Liebe Brüder und Schwestern,
die Heilige Schrift warnt uns immer wieder vor falschen Hoffnungen, durch die wir gerade in Zeiten der Sorge, Not und Unsicherheit Trost suchen wollen: Geld, Macht, Weltlichkeit, verschiedene Ideologien. Psalm 115, aus dem wir gerade einige Verse gehört haben, zeigt uns deutlich die Nichtigkeit der von Menschen gemachten Götzen.
Dabei geht es nicht nur um materielle Götzen. Ebenso flüchtig sind oberflächliche Ideen, die wir absolut setzen. Auch dürfen wir die Würde Gottes nicht nach unseren menschlichen Kriterien verkleinern, um ihn leichter zu begreifen, sein Handeln vorhersehbar zu machen oder um ihm unseren Willen aufzwingen zu können. Die Botschaft des Psalms ist klar: Wenn wir uns auf die Götzen stützen, werden wir wie sie: hohl, flüchtig, unnütz. Wir verlernen zu helfen, Dinge zu ändern, zu lächeln, sich zu verschenken, zu lieben. Wenn wir aber auf den Herrn vertrauen, werden wir auch ihm ähnlich. Sein Segen macht uns immer mehr zu seinen Söhnen und Töchtern. Wir dürfen an seinem göttlichen Leben teilhaben. Die Hoffnung auf Gott lässt uns sozusagen eintreten in sein Licht, das uns rettet und heilt.
Einen herzlichen Gruß richte ich an alle Pilger deutscher Sprache. Jesus beginnt dort, wo unsere Möglichkeiten an ein Ende kommen. Ihm vertrauen wir unser ganzes Leben an und empfehlen unsere Lieben. Ich wünsche euch einen schönen Aufenthalt in Rom. Gott segne euch alle.