Kardinal Hummes Rechnung: „Das sind nur vier, wir sind 200“ – Päpstliche „Sorgen“ wegen Benedikt XVI.


Kardinal Claudio Hummes zu "Dubia": "Das sind nur vier gegen eine enorme Gruppe. Das ganze Kardinalskollegium steht hinter Papst Franziskus."
Kardinal Claudio Hummes zu "Dubia": "Das sind nur vier gegen eine enorme Gruppe. Das ganze Kardinalskollegium steht hinter Papst Franziskus."

(Bra­si­lia) Vier Kar­di­nä­le haben Dubia (Zwei­fel) zum umstrit­te­nen nach­syn­oda­len Schrei­ben Amo­ris lae­ti­tia for­mu­liert mit der auf­for­dern­den Bit­te an Papst Fran­zis­kus, Klar­heit zu schaf­fen und die herr­schen­de Ver­wir­rung zu been­den. Doch der Papst schweigt. Statt­des­sen mel­den sich, unge­fragt, enge Ver­trau­te und Mit­ar­bei­ter des Pap­stes zu Wort. Dazu zählt der bra­si­lia­ni­sche Kar­di­nal Clau­dio Hum­mes, der in einem Inter­view die Bedeu­tung der Dubia klein­zu­re­den versuchte.

Bedrückendes Schweigen des Papstes

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Die Wei­ge­rung, all­ge­mein ver­ständ­li­che Fra­gen zu Kern­the­men der katho­li­schen Glau­bens­leh­re und Sakra­men­ten­ord­nung zu beant­wor­tet, wird von Tei­len der Kir­che mit jedem neu­en Tag bedrücken­der emp­fun­den. Hohe Kir­chen­ver­tre­ter begin­nen, in dem unge­wöhn­li­chen Schwei­gen eine Bela­stung für die Kir­che zu sehen. Statt­des­sen mel­det sich das päpst­li­che Umfeld zu Wort, um den Papst zu ver­tei­di­gen oder die vier Kar­di­nä­le anzu­grei­fen. Sie wol­len damit Fran­zis­kus zu Hil­fe eilen und ihn aus der „Schuß­li­nie“ neh­men. Dort­hin hat sich der Papst jedoch selbst manö­vriert. Die vier Kar­di­nä­le stel­len nur Fra­gen. Die­se sind aller­dings von größ­ter Bedeu­tung und – durch das päpst­li­che Schwei­gen – von zuneh­men­der Brisanz.

Die pro­gres­si­ve, spa­ni­sche Nach­rich­ten­sei­te Reli­gi­on Digi­tal ver­öf­fent­lich­te am 25. Novem­ber ein Inter­view mit Kar­di­nal Clau­dio Hum­mes. Der ehe­ma­li­ge Erz­bi­schof von Sao Pau­lo und eme­ri­tier­te Prä­fekt der Kle­rus­kon­gre­ga­ti­on zählt im Kar­di­nals­kol­le­gi­um zum älte­sten Ver­trau­ten­kreis des Pap­stes. Bald nach der Wahl von Fran­zis­kus schlug Hum­mes vor Begei­ste­rung einen pro­gres­si­ven Pur­zel­baum: Die Gei­stes­welt eines „Papst­ma­chers“: Homo-Ehe, Zöli­bat und Frau­en­prie­ster­tum. Vor allem in Sachen Prie­ster­zö­li­bat arbei­tet der Kar­di­nal seit­her in einer „Ama­zo­nas-Werk­statt“.

Papst Franziskus mit Kardinal Hummes am Abend der Wahl
Papst Fran­zis­kus mit Kar­di­nal Hum­mes am Abend der Wahl

Hum­mes zeigt sich im Inter­view bemüht, den Ein­druck zu erwecken, die Bedeu­tung der Dubia sei quan­ti­ta­tiv zu mes­sen. „Wir sind 200“ im Kar­di­nals­kol­le­gi­um, und das „sind nur vier“.

Die Bedeu­tung der Dubia liegt in der Form, nicht in der Zahl der Kar­di­nä­le, die sie unter­zeich­net haben. Der „demo­kra­ti­sche“ Ansatz von Kar­di­nal Hum­mes lie­ße sich sich auch umge­kehrt anwen­den: Bis­her haben sich in die­ser Sache gar nicht so vie­le öffent­lich hin­ter den Papst gestellt.

