„Non possumus non loqui“ – Proben Katholiken den Aufstand gegen Papst Franziskus?


Papst Franziskus erhebt das "Chaos zum Prinzip"

(Rom) Bereits vor einem Jahr schrieb die Frank­fur­ter Rund­schau vom „Chao­ten“ auf dem Papst­thron. Nun warf Robert Spae­mann Papst Fran­zis­kus vor, „das Cha­os zum System“ gemacht zu haben. Der Papst, der den Auf­trag hat, die Katho­li­ken und die Mensch­heit zu füh­ren, stif­tet „Ver­un­si­che­rung und Ver­wir­rung“, und scheint sich sogar dar­an zu erfreu­en. Spae­manns jüng­stes Inter­view ist ein Indi­ka­tor, daß Amo­ris lae­ti­tia das Faß unter gläu­bi­gen Katho­li­ken zum Über­lau­fen zu brin­gen scheint. „Non pos­su­mus non loqui“, schrieb gestern der Publi­zist Mau­ri­zio Blon­det, und zitier­te einen rang­ho­hen römi­schen Kuri­en­mit­ar­bei­ter: „Das Maß ist voll.“

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Robert Spae­mann ist der bedeu­tend­ste, leben­de katho­li­sche Phi­lo­soph deut­scher Spra­che. Der per­sön­li­che Freund von Bene­dikt XVI.  mach­te bereits in jüng­ster Zeit kein Hehl dar­aus, Zwei­fel an der Linie Berg­o­glio zu hegen. Zuerst warf er Papst Fran­zis­kus in der Her­der Kor­re­spon­denz (1/​2015) vor, einem „Kult der Spon­ta­nei­tät“ zu frö­nen, wäh­rend er mit Theo­lo­gie „nicht viel im Sinn“ habe.

Spaemann: „Bruch mit der Lehrtradition“

Dann distan­zier­te sich Spae­mann von der undif­fe­ren­zier­ten Ein­wan­de­rungs­po­li­tik, die zwar Ange­la Mer­kel und Papst Fran­zis­kus ver­bin­de, aber wenig mit der gebo­te­nen Ver­hält­nis­mä­ßig­keit, den rea­len Auf­nah­me­mög­lich­kei­ten und der Ver­pflich­tung zu tun habe, auf die Chri­sten unter den Flücht­lin­gen zu achten.

Aus Spae­manns Stel­lung­nah­men spricht die Stim­me der Ver­nunft. Jede Wort­mel­dung wur­de damit unwei­ger­lich zur Ankla­ge gegen Papst Fran­zis­kus, des­sen Han­deln als Stim­me der Unver­nunft bloß­ge­stellt wur­de, als „Cha­ot“ und „Popu­list“, wie die Frank­fur­ter Rund­schau titelte.

Vor zwei Tagen leg­te Spae­mann noch an Deut­lich­keit nach. In einem Inter­view mit Catho­lic News Agen­cy (CNA) nahm er zum Apo­sto­li­schen Schrei­ben Amo­ris lae­ti­tia Stel­lung, das seit dem 8. April die katho­li­schen Ner­ven stra­pa­ziert. Über Gebühr, wie immer mehr Stim­men mei­nen, dar­un­ter nun mit sei­ner gan­zen Auto­ri­tät auch Robert Spaemann.

Papst Franziskus stürzt Kirche in „Verunsicherung und Verwirrung“

Der deut­sche Phi­lo­soph, des­sen Stim­me welt­wei­tes Gehör fin­det, wie die Reak­tio­nen zei­gen, warf dem Papst einen „Bruch mit der Lehr­tra­di­ti­on“ der Kir­che vor. „Daß es sich um einen Bruch han­delt, ergibt sich zwei­fel­los für jeden den­ken­den Men­schen“, so Spaemann.

Gleich­zei­tig wand­te er den von Fran­zis­kus mehr­fach geäu­ßer­ten Vor­wurf des Pha­ri­sä­er­tums gegen den Papst:

„Die Kir­che ihrer­seits ist der Ver­kün­di­gung der Umkehr ver­pflich­tet und hat nicht die Voll­macht durch die Spen­dung von Sakra­men­ten bestehen­de Gren­zen zu über­schrei­ten und der Barm­her­zig­keit Got­tes Gewalt anzutun.“

Spae­mann faß­te am Bei­spiel von Amo­ris lae­ti­tia in zwei Punk­ten zusam­men, was der­zeit in der Kir­che falsch laufe:

