New York Times und Washington Post fordern vom Papst hartes Vorgehen gegen Kardinal Raymond „Breitbart“ Burke


Washington Post: „Härtere Maßnahmen“ gegen Kardinal Burke gefordert
Washington Post: „Härtere Maßnahmen“ gegen Kardinal Burke gefordert

(Washington/​Rom) Die bei­den links­li­be­ra­len Leit­me­di­en der USA, die New York Times und die Washing­ton Post, befin­den sich im offe­nen Krieg mit dem neu­en amtie­ren­den US-Prä­si­den­ten Donald Trump. Bei­de Tages­zei­tun­gen setz­ten in den ver­gan­ge­nen Tagen die­sel­be Stra­te­gie ein und attackier­ten den US-ame­ri­ka­ni­schen Kar­di­nal Ray­mond Bur­ke mit der indi­rek­ten Absicht, Papst Fran­zis­kus damit unter­stüt­zen zu wol­len, vor allem aber eine gemein­sa­me Kampf­front zu bil­den. Die bei­den Medi­en zogen dabei eine Par­al­le­le zwi­schen Kar­di­nal Bur­ke und US-Prä­si­dent Donald Trump. Der Kar­di­nal wur­de in die zu bekämp­fen­de „Ach­se des Bösen“ ein­ge­reiht und das inter­na­tio­na­le Schlacht­feld im Kampf um das Wei­ße Haus auf die katho­li­sche Kir­che erweitert.

Auftakt durch New York Times – Schärferer Ton durch Washington Post

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In der New York Times war es Jason Horo­witz, der nach dem Auf­tau­chen der Pro­test­pla­ka­te gegen die Amts­füh­rung von Papst Fran­zis­kus die Rich­tung vor­gab. Mit „Vati­can Tra­di­tio­na­lists See Hero in Trump Aide“, schlug Horo­witz am 7. Febru­ar bereits im Titel die Brücke nach Washing­ton. Am sel­ben Tag erschien der glei­che Arti­kel unter dem Titel „Ste­ve Ban­non Car­ri­es Batt­les to Ano­ther Influ­en­ti­al Hub: The Vati­can“ auf der Inter­net­sei­te der New York Times und am 8. Febru­ar als von Horo­witz gezeich­ne­ter Arti­kel in spa­ni­scher Über­set­zung in der argen­ti­ni­schen Tages­zei­tung La Naci­on, wo die italo-argen­ti­ni­sche Papst-Freun­din und Papst-Bio­gra­phin Eli­sa­bet­ta Piqué für die katho­li­sche Kir­che zustän­dig ist.

Am 9. Febru­ar leg­te die Washing­ton Post mit schär­fe­rem Ton­fall nach. Die austra­li­sche Jour­na­li­stin Emma-Kate Sym­ons, die in Zusam­men­ar­beit mit der New York Times für die Stif­tung Women in the World schreibt, wetz­te mit dem Gast­kom­men­tar„How Pope Fran­cis can cle­an­ce the far-right rot from de Catho­lic Church“ die Messer.

Zuletzt berich­te­te Sym­ons mit gei­fern­dem Ton über den Women’s March on Washing­ton am 21. Janu­ar gegen US-Prä­si­dent Trump und für das „Frau­en­recht“, unge­bo­re­ne Kin­der töten zu dürfen.

„Härtere Maßnahmen“ gegen Kardinal Raymond ‚Breitbart‘ Burke“

Horo­witz berei­te­te den Boden, Sym­ons lie­fer­te die unge­schmink­te Hand­lungs­auf­for­de­rung an Papst Fran­zis­kus, gegen jene Kräf­te in der Kir­che vor­zu­ge­hen, gegen wel­che die bei­den Tages­zei­tun­gen auf poli­ti­scher Ebe­ne kämpfen.