Reli­gi­on Digi­tal spricht zu Papst Fran­zis­kus von einem „Pro­gramm, für das er gewählt wur­de“. Für wel­ches Pro­gramm wur­de Kar­di­nal Jor­ge Mario Berg­o­glio jedoch zum Papst gewählt? Ein „Pro­gramm“, eine Wahl­ka­pi­tu­la­ti­on für das Kon­kla­ve, ist bis­her nicht bekannt.

„Diese vier Personen“ – „Das ganze Kardinalskollegium ist mit dem Papst“

Reli­gi­on Digi­tal: Die­ser Papst hat ent­schie­den, das Pro­gramm durch­zu­füh­ren, für das er gewählt wur­de, doch stößt er dabei auf vie­le Wider­stän­de inner­halb der eige­nen Insti­tu­ti­on. Der jüng­ste: das Schrei­ben der vier Kar­di­nä­le … Bis zu wel­chem Grad kann es den Papst in sei­ner Arbeit beeinflussen?

Kar­di­nal Clau­dio Hum­mes: Begin­nen wir mit dem Schrei­ben der vier Kar­di­nä­le: Ohne die­se Tat­sa­che rela­ti­vie­ren zu wol­len … es sind nur vier Kar­di­nä­le. In der Kir­che sind wir über 200. Ohne zu sehr rela­ti­vie­ren zu wol­len: vier sind vier von einer enor­men Grup­pe, die ihre gan­ze Unter­stüt­zung dem Papst gibt. Die Kir­che ver­tei­digt, daß ihre Ein­heit eine Ein­heit in der Viel­falt zu sein hat, und nicht Uni­for­mi­tät, was nicht gut wäre. Die Kir­che hat nicht für die Ein­för­mig­keit zu arbei­ten, son­dern für eine Ein­heit, die die legi­ti­me Viel­falt respek­tiert. Die­se Viel­falt wird dele­gi­ti­miert, wenn die Ein­heit durch Spal­tun­gen bedroht ist. Die Spal­tung ist wirk­lich ein Übel, nicht die Viel­falt. Die Kir­che will für alle Sen­si­bi­li­tä­ten offen sein. Der Papst sagt, daß wir alle gemein­sam gehen sol­len und nie­mand aus­schlie­ßen sol­len. Es ist unwich­tig, was sie den­ken, was sie sagen, was sie tun … Wich­tig ist, daß wir gemein­sam gehen wie Brü­der und wie Freun­de. Wir müs­sen die Form fin­den, gemein­sam zu gehen, ohne jeman­den aus­zu­schlie­ßen. Wenn jemand sich selbst aus­schlie­ßen will, ist das eine ande­re Sache.
Aber wozu uns der Papst ruft, ist, daß wir gemein­sam als Brü­der und Freun­de gehen, und daß wir uns und die ande­ren zusam­men unter­stüt­zen und erleuch­ten. Die­se offe­ne Kir­che ist eine sehr dif­fe­ren­zier­te Kir­che. Die Ein­för­mig­keit beginnt Mau­ern zu errich­ten und zu ent­schei­den, wer drin­nen und wer drau­ßen ist. Das ist Uni­for­mi­tät. Der Papst könn­te betrof­fen sein über die Moti­ve, aus denen die­se vier Per­so­nen soweit gehen, ihn kor­ri­gie­ren zu wol­len. Er ist aber ganz ruhig, gelas­sen und geht vor­wärts. Er weiß, wel­cher der rich­ti­ge Weg ist, dem es zu fol­gen gilt. Und das Kar­di­nals­kol­le­gi­um ist mit ihm, ohne grö­ße­re Pro­ble­me. Das gan­ze Kar­di­nals­kol­le­gi­um ist mit ihm.

„Gefahren“: päpstliche Sorgen wegen Benedikt XVI.

„Das gan­ze Kar­di­nals­kol­le­gi­um?“ Das jeden­falls nicht. Die schwei­gen­de Mehr­heit der Kar­di­nä­le eig­net sich nicht wirk­lich, um im Rechen­bei­spiel von Hum­mes ver­ein­nahmt zu wer­den. Wenn es tat­säch­lich kei­ne „grö­ße­ren Pro­ble­me“ mit dem „Senat der Kir­che“ gäbe, wäre Fran­zis­kus nicht vor zehn Tagen der Begeg­nung mit den Kar­di­nä­len im Zuge des Kon­si­sto­ri­ums aus dem Weg gegangen.

