„Klare Willensbekundung des Papstes, kanonische Anerkennung der Piusbruderschaft zu fördern“ – Interview mit Erzbischof Guido Pozzo


Erzbischof Marcel Lefebvre (1905-1991)
Erzbischof Marcel Lefebvre (1905-1991)

(Rom) Der Sekre­tär der Päpst­li­chen Kom­mis­si­on Eccle­sia Dei, Kuri­en­erz­bi­schof Gui­do Poz­zo, sieht „eine kla­re Wil­lens­be­kun­dung des Hei­li­gen Vaters, den Weg zur vol­len und dau­er­haf­ten kano­ni­schen Aner­ken­nung [der Pius­bru­der­schaft] zu för­dern.“ Dies sag­te der Erz­bi­schof am Don­ners­tag in einem Inter­view mit der Pres­se­agen­tur Zenit. Zeit­gleich ver­öf­fent­lich­te der Pres­se­dienst der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. die Aus­sa­gen von Bischof Alfon­so de Galar­re­ta, einem der drei Bischö­fe der Pius­bru­der­schaft. De Galar­re­ta wur­de mit den Wor­ten zitiert: „Ich den­ke, daß der Papst in Rich­tung einer ein­sei­ti­gen Aner­ken­nung der Bru­der­schaft geht.“ Nach­fol­gend das voll­stän­di­ge Inter­view von Erz­bi­schof Poz­zo in deut­scher Übersetzung.

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Die bei­den Stel­lung­nah­men von Erz­bi­schof Poz­zo und Bischof de Galar­re­ta wer­den als Signa­le gewer­tet, daß Bewe­gung in die Fra­ge der kano­ni­schen Aner­ken­nung der 1970 von Erz­bi­schof Mar­cel Lefeb­v­re gegrün­de­ten Prie­ster­bru­der­schaft kom­men könn­te. Neun Mona­te vor dem uner­war­te­ten Amts­ver­zicht von Papst Bene­dikt XVI. schien schon ein­mal eine Aner­ken­nung unmit­tel­bar bevor­zu­ste­hen. Im letz­ten Augen­blick schei­ter­ten die Bemü­hun­gen. Für eini­ge Zeit, bedingt auch durch den Rück­tritt des Pap­stes, herrsch­te ein Still­stand. Dem sei nicht so gewe­sen, sagt nun Kuri­en­erz­bi­schof Poz­zo. Die Kon­tak­te hät­ten fort­be­stan­den und auch die Gesprä­che sei­en fort­ge­führt worden.

Seit Mit­te des ver­gan­ge­nen Jah­res kam es zu neu­en Signa­le der Annä­he­rung. Anfang Juni 2015 ernann­te die Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on den Gene­ral­obe­ren der Pius­bru­der­schaft, Bischof Ber­nard Fel­lay, zum Rich­ter erster Instanz in einem Ver­fah­ren gegen einen Prie­ster der Bruderschaft.

Im Spät­som­mer 2015 erklär­te Papst Fran­zis­kus, daß die Abso­lu­ti­on durch Prie­ster der Pius­bru­der­schaft für die Dau­er des Hei­li­gen Jah­res der Barm­her­zig­keit „legi­tim und gül­tig“ ist.

Kuri­en­erz­bi­schof Gui­do Poz­zo sieht dar­in „einen neu­en Schritt vor­wärts in Rich­tung kano­ni­sche Aner­ken­nung“. Die Pres­se­agen­tur Zenit führ­te mit dem Kuri­en­erz­bi­schof ein Inter­view, „um den aktu­el­len Stand“ der Ver­hält­nis­se zwi­schen dem Hei­li­gen Stuhl und der Pius­bru­der­schaft zu erfahren.

An welchem Punkt steht der Dialog mit den Lefebvrianern?

Kurienerzbischof Guido Pozzo
Kuri­en­erz­bi­schof Gui­do Pozzo

Zenit: Exzel­lenz, 2009 hat Papst Bene­dikt XVI. die Exkom­mu­ni­ka­ti­on der Bru­der­schaft St. Pius X. zurück­ge­nom­men. Heißt das, daß sie nun wie­der in der Gemein­schaft mit Rom sind?