  • In der Kir­che herr­schen „Ver­un­si­che­rung und Ver­wir­rung von den Bischofs­kon­fe­ren­zen bis zum klei­nen Pfar­rer im Urwald.“
  • Jeder Prie­ster, der sich die bis­her gel­ten­de Sakra­men­ten­ord­nung hal­te, „kann von Gläu­bi­gen gemobbt und von sei­nem Bischof unter Druck gesetzt wer­den. Rom kann nun die Vor­ga­be machen, daß nur noch ‚barm­her­zi­ge‘ Bischö­fe ernannt wer­den, die bereit sind, die bestehen­de Ord­nung auf­zu­wei­chen. Das Cha­os wur­de mit einem Feder­strich zum Prin­zip erhoben.“

Mit die­ser Bestands­auf­nah­me bringt Spae­mann nicht nur Besorg­nis zum Aus­druck, son­dern regel­rech­te Äng­ste, die gera­de in den Diö­ze­sen des deut­schen Sprach­raums ver­brei­tet sind.

„Barmherzigkeits-Mobbing“

Das „Barm­her­zig­keits-Mob­bing“ ist im deut­schen Sprach­raum seit län­ge­rem fester Bestand­teil kirch­li­cher Per­so­nal­po­li­tik. Glau­bens­treue wer­den zurück­ge­setzt, aus­ge­grenzt und hin­aus­ge­mobbt. Die Ergeb­nis­se sind allent­hal­ben schmerz­lich zu spü­ren. Gera­de in der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land, wo die Kir­che nach dem Staat der größ­te Arbeit­ge­ber ist, ist das „Barm­her­zig­keits-Mob­bing“ ein mäch­ti­ges Dis­zi­pli­nie­rungs­mit­tel gegen Kle­ri­ker und Lai­en­mit­ar­bei­ter, das fast jeden kirch­li­chen Bereich erfaßt. In den diö­ze­sa­nen Dienst­stel­len, den katho­li­schen Kran­ken­häu­sern und Schu­len, den Bera­tungs­stel­len und Pfar­rei­en, aber auch den Medi­en tei­len kei­nes­wegs alle die Kas­per-Berg­o­glio-Linie. Die­se Min­der­heit ris­kiert durch die „neue Barm­her­zig­keit“ aber Kopf und Kragen.

Das „Barm­her­zig­keits-Kli­ma“, das dort herrscht, wo Pro­gres­si­ve das Sagen haben, bedeu­tet eine welt­an­ge­paß­te Fas­sa­de, hin­ter der es kei­ne leben­di­ge Kir­che mehr gibt, jeden­falls kei­ne christ­li­che mehr, besten­falls eine gno­sti­sche „Selbst­fin­dungs­kir­che“. Der Schwei­zer Vati­ka­nist Giu­sep­pe Rus­co­ni beschrieb die­ses Kli­ma bereits vor einem Jahr mit den Worten:

„Fran­zis­kus bleibt mit dem Her­zen und dem Kopf Erz­bi­schof von Bue­nos Aires. Dage­gen ist nichts zu sagen …, wenn er nicht seit zwei Jah­ren Bischof von Rom und damit Papst der Welt­kir­che wäre.“

Hohles Schlagwort „Offenheit“

Trotz der Voka­bel „Offen­heit“, einem der zahl­rei­chen, aber zuneh­mend hohl wir­ken­den Schlag­wör­ter die­ses Pon­ti­fi­kat, ist das Pres­se­amt des Vati­kans nur mehr hand­zah­men Vati­ka­ni­sten zugäng­lich, die das Idol beju­beln. Vati­ka­ni­sten, die sich ein gesun­des Urteils­ver­mö­gen bewahrt haben, müs­sen sich gekonnt tar­nen. Das bedeu­tet aber auch, daß sie weit­ge­hend neu­tra­li­siert sind, denn kri­ti­sche Arti­kel sind im „barm­her­zi­gen“ Pon­ti­fi­kat nicht wohl­ge­lit­ten. Nicht nur der ehe­ma­li­ge Allen­de-Mini­ster Luis Badil­la und sei­ne Mit­ar­bei­ter von Il Sis­mo­gra­fo beob­ach­ten für Papst Fran­zis­kus die Medienszene.