Edward Pen­tin berich­te­te, daß Fran­zis­kus alles ande­re als „ruhig“ und „gelas­sen“ auf die Ver­öf­fent­li­chung der Dubia der vier Kar­di­nä­le reagier­te. Er habe viel­mehr „gekocht vor Zorn“.

Franziskus besuchte mit Neokardinälen Benedikt XVI.
Fran­zis­kus besuch­te mit Neo­kar­di­nä­len Bene­dikt XVI.

Die Ner­vo­si­tät des Pap­stes kam auch im Besuch bei Bene­dikt XVI. zum Aus­druck, wie von infor­mier­ter Sei­te bestä­tigt wird. Bene­dikt XVI. hat­te in der Ver­gan­gen­heit erklärt, er ver­las­se das Klo­ster nur, wenn der Papst es wün­sche und ihn dazu ein­la­de. So hat­te er auf Wunsch von Fran­zis­kus, wenn auch nur als Sta­tist, an den bei­den bis­he­ri­gen Kar­di­nals­er­he­bun­gen teil­ge­nom­men. Der Wunsch, für die Öffent­lich­keit Ein­tracht zu demon­strie­ren, besteht seit Beginn des Pon­ti­fi­kats durch die unge­wöhn­li­che Situa­ti­on „zwei­er Päpste“.

Am ver­gan­ge­nen 19. Novem­ber, der drit­ten Kar­di­nals­er­he­bung in die­sem Pon­ti­fi­kat, fehl­te Bene­dikt. Er hat­te sich ent­schul­di­gen las­sen. Die Abwe­sen­heit konn­te den zahl­rei­chen Teil­neh­mern und Beob­ach­tern nicht ver­bor­gen blei­ben. Fran­zis­kus reagier­te mit einer uner­war­te­ten Geste und brach­te alle 17 Neo­kar­di­nä­le zu Bene­dikt ins Klo­ster Mater Eccle­siae.

In Rom wird nicht bestä­tigt, daß Bene­dikt XVI. dem Kon­si­sto­ri­um absicht­lich fern­ge­blie­ben sei, etwa um Distanz zu jüng­sten Ent­schei­dun­gen von Fran­zis­kus zu signa­li­sie­ren. Bestä­tigt wird aber, hin­ter vor­ge­hal­te­ner Hand, daß Fran­zis­kus genau die­se Befürch­tung heg­te, oder daß die Abwe­sen­heit sei­nes Vor­gän­gers in die­sem aus­ge­legt wer­den könn­te. Dem habe er durch den Über­ra­schungs­be­such vor­sichts­hal­ber vorgebeugt.

Das päpst­li­che Umfeld war im ver­gan­ge­nen Som­mer durch den Auf­satz Ren­un­tia­tio Papae von Kar­di­nal Wal­ter Brand­mül­ler auf­ge­schreckt wor­den.  Am 18. Juli warn­te der deut­sche Kir­chen­hi­sto­ri­ker vor den Gefah­ren eines „eme­ri­tier­ten“ Pap­stes und der Tat­sa­che, daß Tei­le der Kir­che in Bene­dikt XVI. noch immer den legi­ti­men Papst sehen. Damit lie­ge ein poten­ti­el­le Schis­ma­ri­si­ko in der Luft, so Brand­mül­ler. Wört­lich hat­te der Kar­di­nal geschrie­ben: „Es fehlt in die­sem Augen­blick nicht an Per­so­nen und Grup­pen von Anhän­gern des zurück­ge­tre­te­nen Pap­stes, die – unzu­frie­den mit den Gescheh­nis­sen – die Ein­heit der Kir­che bedro­hen und sogar ein Schis­ma pro­vo­zie­ren könnten.“

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Reli­gi­on Digi­tal (Screen­shot)

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22 Kommentare

  1. Anschei­nend geht es man­chen Emi­nen­zen nicht so sehr dar­um, die kirch­li­che Leh­re zu ver­tre­ten, son­dern ihr eige­nes „Pro­gramm“ durch­zu­set­zen (wor­in sich auch man­cher Hoch­schul­pro­fes­sor nicht unterscheidet).
    Die Ein­heit der Kir­che besteht ja u. a. im Glau­ben. Wenn von zehn Gläu­bi­gen nur noch zwei an der katho­li­schen Leh­re fest­hal­ten und die ande­ren acht nicht, dann haben nicht jene zwei eine Spal­tung ver­ur­sacht (was ja auch ohne­hin nicht geht), son­dern die ande­ren acht haben sich vom Leib der Kir­che selbst abgetrennt.