Erz­bi­schof Poz­zo: Mit dem Nach­laß der Exkom­mu­ni­ka­ti­on der Bischö­fe der FSSPX durch Bene­dikt XVI. (2009) unter­lie­gen sie nicht mehr die­ser schwe­ren Kir­chen­stra­fe. Mit die­ser Maß­nah­me bleibt die FSSPX den­noch in einer irre­gu­lä­ren Posi­ti­on, weil sie kei­ne kano­ni­sche Aner­ken­nung durch den Hei­li­gen Stuhl erhal­ten hat. Solan­ge die Bru­der­schaft kei­nen kano­ni­schen Sta­tus in der Kir­che hat, üben ihre Prie­ster ihr Amt und die Zele­bra­ti­on der Sakra­men­te nicht auf legi­ti­me Wei­se aus. Laut der vom dama­li­gen Kar­di­nal Berg­o­glio in Bue­nos Aires ange­wand­ten und von der Päpst­li­chen Kom­mis­si­on Eccle­sia Dei bestä­tig­ten For­mel, sind die Ange­hö­ri­gen der FSSPX Katho­li­ken auf dem Weg zur vol­len Gemein­schaft mit dem Hei­li­gen Stuhl. Die­se vol­le Gemein­schaft wird mit der kano­ni­schen Aner­ken­nung der Bru­der­schaft erreicht sein.

Zenit: Wel­che Schrit­te wur­den vom Hei­li­gen Stuhl in die­sen sie­ben Jah­ren gesetzt, um die Wie­der­an­nä­he­rung der Bru­der­schaft St. Pius X. zu fördern?

Erz­bi­schof Poz­zo: Nach der Rück­nah­me der Exkom­mu­ni­ka­ti­on im Jahr 2009 kam es zu einer Rei­he von Tref­fen dok­tri­nel­ler Art zwi­schen Exper­ten, die von der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on ernannt wur­den, mit der die Päpst­li­che Kom­mis­si­on Eccle­sia Dei durch das Motu pro­prio Eccle­siae unitatem (2009) von Bene­dikt XVI. eng ver­bun­den ist, und mit Exper­ten der FSSPX, um über grund­le­gen­de Pro­ble­me der Glau­bens­leh­re zu dis­ku­tie­ren, die der Grund für die Kon­tro­ver­se mit dem Hei­li­gen Stuhl sind: das Ver­hält­nis zwi­schen Tra­di­ti­on und Lehr­amt, die Fra­ge der Öku­me­ne, der inter­re­li­giö­se Dia­log, die Reli­gi­ons­frei­heit und die Lit­ur­gie­re­form im Kon­text der Leh­re des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Konzils.
Die unge­fähr zwei Jah­re dau­ern­de Kon­fron­ta­ti­on erlaub­te es, die jewei­li­gen theo­lo­gi­schen Posi­tio­nen zu klä­ren und Über­ein­stim­mun­gen, aber auch Mei­nungs­ver­schie­den­hei­ten zu beleuchten.
In den fol­gen­den Jah­ren wur­den die dok­tri­nel­len Gesprä­che fort­ge­setzt mit eini­gen geziel­ten Initia­ti­ven zur Ver­tie­fung und Prä­zi­sie­rung der dis­ku­tier­ten The­men. Gleich­zei­tig haben die Kon­tak­te zwi­schen den Obe­ren der Kom­mis­si­on Eccle­sia Dei und den Obe­ren und ande­ren Ver­tre­tern der FSSPX die Schaf­fung eines Kli­mas des Ver­trau­ens und des gegen­sei­ti­gen Respekts geför­dert, das einem Wie­der­an­nä­he­rungs­pro­zeß zugrun­de­lie­gen muß. Es ist not­wen­dig, das Miß­trau­en und die Ver­här­tun­gen zu über­win­den, die nach den vie­len Jah­ren des Bruchs ver­ständ­lich sind, die aber schritt­wei­se auf­ge­löst wer­den kön­nen, wenn sich die gegen­sei­ti­ge Hal­tung ändert, und wenn die Unstim­mig­kei­ten nicht als unüber­wind­li­che Mau­ern betrach­tet wer­den, son­dern als Dis­kus­si­ons­punk­te, die eine Ver­tie­fung ver­die­nen und als eine für die gesam­te Kir­che nütz­li­che Klä­rung ent­fal­tet wer­den. Nun sind wir in einer Pha­se, die ich für kon­struk­tiv und aus­ge­rich­tet auf die Errei­chung einer erhoff­ten Ver­söh­nung hal­te. Die Geste von Papst Fran­zis­kus, es den katho­li­schen Gläu­bi­gen zu gewäh­ren, das Sakra­ment der Buße und die Kran­ken­sal­bung wäh­rend des Hei­li­gen Jah­res der Barm­her­zig­keit legi­tim und gül­tig von den Bischö­fen und Prie­stern der FSSPX emp­fan­gen zu kön­nen, ist eine kla­re Wil­lens­be­kun­dung des Hei­li­gen Vaters, den Weg zur vol­len und dau­er­haf­ten kano­ni­schen Aner­ken­nung zu fördern.

