Christliches Ehepaar in Pakistan wegen Beleidigung des Islam zum Tode verurteilt


Shafqat Emmanuel Masih und Shagufta Kausar
Shafqat Emmanuel Masih und Shagufta Kausar: das christliche Ehepaar wurde wegen Beleidigung des Islam zum Tode verurteilt

(Islam­abad) In Paki­stan wur­de ein christ­li­ches Ehe­paar wegen Belei­di­gung des Islams zum Tode ver­ur­teilt. Shaf­qat Emma­nu­el Masih und sei­ne Frau Shag­ufta Kau­sar stam­men aus Gojra im Pun­jab und sind Eltern von vier min­der­jäh­ri­gen Kindern.

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2013 wur­den sie vom ört­li­chen Imam, Moham­med Hussain, ange­zeigt, weil ihm Shaf­qat Emma­nu­el vom Mobil­te­le­fon sei­ner Frau Shag­ufta ein SMS gegen den „Pro­phe­ten“ Moham­med geschickt haben soll.

Das Geständnis und das Todesurteil

Shaf­qat Emma­nu­el ist teil­wei­se gelähmt. Von der Poli­zei am 21. Juli 2013 ver­haf­tet, leg­te Shaf­qat Emma­nu­el zunächst ein Geständ­nis ab. Wie er spä­ter erklär­te, sei er von der Poli­zei schwer miß­han­delt wor­den. Als Grund für sein Geständ­nis nann­te er die­se Gewalt und die Angst, daß sei­ner Frau das Glei­che wider­fah­re, wenn man ihn nicht als Täter über­füh­ren kön­ne. Den­noch wur­de auch sei­ne Frau wegen „Kom­pli­zen­schaft“ ver­haf­tet, da die Nach­richt von ihrem Mobil­te­le­fon ver­schickt wor­den sei.

Daß die Ehe­leu­te Analpha­be­ten sind und damit die SMS-Nach­richt gar nicht geschrie­ben haben kön­nen, ja zum Zeit­punkt der angeb­li­chen Tat nicht ein­mal ein Mobil­te­le­fon besa­ßen, stör­te weder Poli­zei noch Rich­ter. Shaf­qat und Shag­ufta wur­den auf­grund des berüch­tig­ten Blas­phe­mie-Geset­zes zum Tode verurteilt.

Am 5. März wird vor dem Ober­sten Gerichts­hof in Laho­re einen Eil­an­trag ver­han­delt. Wegen des ange­schla­ge­nen Gesund­heits­zu­stan­des drän­gen die Rechts­an­wäl­te auf eine Ent­haf­tung Shaf­qats, weil im Gefäng­nis nicht die nöti­ge medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung gewähr­lei­stet wer­de. Der von der christ­li­chen Gemein­schaft gestell­te Rechts­bei­stand ver­sucht damit das Ver­fah­ren offen zu hal­ten. Gelöst wird es damit nicht.

Berüchtigstes Blasphemiegesetz

Das Ehe­paar Masih, Ange­hö­ri­ge der klei­nen christ­li­chen Min­der­heit, Analpha­be­ten und mit­tel­los, gehört zu den „leich­ten Opfern“ des 1986 ein­ge­führ­ten Blas­phe­mie­ge­set­zes, wor­auf Bür­ger- und Men­schen­rechts­or­ga­ni­sa­tio­nen seit Jah­ren hin­wei­sen. Was genau den Islam belei­digt, ist dehn­bar und läßt gro­ßen Spiel­raum, wird aber mit lebens­lan­ger Haft oder dem Tod bedroht. Die Ankla­ge wegen Blas­phe­mie eig­net sich daher als beson­ders gefähr­li­ches Druck­mit­tel gegen Ange­hö­ri­ge von Min­der­hei­ten, deren Aus­sa­ge vor Gericht ohne­hin weni­ger zählt.

Die bekann­te­ste Gefan­ge­ne Paki­stans wegen Belei­di­gung des Islams ist Asia Bibi, die fünf­fa­che katho­li­sche Mut­ter, die seit 2009 im Gefäng­nis sitzt und auf ihre Hin­rich­tung wartet.

