Kardinal Burke widerspricht Papst Franziskus: „Überlieferter Ritus ist keine Ausnahme“


Kardinal Burke widerspricht Papst Franziskus: Überlieferter römischer Ritus ist "keine Ausnahme für Nostalgiker"
Kardinal Burke widerspricht Papst Franziskus: Überlieferter römischer Ritus ist "keine Ausnahme für Nostalgiker"

(Rom) Kar­di­nal Ray­mond Leo Bur­ke wider­spricht Papst Fran­zis­kus: „Der über­lie­fer­te römi­sche Ritus ist kei­ne Ausnahme“.

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Am 10. Novem­ber kam in Ita­li­en das neue Papst-Buch „In dei­nen Augen ist mein Wort“ (Nei tuoi occhi è la mia paro­la) in den Buch­han­del. Her­aus­ge­ge­ben wur­de es vom Papst-Ver­trau­ten Pater Anto­nio Spa­da­ro SJ, dem Lei­ter der römi­schen Jesui­ten­zeit­schrift La Civil­tà  Cat­to­li­ca. Das Buch ent­hält vor­wie­gend Tex­te von Pre­dig­ten und Anspra­chen, die Jor­ge Mario Berg­o­glio vor sei­ner Wahl zum Papst als Erz­bi­schof von Bue­nos Aires gehal­ten hatte.

Papst Franziskus: „Nur eine Ausnahme für Nostalgiker“

Teil des Buches ist zudem ein aus­führ­li­ches, aktu­el­les Inter­view. Dar­in befrag­te Spa­da­ro den Papst auch zur „latei­ni­schen Mes­se“. Als Ant­wort sag­te Fran­zis­kus, die über­lie­fer­te Form des Römi­schen Ritus sei „nur eine Aus­nah­me für Nost­al­gi­ker“ Die voll­stän­di­ge Pas­sa­ge des Buches lautet:

„Die latei­ni­sche Mes­se? ‚Nur eine Aus­nah­me‘‚ stellt der Papst klar: ‚Papst Bene­dikt hat eine rich­ti­ge und groß­zü­gi­ge Geste gesetzt, um einer gewis­sen Men­ta­li­tät von eini­gen Grup­pen und Per­so­nen ent­ge­gen­zu­kom­men, die Nost­al­gie hat­ten und sich ent­fern­ten‚, unter­streicht Berg­o­glio, indem er von der triden­ti­ni­schen Mes­se spricht, die von Ratz­in­ger 2007 mit dem Motu pro­prio für alle Prie­ster ein­ge­führt wur­de, die sie zele­brie­ren möch­ten. ‚Sie ist aber eine Ausnahme‘.“

Kardinal Burke: „Keine Ausnahme. Es genügt das Motu proprio von Benedikt XVI. zu lesen“

Gestern ant­wor­te­te der nam­haf­te US-ame­ri­ka­ni­sche Kar­di­nal Ray­mond Leo Bur­ke auf die­se Aus­sa­ge des Pap­stes. In einem Inter­view mit der Inter­net-Tages­zei­tung La Fede Quo­ti­dia­na (FQ) sag­te der Kar­di­nal­pa­tron des Mal­te­ser­or­dens, der zu den vier Kar­di­nä­len gehört, die Papst Fran­zis­kus mit Dubia (Zwei­feln) zum umstrit­te­nen nach­syn­oda­len Schrei­ben Amo­ris lae­ti­tia in Bedräng­nis gebracht haben:

FQ: Im neu­en Buch von Pater Spa­da­ro „In dei­nen Augen ist mein Wort“ nennt Papst Fran­zis­kus den über­lie­fer­ten römi­schen Ritus eine „Aus­nah­me“. Was den­ke Sie dazu?

Kar­di­nal Bur­ke: Daß er kei­ne Aus­nah­me ist. Er ist die Mes­se der Kir­che aller Zei­ten und daher kann er nicht über­gan­gen wer­den und hat glei­che Wür­de. Im übri­gen genügt es das Motu pro­prio von Papst Bene­dikt XVI. zu lesen, das ein­deu­tig ist.

Text: Gisuep­pe Nardi
Bild: Lisa Johnston/​FQ (Screen­shot)

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