Auch dazu fand Spae­mann mit Blick auf Amo­ris lae­ti­tia deut­li­che Worte:

„Eines scheint mir jedoch sicher: Das Anlie­gen die­ses Pon­ti­fi­kats, dass die Kir­che ihre Selbst­be­zo­gen­heit über­win­den soll, um frei­en Her­zens auf die Men­schen zuge­hen zu kön­nen, ist durch die­ses Lehr­schrei­ben auf unab­seh­ba­re Zeit zunich­te gemacht worden.“

Im Vati­kan ist die Weih­nachts­bot­schaft 2014 des Pap­stes an die Römi­sche Kurie noch immer nicht ver­daut. Wäh­rend die Mas­sen­me­di­en Kri­tik am argen­ti­ni­schen Papst tout court als „kon­ser­va­tiv“ abstem­peln, gefällt sich Fran­zis­kus dar­in, die Römi­sche Kurie eben­so tout court vor lau­fen­den Kame­ras nie­der­zu­ma­chen. Die undif­fe­ren­zier­te Gene­ral­kri­tik erin­nert an die Zei­ten Mar­tin Luthers, der es – anders als heu­te ger­ne behaup­tet – auf einen Bruch abge­se­hen hat­te. Fünf­zehn „Krank­hei­ten“ hielt Fran­zis­kus sei­nen eng­sten Mit­ar­bei­tern vor, dar­un­ter sogar „spi­ri­tu­el­les Alz­hei­mer“. Der Papst iden­ti­fi­ziert sich jedoch nicht mit der Kurie. Die Kurie ist für ihn ein Fremd­kör­per. Sei­nen wirk­li­chen Mit­ar­bei­ter­stab schart er infor­mell um sich und bil­det mit ihnen eine Kurie in der Kurie, einen Staat im Staat. Das erklärt auch, war­um sich die Sei­nen von der nie­der­schmet­tern­den und hin­ab­zie­hen­den Kri­tik nicht betrof­fen fühlen.

„Den Mut haben, aufzustehen“

„Wenn einer den Mut gehabt hät­te, auf­zu­ste­hen, und wäh­rend die­ser Auf­li­stung die Sala Cle­men­ti­na ver­las­sen hät­te, dann wären wir wahr­schein­lich alle oder fast alle gegan­gen“, zitiert Mau­ri­zio Blon­det einen jun­gen Kuri­en­mit­ar­bei­ter. Es hat­te aber kei­ner den Mut. Noch nicht.

Es hat­te auch noch kei­ner den Mut, dem Papst durch einen Zwi­schen­ruf zu fra­gen, was er denn manch­mal an Unver­ständ­li­chem und Wir­rem daher­re­det. Bei sei­nem Besuch in der luthe­ri­schen Kir­che Roms war das kaum mög­lich. Der Papst sprach zwar ein ver­wir­ren­des „Nein, Ja, Jein“ zur kirch­li­chen Sakra­men­ten­ord­nung. In der Luther­kir­che waren aber nur aus­ge­wähl­te Gäste gela­den. Man war sozu­sa­gen „unter sich“.

Anders war es am ver­gan­ge­nen Sams­tag im Gar­ten der Vil­la Borg­he­se. Papst Fran­zis­kus trat bei einer Ver­an­stal­tung der Foko­lar­be­we­gung als Über­ra­schungs­gast auf. Die Ver­an­stal­tung war frei zugäng­lich. Fran­zis­kus erklär­te, daß die Reli­gi­ons­zu­ge­hö­rig­keit „nicht wich­tig“ sei. Wich­tig sei, daß sich die Men­schen „ver­ste­hen“ und „respek­tie­ren“. So reden Poli­ti­ker, Agno­sti­ker, Rela­ti­vi­sten und am läng­sten die Frei­mau­rer. Geht es um bra­ve Staats­bür­ger und einen Schein-Frie­den ohne Gott? Ein Papst hät­te den Men­schen etwas ande­res zu sagen. Er hät­te den Men­schen Chri­stus zu ver­kün­den, der allein wah­ren Frie­den schen­ken kann. Nicht den gleich-gül­ti­gen Reli­gio­nen, son­dern Chri­stus ist „alle Macht“ gege­ben „im Him­mel auf der Erde“, wie es im Evan­ge­li­um heißt. Doch davon spricht der Papst nicht. Er spricht auch nicht vom ewi­gen Leben, vom See­len­heil und der Not­wen­dig­keit geret­tet zu wer­den. Auch im Gar­ten der Vil­la Borg­he­se waren Gläu­bi­ge irri­tiert von den Papst-Wor­ten. Nie­mand stand jedoch auf und rief dem Papst die fra­gen­de Fest­stel­lung zu: „Das steht nicht im Evan­ge­li­um. Das ist nicht die christ­li­che Botschaft.“

Der Drang zu unklaren Tönen

Die Unru­he unter den Katho­li­ken wächst jedoch. Das Inter­view des Phi­lo­so­phen Robert Spae­mann bringt die­se schmerz­li­che Unru­he zum Ausdruck.

