„Nur Katholiken im Stand der Gnade können zur Kommunion“ – Klarstellung zu Lutheranern im Petersdom


Finnlands Hauptstadt Helsinki: Klärung zur Interkommunion
Finnlands Hauptstadt Helsinki: Klärung zur Interkommunion

(Hel­sin­ki) Am 19. Janu­ar sorg­te die Nach­richt für eini­ges Auf­se­hen, daß bei einer Hei­li­gen Mes­se im Peters­dom einer Grup­pe von Luthe­ra­nern die Kom­mu­ni­on gespen­det wur­de, dar­un­ter auch dem luthe­ri­schen Bischof Samu­el Sal­mi von Oulu. Sal­mi berich­te­te dar­über dem luthe­ri­schen Wochen­blatt Kot­imaa in Finn­land: „Die katho­li­schen Zele­bran­ten wuß­ten genau, wem sie die Kom­mu­ni­on aus­teil­ten.“ Inzwi­schen erfolg­te eine Klar­stel­lung durch die katho­li­sche Bis­tum Helsinki.

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Sal­mi, der über die Kom­mu­ni­ons­pen­dung über­rascht war, ver­such­te sich sei­nen Reim dar­auf zu machen und sprach von einem „neu­en Kurs“ des Vati­kans. Es fehl­te nicht an jenen, die immer eine Begrün­dung und Recht­fer­ti­gung zur Hand haben. Bevor­zugt wur­den die Aus­sa­gen von Papst Fran­zis­kus zur Inter­kom­mu­ni­on in der luthe­ri­schen Chri­stus­kir­che von Rom zitiert. Unter Beru­fung auf eine eben­so freie wie zwei­fel­haf­te Ant­wort von Papst Fran­zis­kus auf die Fra­ge einer Luthe­ra­ne­rin, wur­de behaup­tet, es fal­le unter die Gewis­sens­frei­heit des ein­zel­nen Luthe­ra­ners, ob er sich wür­dig füh­le, die Hei­li­ge Eucha­ri­stie zu emp­fan­gen oder nicht.

„Nur Katholiken im Stand der Gnade dürfen Kommunion empfangen“

Es dau­er­te etwas, dann kamen doch klä­ren­de Wor­te vom Pres­se­spre­cher der katho­li­schen Diö­ze­se Hel­sin­ki. Mar­ko Ter­va­port­ti stell­te in einer Pres­se­er­klä­rung klar, daß „nur Ange­hö­ri­ge der Katho­li­schen Kir­che, die sich im Stand der Gna­de befin­den, das Sakra­ment der Eucha­ri­stie emp­fan­gen können“.

Ohne dar­auf ein­zu­ge­hen, stell­te er damit fest, daß Papst Fran­zis­kus in der luthe­ri­schen Kir­che eine Pri­vat­mei­nung ver­tre­ten hat­te, die im Wider­spruch zur katho­li­schen Leh­re steht, obwohl er in Aus­übung sei­nes Amtes sprach.

Auf Nach­fra­ge bestä­tig­te der Pres­se­spre­cher, daß „das Zusam­men­le­ben in einer Bezie­hung, die nicht einer gül­ti­gen sakra­men­ta­len Ehe ent­spricht“ ein Hin­de­rungs­grund ist und vom Emp­fang der Kom­mu­ni­on aus­schließt. Für den Kom­mu­nion­emp­fang sei es uner­läß­lich „die katho­li­sche Leh­re über die Eucha­ri­stie zu akzeptieren“.

Ter­va­porr­ti prä­zi­sier­te zudem, daß es sich in Rom nicht um einen gemein­sam vom katho­li­schen und vom luthe­ri­schen Bischof gelei­te­ten „öku­me­ni­schen Got­tes­dienst“ han­del­te. Es war das Fest des Hei­li­gen Hein­rich von Upp­sa­la, dem ersten Bischof von Finn­land. Die­ses Fest wer­de ein Jahr bei den Katho­li­ken und ein Jahr bei den Luthe­ra­nern began­gen, wobei jeweils eine Dele­ga­ti­on der ande­ren Kon­fes­si­on dar­an teilnehme.

„Fehler“ des Zelebranten

Der Got­tes­dienst wer­de aber „nicht streng nach der Tra­di­ti­on der gast­ge­ben­den Kir­che prak­ti­ziert“. Die Gast­ge­ber beschrän­ken sich bei­spiels­wei­se dar­auf, einen Ver­tre­ter für die Pre­digt zur Ver­fü­gung zu stel­len. „Es gilt anzu­mer­ken, daß auch in die­sen Mes­sen die schmerz­li­che Tat­sa­che, daß es kei­ne Gemein­schaft zwi­schen den bei­den Kir­chen gibt, gegen­sei­tig respek­tiert wird“, so Tervaportti.

Um genau zu sein, so der Pres­se­spre­cher, han­del­te es sich bei der Kom­mu­ni­ons­pen­dung an den luthe­ri­schen Bischof um einen „Feh­ler“ der katho­li­schen Zele­bran­ten. Es sei in Nord­eu­ro­pa üblich, daß Ander­skon­fes­sio­nel­le vor­tre­ten und ihnen statt der Kom­mu­ni­on der Segen gespen­det wer­de. Der Zele­brant im Peters­dom sei offen­sicht­lich mit die­ser Pra­xis nicht ver­traut gewesen.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Il Timo­ne (Screen­shot)

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2 Kommentare

  1. Mit dem Ruf :..hal­tet den Dieb, wird jetzt das Übel auf den Zele­bran­ten projek-
    tiert. Die Ver­ant­wor­tung trägt allein der, der die Wahr­heit leh­ren und festigen
    soll­te. Mit Wischi-Waschi Aus­sa­gen, auch gera­de zum Kom­mu­ni­on-Emp­fang, wird
    der Ver­füg­bar­keit das Wort gere­det und die Chri­sten­heit ver­wirrt. Das andere
    Übel ist, und die Pra­xis zeigt es, dass anders Gläu­bi­gen ohne wei­te­res die Hl.
    Kom­mu­ni­on gereicht wird. Es ist zum Selbst­ver­ständ­nis geworden.

    • So ist das. Ich weiß auch nicht, was Nicht­ka­tho­li­ken antreibt, die Kom­mu­ni­on zu emp­fan­gen. Was soll das ? Für Sie ist die Hand­lung mit einem ganz ande­ren Sinn unter­legt, um mich etwas unprä­zi­se aus­zu­drücken. Ein Dis­sens eben.

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