Verbot der Handkommunion – Diözese veröffentlichte Dekret


Verbot der Handkommunion durch den Bischof von Oruro
Verbot der Handkommunion durch den Bischof von Oruro

(La Paz) Am 16. August 2015 gab Bischof Krzy­sz­tof (Cri­sto­bal) Bial­as­ik SVD von Oruro in Boli­vi­en das Ver­bot der Hand­kom­mu­ni­on in sei­ner Diö­ze­se bekannt. Erlaubt sei nur mehr die Mund­kom­mu­ni­on. Bischof Bial­as­ik reagier­te damit auf Vor­fäl­le, bei denen kon­se­krier­te Hosti­en als Hand­kom­mu­ni­on emp­fan­gen und dann mit­ge­nom­men wur­den. Es sei „uner­träg­lich“, so der Bischof, daß man nicht wis­se, was mit dem Leib Chri­sti gesche­hen ist.

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Am 6. Janu­ar 2016 unter­zeich­ne­te Bischof Bial­as­ik nun das ent­spre­chen­de kir­chen­recht­li­che Dekret, mit dem das Ver­bot der Hand­kom­mu­ni­on for­ma­li­siert wur­de. Adel­an­te la Fe ver­öf­fent­lich­te das „Dekret zum Emp­fang der Hei­li­gen Kom­mu­ni­on in den Mund“

Der Bischof führt dabei die gel­ten­den kirch­li­chen Bestim­mun­gen an. Kei­ne sieht vor, daß die Hand­kom­mu­ni­on die ordent­li­che Art zum Emp­fang der Hei­li­ge Kom­mu­ni­on ist. Laut Lehr­amt und Kir­chen­recht ist die Mund­kom­mu­ni­on die ein­zi­ge ordent­li­che Form, den Leib Chri­sti zu emp­fan­gen. Die Hand­kom­mu­ni­on, so der Bischof, sei „nur als Indult“ erlaubt, die von Fall zu Fall einer Bischofs­kon­fe­renz, wenn die­se es wünscht, gewährt wer­den kön­ne. Die Zustän­dig­keit liegt aus­schließ­lich beim zustän­di­gen Diö­ze­san­bi­schof. Bischof Bial­as­ik ver­weist auf die Instruk­ti­on Redempto­ris Sacra­men­tum der römi­schen Got­tes­dienst­kon­gre­ga­ti­on von 1999, die aus­drück­lich ein Ver­bot der Hand­kom­mu­ni­on anmahnt, „wenn die Gefahr einer Pro­fa­ni­sie­rung“ besteht.

Würdiger Empfang, Bewußtsein der Realpräsenz Christi, Profanisierung verhindern

Dekret: Mundkommunion statt Handkommunion
Dekret: Mund­kom­mu­ni­on statt Handkommunion

Der Bischof von Oruro nennt im Dekret drei Grün­de für das von ihm am 16. August aus­ge­spro­che­ne Ver­bot der Hand­kom­mu­ni­on: „um den wür­di­gen Emp­fang der Eucha­ri­stie zu för­dern“, „um den Glau­ben an die Real­prä­senz Jesu Chri­sti zu stär­ken“ und „um die Pro­fa­ni­sie­rung des Lei­bes Chri­sti zu vermeiden“.

Die ent­schei­den­de Stel­le des Dekrets lautet:

„Wir bekräf­ti­gen für die Diö­ze­se Oruro die Ver­pflich­tung, das uni­ver­sa­le Kir­chen­ge­setz zum Emp­fang der Kom­mu­ni­on in den Mund zu befol­gen, da der Indult, die Kom­mu­ni­on auf die Hand emp­fan­gen zu kön­nen, nicht zur Anwen­dung kommt.“

Das Dekret wur­de in der Febru­ar­aus­ga­be des Amts­blat­tes der Diö­ze­se veröffentlicht.

Bischof Cri­sto­bal (Krzy­sz­tof) Bial­as­ik wur­de 1958 in ZbÄ…szynek (Neu-Bent­schen) gebo­ren und ist Stey­ler Mis­sio­nar. 1985 wur­de er von Erz­bi­schof Hen­ryk Kar­di­nal Gul­bi­no­wicz von Bres­lau zum Prie­ster geweiht. Papst Bene­dikt XVI. ernann­te ihn 2005 zum Bischof von Oruro. 2014 wur­de in sei­ner Diö­ze­se die höch­ste Mari­en­sta­tue der Welt (ohne Sockel) ein­ge­weiht. Sie ist dem Gna­den­bild Unse­rer Lie­ben Frau von Can­del­aria del Soca­vón von Oruro nachempfunden.

Das Bis­tum Oruro wur­de 1924 von Papst Pius XI. errich­tet und ist Suf­fra­gan­bis­tum der Erz­diö­ze­se Coch­abam­ba. Es ist mit 53.000 Qua­drat­ki­lo­me­tern grö­ßer als Nie­der­sach­sen und zählt etwa 440.000 Katho­li­ken, 42 Prie­ster und 42 Pfarreien.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Adel­an­te la Fe

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