„Und wenn die Trom­pe­te unkla­re Töne her­vor­bringt, wer wird dann zu den Waf­fen grei­fen?“, schrieb Pau­lus an die Korin­ther (1 Kor 14,8).

Papst Fran­zis­kus zieht unkla­re Töne den kla­ren vor. Nur eine Fra­ge des Cha­rak­ters oder eine wohl­über­leg­te Strategie?

Es ist gera­de Papst Fran­zis­kus, auch hier kaum ent­zif­fer­bar, der immer wie­der von Unru­he spricht und zur Unru­he auf­ruft. Die­se „Unru­he“ hat jedoch einen zwei­fel­haf­ten Bei­geschmack. Wel­che Unru­he meint er damit?

Die erste Wort­mel­dung die­ser Art erfolg­te beim Welt­ju­gend­tag 2013 in Rio de Janei­ro, als Fran­zis­kus die Jugend­li­chen auf­for­der­te „auf die Stra­ße zu gehen“ und „Lärm“ zu machen. Nicht Chri­stus zu ver­kün­den, nein, „Lärm“ zu machen.

Der „Unruhestifter“ ist kein Titel des Heiligen Geistes

Jüngst behaup­te­te er, der Geist stif­te Unru­he in der Kir­che. Bleibt die Fra­ge, wel­cher Geist? Der „Unru­he­stif­ter“ ist kein Titel, den die Kir­che dem Hei­li­gen Geist zuschreibt. Das Bei­spiel zeigt aber, wie ver­wir­rend und irri­tie­rend die Spra­che des amtie­ren­den Pap­stes für Katho­li­ken ist, die unter dem Ein­druck lei­den, ein „Cha­ot“ könn­te die Kir­che füh­ren und ins Cha­os stür­zen. Bereits nach der Weih­nachts­bot­schaft vom ver­gan­ge­nen 21. Dezem­ber an die Römi­sche Kurie hieß es unter rang­ho­hen Mit­ar­bei­tern: „Das Maß ist voll.“

Immer mehr gläu­bi­ge Katho­li­ken, denn nur auf die kommt es an, schei­nen ähn­lich zu den­ken. Das schmerzt. Es tut regel­recht weh, aber es nützt nichts. Die Ver­ant­wor­tung für den „Chao­ten“ (Frank­fur­ter Rund­schau) auf dem Papst­thron tra­gen jene Kar­di­nä­le, die ihn mit ihrer Stim­me dort­hin gewählt haben.

Robert Spae­mann sag­te von Amo­ris lae­ti­tia, Papst Fran­zis­kus habe „das Cha­os mit einem Feder­strich zum System erho­ben“. Der Phi­lo­soph gab auch gleich eine Hand­lungs­an­wei­sung aus:

„Jeder ein­zel­ne Kar­di­nal, aber auch jeder Bischof und Prie­ster ist auf­ge­for­dert, in sei­nem Zustän­dig­keits­be­reich die katho­li­sche Sakra­men­ten­ord­nung auf­recht zu erhal­ten und sich öffent­lich zu ihr zu beken­nen. Falls der Papst nicht dazu breit ist, Kor­rek­tu­ren vor­zu­neh­men, bleibt es einem spä­te­ren Pon­ti­fi­kat vor­be­hal­ten, die Din­ge offi­zi­ell wie­der ins Lot zu bringen.“

„Non possumus non loqui“

„Es wird Zeit, die Gewis­sen zu erhe­ben. Die Katho­li­ken sind gefor­dert. Das Zurück­leh­nen unter gläu­bi­gen Katho­li­ken und das War­ten auf Rom ist an sein Ende gelangt. Fran­zis­kus wird nichts ex cathe­dra ver­kün­den, des­sen kön­nen wir zumin­dest sicher sein. Damit kann alles, was er sagt, kri­ti­siert wer­den. Und das soll­te, wo gebo­ten, auch getan wer­den, so wie es der nam­haf­te Phi­lo­soph Robert Spae­mann getan hat. Non pos­su­mus non loqui“, so Mau­ri­zio Blon­det, frei wie­der­ge­ge­ben: „Wir sind gezwun­gen, Stel­lung zu nehmen“.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: MiL

