Papst Franziskus unterstützt Forderung eines „marxistischen“ Kardinals: „Bei Homosexuellen entschuldigen“


(Rom) Redet Papst Fran­zis­kus der Ver­nei­gung vor den Pro­te­stan­ten und vor den Homo­se­xu­el­len das Wort? 

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Nein zur „Bal­ka­ni­sie­rung“, Ja zu einer „neu­en EU“, Nein zu Wei­he­äm­tern für Frau­en, Ja zum weib­li­chen Geni­us, Ja zur Öku­me­ne, weil „Luther recht hat­te“, Nein zur einer Ent­schul­di­gung der Kir­che bei den Homo­se­xu­el­len, aber Ja zu einer Ent­schul­di­gung der Chri­sten bei den Homo­se­xu­el­len – auch bei den Armen, den Fami­li­en, den Unter­drück­ten und Aus­ge­beu­te­ten. Alle die­se Aus­sa­gen traf Papst Fran­zis­kus am gest­ri­gen Sonn­tag auf dem Rück­flug von Arme­ni­en nach Rom.

Papst Fran­zis­kus wie­der­hol­te dabei den berühmt-berüch­tig­sten Satz sei­nes Pon­ti­fi­kats: „Wer bin ich, um zu urtei­len?“ Eine Aus­sa­ge, die das katho­li­sche Kir­chen­ober­haupt vor fast drei Jah­ren bei der ersten flie­gen­den Pres­se­kon­fe­renz auf dem Rück­flug von Rio de Janei­ro nach Rom tätig­te. Die­se Aus­sa­ge wur­de vom Papst auf dem Rück­flug aus Arme­ni­en bekräf­tigt, wenn auch etwas näher aus­ge­führt als 2013.

Eine Jour­na­li­sten­fra­ge bezog sich auf eine For­de­rung von Kar­di­nal Rein­hard Marx. Der Erz­bi­schof von Mün­chen-Frei­sing und Vor­sit­zen­de der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz for­der­te im iri­schen Dub­lin, kei­nes­wegs zufäl­lig im Monat Juni, den US-Prä­si­dent Barack Oba­ma zum „Homo-Monat“ aus­ge­ru­fen hat­te, daß sich die katho­li­sche Kir­che bei den Homo­se­xu­el­len ent­schul­di­gen sol­le, weil sie die­se Per­so­nen „aus­ge­grenzt“ habe.

„Christen müssen sich, wie dieser ‚marxistische‘ Kardinal gesagt hat, bei Homosexuellen entschuldigen“

Wört­lich sag­te Papst Fran­zis­kus dazu:

„Ich wie­der­ho­le den Kate­chis­mus [der Katho­li­schen Kir­che]: die­se Per­so­nen sind nicht zu dis­kri­mi­nie­ren. Sie müs­sen respek­tiert und seel­sorg­lich beglei­tet wer­den. Man kann, nicht aus ideo­lo­gi­schen Grün­den, aber aus Grün­den des poli­ti­schen Ver­hal­tens gewis­se für ande­re zu offen­si­ve Kund­ge­bun­gen ver­ur­tei­len. Die­se Din­ge haben aber nichts damit zu tun: Das Pro­blem ist eine Per­son, die die­sen Zustand hat, die guten Wil­len hat und Gott sucht. Wer sind wir, um zu urtei­len? Wir müs­sen gut beglei­ten, gemäß dem, was der Kate­chis­mus sagt.
Dann gibt es Tra­di­tio­nen in eini­gen Län­dern und Kul­tu­ren, die eine ande­re Men­ta­li­tät zu die­sem Pro­blem haben. Ich glau­be, daß die Kir­che, oder bes­ser die Chri­sten, denn die Kir­che ist hei­lig, nicht nur um Ent­schul­di­gung bit­ten müs­sen, wie die­ser ‚mar­xi­sti­sche‘ Kar­di­nal gesagt hat [lacht] …, son­dern  auch die aus­ge­beu­te­ten Armen, Frau­en und Kin­der um Ent­schul­di­gung bit­ten müs­sen, sie müs­sen um Ent­schul­di­gung bit­ten, weil sie so vie­le Waf­fen geseg­net haben, so vie­le Fami­li­en nicht beglei­tet haben.
Ich erin­ne­re mich an die ver­schlos­se­ne katho­li­sche Kul­tur von Bue­nos Aires in mei­ner Kind­heit: Man durf­te das Haus von Geschie­de­nen nicht betre­ten. Ich rede von vor 80 Jah­ren. Die Kul­tur hat sich geän­dert, Gott sei Dank. Als Chri­sten müs­sen wir vie­le Ent­schul­di­gungs­bit­ten aus­spre­chen, nicht nur zu die­sem The­ma: Ver­gib Herr, ist ein Wort, das wir ver­ges­sen. Der Prie­ster als „Herr“ und nicht der Prie­ster als Vater. Der Prie­ster der knüp­pelt und nicht der Prie­ster der umarmt und vergibt …
Aber es gibt vie­le hei­li­ge Prie­ster, Kran­ken­haus- und Gefäng­nis­ka­plä­ne, aber die sieht man nicht, weil die Hei­lig­keit Scham hat. Die Unver­schämt­heit ist grell und schrei­end und zeigt sich. Wie vie­le Orga­ni­sa­tio­nen mit guten Leu­ten und weni­ger guten Leu­ten. Wir Chri­sten haben auch vie­le Tere­sas von Kal­kut­ta …  Wir sol­len uns nicht skan­da­li­sie­ren: Das ist das Leben der Kir­che. Wir alle sind hei­lig, weil wir den Hei­li­gen Geist haben, aber wir alle sind Sün­der, ich an erster Stelle.“

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: FQO (Screen­shot)

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4 Kommentare

  1. „.…die Unver­schämt­heit ist grell und schrei­end und zeigt sich.“ – Ob der Papst sich bewusst war, dass er mit die­ser Aus­sa­ge genau jene Leu­te abur­teil­te, die er mit sei­nen wir­ren Äuße­run­gen zu ver­tei­di­gen suchte?
    Wahr­schein­lich nicht, denn er braucht ja inzwi­schen einen Dol­met­scher und Inter­pre­ten, um sei­ne eige­nen Reden und Aus­füh­run­gen zu verstehen.
    Bringt man sei­ne abstru­sen Gedan­ken­gän­ge auf einen Nen­ner, muss man fest­stel­len, dass nicht nur der Kar­di­nal, son­dern die gesam­te Kir­chen­spit­ze mar­xi­stisch gewor­den ist!

  2. Viel­leicht soll­ten sich im vor­aus­ei­len­den Gehor­sam schon mal alle recht­schaf­fe­nen Men­schen bei allen Sün­dern entschuldigen.

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