Kardinal Quevedo: „Amoris laetitia ist ausreichend klar“ – Papst brauche Fragen nicht beantworten


Kardinal Quevedo beim WACOM IV in Manila: Amoris Laetitia "ist ausreichend klar", weshalb der Papst nicht auf Fragen nach einer Klärung antworten brauche.
Kardinal Quevedo beim WACOM IV in Manila: Amoris Laetitia "ist ausreichend klar", weshalb der Papst nicht auf Fragen nach einer Klärung antworten brauche.

(Mani­la) Ein phil­ip­pi­ni­scher Kar­di­nal hat kei­ne Pro­ble­me mit den neue­sten Leh­ren von Papst Fran­zis­kus über die Ehe.

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Orlan­do Kar­di­nal Que­ve­do OMI kann die zahl­rei­chen Appel­le, Gesu­che und Dubia (Zwei­fel), die an das katho­li­sche Kir­chen­ober­haupt her­an­ge­tra­gen wer­den mit der Bit­te, Klar­heit zum umstrit­te­nen nach­syn­oda­len Schrei­ben Amo­ris lae­ti­tia zu schaf­fen, nicht ver­ste­hen. Der Erz­bi­schof von Cota­ba­to, ein Obla­te der Unbe­fleck­ten Jung­frau Maria (Hün­fel­der Obla­ten), fin­det, daß Amo­ris lae­ti­tia „aus­rei­chend klar“ ist.

Das nach­syn­oda­le Schrei­ben des Pap­stes sei „dok­tri­nell soli­de“, so der Erz­bi­schof, der von Papst Fran­zis­kus 2014 in den Kar­di­nals­rang erho­ben wur­de. Wört­lich mein­te Kar­di­nal Que­ve­do auf einer Pressekonferenz:

„Es ist aus­rei­chend klar, daß der Papst die Dok­trin bewahrt.“

Die Pres­se­kon­fe­renz fand am ver­gan­ge­nen 17. Janu­ar anläß­lich des in Mani­la statt­fin­den­den IV. Apo­sto­li­schen Welt­kon­gres­ses der Barm­her­zig­keit (WACOM IV) statt.

„Ich kann die Begrün­dung nicht ver­ste­hen, war­um der Papst sei­ne Posi­ti­on klä­ren sollte“,

so der Erz­bi­schof von Cota­ba­to zu den Dubia der vier Kar­di­nä­le Brand­mül­ler, Bur­ke, Caf­farra und Meis­ner, die vom Papst seit Sep­tem­ber 2016 eine Klä­rung der Zwei­deu­tig­kei­ten in Amo­ris lae­ti­tia fordern.

„Wer den Papst öffentlich herausfordert, spaltet die Kirche“

Laut Kar­di­nal Que­vo­do ent­hal­te das päpst­li­che Schrei­ben „nur“ pasto­ra­le Richt­li­ni­en zur Umset­zung der gel­ten­den Glau­bens­leh­re, die „Mit­leid und Barm­her­zig­keit“ gegen­über „tur­bu­len­ten Umstän­den“ zei­ge. Mit den „tur­bu­len­ten Umstän­den“ mein­te der Kar­di­nal irre­gu­lä­re Ver­bin­dun­gen und vor allem den Ehe­bruch wie­der­ver­hei­ra­te­ter Geschiedener.

Amo­ris lae­ti­tia berüh­re „nicht die Leh­re. Es wird nur emp­foh­len, wie die Kir­che grö­ße­res Mit­leid mit jenen zei­gen kön­ne, die sich in schwie­ri­gen ehe­li­chen Ver­hält­nis­sen befin­den, die Geschie­de­ne usw.“.

Obwohl alles „klar“ sei, sol­le der Papst auf die Bit­te um Klä­rung nicht ant­wor­ten, so die ver­blüf­fen­de Logik des phil­ip­pi­ni­schen Kardinals.

Que­ve­do, der Fran­zis­kus die Kar­di­nals­wür­de ver­dankt, ging dann zum Gegen­an­griff über. Wer, wie sei­ne vier nam­haf­ten Mit­brü­der im Kar­di­nals­kol­le­gi­um, den Papst „öffent­lich her­aus­for­dert“, der „spal­tet die Kirche“.