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12 Kommentare

  1. Das ist uns alles vor­aus­ge­sagt wor­den, es gilt das Evan­ge­li­um, das sich mit dem Ant­chri­sten auseinandersetzt.
    Franz ver­waes­sert und ver­wischt, er ist kein Fels son­dern ein Schilf­rohr im Wind, er ist krankhsft gel­tungs­suech­tig und sei­ne Aus­sa­gen las­sen jede theo­lo­gi­sche Tie­fe vermissen.
    Ich bin fas­sungs­los ueber die Teil­nahms­lo­sigk­leit der Kle­ri­ker, was wur­den die Wor­te Bene­dikts oder ande­rer Mah­ner auf die Gold­waa­ge gelegt, ver­dreht und kamen als Lue­ge wie­der her­aus, die­ser Herr kann reden und faseln egal wovon, alles applau­diert in vor­aus­ei­len­dem Gehorsam.
    Aber wie gesagt, das Wesen des Anti­christs ist genau das, nicht bes­ser und nicht schlech­ter, er muss kom­men, sonst kann Chri­stus nicht wie­der­kom­men und die klei­ne Her­de erloesen.
    Rom hat mit Vat II den Glau­ben gegen das Aggior­na­men­to ein­ge­tauscht und als fina­les Resul­tat, das jueng­ste Gericht heraufbeschworen.
    Wie kann man nur so dumm sein, Unfassbar.

  2. Ja, die­ses Pon­ti­fi­kat ent­wickelt sich zuneh­mend zu einer Kata­stro­phe. Pro­gres­si­ve Lai­en­krei­se sehen in Papst Fran­zis­kus einen Revo­lu­tio­när, ver­gleich­bar mit Gan­dhi oder Nel­son Man­de­la, der sie end­lich(!) von den Fes­seln der ihnen längst ver­hass­ten(!) Katho­li­zi­tät befreit und den Weg ebnet in einen ver­ab­so­lu­tier­ten Rela­ti­vis­mus, der dann aber nur zur Furie des Ver­schwin­dens wird und den Glau­ben in unend­li­che Spiel­for­men des Bana­len auf­löst. Dass es bei den Jesui­ten schon seit lan­ger Zeit – ich mei­ne hier Jahr­hun­der­te – einen Hang gibt, Theo­lo­gie in Anthro­po­lo­gie auf­zu­lö­sen, soll­te bei der Bewer­tung die­ses Pon­ti­fi­ka­tes nicht über­se­hen wer­den. Es sind die Jesui­ten, die fest an der Sei­te die­ses Pap­stes ste­hen und es sind die Jesui­ten, die in einer lan­gen Tra­di­ti­on des theo­lo­gi­schen Rela­ti­vis­mus sich immer wei­ter von Katho­li­zi­tät ent­frem­det haben, ohne das die­se ern­ste Gefahr je wirk­lich in der Kir­che ernst genom­men wur­de. Papst Fran­zis­kus ver­mag, betrach­tet man sich sei­ne Aus­sa­gen, zwi­schen Glau­ben und Ideo­lo­gie nicht zu unter­schei­den. Bei­des geht bei ihm per­ma­nent inein­an­der über, was an der Aus­klam­me­rung der Wahr­heits­fra­ge liegt. Papst Fran­zis­kus will kei­ne Wahr­heit son­dern ver­söh­nen, was sich wider­spricht, wobei sei­ne Inten­ti­on welt­li­cher Natur ist. Tief vom Den­ken der Befrei­ungs­theo­lo­gie durch­drun­gen, will die­ser Papst den Glau­ben ver­welt­li­chen, ihn in poli­ti­sche Pra­xis auf­lö­sen. Dass damit gera­de die Wahr­heit des katho­li­schen Glau­bens völ­lig ver­fehlt wird, will Papst Fran­zis­kus nicht sehen. Es ist der Impuls des Mar­xis­mus, der die Befrei­ungs­theo­lo­gie so destruk­tiv macht. Nicht mehr das Him­mel­reich ist der Punkt, auf den der Glau­be sich aus­rich­tet, son­dern eine Welt tota­li­tä­rer Gleich­schal­tung im rein öko­no­mi­schen Denk­ka­te­go­rien. Arm ist für Berg­o­lio nur der, dem es an mate­ri­el­len Gütern gebricht. In Wahr­heit gibt es Armut auch da, wo mate­ri­el­ler Wohl­stand herrscht und zwar eine gei­sti­ge, spi­ri­tu­el­le Armut, die bis zur völ­li­gen see­li­schen Ver­küm­me­rung gehen kann. Der heu­ti­ge Rela­ti­vis­mus, die­se Furie des Ver­schwin­dens, ist Aus­druck die­ser Armut. Betrach­tet man sich die­se enga­gier­ten Kir­chen­krei­se, mit ihrem Barm­her­zig­keits­for­ma­lis­mus, der so inhalts­leer ist und dem mensch­li­chen Mit­ein­an­der unter die­sen Grup­pen nur Hohn spricht und mit dem sie per­ma­nent um sich schla­gen, dann sieht man da viel ver­deck­tes mensch­li­ches Elend, dass sich nur im Hoch­mut tarnt. Die Rea­li­tät wird radi­kal ver­kitscht, weil man vor der Wahr­heit des per­ma­nen­ten ideo­lo­gi­schen Schei­terns davon­läuft. Und so rich­tet man sich im Schein ein, den man immer dok­tri­nä­rer ver­ab­so­lu­tiert, so dass der Hin­weis auf eine Dis­kre­panz zur Rea­li­tät schon zum Kapi­tal­ver­bre­chen wird. Am Ende bleibt den pro­gres­si­ven Grup­pen dann nur der Ver­weis auf die for­ma­le Auto­ri­tät des Pap­stes kraft sei­nes Amtes. Da aber im Rela­ti­vis­mus, die­ser Furie des Ver­schwin­dens, auch die apo­sto­li­sche Suk­zes­si­on nur noch zu einer geschicht­li­chen Neben­säch­lich­keit ver­küm­mert, trägt selbst die­ser Ver­weis auf Dau­er nicht mehr, das gan­ze Gebäu­de droht sei­ne Sta­tik zu ver­lie­ren. Papst Fran­zis­kus ist kein Mann tie­fe­rer Refle­xi­on, ihm scheint es zu genü­gen, im Hier und Jetzt den Zuspruch derer zu bekom­men, die immer nach einem neu­en Trug­bild aus­schau hal­ten, dass das fal­sche also ver­welt­lich­te Leben rechtfertigt.