Vorsitzender des Rates der Islamischen Ideologie: „Gesetzesänderung denkbar“

Bis­he­ri­ge Bemü­hun­gen, das Blas­phe­mie­ge­setz abzu­schaf­fen oder zumin­dest abzu­schwä­chen, schei­ter­ten am Wider­stand isla­mi­scher Orga­ni­sa­tio­nen. Die paki­sta­ni­sche Regie­rung befürch­tet inne­re Unru­hen und sieht durch eine Ände­rung des Geset­zes oder die Frei­las­sung von Asia Bibi ihre eige­ne Exi­stenz gefähr­det. Per­sön­lich­kei­ten, die öffent­li­che eine Ände­rung gefor­dert hat­ten, bezahl­ten ihren Ein­satz mit dem Leben, dar­un­ter der katho­li­sche Min­der­hei­ten­mi­ni­ster Shah­baz Bhat­ti und der mos­le­mi­sche Gou­ver­neur des Pun­jab Sal­man Taseer.

Vor zwei Wochen zeig­te Mau­la­na Muham­mad Khan Shera­ni, der Vor­sit­zen­de des Coun­cil of Isla­mic Ideo­lo­gy (CII), einem Ver­fas­sungs­or­gan, das Regie­rung und Par­la­ment zu isla­mi­schen Fra­gen berät und damit eine der bedeu­tend­sten isla­mi­schen Insti­tu­tio­nen des Lan­des, eine gewis­se Bereit­schaft zu einer Ände­rung des Blasphemiegesetzes.

Der katho­li­sche Bischof von Laho­re, Seba­sti­an Shaw, sprach von einer „Hoff­nung“. Bischof Shaw erin­ner­te dar­an, daß das Blas­phe­mie­ge­setz „miß­braucht wird für ande­re Zwecke und vie­len Paki­sta­nern, Chri­sten wie Mos­lems, und allen Reli­gio­nen Scha­den zufügt, indem es unge­rech­ter­wei­se das Leben vie­ler unschul­di­ger Men­schen zerstört.“

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: AsiaNews

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18 Kommentare

  1. Es ist bedau­er­lich, dass von Sei­ten der euro­päi­schen Poli­tik das Schick­sal der Chri­sten in zahl­rei­chen Län­dern kaum wahr­ge­nom­men wird. Auch die deutsch­spra­chi­gen Bischö­fe las­sen da so gut wie kein Enga­ge­ment erkennen.

  2. Das wird in unse­ren Rich­tungs­me­di­en natür­lich nicht im Stun­den­takt gebracht. Was nicht in den Plan der Herr­schen­den paßt, ist kei­ne Nach­richt wert. So schlimm ist das.

  3. Eine ein­zi­ge Blas­phe­mie ist der Phantom-„Gott Allah“ samt sei­ner „Leh­re“!

    Die­ser ist ein allei­ne vor sich hin düm­peln­der, rach­süch­ti­ger und nach­tra­gen­der „Herr­scher“, for­dert gar auf zu Gewalt und Tötung.…
    behan­delt sei­ne Anhän­ger wie eine Beute.
    Kei­ne Gna­de und schon gar kei­ne Erlösung !
    Es ist das Cha­rak­te­ri­sti­kum des Dämons, des­sen Wesen nun ewi­ger Hass in hoff­nungs­lo­ser Ein­sam­keit ( denn in der Höl­le ist jeder des näch­sten Feind) , ewi­ge Rach­sucht, ewi­ge Zer­stö­rungs­wut ist.…

    Nicht eine ein­zi­ge Sure im Irr­leh­ren­buch Koran bezeich­net „Allah“ als Liebe !
    Von kei­nem Mos­lem ist zu ver­neh­men, dass er „Allah“ liebe !!!!!
    „Allah„s Inter­es­se an sei­ner „Beu­te“ ist aber alles ande­re als Liebe.….
    es ist die Unter­wer­fung und Beherrschung !

    Nach­fol­gend zwei Berich­te von Kon­ver­sio­nen von der Irr­leh­re Islam zum christ­li­chen Glau­ben, die Obi­ges gleich­sam unterstreichen.
    (Ent­nom­men aus einer Sei­te der Petrus-Bru­der­schaft; „kath​-info​.de“)
    -

    Ein sich opfern­der Gott

    „Ich such­te einen Gott, der Inter­es­se an mir hat.
    Doch im Islam gibt es kei­nen Gott, der sich eine lie­be­vol­le Bezie­hung zu den Men­schen wünscht.
    Als ich dann hör­te, dass Jesus sich für mich geop­fert hat, damit ich ewi­ges Leben und eine Bezie­hung [orange]zu Gott haben kann hat mich das total berührt.
    Ich fühl­te, dass das der rich­ti­ge Weg sein muss­te, dass Jesus nicht nur ein Pro­phet war.

