glie­de­rung in den Diö­ze­san­kle­rus wur­de von Secre­tum meum mihi ver­öf­fent­licht. Mit der Erklä­rung bestä­tig­te Don Uri­be letzt­lich nur, was er ohne­hin gesagt hatte.

Wie Radio Rosa Misti­ca Colom­bia berich­te­te, habe Bischof Cor­re­dor sei­ne Straf­maß­nah­me kor­ri­giert, nach­dem ihm alle Infor­ma­tio­nen zu den Aus­sa­gen von Don Uri­be zur Kennt­nis gebracht wor­den waren. Kon­kret, so der Radio­sen­der, gehe es dabei um die Amo­ris-lae­ti­tia-Inter­pre­ta­ti­on von Kar­di­nal Chri­stoph Schön­born vom 8. April 2016. Papst Fran­zis­kus hat­te die Schön­born-Aus­sa­gen weni­ge Tage spä­ter als „authen­ti­sche Inter­pre­ta­ti­on“ des umstrit­te­nen nach­syn­oda­len Schrei­bens bezeichnet.

Don Uri­be hat­te Schön­borns Aus­le­gung kri­ti­siert und zurück­ge­wie­sen. Eben­so kri­ti­sier­te er Papst Fran­zis­kus, weil die­ser die Schön­born-Inter­pre­ta­ti­on als „authen­tisch“ bezeich­net und sich damit zu eigen gemacht hatte.

Nach­dem Bischof Cor­re­dor den Schön­born-Text gele­sen hat­te, habe er sei­ne Mei­nung über Don Uri­be geän­dert und die Straf­maß­nah­me zurück­ge­nom­men, so Radio Maria Misti­ca Colom­bia. Der Sen­der beruft sich dafür auf einen Augen- und Ohren­zeu­gen, der nament­lich unge­nannt blieb.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Secre­tum meum mihi (Screen­shot)

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3 Kommentare

  1. Hät­te man in glei­cher Wei­se zu Zei­ten von Papst Bene­dikt, jeden Bischof oder Prie­ster sofort sus­pen­diert, der ihn (Papst Bene­dikt) öffent­lich kri­ti­siert oder sich sei­nen Anwei­sun­gen wider­setzt hät­te, dann hät­te man – zumin­dest im deutsch­spra­chi­gen Raum – fast kei­ne Hir­ten mehr! Hier wird ohne Zwei­fel mit zwei­er­lei Maß gemessen!

  2. „Nach­dem Bischof Cor­re­dor den Schön­born-Text gele­sen hat­te, habe er sei­ne Mei­nung über Don Uri­be geändert“
    Was sind das für Straf­maß­nah­men ohne Kennt­nis der
    F)AKTENLAGE?

    • Das ist Peronismus:
      erst in vor­aus­ei­len­dem Gehor­sam wild nie­der­knüp­peln und dann hin­ter­her alles wie­der unge­tan ver­su­chen zu machen.
      „La sot­ti­se ne tue pas“-„Torheit ist nicht tötlich“.

      Dazu sehr pas­send der heu­ti­ge Kom­men­tar v. Pater Fede­ri­go Lom­bar­di SI, lang­jäh­ri­gem Pres­se­spre­cher v. P. Franziskus:
      „Die neue Medi­en pas­sen sehr gut zu dem Pon­ti­fi­kat v. Papst Franziskus“.
      Das kann man in der Tat sagen 🙂
      (Der Bischof v. Perei­ra hat es schon erfah­ren dürfen)

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