Homosexueller will Patenschaft für seinen Neffen ertrotzen


Salvador (links) mit Ivan, mit dem der Homosexuelle derzeit zusammenlebt
Salvador (links) mit Ivan, mit dem der Homosexuelle derzeit zusammenlebt

(Madrid) In Spa­ni­en fühlt sich ein Homo­se­xu­el­ler von der katho­li­schen Kir­che „dis­kri­mi­niert“, weil er nicht Tauf­pa­te eines Kin­des sein kann. Der Mann ist beken­nen­der Homo­se­xu­el­ler. Ein Prie­ster aus Sevil­la ver­wei­gert ihm daher mit Ver­weis auf das Kir­chen­recht und den Kate­chis­mus der Katho­li­schen Kir­che die Patenschaft.

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Damit will sich Sal­va­dor Alva­rez Car­mo­na, Ver­tre­ter des „orgul­lo gay“ (Homo-Stolz), nicht abfin­den und ver­sucht, über staat­li­che Stel­len und die Medi­en Druck auf die Kir­che auszuüben.

Der Kate­chis­mus der Katho­li­schen Kir­che sagt unter Nr. 1255:

„Damit sich die Tauf­gna­de ent­fal­ten kann, ist die Hil­fe der Eltern wich­tig. Auch der Pate und die Patin sol­len mit­wir­ken. Sie müs­sen gute Chri­sten sein, die fähig und bereit sind, dem neu­ge­tauf­ten Kind oder Erwach­se­nen auf sei­nem Weg im christ­li­chen Leben bei­zu­ste­hen [Vgl. CIC, cann. 872–874]. Ihre Auf­ga­be ist ein wahr­haft kirch­li­ches Amt [officium][Vgl. SC 67].“

Der Codex Iuris Cano­ni­ci sagt im Canon 874:

„§ 1. Damit jemand zur Über­nah­me des Paten­dien­stes zuge­las­sen wird, ist erfor­der­lich: 1. er muß vom Täuf­ling selbst bzw. von des­sen Eltern oder dem, der deren Stel­le ver­tritt, oder, wenn die­se feh­len, vom Pfar­rer oder von dem Spen­der der Tau­fe dazu bestimmt sein; er muß zudem geeig­net und bereit sein, die­sen Dienst zu lei­sten; 3. er muß katho­lisch und gefirmt sein sowie das hei­lig­ste Sakra­ment der Eucha­ri­stie bereits emp­fan­gen haben; auch muß er ein Leben füh­ren, das dem Glau­ben und dem zu über­neh­men­den Dienst entspricht.“

Der Pfar­rer der Hei­lig-Kreuz-Kir­che von Eci­ja bei Sevil­la sieht die­se Vor­aus­set­zun­gen objek­tiv nicht gewähr­lei­stet, da Alva­rez, der mit dem Homo­se­xu­el­len Ivan zusam­men­lebt, sich auf­grund sei­nes Sexu­al­ver­hal­tens und sei­ner damit ver­bun­de­nen Gesin­nung im „Stand der schwe­ren Sün­de“ befindet.

Getauft wer­den soll der Sohn sei­nes Bru­ders und sei­ner Schwä­ge­rin. Um genau zu sein, sol­len gleich­zei­tig der Sohn und auch die älte­re Toch­ter getauft werden.

„Fühle mich diskriminiert“ – „Pfarrer in Madrid hat keine Probleme“

Sal­va­dor bezeich­net sich selbst als katho­lisch und fromm, aller­dings mit offen­sicht­li­chen Vor­be­hal­ten, da er Wider­stand gegen die katho­li­sche Moral­leh­re und die kirch­li­che Ord­nung lei­stet. Obwohl schon 40 Jah­re alt, ist er noch nicht gefirmt. Da die Fir­mung eine for­ma­le Vor­aus­set­zung für die Paten­schaft bil­det, besucht er seit zwei Mona­ten in Madrid, wo er lebt, einen Form­vor­be­rei­tungs­kurs. Eine Woche vor der Tau­fe soll er gefirmt werden.

Das genügt dem Pfar­rer von Eci­ja nicht, der dar­auf ver­weist, daß katho­lisch sein kein For­ma­lis­mus sei, den man durch Besuch eines Kur­ses abha­ken kön­ne, son­dern eine Umkehr ver­lan­ge. Die­se kön­ne er im kon­kre­ten Fall aber nicht erkennen.

Damit gibt sich der „orgul­lo gay“ nicht zufrie­den. Sal­va­dor kon­tak­tier­te einen Anwalt und erstat­te­te Anzei­ge beim Amt für Gleich­be­rech­ti­gung und Anti-Dis­kri­mi­nie­rung in Madrid.

Bei den Medi­en fin­det er bereit­wil­li­ges Gehör. Er sei „trau­rig“, die Kir­che ver­wei­ge­re der Fami­lie „eine Tra­di­ti­on“, das sei „unge­recht“, er füh­le sich „dis­kri­mi­niert“. Zudem sei es „para­dox, denn mit dem Pfar­rer in Madrid gibt es kei­ne Pro­ble­me“, wo sich Sal­va­dor auf die Fir­mung vorbereitet.

Er hof­fe daher, „daß der Pfar­rer noch umdenkt und der Bischof von Sevil­la ein­greift“, damit die Tau­fe plan­mä­ßig am 26. April statt­fin­den könne.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Secre­tum meum mihi (Screen­shot)

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