Zenit: Wel­che Hin­der­nis­se ste­hen einer end­gül­ti­gen Aner­ken­nung noch im Weg?

Erz­bi­schof Poz­zo: Ich wür­de zwei Ebe­nen unter­schei­den. Die dok­tri­nel­le Ebe­ne im eigent­li­chen Sinn, die eini­ge Diver­gen­zen zu ein­zel­nen The­men des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils und des nach­kon­zi­lia­ren Lehr­am­tes bezüg­lich Öku­me­ne, dem Ver­hält­nis zwi­schen dem Chri­sten­tum und den Welt­re­li­gio­nen, der Reli­gi­ons­frei­heit vor allem im Ver­hält­nis zwi­schen Kir­che und Staat sowie eini­ge Aspek­te der Lit­ur­gie­re­form. Die Ebe­ne der men­ta­len und psy­cho­lo­gi­schen Hal­tung, die von einer Posi­ti­on pole­mi­scher Geg­ner­schaft zu einer Posi­ti­on des Zuhö­rens und des gegen­sei­ti­gen Respekts, der Wert­schät­zung und des Ver­trau­ens über­ge­hen soll, wie das zwi­schen Glie­dern des einen Lei­bes Chri­sti, der die Kir­che ist, sein soll. Es ist not­wen­dig auf bei­den Ebe­nen zu arbei­ten. Ich den­ke, daß der ein­ge­schla­ge­ne Weg der Wie­der­an­nä­he­rung eini­ge Frucht gebracht hat, vor allem wegen die­ser Hal­tungs­än­de­rung auf bei­den Sei­ten, und es lohnt, die­se Linie fortzusetzen.
Auch zur Fra­ge des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils, den­ke ich, daß die FSSPX über die Unter­schei­dung nach­den­ken soll­te, die mei­nes Erach­tens grund­le­gend und abso­lut aus­schlag­ge­bend ist, zwi­schen der authen­ti­schen mens des Zwei­ten Vati­ca­num, sei­ner inten­tio docen­di, wie sie aus den offi­zi­el­len Akten des Kon­zils her­vor­geht, und dem, was ich das „Para­kon­zil“ nen­nen wür­de, also die Gesamt­heit der theo­lo­gi­schen Mei­nun­gen und prak­ti­schen Hal­tun­gen, die den Ver­lauf des Kon­zils beglei­tet und dann den Anspruch erho­ben haben, sich mit sei­nem Namen zu schmücken und in der öffent­li­chen Mei­nung, auch dank des Ein­flus­ses der Mas­sen­me­di­en, häu­fig das wah­re Den­ken des Kon­zils über­deckt haben.
In den Dis­kus­sio­nen mit der FSSPX gilt häu­fig die Oppo­si­ti­on nicht dem Kon­zil, son­dern dem „Kon­zils­geist“, der eini­ge Aus­drücke oder For­mu­lie­run­gen der Kon­zils­do­ku­men­te gebraucht, um den Weg für Inter­pre­ta­tio­nen und Posi­tio­nen zu öff­nen, die fern sind, und die das wah­re Kon­zils­den­ken instru­men­ta­li­sie­ren. Auch was die Lefeb­vria­ni­sche Kri­tik an der Reli­gi­ons­frei­heit anbe­langt, scheint mir letzt­lich, daß die Posi­ti­on der FSSPX von der Ver­tei­di­gung der über­lie­fer­ten katho­li­schen Glau­bens­leh­re gegen den agno­sti­schen Staats­lai­zis­mus und gegen den Säku­la­ris­mus und den ideo­lo­gi­schen Rela­ti­vis­mus geprägt ist und sich nicht gegen das Recht der Per­son rich­tet, vom Staat weder zur Aus­übung des reli­giö­sen Glau­bens­be­kennt­nis­ses gezwun­gen noch dar­an gehin­dert zu wer­den. Es han­delt sich in jedem Fall um The­men, die auch nach einer vol­len Aus­söh­nung Gegen­stand der Ver­tie­fung und der Klä­rung sein kön­nen. Was grund­le­gend scheint, ist, eine vol­le Über­ein­stim­mung zu dem zu fin­den, was not­wen­dig ist, um in der vol­len Gemein­schaft mit dem Apo­sto­li­schen Stuhl sein zu kön­nen, das heißt, zur Voll­stän­dig­keit des katho­li­schen Glau­bens­be­kennt­nis­ses, zur Ver­bind­lich­keit der Sakra­men­te und zur Aner­ken­nung des Höch­sten Lehr­am­tes der Kir­che. Das Lehr­amt, das