„Islamischer Staat“ bezahlt minderjährigen Migranten Reise nach Europa, wenn sie …


Islamischer Staat in Libyen: "Dschihadisten bezahlen minderjährigen Migranten die Reise nach Europa, wenn sie sich ihnen anschließen und bereit sind in Europa Attentate zu verüben" (Quilliam Report)
Islamischer Staat in Libyen: "Dschihadisten bezahlen minderjährigen Migranten die Reise nach Europa, wenn sie sich ihnen anschließen und bereit sind in Europa Attentate zu verüben" (Quilliam Report).

(Lon­don) Die Dschi­had-Miliz Isla­mi­scher Staat (IS) „bezahlt min­der­jäh­ri­gen Migran­ten, die sich dem Kali­fen anschlie­ßen, die Rei­se nach Euro­pa“. Dies geht aus dem jüng­sten Bericht der bri­ti­schen Denk­fa­brik Quil­liam her­vor. „Zwi­schen Juni 2016 und Janu­ar 2017 gab es 263 Rekrutierungsversuche.“

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Der Isla­mi­sche Staat (IS) bezahlt min­der­jäh­ri­gen Migran­ten die Über­fahrt von Liby­en nach Euro­pa, wenn die­se ver­spre­chen, sich dem Dschi­had anzu­schlie­ßen. Min­der­jäh­ri­ge sei­en leich­ter lenk­bar und wür­den als „Flücht­lin­ge“ in Euro­pa bevor­zugt behandelt.

Bereits bis­her war bekannt, daß der IS in Liby­en Tei­le der Schlep­per­rou­te von Afri­ka nach Euro­pa kon­trol­liert. Mit den ande­ren Tei­len wer­de man sich einig. In Euro­pa ver­fügt der IS über ein Netz­werk von Adres­sen und Kon­takt­per­so­nen um Ankömm­lin­ge not­falls unter­zu­brin­gen und vor den Augen der euro­päi­schen Behör­den unsicht­bar zu machen. In der Regel wür­den aber ohne­hin die euro­päi­schen Staa­ten unter dem Stich­wort „Flücht­lings­hil­fe“ für die Ankömm­lin­ge sorgen.

Quilliam Report: 88.300 eingewanderte, muslimische Minderjährige gefährdet

Laut dem jüng­sten von der bri­ti­schen Denk­fa­brik Quil­liam vor­ge­leg­ten Bericht, sind rund 88.300 min­der­jäh­ri­ge Mus­li­me in Euro­pa radi­ka­li­sie­rungs­ge­fähr­det, die in jüng­ster Zeit ein­ge­wan­dert sind.

Die Quil­liam Foun­da­ti­on wur­de 2008 in Lon­don von ehe­ma­li­gen Isla­mi­sten gegrün­det, die als Aus­stei­ger sich heu­te gegen isla­mi­sti­sche Ideen stel­len. Die Lei­ter der Stif­tung sind  Maa­jid Nawaz und Ed Husain. Benannt ist sie nach dem Bri­ten Wil­liam Hen­ry Abdul­lah Quil­liam (1856–1932). Der Metho­dist Quil­liam stamm­te aus rei­chem Eltern­haus. Auf einer Rei­se nach Nord­afri­ka kon­ver­tier­te der pro­hi­bi­tio­ni­stisch gesinn­te Rechts­an­walt 1887 zum Islam. In Liver­pool grün­de­te er 1889 die erste Moschee Englands.

Laut dem am Mon­tag ver­öf­fent­lich­ten Quil­liam-Report ver­su­chen Dschi­had-Grup­pen wie der Isla­mi­sche Staat und Boko Haram in den Flücht­lings- und Migran­ten­la­gern jun­ge Män­ner für Atten­ta­te in Euro­pa zu rekru­tie­ren. Der Isla­mi­sche Staat bie­te in den Lagern im Liba­non und Jor­da­ni­en poten­ti­el­len Kan­di­da­ten Geld an.