  2. „Wir sind 200″ im Kar­di­nals­kol­le­gi­um, und das „sind nur vier“.
    Gut, zäh­len kann er also. Aber ich den­ke das Spiel läuft anders.
    „Vie­le sind beru­fen aber nur weni­ge sind auserwählt.“
    Die Fra­ge die sich mir stellt ist ganz ein­fach. Wer von den „vier“ oder den „200“ wählt Bar­a­bas oder Chri­stus. Aber ich bin mir sicher die­se Fra­ge ist zu schwer für einen Kar­di­nal Hum­mes. Man soll­te nicht zu viel verlangen.
    Per Mari­am ad Christum.

  3. „Wir sind 200″ im Kar­di­nals­kol­le­gi­um, und das „sind nur vier“ soll dann wohl hei­ßen, daß die Syn­oda­li­täts – Anhän­ger über die Wahr­heit abstim­men wollen.
    Hat Kar­di­nal Hum­mes bereits aus­ge­rech­net wie vie­le Kar­di­nä­le sich tat­säch­lich hin­ter einen die Wahr­heit mani­pu­lie­ren­den Papst stel­len würden?
    War­um hat eigent­lich beim letz­ten Kon­si­sto­ri­um kein Tref­fen des Pap­stes mit den in Rom ver­sam­mel­ten Kar­di­nä­len stattgefunden?

    Vor gut zwei Jah­ren war aus dem Vati­kan zu hören, dass von den dama­li­gen Papst­wäh­lern im Höchst­fall noch 40 für K. Berg­o­glio stim­men würden.
    Das lässt ver­mu­ten daß es zu einer raschen wei­te­ren Auf­stockung von Berg­o­glia­nern im Kar­di­nals­kol­le­gi­um kom­men wird.

    Nur kann so viel Miß­ach­tung nicht gutgehen.

    Auch wenn nur ein ein­zi­ger Kar­di­nal die Stim­me erho­ben hät­te um den Papst um die Beant­wor­tung die­ser Kern­fra­gen zu bit­ten wür­de sich nichts ändern. Ein Papst, der es vor­zieht gera­de­zu ver­stockt dazu zu schwei­gen wird selbst zum eigent­li­chen Problem.

  4. „Fürch­te dich nicht, du klei­ne Herde…“
    Über die „Rol­le“ von Papst em. Bene­dikt XVI. kann man spe­ku­lie­ren. Es gibt wahr­schein­lich man­che, die von ihm irgend­wie ent­täuscht sind, was auch gut ver­ständ­lich ist, aber man soll­te da vor­sich­tig sein.
    Es ist nun die Stun­de derer, die seit Jah­ren dar­auf, auf die­ses Ziel eisern und auch ver­deckt hin­ge­ar­bei­tet haben. Und nie­mand hät­te sie auf­hal­ten kön­nen. Es ist wie ein Tsu­na­mi, der über die Kir­che hin­weg­rollt. Viel­leicht ist der Ver­gleich gar nicht schlecht.
    Es ist sehr wahr­schein­lich, daß sich die 4 Kar­di­nä­le (und somit alle guten Wil­lens) mit aus­wei­chen­den und nich­ti­gen Ant­wor­ten wie auch Angrif­fen zufrie­den geben müssen.
    Wachen und beten: mehr (und das ist nicht wenig) kann man wohl im Moment nicht tun, denn der Herr wird zur rech­ten Zeit kommen.

    • Klei­ner Nachtrag:
      „…aber man soll­te da vor­sich­tig sein.“: Man kann dar­auf bau­en m.Er., daß Papst em. Bene­dikt XVI. wei­ter­hin zum Woh­le der gan­zen Kir­che betet.

  5. Chri­stus war am Kreuz allei­ne, nur sei­ne hoch­hei­li­ge Mut­ter und sein Jün­ger Johan­nes stan­den unter dem Kreuz.
    Auch Hum­mes weiß: Wahr­heit ist nicht Mehrheit.

