Papst Franziskus erlaubt auf unbestimmte Zeit „gültig und erlaubt“ bei Priestern der Piusbruderschaft Lossprechung zu empfangen


Papst Franziskus beendete das Heilige Jahr der Barmherzigkeit mit dem Apostolischen Schreiben Misericordia et misera
Papst Franziskus beendete das Heilige Jahr der Barmherzigkeit mit dem Apostolischen Schreiben Misericordia et misera

(Rom) Das Rumo­ren in der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. (FSSPX) nahe­ste­hen­den Blogs war etwas vor­ei­lig, aber nicht ganz unzu­tref­fend. Es kam nicht zur kano­ni­schen Aner­ken­nung als Per­so­nal­prä­la­tur, über die in den ver­gan­ge­nen Tagen spe­ku­liert wor­den war. Papst Fran­zis­kus gewähr­te aller­dings auf unbe­stimm­te Zeit die Voll­macht, daß die Gläu­bi­gen bei den Prie­stern der Pius­bru­der­schaft „gül­tig und erlaubt“ die Los­spre­chung in der Beich­te emp­fan­gen können.

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Wört­lich heißt es im heu­te ver­öf­fent­lich­ten Apo­sto­li­schen Schrei­ben Miser­i­cor­dia et mise­ra:

„Im Jubi­lä­ums­jahr hat­te ich den Gläu­bi­gen, die aus ver­schie­de­nen Grün­den die von den Prie­stern der Bru­der­schaft St. Pius X. betreu­ten Kir­chen besu­chen, gewährt, gül­tig und erlaubt die sakra­men­ta­le Los­spre­chung ihrer Sün­den zu emp­fan­gen. [1]Vgl. Schrei­ben mit dem zum Außer­or­dent­li­chen Jubi­lä­um der Barm­her­zig­keit der Ablass gewährt wird, 1. Sep­tem­ber 2015. Für das pasto­ra­le Wohl die­ser Gläu­bi­gen und im Ver­trau­en auf den guten Wil­len ihrer Prie­ster, dass mit der Hil­fe Got­tes die vol­le Gemein­schaft in der Katho­li­schen Kir­che wie­der­erlangt wer­den kann, set­ze ich aus eige­nem Ent­schluss fest, die­se Voll­macht über den Zeit­raum des Jubel­jah­res hin­aus aus­zu­deh­nen, bis dies­be­züg­lich neue Ver­fü­gun­gen erge­hen. So möge kei­nem das sakra­men­ta­le Zei­chen der Ver­söh­nung durch die Ver­ge­bung der Kir­che je fehlen.“

Die Prie­ster der Pius­bru­der­schaft kön­nen damit wie alle Prie­ster der katho­li­schen Kir­che unbe­fri­stet erlaubt und gül­tig das Sakra­ment der Beich­te spenden.

Das Gene­ral­haus der Pius­bru­der­schaft kom­men­tier­te die Ent­schei­dung des Pap­stes nicht aus­drück­lich. Es begnüg­te sich mit der erneu­ten Ver­öf­fent­li­chung der Stel­lung­nah­me von Sep­tem­ber 2015, als Papst Fran­zis­kus die­se Aner­ken­nung für das Hei­li­ge Jahr der Barm­her­zig­keit gewähr­te, und sich die Bru­der­schaft für die­se „väter­li­che Geste“ bedankte.

In der heu­ti­gen Pres­se­er­klä­rung wird hin­ge­gen eine von Erz­bi­schof Mar­cel Lefeb­v­re, dem Grün­der der Bru­der­schaft, 1974 abge­ge­be­ne „Grund­satz­er­klä­rung“ zitiert:

„Unser Han­deln ist durch die Gna­de Got­tes und durch die Hil­fe der aller­se­lig­sten Jung­frau Maria, des hl. Joseph und des hl. Papst Pius X. geprägt. Daher sind wir über­zeugt, der römisch-katho­li­schen Kir­che sowie allen Nach­fol­gern Petri treu zu blei­ben und so fide­les dis­pen­sa­to­res myste­riorum Domi­ni Nostri Jesu Chri­sti in Spi­ri­tu Sanc­to (getreue Ver­wal­ter der Geheim­nis­se Unse­res Herrn Jesus Chri­stus im Hei­li­gen Gei­ste zu sein).“

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Vati​can​.va (Screen­shot)

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1 Vgl. Schrei­ben mit dem zum Außer­or­dent­li­chen Jubi­lä­um der Barm­her­zig­keit der Ablass gewährt wird, 1. Sep­tem­ber 2015.
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