Hillary Clinton und die Christenverfolger: „Syrien, Rußland und der Iran stehen hinter dem Islamischen Staat“


(Washing­ton) Hil­la­ry Clin­ton, Ehe­frau des ehe­ma­li­gen US-Prä­si­den­ten Bill Clin­ton (1993–2001), US-Sena­to­rin (2001–2009), Ex-US-Außen­mi­ni­ste­rin (2009–2013) und nun selbst Bewer­be­rin um die US-Prä­si­dent­schaft, kennt kei­ne hal­ben Sachen. Das scheint erst recht zu gel­ten, wenn es dar­um geht das Unbe­streit­ba­re zu bestrei­ten. Bekannt­lich sind ihr auch die ver­folg­ten Chri­sten kein son­der­li­ches Anlie­gen, schon gar nicht die Chri­sten des Nahen Ostens.

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Auf CNN warf ihr Jeff Wea­ver, der Wahl­kampf­lei­ter ihres demo­kra­ti­schen Kon­kur­ren­ten Ber­nie San­ders vor, eine Außen­po­li­tik betrie­ben und unter­stützt zu haben, die den isla­mi­schen Dschi­had-Kampf­ver­band Isla­mi­scher Staat (IS) her­vor­ge­bracht habe. Hil­la­ry Clin­ton wies jede Schuld von sich und zeig­te mit dem Fin­ger auf Syri­en, Ruß­land und den Iran. Die­se drei Staa­ten mach­te sie für die Ent­ste­hung des Isla­mi­schen Staa­tes (IS) verantwortlich.

Von San­ders am 5. April auch im Staat Wis­con­sin geschla­gen, aber noch immer in Füh­rung um die demo­kra­ti­sche Nomi­nie­rung, behaup­te­te Clin­ton, die Ent­ste­hung des Isla­mi­schen Staa­tes (IS) sei „in erster Linie und vor allem das Ergeb­nis einer kata­stro­pha­len Situa­ti­on in Syri­en wegen Assad, der vom Iran und von Ruß­land unter­stützt und ermu­tigt wird.“

Clin­ton gab damit die­sel­be Ver­si­on wie­der, die von den soge­nann­ten gemä­ßig­ten syri­schen Rebel­len ver­brei­tet wird, die sich vor allem durch Grau­sam­keit gegen­über den syri­schen Chri­sten und durch still­schwei­gen­des Ein­ver­neh­men mit den radi­kal­sten isla­mi­schen Grup­pen her­vor­ge­tan haben und – sie­he da – von der Tür­kei und den USA ali­men­tiert werden.

Der Distan­zie­rungs­ver­such der ehe­ma­li­gen US-Außen­mi­ni­ster war daher zum Schei­tern ver­ur­teilt, erst recht, wenn man die schwe­ren Anschul­di­gun­gen bedenkt, die nach den isla­mi­schen Atten­ta­ten vom ver­gan­ge­nen 22. März in Brüs­sel vom ehe­ma­li­gen Bür­ger­mei­ster von New York, Rudy Giu­lia­ni erho­ben wurden:

„Sie haben dazu bei­getra­gen den Daesh [Isla­mi­scher Staat IS] zu schaf­fen. Hil­la­ry Clin­ton könn­te als Grün­dungs­mit­glied des Daesh betrach­tet werden.“

Giu­lia­ni und Clin­ton haben sei­ten­ver­kehr­te poli­ti­sche Wege hin­ter sich. Wäh­rend Giu­lia­ni in sei­ner Jugend Demo­krat war und unter dem Ein­druck der Poli­tik des demo­kra­ti­schen US-Prä­si­den­ten Jim­my Car­ter zum Repu­bli­ka­ner wur­de, war Clin­ton in ihrer Jugend Repu­bli­ka­ne­rin und wur­de unter dem Ein­druck der Poli­tik des repu­bli­ka­ni­schen US-Prä­si­den­ten Richard Nixon zur Demokratin.

Giu­lia­nis Vor­wurf wird auch vom ehe­ma­li­gen CIA-Direk­tor und US-Ver­tei­di­gungs­mi­ni­ster Leon Panet­ta und dem fran­zö­si­schen Gene­ral in Ruhe Vin­cent Des­por­tes geteilt, der Assi­stenz­pro­fes­sor am poli­tik­wis­sen­schaft­li­chen Insti­tut d’é­tu­des poli­ti­ques de Paris und der wirt­schafts­wis­sen­schaft­li­chen Hoch­schu­le Éco­le des hau­tes étu­des com­mer­cia­les de Paris ist. Des­por­tes sag­te im Dezem­ber 2014 vor dem fran­zö­si­schen Par­la­ments­aus­schüs­sen für Äuße­res, Ver­tei­di­gung und Streit­kräf­te: „Der Isla­mi­sche Staat wur­de von den USA geschaf­fen.“  Er stell­te die Fra­ge: „Wer ist der Dr. Fran­ken­stein, der die­ses Mon­ster geschaf­fen hat? (Quel est le doc­teur Fran­ken­stein qui a créé ce monst­re ?)“, um selbst die Ant­wort zu geben: “Sagen wir es in aller Deut­lich­keit, weil das Kon­se­quen­zen hat: Es sind die USA. Aus kurz­fri­sti­gen poli­ti­schen Inter­es­sen haben ande­re Sub­jek­te – eini­ge von ihnen tre­ten als Freun­de des Westens auf – aus Gefäl­lig­keit oder bewuß­tem Kal­kül zu die­ser Krea­ti­on und zu ihrer Stär­kung bei­getra­gen, die Haupt­ver­ant­wort­li­chen sind aber die USA.“

Hil­la­ry Clin­ton, in deren Amts­zeit als US-Außen­mi­ni­ste­rin der „Ara­bi­sche Früh­ling“ den Nahen Osten und Nord­afri­ka desta­bi­li­sier­te, for­mier­te sich der Isla­mi­sche Staat (IS) und schließ­lich 2013 auch unter die­sem Namen an die Öffent­lich­keit trat, will davon weder etwas gewußt haben noch etwas wissen.

Text: Andre­as Becker
Bild: IxR (Screen­shot)

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