    Der 18jährige Oguz­han Icli in sei­nem Arti­kel Wie ich vom Islam zu Jesus fand, in: idea​li​sten​.net Maga­zin Nr. 2/​2012, S. 9.

    Kind oder Sklave?

    So begann ich, im Neu­en Testa­ment zu lesen.
    Dabei begei­ster­te mich, dass es – im Gegen­satz zum Koran – nicht so viel um die Ungläu­bi­gen ging und was mit ihnen pas­sie­ren wird.
    Es ging dar­um, dass Gott ein Vater ist und dass die Men­schen, die an ihn glau­ben, sei­ne Kin­der sind.
    Das war ein kras­ser Gegen­satz zu der Angst, die ich vor Allah hatte.
    Im Islam bist du ein Skla­ve Allahs.

    Die Paki­sta­ne­rin Saba­ti­na James, die mit 18 vom Islam zum Chri­sten­tum kon­ver­tier­te, zitiert im Arti­kel von Simon Jahn Bis zur letz­ten Kon­se­quenz, in: idea​li​sten​.net Maga­zin Nr. 2/​2012, S. 16.

    -

    Dazu noch ein­mal die Schil­de­rung eines Bildes,
    auf dem eine mos­le­mi­sche Kon­ver­ti­tin zu sehen ist, die vor einem Kru­zi­fix kniet; dar­un­ter steht:
    -

    „So einen Gott habe ich mein gan­zes Leben gesucht“

    -

    • Das ist ein durch­aus lesens­wer­ter Kom­men­tar, der die Din­ge beim Namen nennt. Was ist denn der Islam ? Für einen gläu­bi­gen Chri­sten ist es eine Irr­leh­re. Blas­phe­mie ist zutref­fend ange­spro­chen worden.

  4. Manch­mal kann man sich über­for­dert füh­len von all die­sen Nach­rich­ten, denn was soll man machen?
    Frü­her, vor SMS, 24-hour-tele­vi­si­on, 1000 Inte­net-Platt­for­men und was sonst noch, hät­te man sol­che Sachen ein­fach nicht erfahren.

    Ja, so ist es, wenn der Islam herrscht. Ja. Aber ich bin inzwi­schen des­il­lu­sio­niert genug, um zu wis­sen, dass es unter einer katho­li­schen Herr­schaft ähn­lich aus­se­hen könn­te, ganz ein­fach weil es immer wie­der so aus­ge­se­hen HAT und auch heu­te ent­spre­chen­de Per­so­nen am Wir­ken sind, wie wir alle sehen.
    Der Islam ist die Frat­ze des real exi­stie­ren­den Katho­li­zis­mus in vie­len histo­ri­schen Pha­sen, ein per­ma­nen­tes Mahn­mal der Sün­den in der Kirche.

    Was ich mache?

    Ich bete jeden Tag für alle, die wegen eines ech­ten (nota bene: eines ech­ten, ECHTEN Zeug­nis­ses für Jesus Chri­stus) des­sen Kreuz­weg gehen und für ihre Pei­ni­ger, dass sie sich bekeh­ren können.

    • Dsa ist eben nicht wahr. Neh­men wir uns das deut­sche Hoch­mit­tel­al­ter, die katho­lisch­ste Zeit unse­rer Geschich­te. Kön­nen Sie sich vor­stel­len, daß ein Ehe­paar wegen eines anti­christ­li­chen Brie­fes zum Tode ver­ur­teilt wor­den wäre? Nein, auch die Inqui­si­ti­on hät­te das nicht gemacht, schon des­we­gen, weil die­se für Anders­gläu­bi­ge nicht zustän­dig war.
      Der Islam ist eine Macht­re­li­gi­on, es geht um die Macht Allahs und die Unter­wer­fung unter den­sel­ben. Dazu kommt, daß eine objek­ti­ve Justiz sich in isla­mi­schen Län­dern nie ent­wickeln konnte.

      • Das ist auch rich­tig. Ich glau­be aber schon, daß ein Gut­teil des Ver­ve, mit dem der Islam in katho­li­schen Krei­sen gehaßt wird, dem Umstand ent­spricht, daß er uns den Spie­gel vor­hält. Da ist Scham und Selbst­haß mit drin. Man bekämpft den Islam auch stell­ver­tre­tend für (abge­spal­te­ne) Antei­le sei­nes eige­nen Ichs, die man gera­de in der moder­nen Welt nicht aus­le­ben darf und kann.

