Fünf Meter hohe Bronzestatue – Erstes Denkmal für Papst, der „Kirche revolutioniert“


Papst Franziskus an der mexikanisch--amerikanischen-Grenze
Papst Franziskus an der mexikanisch--amerikanischen-Grenze in Ciudad Juarez

(Mexi­ko-Stadt) Papst Fran­zis­kus besuch­te am ver­gan­ge­nen 18. Febru­ar die nord­me­xi­ka­ni­sche Stadt Ciu­dad Jua­rez. Bekannt ist die Stadt wegen der Dro­gen­kar­tel­le und dem Grenz­zaun der USA, der das Land vor einer ille­ga­len Mas­sen­ein­wan­de­rung aus dem Süden schüt­zen soll. Nun soll in Ciu­dad Jua­rez das welt­weit erste Denk­mal für Papst Fran­zis­kus errich­tet werden.

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Papst Fran­zis­kus zele­brier­te auf eige­nen Wunsch direkt am Grenz­zaun eine Hei­li­ge Mes­se und sand­te Pfei­le der Miß­bil­li­gung in Rich­tung USA ab wegen deren restrik­ti­ver Ein­wan­de­rungs­po­li­tik. Prompt mün­de­te die Geste in ele­gant ver­pack­ten, gegen­sei­ti­gen Invek­ti­ven zwi­schen US-Prä­si­dent­schafts­kan­di­dat Donald Trump und dem Papst.

Zwi­schen­zeit­lich absol­vier­te Fran­zis­kus auf der Insel Les­bos sein drit­tes „Lam­pe­du­sa“ an einer gespen­sti­schen „Flücht­lings­front“, die 2015 plötz­lich an der EU-Außen­gren­ze ent­stan­den ist, obwohl es Flücht­lin­ge gibt, seit es Men­schen gibt. Die Ver­trei­bung aus dem Para­dies, darf bereits in die­se Kate­go­rie ein­ge­ord­net werden.

Zwangserziehung durch Migration?

In einem Video für ein ita­lie­ni­sches Zen­trum des Jesu­it Refu­gee Ser­vice gab sich der Papst als Super-Theo­re­ti­ker einer welt­wei­ten Mas­sen­mi­gra­ti­on zu erken­nen, indem er die Grün­de auf­li­ste­te, wes­halb Men­schen ihre eige­ne Hei­mat ver­las­sen und in die Hei­mat ande­rer ein­drin­gen sol­len kön­nen. Kurz gesagt, ist jed­we­der Grund gut, um sich in Bewe­gung zu set­zen, um ande­re – das scheint die dahin­ter­ste­hen­de Logik – zur Auf­nah­me zu zwin­gen, also zu etwas, was sie viel­leicht gar nicht wol­len. Mas­sen­mi­gra­ti­on als Aus­fluß einer päd­ago­gisch moti­vier­ten Umer­zie­hung. Daß sich der­glei­chen nicht in der Hei­li­gen Schrift fin­det, scheint den Papst kei­nes­wegs anzu­fech­ten. Unter dem Wei­ßen Gewand scheint der Pero­nist hervorzulugen.

Die Akzep­tanz von Mas­sen­mi­gra­ti­on schafft kei­nen Frie­den. Zunächst schafft er vor allem Unfrie­den. Gera­de der Papst soll­te wis­sen, daß wah­rer Frie­den nicht nur Ruhe zwi­schen Men­schen meint, das könn­te auch eine Gra­bes­ru­he sein, son­dern in erster Linie das Ver­hält­nis zwi­schen den Men­schen und Gott. Gemeint ist also Frie­den in der Ord­nung und nicht Frie­den in der Unord­nung. Dies­be­züg­lich aber bleibt das katho­li­sche Kir­chen­ober­haupt ziem­lich wort­karg. Auch der Mis­si­ons­auf­trag der katho­li­schen Kir­che spielt in sei­nen Reden kei­ne Rol­le. Es geht um die rei­ne Recht­fer­ti­gung einer eben­so rück­sichts­lo­sen wie nach mensch­li­chem Ermes­sen unver­dau­li­chen Wohl­stands­mi­gra­ti­on, die es so in der Geschich­te noch nicht gege­ben hat. Ist das die Auf­ga­be eines Pap­stes? Wel­che Moti­ve stecken dahinter?

In man­chen nach­ge­ord­ne­ten katho­li­schen Krei­sen wird für die Mas­sen­mi­gra­ti­on gewor­ben, weil man die Migran­ten dann „mis­sio­nie­ren“ kön­ne. Ein intel­lek­tu­el­ler Kurz­schluß, der nicht evan­ge­li­ums­kon­form ist. Soll­ten Migran­ten in ein Land gelan­gen, hat die Kir­che ihren Mis­si­ons­auf­trag zu erfül­len. Genau das tut sie aller­dings heu­te in kei­nem erkenn­ba­ren Aus­maß. Unstatt­haft ist es hin­ge­gen, die Mas­sen­mi­gra­ti­on zu recht­fer­ti­gen und zu för­dern mit einem fik­ti­ven Hin­weis auf eine poten­ti­el­le Mis­si­ons­mög­lich­keit. Das ist ver­ant­wor­tungs­lo­se Gedan­ken­akro­ba­tik und aus dem Mund mis­si­ons­ne­gie­ren­der Kir­chen­krei­se sogar intel­lek­tu­ell unredlich.

