Papst Franziskus meldet sich „überraschend“ in einer Live-Sendung der RAI


Papst Franziskus rief in der RAI-Morgensendung UNOmattino an und gratulierte zur Sendung und wünschte allen Frohe Weihnachten
Papst Franziskus rief in der RAI-Morgensendung UNOmattino an und gratulierte zur Sendung und wünschte allen Frohe Weihnachten

(Rom) Am Don­ners­tag ging bei der Mor­gen­sen­dung des ita­lie­ni­schen Staats­sen­ders RAI1 „über­ra­schend“ ein Tele­fon­an­ruf von Papst Fran­zis­kus ein: „Hal­lo? Ich bin Fran­zis­kus“. Das Kir­chen­ober­haupt wur­de live auf Sen­dung geschal­tet und gra­tu­lier­te der Mor­gen­sen­dung Uno­mat­ti­na zu ihrem 30jährigen Bestehen.

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Der Papst gra­tu­lier­ten „allen Mit­ar­bei­tern, Mode­ra­to­ren, Jour­na­li­sten, Direk­to­ren und Tech­ni­kern“ und lob­te die Sendung.

Die Mode­ra­to­ren freu­ten sich sicht­lich und gra­tu­lier­ten dem Papst zu sei­nem 80. Geburts­tag, den er am 17. Dezem­ber began­gen hat­te. Sie baten Fran­zis­kus „allen Zuschau­ern“ Fro­he Weih­nach­ten zu wün­schen, unter denen “ auch vie­le kran­ke und alte Men­schen sind“.

„Ja, ich wün­sche Ihnen allen eine christ­li­che Weih­nacht, wie es jene erste war, als Gott die Wer­te der Welt auf den Kopf stel­len woll­te und sich klein­ge­macht hat in einem Stall, mit den Klei­nen, mit den Armen, mit den Ausgegrenzten.
Die Klein­heit, die Gering­fü­gig­keit: In die­ser Welt, in der so sehr der Gott des Gel­des ange­be­tet wird, möge Weih­nach­ten uns hel­fen, auf die Klein­heit die­ses Got­tes zu schau­en, der die welt­li­chen Wer­te auf den Kopf gestellt hat.“

Dann wünsch­te Fran­zis­kus allen, Mit­ar­bei­tern und Zuse­hern, Fro­he Weih­nach­ten: „Ich wün­sche Euch eine Hei­li­ge und Fro­he, sehr Fro­he Weih­nacht. Eine Umar­mung an alle.“

Mode­ra­tor Fran­co Di Mare schil­der­te danach, wie bewegt er gewe­sen sei. „Ich dach­te, daß ich das nicht aus­hal­te, so auf­ge­regt war ich.“ Er und sei­ne Kol­le­gin Fran­ce­s­ca Fial­di­ni hät­ten sich irgend­wann „wie Kin­der“ gegen­sei­tig an der Hand gehal­ten. „Der Direk­tor hat­te uns vor der Sen­dung ange­kün­digt, daß so etwas viel­leicht pas­sie­ren könn­te. Aber dann schien uns alles ganz unglaublich.“

Es war nicht das erste Mal, daß ein Papst sich in einer Direkt­über­tra­gung der RAI mel­de­te. 1998 war es Johan­nes Paul II., der im Haupt­abend­pro­gramm in einer Sen­dung anrief, die dem 20. Jah­res­tag sei­nes Pon­ti­fi­kats gewid­met war.

Per­sön­lich hält es der Papst ja ganz anders mit dem Fern­se­hen: Fran­zis­kus hat­te der argen­ti­ni­schen Tages­zei­tung La Voz del Pue­blo (Die Stim­me des Vol­kes) am 25. Mai 2015 eines sei­ner inzwi­schen rou­ti­ne­mä­ßig gewähr­ten Inter­views gege­ben. Dar­in sag­te er, er habe 1990 kate­go­risch auf­ge­hört fernzusehen.

„Fern­se­hen schaue ich seit dem Jahr 1990 nicht mehr. Das ist ein Ver­spre­chen, das ich Unse­rer Lie­ben Frau vom Berg Kar­mel in der Nacht des 15. Juli 1990 gege­ben habe“, so der Papst wörtlich.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: RAI­U­no (Screen­shot)

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