  6. Von wegen 200 – ihre Zahl ist Legion!!!
    Trotz­dem emp­feh­le ich Kar­di­nal Hum­mes die Gideon­ge­schich­te oder auch David gegen Goli­ath im AT nach­zu­le­sen! Auch Sät­ze aus dem NT wie „ist Gott für uns, wer ist dann gegen uns?“ oder „fürch­te dich nicht du klei­ne Her­de, der Vater hat beschlos­sen euch das Reich zu geben..“ scheint er nicht zu kennen!
    Im übri­gen soll­te er sich bewusst machen, dass die­je­ni­gen, die GOTT auf ihrer Sei­te haben, immer am län­ge­ren Hebel sitzen.…

  7. Ich fin­de die Aus­sa­ge von Hum­mes zutiefst pri­mi­tiv. Als ver­stün­de er nicht, dass das päpst­li­che Schrei­ben kei­nen Klar­text bie­tet und wel­che Bedeu­tung ein Dubia dies­be­züg­lich ein­nimmt. Es scheint, als glau­be er, dass sich der katho­li­sche Glau­be demo­kra­ti­sie­ren lie­ße. Also, wenn genug Leu­te gegen die 10 Gebo­te sind, brau­che man sie nicht wei­ter beach­ten oder so ähnlich.
    Und die Behaup­tung, dass 200 Kar­di­nä­le Papst Fran­zis­kus unter­stüt­zen wür­den, fin­de ich vom Gefühl her auch sehr gewagt. Gab es doch schon, wie Katho­li­sches berich­te­te, papst­ge­treue Kar­di­nä­le, die sei­nen Stil und sei­ne Ansich­ten in Fra­ge stell­ten. Und das heißt was.
    Wenn sich alle an die Geset­ze und Regeln hal­ten wür­den, gäbe es die­se Dis­kus­si­on gar nicht. Die ein­zi­ge Spal­tung inner­halb der katho­li­schen Kir­che wird von denen betrie­ben, die die 10 Gebo­te und katho­li­sche Glau­bens­leh­re ver­än­dern wollen.

    • Zudem fiel mir auf, dass die lan­ge, umständ­li­che Art auf Fra­gen zu ant­wor­ten, also sich nicht ein­fach und klar zu äußern, sämt­li­che Papst­ver­trau­ten zu einen scheint. Es wer­den lee­re Wort­hül­sen gebraucht um eine Sache zu zer­re­den, vom Wort Got­tes abzu­len­ken und sozu­sa­gen etwas zu intellektualisieren.
      Immer soll der Ein­druck beson­de­rer Intel­li­genz erweckt wer­den und als wür­de man aus dem Hei­li­gen Geist her­aus spre­chen, bei solch Aus­sa­gen wie von Kar­di­nal Hum­mes oben. Doch das alles ist ver­ge­bens, da es nichts am Kern der Sache ändert.
      Es ist häss­lich und niveau­los mit­an­zu­se­hen, wie vie­le pro­gres­si­ve kirch­li­che Wür­den­trä­ger die katho­li­sche Glau­bens­leh­re einer Demo­kra­ti­sie­rung zu unter­wer­fen ver­su­chen und den eige­nen, mensch­lich begrenz­ten Ver­stand über den Hei­li­gen Geist stel­len. Das Schlimm­ste ist noch, wie es sogar in der katho­li­schen Kir­che schon einen dik­ta­to­ri­schen Kon­for­mis­mus gibt und sovie­le nicht begrei­fen, dass es vor Gott ein Greu­el ist, etwas von sei­nem hei­li­gen Wort zu verändern.

  8. 200 Wöl­fe im Schafs­pelz gegen 4 Hir­ten, die Got­tes Gebo­te und Leh­ren verteidigen.…Kardinal Hum­mes bestä­tigt damit (ver­se­hent­lich?) die erschreckend gro­ße Über­macht der Frei­mau­rer, die danach trach­ten, die Kir­che Jesu Chri­sti von innen zu zer­stö­ren. Hof­fent­lich hat Kar­di­nal Brand­mül­ler sei­ne Fehl­ein­schät­zung von Juli 2016 kor­ri­giert. Es sind nicht die bene­dikt­treu­en Chri­sten , die für ein Schis­ma sor­gen ‚son­dern die­je­ni­gen, wel­che sich per­ma­nent auf die ver­wir­ren­de “ Ein­heit in der Viel­falt“ beru­fen. Jesus hat von der Ein­heit, aber n i e von der Viel­falt in der Ein­heit gespro­chen, weil eine sol­che Viel­falt nicht exi­stiert. Viel­falt im Sin­ne der Gen­der­ideo­lo­gie (Homo­se­xua­li­tät) ist eine Tod­sün­de, wes­halb törich­te Ein­falt in der Viel­falt hier deut­lich bes­ser passt. Viel­falt in der Ein­heit steht für die ange­streb­te Viel­göt­te­rei durch eine soge­nann­te Welt­ein­heits­re­li­gi­on, wel­che dem Wil­len Got­tes mas­siv widerspricht.
    „Du sollst k e i n e ande­ren Göt­ter neben mir haben“, lau­tet das erste und damit das Wich­tig­ste und zen­tra­le Gebot der Zehn Gebo­te Gottes.

