Imam der Heiligen Moschee in Mekka: „Oh Allah, schenk den Dschihadisten auf der ganzen Welt den Sieg“


Iman Abdurrahman ibn Abdulaziz as-Sudais von der "Heiligen Moschee" in Mekka: "Allah schenke unseren Brüdern, den Dschihadisten den Sieg über die Juden, Christen und Heuchler"
Iman Abdurrahman ibn Abdulaziz as-Sudais von der "Heiligen Moschee" in Mekka: "Allah schenke unseren Brüdern, den Dschihadisten den Sieg über die Juden, Christen und Heuchler"

(Riad) Man­che behaup­ten, der Islam sei eine Reli­gi­on des Frie­dens, und die Dschi­ha­di­sten sei­en nur durch­ge­knall­te Rand­grup­pen. Extre­mi­sten eben. Die­ses vor allem im Westen von Nicht-Mus­li­men geheg­te Wunsch­den­ken wur­de nun von Abdur­rah­man ibn Abdu­la­ziz as-Sudais, dem Imam und Koran­re­zi­ta­tor der „Hei­li­gen Moschee“ von Mek­ka, richtiggestellt. 

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Abdur­rah­man ibn Abdu­la­ziz as-Sudais ist nicht irgend­ein Imam, son­dern der Imam der bedeu­tend­sten Moschee des Islams, der al-Mas­dsch­id al-Harām, deren Innen­hof die Kaa­ba birgt. Die Moschee, die Ziel der jähr­li­chen Haddsch der Mus­li­me aus aller Welt ist, erstreckt sich über ein Gelän­de von mehr als 35 Hekt­ar und faßt mehr als 800.000 Menschen.

Der Sala­fist und Waha­bit Imam Abdur­rah­man ibn Abdu­la­ziz as-Sudais gilt sun­ni­ti­schen Mus­li­men als einer der ver­läß­lich­sten und popu­lär­sten Inter­pre­ten des Korans.

Beim isla­mi­schen Frei­tags­ge­bet am ver­gan­ge­nen 2. Sep­tem­ber rief er den mus­li­mi­schen Pil­gern zu:

„Oh Allah, schen­ke Sieg, Ehre und Macht unse­re Brü­dern den Dschi­ha­di­sten im Jemen, in Syri­en, im Irak, auf der gan­zen Welt. Laß sie tri­um­phie­ren über die ver­rä­te­ri­schen Juden, die bös­ar­ti­gen Chri­sten und die unzu­ver­läs­si­gen Heuchler.“

Das „Gebet“ von Iman Abdur­rah­man ibn Abdu­la­ziz as-Sudais wur­de vom regie­rungs­na­hen ägyp­ti­schen Fern­seh­sen­der al-Qahe­ra Wal Nas aus­ge­strahlt und kommentierte.

Kaaba und Heilige Moschee von Mekka
Hei­li­ge Moschee* mit Kaa­ba in Mekka

Imam Abdur­rah­man ibn Abdu­la­ziz as-Sudais wur­de 1961 in der sau­di­schen Haupt­stadt Riad gebo­ren und in Mek­ka aus­ge­bil­det. Sau­di-Ara­bi­en setz­te, gera­de wäh­rend der Imam sei­ne skan­da­lö­se Pre­digt hielt, die Luft­an­grif­fe im Jemen fort. Dort tötet die sau­di­sche Luft­waf­fe skru­pel­los Zivi­li­sten, um den Sieg über die schii­ti­sche Gegen­sei­te zu erringen.

Die sau­di­schen Angriffs­zie­le im Jemen, der kei­nes­wegs die ein­zi­ge sau­di­sche Front in einem viel­schich­ti­gen, blu­ti­gen Krieg dar­stellt, sind auch in der jüng­sten Pha­se gera­de­zu unmensch­lich: mit Pati­en­ten über­füll­te Kran­ken­häu­ser, Schu­len, Betrie­be zur Her­stel­lung von Lebens­mit­teln. Adel al-Jubatr, der sau­di­sche Außen­mi­ni­ster erklär­te die sau­di­schen Luft­schlä­ge im Jemen, indem er Syri­en Nach­hil­fe­un­ter­richt in Sachen Men­schen­rech­te erteilte.

Seit die dama­li­ge US-Außen­mi­ni­ste­rin Hil­la­ry Clin­ton 2010 von der sau­di­schen Regie­rung eine beträcht­li­che „Spen­de“ erhielt, gab Washing­ton grü­nes Licht zum Waf­fen­ver­kauf in Rekord­hö­he an Sau­di-Ara­bi­en. Die USA lie­fer­ten Riad in den ver­gan­ge­nen fünf Jah­ren Waf­fen im Wert von 60 Mil­li­ar­den Dol­lar. Wäh­rend der gesam­ten Amts­zeit von US-Prä­si­dent Geor­ge W. Bush waren es nur 16 Mil­li­ar­den gewesen.

Laut einem Reu­ters-Bericht habe Sau­di-Ara­bi­en 5,4 Mil­li­ar­den Dol­lar für den Kauf von Flug­ab­wehr­ra­ke­ten, 11,25 Mil­li­ar­den für vier Kriegs­schif­fe, 1,29 Mil­li­ar­den für „intel­li­gen­te“ Bom­ben, usw. gezahlt.

Sput­nik mel­de­te, daß die Regie­rung Oba­ma kürz­lich Sau­di-Ara­bi­en Pan­zer, Maschi­nen­ge­weh­re und ande­re Mili­tär­gü­ter in der Höhe von wei­te­ren 1,15 Mil­li­ar­den Dol­lar ange­bo­ten habe.

Das sind Nach­rich­ten, in deren Zusam­men­hang die Wor­te von Imam Abdur­rah­man ibn Abdu­la­ziz as-Sudais von der Haupt­mo­schee in Mek­ka eine noch schau­er­li­che­re Bedeu­tung erlangen.

*Der Begriff „Hei­li­ge Moschee“ meint hier einen Eigennamen.

Text: Andre­as Becker
Bild: qur­an­al­bums (Screenshot)/Wikicommons

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