Die vier Kar­di­nä­le mit ihren Dubia fünf all­ge­mein ver­ständ­lich for­mu­lier­te Fra­gen gestellt, die mit einem ein­fa­chen Ja oder Nein beant­wor­tet wer­den kön­nen. Papst Fran­zis­kus wei­gert sich jedoch, dar­auf ein­zu­ge­hen, wäh­rend sein Umfeld mit Aus­flüch­ten die­se Ver­wei­ge­rungs­hal­tung zu recht­fer­ti­gen ver­sucht oder die Dubia-Ein­brin­ger attackiert.

„Vision von Franziskus einer ‚Kirche der Armen‘ ist nicht ideologisch von links“

Die Kar­di­nä­le sei­en „Bera­ter des Pap­stes“ und hät­ten „die Rat­schlä­ge im ange­mes­se­nen Forum“ zu ertei­len, so Que­ve­do, der damit kri­ti­sier­te, daß die vier Kar­di­nä­le ihre Dubia im Novem­ber publik gemacht hat­ten. Der Erz­bi­schof von Cot­ba­to erwähn­te aller­dings nicht, daß die vier Kar­di­nä­le ihre Zwei­fel dem Papst intern und ver­trau­lich über­mit­telt hat­ten und erst nach zwei Mona­ten an die Öffent­lich­keit gegan­gen sind, nach­dem sie nicht die gering­ste Ant­wort des Pap­stes oder auch nur ein Signal erhal­ten hat­ten, daß Fran­zis­kus ihre Fra­gen, Sor­gen und Beden­ken ernst nimmt.

In sei­ner Rede vor den Dele­gier­ten des Welt­kon­gres­ses kri­ti­sier­te der Erz­bi­schof Quevedo„eine Min­der­heit“, die „die Visi­on des Pap­stes einer Kir­che der Armen in Fra­ge stellt“. Er sag­te, daß es „eini­ge Per­so­nen“ gebe, die behaup­ten, daß die­se Visi­on „ideo­lo­gisch“ sei, „die von links kommt“.

„Die erhe­ben dok­tri­nel­le Ein­sprü­che gegen die pasto­ra­le Sor­ge des Hei­li­gen Vaters um Barm­her­zig­keit und Mit­leid und um jene, die in gro­ßer Not sind“, so Kar­di­nal Que­ve­do. „Doch es ist eine wirk­li­che Visi­on, die wirk­lich aus der frü­he­sten Zeit des Chri­sten­tums stammt: die Kir­che der Armen“.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Wacom (Screen­shot)

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10 Kommentare

  1. Die­ser Mann wur­de von Berg­o­glio zum Kar­di­nal erho­ben. Da darf man sich über sol­che Aus­las­sun­gen nicht wundern.

  2. Wer sucht, der fin­det ! Das gilt sowohl im guten wie auch im schlech­ten Sin­ne. Wer die Bibel liest, fin­det auch viel unge­reih­m­tes. Wer den Hl.Geist nicht hat, der wird auch eine Erklä­rung des Pap­stes nicht ver­ste­hen. Genau­so braucht es den Hl.Geist, um zu ver­ste­hen und zu glau­ben. Auch die Hl.Schrift ist für jene, anstö­ßig, die nicht glau­ben wol­len. „Amo­ris Lae­ti­tia“ ist so wun­der­voll und lie­be­voll geschrie­ben, da braucht es Lie­be und den Hl.Geist um zu verstehe.
    Wer die Lie­be lebt, kann nicht das schlech­te im guten suchen. Er sucht das Gute und glaubt an das Gute.