      • Lie­ber Wolf­gang Franz,

        das kann ich mir nicht nur vor­stel­len, son­dern all die­se Din­ge sind unge­zähl­te Male durch die Kir­che passiert!
        Ich wür­de mich hier nicht am Begriff „Anders­gläu­bi­ge“ auf­hän­gen. Denn der Islam ver­füh­re mit einem Mus­lim genau­so, wenn er Lust drauf hat.

        Ein Bei­spiel: der Musi­ker Fazil Say wur­de in der Tür­kei wegen angeb­li­cher Belei­di­gug des Islam/​Gotteslästerung ver­ur­teilt – er ist aber selbst Mus­lim. Erste Infos dazu hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Faz%C4%B1l_Say

        Im Prin­zip ver­fuhr man im Abend­land mit Leu­ten, die man für Häre­ti­ker hielt, nicht anders, als es uns der Islam vor­führt. das Todes­ur­teil war ihnen sicher. Wenn Sie sich lehr­amt­li­che Tex­te durch­se­hen, war das teil­wei­se der­ma­ßen radi­kal und abar­tig, dass Päp­ste durch­aus die Kir­che dazu auf­for­der­te, jeden, der als Häre­ti­ker ent­larvt wur­de, zu jagen und zu het­zen und vor Gericht zu stel­len, auch Köni­ge, Kai­ser, Bischö­fe und wenns sein muss Päp­ste, etwa in der Bul­le „Cum ex apo­sto­la­tus offi­cio“ (https://​glo​ria​.tv/​?​m​e​d​i​a​=​3​9​4​504)

        Und selbst einer, der bereut und abschwört, soll für immer als Aus­ge­sto­ße­ner behan­delt wer­den. Bit­te lesen Sie nur beherzt mal die­se kom­plet­te Bul­le – und sol­che hass­erfüll­ten Schrei­ben gibt es zuhauf aus der Feder von Päp­sten. was das kle­ri­ka­le Fuß­volk teil­wei­se an furcht­ba­ren Tex­ten ver­fasst hat, wwill ich gar nicht wei­ter auf­füh­ren. Es steht jeden­falls dem Islam in nichts nach. Und die­ser schreck­li­che Geist erklärt uns auch die hohe Aggres­si­vi­tät unter Tra­di­tio­na­li­sten, denn das hat ja eine lan­ge Traditionslinie…

        Im byzan­ti­ni­schen Osten ver­stüm­mel­te man von Anfang an Leu­te, die man als Ungläu­bi­ge oder sonst­wie Kri­mi­nel­le ansah. Es wur­de Nasen abge­schnit­ten, Zun­gen, Hän­de abge­hackt und vor allem die Augen aus­ge­sto­chen. Das alles haben Chri­sten gemacht, bevor es den Islam gab. Und teil­wei­se tra­fen sol­che Ver­stüm­me­lun­gen Per­so­nen, die als Häre­ti­ker oder bloß „Unge­hor­sa­me“ gejagt wur­den, aber die wah­ren Gläu­bi­gen waren, etwa Maxim der Beken­ner ist so ein Fall: Man schnitt ihm die Zun­ge her­aus und hack­te ihm eine Hand ab, weil er gegen das kai­ser­li­che Edikt ver­stieß, NICHT mehr gegen den Mono­the­le­tis­mus anzu­tre­ten: http://​w2​.vati​can​.va/​c​o​n​t​e​n​t​/​b​e​n​e​d​i​c​t​-​x​v​i​/​d​e​/​a​u​d​i​e​n​c​e​s​/​2​0​0​8​/​d​o​c​u​m​e​n​t​s​/​h​f​_​b​e​n​-​x​v​i​_​a​u​d​_​2​0​0​8​0​6​2​5​.​h​tml

        Das ist die Frat­ze der fin­ste­ren Kräf­te in der Kir­che! Und der Islam hat sen­si­belst all das auf­ge­grif­fen, was in der Kir­che ent­gleist ist von Anfang an.