Das Ergebnis am Hindukusch: 350.000 Afghanen in Deutschland

Wohl­stands­mi­gran­ten zie­hen durch Dut­zen­de Staa­ten, um ein bestimm­tes Land auf­zu­su­chen, weil ihnen jemand etwas ver­spro­chen, vor­ge­gau­kelt, sie jeden­falls dazu auf­ge­wie­gelt hat.

Bis heu­te ist es ein Rät­sel, was deut­sche Sol­da­ten am Hin­du­kusch zu suchen haben. 2002 deli­rier­te der dama­li­ge SPD-Ver­tei­di­gungs­mi­ni­ster Peter Struck, daß die Sicher­heit der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land „auch am Hin­du­kusch ver­tei­digt“ wer­de. An so geo­po­li­tisch fer­ne Gegen­den hat­te noch nicht ein­mal Adolf Hit­ler gedacht.

Das ein­zi­ge kon­kre­te Ergeb­nis des Bun­des­wehr­ein­sat­zes in Afgha­ni­stan, einem Land, das mit Deutsch­land in sei­ner gan­zen Geschich­te nie in irgend­ei­nem nähe­ren Zusam­men­hang stand, ist, daß heu­te rund 350.000 Afgha­nen in der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land leben. Das sind 1,2 Pro­zent der afgha­ni­schen Bevöl­ke­rung. Die genaue Zahl weiß nie­mand, da eine beacht­li­che Dun­kel­zif­fer geschätzt wird.

Was ist das für eine Poli­tik, die von den deut­schen Ver­ant­wor­tungs­trä­gern hier betrie­ben wird? Mehr noch: Was treibt die Regie­ren­den zu einer sol­chen Politik?

Papst Fran­zis­kus stellt ihnen jeden­falls flei­ßig Per­sil­schei­ne aus.

Statue soll zeigen, daß Papst Franziskus „die Kirche revolutioniert“ hat

In Ciu­dad Jua­rez, der Stadt, die Papst Fran­zis­kus zum Sym­bol für die gren­zen­lo­se Mas­sen­mi­gra­ti­on mach­te, soll dem Papst ein Denk­mal errich­tet wer­den. Die Initia­ti­ve geht von Pri­va­ten aus. Es wird welt­weit die erste Sta­tue sein, die dem argen­ti­ni­schen Papst gewid­met ist. Die Bron­ze­fi­gur soll fünf Meter hoch wer­den und eine Ton­ne wiegen.

Aus­ge­führt wird sie vom 40 Jah­re alten Jua­ren­ser Bild­hau­er Pedro Fran­cis­co Rodri­guez Del­ga­do. Für ihn ist  Papst Fran­zis­kus die „cha­ris­ma­tisch­ste zeit­ge­nös­si­sche Per­sön­lich­keit“. Sei­ne Arbeit begann der Künst­ler, der aus Ciu­dad Jua­rez stammt, aber in Miami in den USA lebt, bereits im ver­gan­ge­nen Dezem­ber. Aus 800 Kilo­gramm Pla­sti­lin gestal­tet er den Prototyp.

Die Bron­ze­fi­gur wird Papst Fran­zis­kus in sei­nem wei­ßen Gewand und den schwar­zen Schu­hen zei­gen und einer wei­ßen Tau­be auf sei­ner lin­ken Hand, so der Künstler.

Sobald das Modell aus Pla­sti­lin fer­tig­ge­stellt sein wird, wer­de aus Kera­mik die Nega­tiv­form geschaf­fen, in die dann mit Bron­ze die Sta­tue gegos­sen wird. Finan­ziert wer­de das Kunst­werk von einer Grup­pe ört­li­cher Unternehmer.

Die Bron­ze­sta­tue wer­de einen lachen­den Papst zei­gen, wie Rodri­guez betont. Sie soll den Papst als „Pil­ger der Hoff­nung“ zei­gen. Die schwar­zen Schu­he der Sta­tue sol­len reprä­sen­tie­ren, daß er „die Kir­che revo­lu­tio­niert“ habe.

Rodri­guez for­der­te die Bewoh­ner von Ciu­dad Jua­rez auf, einen geeig­ne­ten Platz für das Denk­mal für Papst Fran­zis­kus zur Ver­fü­gung zu stel­len, „wo man ihn stän­dig sieht und sich mit ihm foto­gra­fie­ren las­sen kann“.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Mun­do His­pa­ni­co (Screen­shot)

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