    • Lie­ber Ettel
      kueh­ne Behaup­tung von Ihnen.
      Bei dem Schrei­ben des Pap­stes geht es nicht um „wun­der­voll“ und „lie­be­voll“ geschrie­ben son­dern um die Inhalte.
      Bit­te lesen Sie in der „Dubia“ der 4. Kar­di­nae­le nach, um welch gefaehr­li­che Aeu­sse­run­gen betref­fend der Leh­re es sich handelt.
      Den Kar­di­nae­len den hl. Geist abzu­spre­chen, weil sie auf fun­da­men­ta­le Irr­tue­mer hin­wei­sen, ist gelin­de gesagt eine Unverschaemtheit !
      Wer die Bibel liest, fin­det vie­les was er nicht ver­steht ja, aber unge­reim­tes eher weniger.
      Fran­zis­kus ist kei­ne roma­ti­sche Per­son die wir glo­ri­fi­zie­ren sol­len, weil er so wun­der­bar daher­re­det, son­dern ein Papst, der wie lan­ge kei­ner vor ihm, raet­sel­haft und zwei­deu­tig agiert und sich nicht ein­mal die Mue­he macht Enzy­kli­ken zu ver­fas­sen, die Theo­lo­gi­schen Stan­dards genue­gen, son­der er gibt Inter­views mit mehr­deu­ti­gen Aus­sa­gen und ver­fasst Un-Tex­te wie die­ses „Amo­ris Laetitia“
      Er regiert mit eiser­ner Hand und Tra­di­ti­on und Lit­ur­gie sind eher nach­ran­gig fuer ihn.
      Also bit­te kei­ne roman­ti­sie­ren­de Verklaerung !

      • Der Papst wur­de mitt­ler­wei­le so oft um Klä­rung gebe­ten, daß sich mir die Fra­ge stellt, war­um er sich weigert.

  3. „die Visi­on des Pap­stes einer Kir­che der Armen“??? Die Armen set­zen sich aber zumin­dest in Latein­ame­ri­ka mas­sen­haft zu den evan­ge­li­ka­len Grup­pie­run­gen ab, weil sie eben nicht arm blei­ben wol­len – wenn Berg­o­glio und Fans nur eine Kir­che der Armen wol­len, dür­fen sie ja nicht wün­schen, dass es den Armen irgend­wann mal bes­ser geht, sonst hät­ten sie ja kei­ne Kun­den mehr.
    Anson­sten gilt der Kalau­er: Die Lin­ke liebt die Armen so sehr, dass sie bei jeder Gele­gen­heit mehr davon produziert 🙂

    • Jeden­falls ver­ur­sa­chen Ehe­schei­dun­gen sehr viel Armut, materielle,emotionelle und geistliche.

      • dan­ke für den Hin­weis! Die Ver­fech­ter der Kir­che für die Armen den­ken jeden­falls 100% mate­ria­li­stisch. Sicher­lich mehr Feu­er­bach als Evangelium

  4. Wer die Kir­che spal­tet ist nie­mand ande­res als der Bischof von Rom und sei­ne Getreu­en und das wird immer ärger. Vie­le wol­len end­lich Klar­heit haben.
    Bleibt zu hof­fen, daß die 4 Kar­di­nä­le sehr bald, wie ange­kün­digt, die not­wen­di­gen Schrit­te zur defi­ni­ti­ven Klä­rung unternehmen.

    • Ja, hof­fent­lich kom­men die not­wen­di­gen Schrit­te bald. Es ist sehr, sehr wich­tig, daß die kla­re Leh­re der rk Kir­che, die ja auf dem Fel­sen und Eck­stein JESUS CHRISTUS beruht, end­lich wie­der zum Vor­schein kommt und glänzt.

      Beten wir auch für die 4 Kar­di­nä­le und alle Kar­di­nä­le und (Weih-)Bischöfe, die sich den Erst­ge­nann­ten ange­schlos­sen haben!

      Lau­de­tur JESUS CHRISTUS! In aeter­num! Amen.

