Diözese Oslo muß wegen „Erschleichung staatlicher Zuwendungen“ Bußgeld zahlen


Katholische Kirche Norwegens stark durch Einwanderer geprägt.
Katholische Kirche Norwegens stark durch Einwanderer geprägt.

(Oslo) Über die katho­li­sche Diö­ze­se Oslo in Nor­we­gen wur­de ein Buß­geld ver­hängt, weil sie eine über­höh­te Zahl an Gläu­bi­gen ange­ge­ben habe, um mehr öffent­li­che Gel­der zu erhalten.

Anzei­ge

Die Geld­stra­fe beläuft sich auf eine Mil­li­on Kro­nen (rund 110.000 Euro). Der mehr­heit­lich luthe­ri­sche Staat Nor­we­gen läßt auch aner­kann­ten reli­giö­sen Min­der­hei­ten ein staat­li­che finan­zi­el­le Unter­stüt­zung zukom­men. Die Höhe der Sum­me hängt von der Anzahl der Gläu­bi­gen ab. Zur Über­prü­fung müs­sen die reli­giö­sen Min­der­hei­ten genaue Mit­glie­der­re­gi­ster vorlegen.

Die Diö­ze­se Oslo, so der Vor­wurf, habe die Regi­ster durch das Ein­tra­gen von Namen von Ein­wan­de­rern aus katho­li­schen Län­dern auf­ge­bläht, um mehr staat­li­che För­der­mit­tel zu beziehen.

Der Fäl­schung wur­de ein Mit­ar­bei­ter der diö­ze­sa­nen Finanz­stel­le, der Viet­na­me­se Thu­an Cong Pham, ange­klagt. Er hat sich wegen Betrugs straf­recht­lich zu verantworten.

Die Diö­ze­se kann gegen das auf dem Ver­wal­tungs­weg ver­häng­te Buß­geld Ein­spruch ein­le­gen. Damit wür­de der Fall eine Sache der Gerichte.

Die Diö­ze­se bestrei­tet jede Betrugs­ab­sicht. Man habe die Regi­ster aktua­li­siert. Seit 2005 sei­en zahl­rei­che katho­li­sche Ein­wan­de­rer hin­zu­ge­kom­men. Es hand­le sich um prak­ti­zie­ren­de Katho­li­ken, vor allem Polen, die jedoch eine Regi­strie­rung ver­wei­gern, weil die eine sol­che in ihren Hei­mat­län­dern ent­we­der nicht ken­nen oder auf­grund von Ver­fol­gungs­er­fah­rung einer sol­chen ableh­nend gegenüberstehen.

Unab­hän­gig vom ver­häng­ten Buß­geld for­dert der Staat Nor­we­gen, so AFP, wegen Erschlei­chung von öffent­li­chen Zuwen­dun­gen, mehr als 40 Mil­lio­nen Kro­nen (4,5 Mil­lio­nen Euro) zurück.

Laut dem staat­li­chen Sta­ti­stik­amt zähl­te die katho­li­sche Kir­che Anfang 2016 in Nor­we­gen 145.000 Gläubige.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: MiL (Screen­shot)

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!

 




 

2 Kommentare

  1. In Deutsch­land ist das doch auch gang und gäbe. Jede Diö­ze­se kas­siert für mehr Leu­te, als tat­säch­lich katho­lisch sind – und das ganz ohne Buss­geld (Ach­tung, Sarkasmus!)

  2. Die Kir­che soll­te sich von jeder staat­li­chen Bezu­schuß­ung frei machen, weil sol­che anfäl­lig für Mani­pu­la­tio­nen und Bevor­mun­dung durch den Staat bzw. Anbie­de­rung an den Staat machen – sie­he Deutsch­land und die Kir­chen­steu­er. Der Staat soll­te wenn schon nur für die Erhal­tung von histo­ri­schen Kir­chen­ge­bäu­den Zuschü­ße geben, zum Zwecke des Denkmalschutzes.

Kommentare sind deaktiviert.