nicht über dem geschrie­be­nen und wei­ter­ge­ge­ben Wort Got­tes steht, son­dern ihm dient, ist der authen­ti­sche Inter­pret auch der vor­her­ge­hen­den Tex­te des Lehr­am­tes, ein­schließ­lich jener des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils, im Licht der immer­wäh­ren­den Tra­di­ti­on, die in der Kir­che durch den Bei­stand des Hei­li­gen Gei­stes vor­an­schrei­tet, nicht jedoch durch eine gegen­tei­li­ge Neu­heit (das hie­ße, das katho­li­sche Dog­ma leug­nen), son­dern durch ein bes­se­res Ver­ständ­nis des depo­si­tum fidei immer der­sel­ben Glau­bens­leh­re in eodem sci­li­cet dog­ma­te, eodem sen­su et eadem­que sen­ten­tia (vgl. Erstes Vati­ka­ni­sches Kon­zil. Const. Dogm. Dei Fili­us, 4).
Ich den­ke, daß zu die­sen Punk­ten die Über­ein­stim­mung mit der FSSPX nicht nur mög­lich, son­dern gebo­ten ist. Das alles prä­ju­di­ziert nicht die Mög­lich­keit und die Legi­ti­mi­tät, ande­re Fra­gen zu dis­ku­tie­ren und zu ver­tie­fen, die ich oben erwähnt habe, und die nicht den Glau­ben betref­fen, son­dern viel­mehr pasto­ra­le Ori­en­tie­run­gen nicht dog­ma­ti­schen Cha­rak­ters, zu denen es mög­lich ist, auch unter­schied­li­che Sicht­wei­sen zu haben. Es geht also nicht dar­um, die Unter­schie­de zu eini­gen Aspek­ten des pasto­ra­len Lebens der Kir­che zu igno­rie­ren oder zu dome­sti­zie­ren, son­dern dar­um, prä­sent zu hal­ten, daß es im Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil dok­tri­nel­le Doku­men­te gibt, die bereits defi­nier­te Glau­bens­wahr­hei­ten oder Wahr­hei­ten der katho­li­schen Dok­trin erneut vor­brin­gen (bspw. dog­ma­ti­sche Kon­sti­tu­ti­on Dei Ver­bum, dog­ma­ti­sche Kon­sti­tu­ti­on Lumen gen­ti­um), und daß es Doku­men­te gibt, die Richt­li­ni­en und Ori­en­tie­run­gen für ein prak­ti­sches Han­deln emp­feh­len, also für das pasto­ra­le Leben als Anwen­dung der Dok­trin (Erklä­rung Nost­ra Ate­tae, Dekret Unita­tis Red­in­te­gra­tio, Erklä­rung Dignita­tis hum­a­nae). Die Ver­bind­lich­keit der Leh­ren des Lehr­am­tes vari­ie­ren je nach Auto­ri­täts­grad und Wahr­heits­ka­te­go­rie, die den lehr­amt­li­chen Doku­men­ten eigen ist. Mir ist nicht bekannt, daß die FSSPX Glau­bens­leh­ren oder Wahr­hei­ten der katho­li­schen Dok­trin, die vom Lehr­amt gelehrt wer­den, geleug­net hätte.
Die kri­ti­schen Bemer­kun­gen betref­fen hin­ge­gen Aus­sa­gen und Hin­wei­se, die die erneu­er­te Seel­sor­ge in den öku­me­ni­schen Bezie­hun­gen und mit den ande­ren Reli­gio­nen sowie eini­ge Fra­gen der Klug­heit in den Bezie­hun­gen zwi­schen Kir­che und Gesell­schaft, Kir­che und Staat betref­fen. Was die Lit­ur­gie­re­form betrifft, beschrän­ke ich mich dar­auf, die Erklä­rung zu erwäh­nen, die Msgr. Lefeb­v­re in einem Brief an Papst Johan­nes Paul II. vom 8. März 1988 schrieb: „was die Mes­se des Novus Ordo betrifft, trotz aller Vor­be­hal­te, die dies­be­züg­lich gel­tend gemacht wer­den müs­sen, habe ich nie behaup­tet, daß die­se ungül­tig oder häre­tisch sei“. Die Vor­be­hal­te gegen­über dem Ritus des Novus Ordo, die natür­lich nicht zu unter­schät­zen sind, bezie­hen sich daher weder auf die Gül­tig­keit der Zele­bra­ti­on des Sakra­ments noch auf den rech­ten katho­li­schen Glau­ben. Es wird daher ange­bracht sein, die Dis­kus­si­on und Klä­rung die­ser Vor­be­hal­te fortzusetzen.