    Tja, es wird zuneh­mend dring­li­cher, dass die Katho­li­ken, die Katho­li­zi­tät nicht als lästi­ges Bei­werk anse­hen, das man bes­ser heu­te als mor­gen abwer­fen soll­te, deut­lich für ihren wah­ren Glau­ben ein­ste­hen, im Ver­trau­en, dass Gott ihnen bei­ste­hen wird.

    • Lie­ber Suarez.
      Vie­len Dank für Ihre Zei­len. Natür­lich muß man auf­ste­hen und die mei­sten Leser die­ser Sei­te wer­den es auch so sehen. Aber wie?
      Kir­chen­aus­tritt hat nur dann Wir­kung, wenn es in grö­ße­ren Men­gen geschieht. Und mög­li­cher­wei­se trifft man da auch den Fal­schen. Unser Dorf­pfar­rer ist ein guter Mann (HptFw d.R.) und im Bis­tum Eich­städt noch Vie­les in Ordnung.
      Und so vie­le Gesprächs­krei­se, in denen man Tache­les reden könn­te, gibt es auch nicht.
      Was tun?

      • Lie­ber Widukind,
        ich schrieb bewusst „ein­ste­hen“, nicht „auf­ste­hen“! Nicht der Kir­chen­aus­tritt ist der Weg son­dern das kon­se­quen­te Fest­hal­ten an der Wahr­heit, so wie sie in der Kon­ti­nui­tät der Leh­re uns geschenkt ist. Es geht also dar­um, sich nicht „dumm“ machen zu las­sen durch die Phra­se einer Theo­lo­gie, die den Zeit­geist zum Maß­stab der Wahr­heit neh­men und die­sen Anspruch in tota­li­tä­rer Wei­se durch­set­zen will. Die­sem Denk­to­ta­li­ta­ris­mus muss und kann man ein kla­res Bekennt­nis zur Katho­li­zi­tät ent­ge­gen­set­zen, das immer auch ein Bekennt­nis zur Wahr­heit ist und die­se nicht in Rela­ti­vis­men auf­löst. Da der Rela­ti­vis­mus nur dann Macht hat, wenn er sich ver­ab­so­lu­tiert, kann man ihn auch als Ideo­lo­gie gut ent­lar­ven, indem man sei­nem Tota­li­täts­an­spruch ein kla­res Bekennt­nis zur kirch­li­chen Leh­re ent­ge­gen­setzt, so wie der gro­ße Robert Spae­mann es jetzt getan hat. Nur so lässt sich ent­lar­ven, dass der Rela­ti­vis­mus einen Glau­ben postu­liert, der nur Schein ist.

      • Nach­be­mer­kung:

        Aus der heu­ti­gen Lesung aus dem Johannesevangelium:

        Joh 14,23 Jesus ant­wor­te­te ihm: Wenn jemand mich liebt, wird er an mei­nem Wort fest­hal­ten; mein Vater wird ihn lie­ben und wir wer­den zu ihm kom­men und bei ihm wohnen.
        Joh 14,24 Wer mich nicht liebt, hält an mei­nen Wor­ten nicht fest. Und das Wort, das ihr hört, stammt nicht von mir, son­dern vom Vater, der mich gesandt hat.
        Joh 14,25 Das habe ich zu euch gesagt, wäh­rend ich noch bei euch bin.
        Joh 14,26 Der Bei­stand aber, der Hei­li­ge Geist, den der Vater in mei­nem Namen sen­den wird, der wird euch alles leh­ren und euch an alles erin­nern, was ich euch gesagt habe.