„Junge Asylsuchende werden von extremistischen Gruppen angenähert“

Niki­ta Malik, eine für die Stif­tung täti­ge Wis­sen­schaft­le­rin, sag­te dem Guar­di­an: „Die jun­gen Asyl­su­chen­den wer­den von extre­mi­sti­schen Grup­pen ange­nä­hert, weil sie für die Indok­tri­nie­rung beson­ders anfäl­lig sind.“

Die Aus­sa­ge ist erhel­lend, wenn auch beschö­ni­gend. Erhel­lend ist die Bestä­ti­gung, daß die Ein­wan­de­rungs­rou­ten und ‑strö­me zum Ein­schleu­sen von Dschi­ha­di­sten die­nen, damit die­se in Euro­pa Atten­ta­te ver­üben. Der Westen för­dert und orga­ni­siert den Import der Atten­tä­ter von Paris, Brüs­sel, Niz­za, Würz­burg, Graz und Ber­lin somit selbst. Beschö­ni­gend ist die gleich­zei­ti­ge Gene­ral­ab­so­lu­ti­on für die Migran­ten. War­um jemand, der nach Euro­pa ein­wan­dern will, also bewußt in eine ganz ande­re als die isla­mi­sche Welt will, aus­ge­rech­net für isla­mi­sti­sche Pro­pa­gan­da und den Dschi­had „beson­ders anfäl­lig“ sein soll, wäre erklä­rungs­be­dürf­tig. Viel­mehr scheint sich in einer sol­chen Erklä­rung mehr Wunsch­den­ken und eine tie­fe Ver­beu­gung vor dem west­li­chen Main­stream aus­zu­drücken. Die ein­sti­ge roman­ti­sche Sicht vom „guten Wil­den“ scheint durch die moder­ne Fas­sung vom „guten Flücht­ling“ ersetzt wor­den zu sein. Die Aus­sa­ge dürf­te vor allem den Finan­ciers der Quil­liam Foun­da­ti­on geschul­det sein, zu denen an erster Stel­le die bri­ti­sche Regie­rung gehört.

263 Rekrutierungsversuche in sieben Monaten für Attentate in Europa

263 Rekru­tie­rungs­ver­su­che kann die Foun­da­ti­on nach­wei­sen. Die Stif­tung wer­te­te dazu Inter­net­ma­te­ri­al des Isla­mi­schen Staa­tes (IS), der afgha­ni­schen Tali­ban, des Ter­ror-Netz­wer­kes Al-Qai­da, der Dschi­had-Mili­zen al-Shaba­ab und Boko Haram aus. Dabei konn­ten allein für den aus­ge­wer­te­ten Zeit­raum von Juni 2016 bis Janu­ar 2017 263 geziel­te Ver­su­che der Dschi­had-Grup­pen regi­striert wer­den, jun­ge Män­ner zu über­zeu­gen, Ter­ror­an­schlä­ge gegen „Ungläu­bi­ge“ zu ver­üben. Ein beson­ders viru­len­ter Rekru­tie­rungs­raum für die Ter­ro­ri­sten sei die nord­afri­ka­ni­sche Küste. Die Dschi­ha­di­sten bie­ten jun­gen Män­nern, vor allem Min­der­jäh­ri­gen an, die Rei­se nach Euro­pa zu bezah­len, wenn sie sich ihnen anschlie­ßen. Die vom Isla­mi­schen Staat (IS) bevor­zug­te Rou­te führt über die liby­sche Stadt al-Qatrun.

Im Quil­liam-Report heißt es wei­ter: „Der Isla­mi­sche Staat bie­tet den Migran­ten, die das Mit­tel­meer über­que­ren wol­len, Geld an, wenn sie sich dem IS anschlie­ßen. Neben dem erleich­ter­ten Zugang für poten­ti­el­le IS-Kämp­fer nach Euro­pa, nimmt auf die­se Wei­se in Euro­pa auch die Stim­mung gegen Flücht­lin­ge zu.“ Laut Quil­liam Foun­da­ti­on hat sich die Gefahr für Euro­pas Sicher­heit auch dadurch erhöht, weil „rund 10.000 Min­der­jäh­ri­ge“, seit sie in Euro­pa ange­kom­men sind, aus den Augen der staat­li­chen Behör­den ver­schwun­den sind.

Am Rande vermerkt

Der bekann­te bri­ti­sche Schrift­stel­ler G.K. Che­ster­ton dürf­te auch an Quil­liam gedacht haben, als er sei­nen Roman The Fying Inn über eine isla­mi­sche Macht­über­nah­me in Groß­bri­tan­ni­en ver­faß­te. Ein Roman, der sich unter ande­rem gegen die Sym­pa­thien der eng­li­schen Puri­ta­ner und Pro­hi­bi­tio­ni­sten für den Islam und als auch gegen die damals auf­kom­men­de euro­päi­sche Fas­zi­na­ti­on für exo­ti­sche und öst­li­che Reli­gio­nen und Prak­ti­ken rich­te­te. Bei­de Strö­mun­gen in der bri­ti­schen Gesell­schaft waren Che­ster­ton suspekt.

Text: Andre­as Becker
Bild: Tem­pi (Screen­shot)

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