        Die­ses Pro­blem wur­de aller­dings in der Kir­che auch immer wie­der aus­ge­spro­chen, wie­der­um von ande­ren Päp­sten, Hei­li­gen und Kle­ri­kern und etwas ande­res vor­ge­lebt. Doch wie viel ist davon wirk­sam oder gar ein Vorbild?
        Die einen füh­ren sich wil­de Besti­en auf und hal­ten sich für die Ver­fech­ter des­sen, was sie in der Ver­wir­rung für die wah­re Leh­re hal­ten, die andern haben resi­gniert und sagen: Rutscht uns doch den Buckel run­ter, all das Gekei­le um wah­ren Leh­ren bringt doch nur Verr­zweif­lung und Not über die Men­schen – es isr drin­gend eine Beru­hi­gung nötig.

        Die Grau­sam­keit, wie man aus reli­giö­sen Grün­den vie­le Men­schen in Euro­pa hin­ge­rich­tet hat, ist bestür­zend. Und die Hin­ter­häl­tig­keit, mit der man dabei ver­fuhr, ist eben­falls bestür­zend. Wenn ich mir allei­ne über­le­ge, dass man in Kon­stanz zwi­schen 1414 und 1418 min­destns 20 Häre­ti­ker grau­sam ermor­de­te, wo doch die Her­ren Sor­bon­ne-Theo­lo­gen selbst immer wie­der am Ver­lust der Recht­gläu­big­keit ent­lang schlit­ter­ten und wo mit dem Kon­zil und sei­nen Geist­li­chen auch hun­der­te von Pro­sti­tu­ier­ten in die Stadt kamen, dann beschämt mich das alles zutiefst und ich kann nicht so tun, als sei nur der böse Islam so. Nein: auch wir sind und waren so.

        Jesus aber war nie­mals so.

        Defi­ni­tiv war der Herr NIEMALS so – und das krie­ge ich nicht zusammen.

      • @Zeitschnur:
        „Defi­ni­tiv war der Herr NIEMALS so – und das krie­ge ich nicht zusammen.“
        Natür­lich war der Herr nie­mals so. Der war ja auch Gott (und Mensch natür­lich). Der hat­te die­se Pro­ble­me nicht.
        In dem Moment, als die Apo­stel beschlos­sen, nicht nur eiune phi­lo­so­phi­sche Schu­le zu bil­den, son­dern eine orga­ni­sier­te Gemein­schaft mit allem Dazu­ge­hö­ri­gem, begann der Weg zu Staats­kir­che, Inqui­si­ti­on und Kir­chen­steu­er. Und das war so, weil der Mensch nun­mal so ist, wie er ist, und weil es sonst eben kein christ­li­ches Euro­pa gege­ben hät­te. So ist die Welt, und wer sich auf sie ein­lässt, muß das einrechnen.

      • Lie­ber Wolf­gang Franz

        Mit genau dem­sel­ben Argu­ment tre­ten übri­gens radi­ka­le Mus­li­me auf! Sie sagen im Grun­de damit unver­blümt, dass die Kir­che nicht der Leib des Herrn sein kann, weil der Mensch dazu nicht in der Lage sei – das ist aber nicht mehr katho­lisch! Sie geste­hen damit dem Wider­sa­cher die Herr­schaft zu.
        Das Schrift­wort Jesu und der Apo­stel steht Ihnen jeden­falls dia­me­tral ent­ge­gen und ich bit­te Sie sehr herz­lich, das doch noch ein­mal zu bedenken:

        Las­sen Sie uns doch hören, was der Herr sagte:

        „25 Ihr wisst, dass die Herr­scher ihre Völ­ker nie­der­hal­ten und die Mäch­ti­gen ihnen Gewalt antun.
        26 So soll es nicht sein unter euch; son­dern wer unter euch groß sein will, der sei euer Diener;
        27 und wer unter euch der Erste sein will, der sei euer Knecht,
        28 so wie der Men­schen­sohn nicht gekom­men ist, dass er sich die­nen las­se, son­dern dass er die­ne und gebe sein Leben zu einer Erlö­sung für vie­le.“ (Mt. 20)

        Und wie, fra­ge ich Sie wei­ter, ist es zu ver­ste­hen, dass der Herr dies sagt:

        „Es wer­den vie­le zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr, haben wir nicht in dei­nem Namen geweis­sagt? Haben wir nicht in dei­nem Namen böse Gei­ster aus­ge­trie­ben? Haben wir nicht in dei­nem Namen vie­le Wun­der getan?
        23 Dann wer­de ich ihnen beken­nen: Ich habe euch noch nie gekannt; weicht von mir, ihr Übel­tä­ter!“ (mt. 7, 20 f)

        Es wer­den „vie­le“ sein, die die­ses Urteil emp­fan­gen wer­den, und es müs­sen Leu­te sein, die Auto­ri­tät hat­ten oder sich ange­maßt haben, und ihr Haupt­ge­schäft war es, „die Dämo­nen aus­zu­trei­ben“, Wun­der zu tun und zu weis­sa­gen bzw. was sie dafür hielten.

