Überlieferte Messe: Kardinal-Erzbischof antwortet Gläubigen gemäß Summorum Pontificum


Zelebration in der überlieferten Form des Römischen Ritus: ein Kardinal legt Summorum Pontificum korrekt aus
Zelebration in der überlieferten Form des Römischen Ritus: ein Kardinal legt Summorum Pontificum korrekt aus

(Rom) Die Rechts­nor­men von Papst Bene­dikt XVI. sind klar. Sie wur­den von ihm für die gesam­te Welt­kir­che im Motu pro­prio Sum­morum Pon­ti­fi­cum fest­ge­schrie­ben. Jeder Prie­ster kann nach frei­em Ermes­sen und ohne eine zusätz­li­che Erlaub­nis die Hei­li­ge Mes­se in der außer­or­dent­li­chen Form des Römi­schen Ritus zele­brie­ren. Damit auch Gläu­bi­ge der Zele­bra­ti­on bei­woh­nen kön­nen, ist eine sta­bi­le Grup­pe zu bil­den. Die For­mu­lie­rung „coe­tus fide­li­um“ nennt kei­ne Min­dest­zahl, setzt die Hür­de aber so tief, daß eine Hand­voll genügt.

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Nicht alle Bischö­fe, Ordi­na­ria­te und Prie­ster kön­nen sich mit dem Motu pro­prio anfreun­den. Immer wie­der gehen Berich­te ein, daß Gläu­bi­ge, die die Meß­fei­er im über­lie­fer­ten Ritus wün­schen, hin­ge­hal­ten, aus­ge­bremst oder sogar ange­fein­det wer­den. Die von Papst Bene­dikt XVI. erlas­se­nen Nor­men las­sen bei kor­rek­ter Befol­gung kei­nen plau­si­blen Ermes­sens­spiel­raum. In der Regel ver­ber­gen sich daher hin­ter Wider­stän­den gegen die über­lie­fer­te Mes­se ideo­lo­gi­sche Gründe.

Bei­spiel­haft reagier­te der Erz­bi­schof von Anco­na-Osi­mo, Msgr. Edo­ar­do Meni­chel­li, den Papst Fran­zis­kus im Febru­ar 2015 zum Kar­di­nal kreiierte.

Ein über­eif­ri­ger Prie­ster, in des­sen Pfar­rei sich ein Coe­tus fide­li­um gebil­det und um die Meß­fei­er im über­lie­fer­ten Ritus ersucht hat­te, wand­te sich an den Erz­bi­schof, um eine „Erlaub­nis“ dazu zu erhal­ten. Eine sol­che ist aber gemäß Sum­morum Pon­ti­fi­cum nicht nötig. In die­sem Sin­ne fiel auch die Ant­wort des Kar­di­nals aus, der zugleich auch an den Coe­tus fide­li­um schrieb:

„Wie bereits gesagt, gilt die Regel einer sta­bi­len Grup­pe, vom Bischof braucht es dazu kei­ne Erlaubnis.
Ich weiß, daß Ihr bereits mit dem Pfar­rer gespro­chen habt, und die Grup­pe auch das lit­ur­gi­sche Buch [das Mis­sa­le von 1962] mitbringt.
Ich weiß nun nicht, wer die Hei­li­ge Eucha­ri­sti­sche Lit­ur­gie zele­brie­ren wird: wenn es ein Prie­ster des Bis­tums ist, habe ich nichts ein­zu­wen­den; soll­te es ein ande­rer Prie­ster sein, hat er – wie vor­ge­schrie­ben – dem Pfar­rer das Cele­bret vorzulegen.
Bei die­ser Gele­gen­heit seg­ne ich Euch alle und Eure Familien.“

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: MiL

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

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