  5. „Ich kann die Begrün­dung nicht ver­ste­hen, war­um der Papst s e i n e Posi­ti­on klä­ren sollte“,
    sagt der Erz­bi­schof von Cota­ba­to und bestä­tigt damit, (unge­wollt?), dass der Papst häre­tisch handelt.
    Es ist nicht s e i n e Posi­ti­on, die Fran­zis­kus klä­ren soll­te, son­dern ein Stell­ver­tre­ter Got­tes muß in einem päpst­li­chen Lehr­schrei­ben i m m e r die Posi­ti­on Got­tes und nicht die eige­ne oder die von der Welt gewünsch­te oder gefor­der­te Posi­ti­on ver­tre­ten. Got­tes Gebo­te, sei­ne Leh­ren, sein ewig gül­ti­ges Wort, sei­ne Lie­be, sei­ne Gerech­tig­keit und die aller­hei­lig­ste gött­li­che Drei­fal­tig­keit höchst­per­sön­lich las­sen sich n i e rela­ti­vie­ren, sonst wären sie belie­big, aus­tausch­bar, ergän­zungs­be­dürf­tig, über­flüs­sig, ver­än­der­bar, zeit­gei­stig, will­kür­lich, unfair und damit in höch­stem Maße ungerecht.
    “ Es ist aus­rei­chend klar, dass der Papst die Dok­trin bewahrt!“, behaup­tet Erz­bi­schof Quevedo.
    Es ist aus­rei­chend klar, dass solch ein Satz, aus­rei­chend ver­wir­rend ist – er sagt Nichts aus – und das ist nicht gera­de viel. Nie­mals hät­te Jesus Chri­stus solch eine lee­re Aus­sa­ge gemacht – ganz im Gegen­teil! Jesus sag­te, dass er gekom­men sei, nicht um die Schrift oder die Gebo­te Got­tes oder die Wor­te der Pro­phe­ten auf­zu­he­ben, son­dern um sie zu erfül­len. Jesus erklär­te, dass er kein neu­es Evan­ge­li­um – auch kein Amo­ris Lae­ti­tia oder Amo­ris Gen­der-LGBT – ver­kün­den wer­de. Er war nur gekom­men, um das Wort Got­tes gemäß der Tra­di­ti­on der Väter und Pro­phe­ten des AT zu ver­kün­den und zu erfül­len. Das Volk Got­tes war damals wie heu­te von vie­len fal­schen Pro­phe­ten, Irr­leh­rern, Heuch­lern und schein­from­men Pha­ri­sä­ern oder Schrift­ge­lehr­ten umge­ben und ent­spre­chend ver­wirrt oder /​ und ungläu­big gewor­den. Anfangs staun­ten die Pha­ri­sä­er über Jesus, über sei­ne Wor­te und über die Wun­der, die er tat. Anfangs baten sogar die Pha­ri­sä­er oder Tem­pel­die­ner Jesus um sei­nen Rat. Als die Pha­ri­sä­er und Schrift­ge­lehr­ten jedoch merk­ten, dass Jesus ihnen nichts als die Wahr­heit ver­kün­dig­te, als sie rea­li­sier­ten, dass die­ser Nazo­rä­er es wag­te, sie – die beim Volk hoch­an­ge­se­he­nen Prie­ster – zu kri­ti­sie­ren und ihnen ihre Sün­den vor­zu­wer­fen, als sie erfuh­ren, dass Jesus sich nie weder von Lob, Schmei­che­lei­en noch Tade­lei­en beein­flus­sen ließ, began­nen sie ihn zu has­sen, ihn zu ver­fol­gen und ver­such­ten stän­dig ihm irgend­wel­che Fal­len zu stel­len, bis sie ihn spä­ter gefan­gen­nah­men, ihn fol­tern und schließ­lich kreu­zi­gen lie­ßen. Durch die vie­len Irrun­gen durch die Wöl­fe im Schafs­pelz wird die tra­di­tio­nel­le katho­li­sche Kir­che der­zeit wie Jesus ver­folgt, ver­leug­net, gefol­tert und schließ­lich wird der mysti­sche Leib Jesu – sei­ne Kir­che – ein zwei­tes Mal gekreu­zigt wer­den, bevor sie wie­der zu einer wahr­haft hei­li­gen katho­li­schen Kir­che auf­er­ste­hen wird.
    Nie­mand darf der Per­son des Pap­stes Gehor­sam lei­sten, sobald die­ser sich deut­lich als Häre­ti­ker zu erken­nen gibt. Erz­bi­schof Lefeb­v­re sag­te ein­mal: „Gehor­sam ist nicht katho­lisch!“ Gehor­sam gebührt allein Gott. Die Bibel sagt, dass man Gott mehr gehor­chen muss als den Men­schen. Das Vater­un­ser wird eben­falls sehr deut­lich, wenn es heißt.…
    .d e i n Reich kom­me, d e i n Wil­le gesche­he, wie im Him­mel so auf E r d e n .
    Alle ver­nunft­be­gab­ten kirch­li­chen Titel­trä­ger – ein­schließ­lich des ober­sten Hir­ten – müs­sen den ein­dring­li­chen Rat von EB Mar­cel Lefevb­re befol­gen. Alle Hir­ten unse­rer Zeit müs­sen ganz drin­gend e i n B u c h (nicht Amo­ris Laetitia)
    l e s e n ! – Wel­ches? Die Bibel!!!!
    Die Bibel

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