        Spricht nicht Jesus Chri­stus hier in aller Deut­lich­keit von der Ver­bind­lich­keit sei­nes Wor­tes? Nur wer an sei­nem Wort fest­hält, liebt Jesus Chri­stus wirk­lich und nicht nur ein Schein­bild. Der Rela­ti­vis­mus, wie ihn z.B. Kar­di­nal Kas­per ver­tritt, steht der Zusa­ge Jesu im Johan­nes­evan­ge­li­um dia­me­tral ent­ge­gen, es sei denn, man sähe auch die­se Wor­te als rela­tiv an, was nichts ande­res wäre als den Glau­ben sub­stan­zi­ell aufzulösen.

        Ich freue mich sehr, dass heu­te unser Pfar­rer, der noch nicht so lan­ge in der Gemein­de ist, sehr klar in sei­ner Pre­digt auf die­se Wor­te und ihre Ver­bind­lich­keit ein­ge­gan­gen ist. Hier wird deut­lich, dass erst der Gehor­sam im Glau­ben gegen­über den Gebo­ten Got­tes, wozu immer Demut gehört, den Glau­ben schafft, nicht Selbst­herr­lich­keit, die sich ger­ne als Barm­her­zig­keit tarnt!

    • DANKE für die­se kla­ren Wor­te! Gut dass es Men­schen gibt, die sich trau­en auf­zu­ste­hen und abseits der Beweih­räu­che­rung und Lob­hu­de­lei für Fran­zis­kus, das anzu­spre­chen, was lei­der trau­ri­ge Rea­li­tät ist. Und das so vie­le nicht sehen (wol­len). Man darf in der Öffent­lich­keit kaum wagen, Fran­zis­kus anhand der Hl. Schrift kri­tisch zu hin­ter­fra­gen, ohne das man gleich als vom Glau­ben abge­fal­len und als „Ket­zer“ beschimpft wird.
      Es sind oft nur Klei­nig­kei­ten, aber oft auch Aus­sa­gen, Wor­te, Blicke und Gesten die sich zu einem gro­ßen gan­zen zusam­men­fü­gen und für mich nicht stim­mig sind, und wo bei glau­bens­treu­en Chri­sten eigent­lich die Alarm­glocken schril­len müssten.
      „Der Wolf im Schafs­pelz“ getarnt hin­ter einer fal­schen Demut.…sad but true, aber es muss so kommen..
      Beten wir um die Unter­schei­dung der Gei­ster und für die eine, hei­li­ge, katho­li­sche und apo­sto­li­sche Kir­che, den mysti­schen Leib Christi!

  3. @Suarez: ja das Evan­ge­li­um von Heu­te war sehr gut! Dan­ke fuer Ihren Kommemtar.

  4. Mei­ne seit drei Jah­ren anhal­ten­de Fas­sungs­lo­sig­keit über die­sen Papst und sei­nen Hand­lun­gen weicht einer tie­fen Resi­gna­ti­on. Was soll noch auf uns zukom­men? Was haben wir noch für häre­ti­sche berg­o­glia­ni­sche Über­ra­schun­gen zu erwar­ten? In allem ist nur ein Trost, daß die Zeit des Ultra­li­be­ra­lis­mus nicht nur auf poli­ti­scher Ebe­ne mehr und mehr in die Defen­si­ve gerät, son­dern auch die alten seni­len Her­ren in Rom bald der Ver­gan­gen­heit ange­hö­ren, da schon rein bio­lo­gisch ihre Uhr abläuft. Es ist doch irra­tio­na­ler Blöd­sinn was da in denen ihren Köp­fen her­um­schwirrt. Die Zeit der Kata­kom­ben­frak­ti­on und deren Nach­fol­ger geht unwei­ger­lich dem Ende zu. Die nach­fol­gen­de Prie­ster­ge­ne­ra­ti­on ist zumin­dest nach­denk­li­cher und nicht so ableh­nend der Tra­di­ti­on gegen­über. Doch die Zer­stö­rung wel­che die Berg­o­glia­ner anrich­ten, und das tag­täg­lich, ist so immens, daß ein Unter­gang der Hier­ar­chie zu befürch­ten ist. Die Kir­che wird in den Tra­di­ti­ons­treu­en Grup­pie­run­gen wei­ter­le­ben, aber viel­leicht nur da, ohne sicht­ba­res Ober­haupt. Ein Unter­gang des Papst­tums ist nun erst­mals denk­bar gewor­den, viel­leicht auch ein Schis­ma. Wir wer­den sehen.