  9. „Das sind nur vier, wir sind zweihundert.“
    Die­se Aus­sa­ge beinhal­tet für mein Gefühl auch eine ver­steck­te Dro­hung, im Sin­ne von „Wagt es, gegen uns anzu­tre­ten. Ihr habt kei­ne Chan­ce und es wird euch schlecht bekommen.“
    Und wenn es wirk­lich 200 Kar­di­nä­le sein soll­ten – spielt da nicht auch ein gewis­ser Grup­pen­zwang eine Rol­le? Und damit die Angst, aus die­ser Rei­he aus­zu­bre­chen? Was den­ken die Kar­di­nä­le wirk­lich, wenn sie allein sind und sich Rechen­schaft abgeben?

  10. Hier in der Nie­der­lan­den hat man den Text des Vater­un­sers geaendert,und unser Kaplan hat mich beschul­digt Schis­ma­ti­ke­rin zu sein da ich gesagt habe dass ich gegen die Erneue­rung bin und das alte Vater­un­ser behal­ten will.

    • Anja­li Jain, es wür­de mich inter­es­sie­ren was in eurem Vater Unser, ins Deut­sche über­setzt, an Wor­ten geän­dert wur­de. Könn­ten Sie das angeben?

      • @dhmg,Die Wich­tig­ste Aen­de­rung ist dass man vor­her bete­te: Bring uns nicht in Ver­fueh­rung, und dass das jetzt is: Bring uns nicht in Ver­su­chung. Auf Niederlaendisch:Leid ons niet in beko­ring, das wird jetzt Leid ons niet in verzoeking.Aber vez­oe­king ist etwas ganz ande­res als beko­ring! Und dann noch eini­ge ande­re klei­ne­re Aenderungen,die ich nicht mehr genau weiss da ich das Papier mit dem neu­en Text nicht mit­neh­men woll­te. Es ver­wirrt mich jetzt schon da ich eine treue Rosen­kranz­be­te­rin bin.

    • Beste Anja­li Jain,
      Die Ände­run­gen in der kirch­lich offi­zi­el­len Ver­si­on des Vater­un­sers in den Nie­der­lan­den und in Nord­bel­gi­en wir­beln sehr viel Staub auf.
      Sie kön­nen sicher sein, daß das letz­te Wort hier­zu noch nicht gespro­chen ist.
      Blei­ben Sie ruhig bei dem alten Text:
      der alte Text war kom­plett kor­rekt (im Gegen­satz zu dem neu­en) und die Neu­eun­füh­rung ist über­flüs­sig wie ein Kropf und kostet unnö­ti­ger­wei­se viel Geld.
      Wie man „Schis­ma­ti­ke­rin“ (bzw. „Schis­ma­ti­ker“) sein kann durch treu zur Lhre und zu der Tra­di­ti­on zu ste­hen, ist mir ein Rätsel.

      Sagen Sie Ihrem Kaplan, daß der „Geist des Kon­zils“ doch kein künf­ti­ges Schis­ma kennt, son­dern nur nach der Ein­heit der Kir­che strebt (Die mis­sa de sub­le­van­da schis­ma wur­de 1970 flugs in mis­sa pro unita­te Eccle­siae umgetauft).
      Die gehar­ni­sche Gegen­wehr von treu­en Gläu­bi­gen und die mocki­ge Kri­tik von brei­ten (auch kir­chen­fer­nen) Volks­mas­sen haben die moder­ni­sti­sche Hir­ten auf dem fal­schen Fiß erwischt.
      Die nie­der­län­di­sche Bischö­fe sind sich übri­gens unter­ein­an­der nicht einig.
      (Bei der ent­schei­den­den Abstim­mung war nur eine Stim­me Mehr­heit, und wohl weil ein ableh­nen­der Bischof krank und ver­hin­dert war) (Die alt­be­kann­te typi­sche Tricks der Mauscheler).
      Blei­ben sie bei der alten Ver­si­on; vie­le in Flan­dern beten es jetzt auf Latein (sehr schön), man kann es auch sin­gen; und anson­sten kön­nen Sie es mit Ihrem Sprach­ta­lent natür­lich auch auf Deutsch beten.
      Und gera­de bei dem so heiß­dis­ku­tier­tem Wort „Versuchung“(„beproeving“ („Prü­fung“, „Leid“, „Kata­stro­phe“) statt „bekoring“(Betörung, ver­su­chung) den­ken Sie dann an den gro­ßen hol­län­di­schen Barock­dich­ter Ger­brand Ariaen­szn. Bre­de­ro, Autor von reht der­ben und wil­den Komö­di­en, lusti­gen Spaß­vo­gel, Alko­hol- und Tabaks­freund, der ein kur­zes wil­des leben führ­te und dann, bei einem Unfall schwer­krank gewor­den, auf sei­nem Siech­bett den Glau­ben fand und sich bekehr­te (kal­vi­ni­stisch).
      In einem wun­der­schö­nen Gedicht aus die­ser Peri­ode faßt er es sehr ein­drucks­voll und weh­mü­tig zusammen:
      „Wat dat de wereld is,
      dat weet ik gans gewis:
      God betert door ‚t verzoeken.
      En ik heb daar verkeerd
      en meer van daar geleerd
      als in de beste boeken.