„Papst Fran­zis­kus muß här­te­re Maß­nah­men gegen den ein­fluß­reich­sten Katho­li­ken der USA in Rom, Kar­di­nal Ray­mond ‚Breit­bart’ Bur­ke ergreifen.“

Sym­ons stellt damit den Kar­di­nal auf eine Stu­fe mit der alter­na­ti­ven Nach­rich­ten­platt­form Breit­bart News Net­work, die bis August 2016 von Ste­ve Ban­non gelei­tet wur­de. Ban­non gab sei­ne Stel­lung auf, um erfolg­reich Trumps Prä­si­dent­schafts­wahl­kampf zu lei­ten, der ihn Ende Janu­ar als Chef­stra­te­gen mit ins Wei­ße Haus nahm.

Ban­non ist hin­ter Trump der meist­ge­haß­te Feind des lin­ken Main­streams und des durch den Wahl­sieg Trumps gede­mü­tig­ten Estab­lish­ments. Mit der Gleich­set­zung von Kar­di­nal Bur­ke mit Ban­non wird die­ser Haß bewußt auf Kar­di­nal Bur­ke aus­ge­wei­tet. Die Front­bil­dung nimmt zuse­hends här­te­re Züge an.

Angriff mit rassistischem Zungenschlag

Sym­ons unter­stellt dem Kar­di­nal, das „Reform­papst­tum“ von Fran­zis­kus zu unter­mi­nie­ren, der auf der Grund­la­ge des Evan­ge­li­ums das „Mit­leid“ auch „Flücht­lin­gen und Mus­li­men“ zukom­men las­se. Kar­di­nal Bur­ke hin­ge­gen nüt­ze sei­nen Ein­fluß im Vati­kan dazu, „um extre­mi­sti­sche Kräf­te zu legi­ti­mie­ren, die die libe­ra­le west­li­che Demo­kra­tie im Stil von Ste­phen K. Ban­non abbau­en wol­len“. Sym­ons Arti­kel bekommt sogar einen ras­si­sti­schen Zun­gen­schlag, wenn sie einen „poli­ti­schen Krieg“ im Vati­kan im Gan­ge sieht „zwi­schen dem Moder­ni­sie­rer Papst Fran­zis­kus und einem kon­ser­va­ti­ven Flü­gel, der die Herr­schaft eines wei­ßen Chri­sten­tums wie­der­her­stel­len will.“

Wört­lich schrieb Symons:

„Pope Fran­cis needs to take toug­her action against the United Sta­tes’ most influ­en­ti­al Catho­lic in Rome, Car­di­nal Ray­mond ‚Breit­bart‘ Bur­ke. The rene­ga­de cle­ric is not only under­mi­ning Francis’s refor­mist, com­pas­sio­na­te papa­cy, and gos­pel tea­ching as it applies to refu­gees and Mus­lims, but the rebel prin­ce of the church is also using his posi­ti­on within the walls of the Vati­can to legi­ti­mi­ze extre­mist forces that want to bring down Western libe­ral demo­cra­cy, Ste­phen K. Ban­non-style. Sim­ply put, the Vati­can is facing a poli­ti­cal war bet­ween the moder­ni­zing Pope Fran­cis and a con­ser­va­ti­ve wing that wants to Wie­der­ho­len white Chri­sti­an dominance.“

In einem kru­den Wirr­warr, das an das Den­ken links­ra­di­ka­ler Krei­se erin­nert, kon­stru­iert Sym­ons im Schnell­durch­lauf ein angeb­li­ches faschi­sti­sches, rechts­extre­mes, White Supre­ma­cy-Netz­werk.

Die bei­den Leit­me­di­en des lin­ken Main­streams bemü­hen sich unver­hüllt um jene poli­ti­sche Alli­anz zwi­schen den Geg­nern von US-Prä­si­dent Trump und der katho­li­schen Kir­che unter Papst Fran­zis­kus, von der das Wall­street Jour­nal am 24. Dezem­ber 2016 mit dem Arti­kel „The Lea­der of The Glo­bal Left“ berich­te­te.

Es ist nicht lan­ge her, da war das Ver­hält­nis der New York Times und der Washing­ton Post zur katho­li­schen Kir­che und zu den Päp­sten noch ein ganz anderes.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Washing­ton Post (Screen­shot)

 

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