  5. @Reichsrömer
    Mir geht es ähn­lich wie Ihnen. Nur ver­spü­re ich nicht unbe­dingt Resi­gna­ti­on, eher eine Art Trau­rig­keit, die bis­wei­len sogar in Hoff­nungs­lo­sig­keit ausartet.
    Und das soll­te eigent­lich nicht sein.
    Wir haben ja Jesus Chri­stus an unse­rer Sei­te, der uns immer wie­der aufhilft.
    Auch set­ze ich wie Sie auf jun­ge Priester.
    In mei­nem kirch­li­chen Umfeld gibt es einen jun­gen Mann, der Prie­ster wer­den möch­te. Er ist ganz durch­drun­gen vom Glauben.
    Län­ge­re Zeit habe ich mich um ihn geküm­mert, nun aber gebe ich ihn in Got­tes Obhut. Ent­spricht die­se Beru­fung Got­tes Wil­le, dann wird er auch zu einem guten, glau­bens­treu­en Prie­ster her­an­rei­fen, des­sen bin ich mir sicher.

  6. Ich habe da noch eine schö­ne Stel­le gefun­den, wo Papst Bene­dikt XVI. eme­ri­tus, noch als Prä­fekt der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on fol­gen­des anmerkt: „Keh­ren wir zu Jesu Reich-Got­tes-Ver­kün­di­gung zurück, die sein Evan­ge­li­um ist. Sie steht – das müs­sen wir nun als eine wei­te­re Dimen­si­on beden­ken – im Hori­zont von Gericht und Ver­hei­ßung, von Ver­ant­wor­tung und Hoff­nung. Der Mensch kann nicht tun und las­sen, was er will. Er wird gerich­tet. Er muss Rechen­schaft able­gen. Die­se Gewiss­heit gilt für die Mäch­ti­gen eben­so wie für die Ein­fa­chen. Wo sie in Ehren steht, ist aller Macht die­ser Welt ihre Gren­ze gezo­gen. Gott schafft Gerech­tig­keit, und nur er kann es letzt­lich. Uns wird sie umso mehr gelin­gen, je mehr wir unter den Augen Got­tes leben und der Welt die Wahr­heit des Gerichts mit­zu­tei­len ver­mö­gen. So ist der Arti­kel vom Gericht, sei­ne gewis­sens­bil­den­de Kraft, ein zen­tra­ler Inhalt des Evan­ge­li­ums und ist wahr­haft Fro­he Bot­schaft. Er ist es für alle, die unter der Unge­rech­tig­keit der Welt lei­den und die Gerech­tig­keit suchen. Noch ein­mal ver­ste­hen wir den Zusam­men­hang zwi­schen dem Reich Got­tes und den »Armen«, den Lei­den­den und all denen, von denen die Selig­prei­sun­gen der Berg­pre­digt spre­chen. Erst wenn wir das Gericht und den dar­aus kom­men­den Ernst unse­rer Ver­ant­wor­tung inner­lich ange­nom­men haben, ver­ste­hen wir auch das ande­re, das im Leben Jesu gegen­wär­tig ist und sei­nen tief­sten Aus­druck im Kreuz gefun­den hat: dass »Gott grö­ßer ist als unser Herz« (1 Job 3,20). Die »Ein­la­dung der Sün­der an den Tisch des Rei­ches«, von der der Kate­chis­mus spricht, hebt das Gericht nicht auf, ver­dünnt Got­tes Güte nicht zu kit­schi­ger Süß­lich­keit ohne Wahr­heit. Sie ist über­haupt nur für den eine erlö­sen­de Bot­schaft, der an Got­tes gerech­tes Rich­ten glaubt.“ (Gesam­mel­ten Schrif­ten BD 9/​2 Joseph Ratzinger)

    Braucht man noch mehr zu sagen?

  7. Wo bleibt hier die Ehr­furcht vor dem Stuhl Petri? Mil­lio­nen von Men­schen beten für die­sen Mann – muss man zur Rebel­li­on gegen ihn bla­sen und ihn vor aller und mit aller Welt zum Chao­ten abstem­peln? Aus Kri­tik und Rebel­li­on kommt sel­ten etwas Geist­li­ches, son­dern immer wie­der nur Rebel­li­on und Spal­tung und gro­ßes Herzeleid.

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