      Al ‚gene dat de liên
      ter wereld mogen zien
      of immer­meer verwerven,
      een wens ik niet zozeer
      als zalig in de Heer
      te leven en te sterven.“ 

      (Die Recht­schrei­bung behut­sam adap­tiert und nach dem Gedächt­nis zitiert)
      Heb goe­de moed en hou stand!

  11. Sehr geehr­te anja­li jain,
    Bit­ten Sie Ihren Kaplan um sein Gebet zum Hei­li­gen Geist. Anschlie­ßend möge er bit­te fol­gen­de Bibel­stel­len lesen:
    Mk 7, 1 Kor 11,2, 2.Thess2,15, Sir 8,9, 2Petr. 2,21 Mt 5,17.
    Sehr wich­tig ist es, beson­ders den Judas­brief 3 zu lesen.….niemand von uns tra­di­ti­ons­ver­bun­de­nen Chri­sten ist schis­ma­tisch – wir müs­sen uns an die hei­li­ge über­lie­fer­te Tra­di­ti­on unse­rer Väter hal­ten! Gott ist ewig! Er ist nie belie­big. Gott ändert sich nie. Des­halb darf auch sein Wort ‑Die Bibel – und ganz beson­ders das wich­tig­ste aller Gebe­te – das Vater­un­ser, dass Jesus selbst uns gelehrt hat – nie­mals ver­än­dert werden.
    Wer das Wort Gort­tes – das Evan­ge­li­um – also auch das Her­ren­ge­bet – das Vater­un­ser – ver­än­dert- der sei ver­flucht, sagt der Apo­stel Pau­lus. Fra­gen Sie Ihren Kaplan, ob er von Gott ver­flucht sein möch­te??? ( sie­he Gal 1, 8 ‑9)
    Der Kaplan kann nicht zwei Her­ren die­nen: Gott und dem moder­nen Zeit­geist. Bit­ten Sie ihn, sich zu sei­nem eige­nen See­len­heil und zum Heil all sei­ner Scha­fe, für die er vor Gott einst Rechen­schaft wird able­gen müs­sen, sich für Gott und gegen die Moder­ne zu ent­schei­den. Ich wer­de Ihren Prie­ster in mein Gebet einschließen.

    • Lie­be Regina,die Nie­der­laen­di­sche Bischofs­kon­fe­renz hat das so beschlossen,und alle text­bue­cher wer­den jetzt auch geaen­dert. Mein Kaplan will nicht mit mir wei­ter dar­ueber dis­ku­tie­ren. Er hat in der Pre­digt aber gesagt dass die­se Aen­de­rung fuer ihm per­soen­lich nicht noe­tig war.

  12. Die Wor­te die­ses Kar­di­nals sind ein Doku­ment der Des­in­for­ma­ti­on und der Lügen. Wenn er doch den Begriff „Viel­falt“ benutzt: wie­so gilt das dann nicht für die 4 „rand­stän­di­gen“ Kar­di­nä­le, die das aus sei­ner Sicht sind. Ist nicht das Mot­to die­ses Pap­stes, doch gera­de auf die „Rän­der“ zuzu­ge­hen und zu inte­grie­ren- koste es was es wol­le, selbst wenn die gan­ze Kir­che drauf­geht? Wie­so wird immer nur die Wahr­heit auf Kosten der Unwahr­heit geop­fert und nicht mal umge­kehrt die Unwahr­heit auf „Kosten“ der Wahrheit?