Zenit: Aus Anlaß des Jah­res der Barm­her­zig­keit ist durch Papst Fran­zis­kus eine Geste der Ent­span­nung erfolgt: Die katho­li­schen Gläu­bi­gen kön­nen das Buß­sa­kra­ment auch durch Prie­ster der Bru­der­schaft emp­fan­gen. Was bringt die­se Maß­nah­me mit sich? Sind Sie der Mei­nung, daß die­se Geste kon­kret einen Dia­log wie­der­eröff­nen kann, der seit eini­ger Zeit fest­ge­fah­ren schien?

Erz­bi­schof Poz­zo: Wie ich oben sag­te, hat sich der Dia­log mit der FSSPX nie fest­ge­fah­ren. Man hat viel­mehr beschlos­sen, ihn auf einer weni­ger offi­zi­el­len und for­mel­len Ebe­ne fort­zu­set­zen, um Raum und Zeit für eine Rei­fung der Bezie­hun­gen auf der Linie einer Hal­tung des Ver­trau­ens und des gegen­sei­ti­gen Zuhö­rens zu schaf­fen, um ein Kli­ma geeig­ne­ter Bezie­hun­gen zu för­dern, und dar­in auch theo­lo­gi­sche und dok­tri­nel­le Dis­kus­si­on anzu­sie­deln. Der Hei­li­ge Vater hat die Päpst­li­che Kom­mis­si­on Eccle­sia Dei seit dem Beginn sei­nes Pon­ti­fi­kats ermu­tigt, die­sen Stil in den Bezie­hun­gen und der Begeg­nung mit der FSSPX fort­zu­set­zen. In die­sem Kon­text hat die groß­mü­ti­ge Ent­span­nungs­ge­ste von Papst Fran­zis­kus im Rah­men des Hei­li­gen Jah­res der Barm­her­zig­keit ohne Zwei­fel dazu bei­getra­gen, den Sta­tus der Bezie­hun­gen mit der Bru­der­schaft wei­ter zu ver­bes­sern, indem er zeigt, daß dem Hei­li­gen Stuhl die Wie­der­an­nä­he­rung und die Ver­söh­nung am Her­zen liegt, die auch einen kano­ni­schen Bezug haben muß. Ich hof­fe und wün­sche mir, daß das­sel­be Gefühl und der­sel­be Wil­len auch von der FSSPX geteilt werden.

Einleitung/​Übersetzung: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Diö­ze­se Triest/​Vatican Insider

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