  13. Von wegen „Es sind nur vier!“ Mit Robert Sarah muß man min­de­stens noch einen wei­te­ren Kar­di­nal hin­zu­rech­nen, Cani­zares und eini­ge wei­te­re dürf­ten sich auch den vie­ren anschlie­ßen. Was wür­de denn pas­sie­ren, wenn es in bezug auf die frag­wür­di­ge Papst­wahl und die nach­fol­gen­den Ent­schei­dun­gen jemand aus dem Kar­di­nals­kol­le­gi­um die Fra­ge nach der Per­son Berg­o­glio stel­len soll­te. Ich jeden­falls wür­de es auf ein Schis­ma ankom­men las­sen, im Zwei­fel gilt immer noch das kano­ni­sche Urteil, daß jeder, der sich einer for­mel­len Häre­sie schul­dig macht, sein Amt ver­liert, auch der Bischof von Rom, der sich nach wie vor als argen­ti­ni­scher Staats­bür­ger sieht, sei­nen argen­ti­ni­schen Pass besitzt und daher sich weni­ger als Ober­haupt des Staa­tes der Vati­kan­stadt sieht, denn als Bischof von Rom, der zufäl­lig Papst ist. Mit eini­gen Ent­schei­dun­gen hat er schon die Unfehl­bar­keit miß­braucht, sie für mas­si­ve Ver­let­zun­gen der Glau­bens- und Sit­ten­leh­re benutzt („Schei­dung der Ehe auf­grund des Glau­bens“ – Ableh­nung der Natur­recht­se­he, DE FIDE!, Strei­chung der Abtrei­bung aus den beson­ders schwe­ren Ver­ge­hen etc..DE FIDE!). Man muß nicht auf den „Anti­chri­sten“ rekur­rie­ren, aber „Vica­ri­us Chri­sti“ ist Berg­o­glio nicht, statt­des­sen führt er die Kir­che so, als ob er Chri­stus selbst wäre und nicht Nach­fol­ger des Hl. Petrus. Der Begriff Schar­la­tan ist hier nicht sehr weit. Es ist Rich­tig, daß sich die FSSPX nicht dem päpst­li­chen Ange­bot stellt.
    Das Pro­blem ist, daß sich Berg­o­glio mit dem Apo­sto­li­schen Schrei­ben „Miser­i­cor­dia et Mise­ra“ in die FORMALE Häre­sie ver­strickt hat. Die Auf­he­bung der Exkom­mu­ni­ka­ti­on als Tat­stra­fe, ist ein „actus hae­re­ti­cus“, da nach allen kano­ni­sti­schen Kom­men­ta­ren zu Art 1398 CIC/​1983 die Abtrei­bung DE FIDE ein „pec­ca­tum irrepa­ra­bi­le“ ist, die einer Frem­den See­le unheil­ba­ren Scha­den zufügt, näm­lich das Ver­sa­gen der ewi­gen Schau Got­tes, die nur den getauf­ten Kin­dern vor­be­hal­ten ist. Daher ist die Abtrei­bung auch ein Akt der Apo­sta­sie, die nach CIC 1367 eben jene Stra­fe nach sich zieht, die auch die FORMALE Häre­sie bedeu­tet, das Ana­the­ma oder die Exkommunikation.
    Es soll­te offen gesagt wer­den, daß sich Berg­o­glio um das Papst­amt bringt, wenn er sich nicht umge­hend kor­ri­giert und öffent­lich den Wei­ter­be­stand des CIC 1398 bestä­tigt, sonst ist Sedis­va­kanz die unaus­weich­li­che Fol­ge. Wir brauch Kar­di­nä­le und Bischö­fe, die jetzt auf­ste­hen und dem Papst wie wei­land Pau­lus dem Petrus „offen im Ange­sicht“ wider­ste­hen und zu einer Kor­rek­tur sei­ner Feh­ler oder zur Abdan­kung zwin­gen. Das „Hei­li­ge Jahr“ ist zum „Unse­li­gen Jahr“ geworden.
    ROMA ROMA CONVERTERE AD DOMINUM DEUM TUUM!

  14. Ich muss etwas korrigieren:De neue Text des Nie­der­laen­di­sche Vater­un­ser ist: und fueh­re uns nicht in Pruefung.Die Ver­wir­rung ist jetzt so gross hier dass ich es auch nicht mehr weiss.Der alte Text ist schon 63 Jah­re in mei­nem Haupt und jetzt will man das Aenderen.

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