        Tref­fen Sie sol­che Wor­te nicht ins Mark?
        Sie sind doch zum Fürch­ten, wenn man sie ver­steht in ihrem tie­fen Sinn.
        Muss da nicht jeder alles tun, um am Ende nicht weg­ge­wie­sen zu wer­den, indem er eben doch die­sen gerin­gen Weg geht und nicht gewalt­tä­tig auf­trumpft und eben nicht so ist, wie alle Welt, eben „wie der Mensch ist“
        Und stimmt das nicht auch mit der Apo­stel­leh­re überein?

        Hat nicht der Hl. Petrus gesagt:

        „2 Sorgt als Hir­ten für die euch anver­trau­te Her­de Got­tes, nicht aus Zwang, son­dern frei­wil­lig, wie Gott es will; auch nicht aus Gewinn­sucht, son­dern aus Neigung;
        3 seid nicht Beherr­scher eurer Gemein­den, son­dern Vor­bil­der für die Herde!2
        4 Wenn dann der ober­ste Hirt erscheint, wer­det ihr den nie ver­wel­ken­den Kranz der Herr­lich­keit empfangen.
        5 Sodann, ihr Jün­ge­ren: ord­net euch den Älte­sten unter! Alle aber begeg­net ein­an­der in Demut! Denn Gott tritt den Stol­zen ent­ge­gen, den Demü­ti­gen aber schenkt er sei­ne Gnade.3
        6 Beugt euch also in Demut unter die mäch­ti­ge Hand Got­tes, damit er euch erhöht, wenn die Zeit gekom­men ist.“ (1. Petr. 5)

        Wozu soll­ten die­se Wor­te gesagt sein, wenn sie auf­ge­ge­ben wer­den kön­nen im Moment der Insti­tu­tio­na­li­sie­rung, weil der Mensch halt ein Sün­der ist und die Sün­de folg­lich unge­bremst unter Miss­brauch des Apo­stel­am­tes wir­ken darf?

        Wie wol­len Sie Ihre Posi­ti­on damit in Ein­klang brin­gen, dass die Kir­che die makel­lo­se Braut Chri­sti sein soll bzw. der mysti­sche Leib Chri­sti, wenn sie gar nicht, ja gera­de das Gegen­teil oft von dem ist, was der Herr ist?

      • Hören Sie doch damit auf @zeitschnur, irgend­wel­che gar­sti­gen Krü­mel aus der Geschich­te der Chri­sten­heit her­aus­zu­picken (die fin­den sich in der lan­gen Mensch­heits­ge­schich­te in allen Reli­gio­nen und Völ­kern), um uns mit dem Islam auf eine Stu­fe zu stel­len: „auch wir sind und waren so“. Das ist defi­ni­tiv nicht so. Das Chri­sten­tum ist mit dem Islam unver­gleich­bar. Müssig das hier zu ent­fal­ten. Und wenn Sie davon nicht las­sen kön­nen, dann las­sen Sie bit­te nicht ausser acht, dass das alte Testa­ment und somit das Juden­tum mit sei­ner Auge-um-Auge-und-Zahn-um-Zahn Moral nach Ihrer Les­art dem Islam noch viel näher steht!

      • „Da sprach er zu ihnen allen: Wer mir fol­gen will, der ver­leug­ne sich selbst und neh­me sein Kreuz auf sich täg­lich und fol­ge mir nach.“ (Lk. 9, 23)

    • Lie­be Zeitschnur.

      Das sind ver­schie­de­ne Ebe­nen. Abfall vom Glau­ben wur­de im Mit­tel­al­ter auch in Euro­pa (außer­halb der Län­der des Deut­schen Ordens) mit dem Tode bestraft, weil der Glau­be, so wie heu­te noch in Paki­stan, der die Gesell­schaft zusam­men­hal­ten­de Kitt war. Das ist natür­lich nicht schön, ergibt sich aber aus der Rol­le der Kir­che als Staats­kir­che. Und ohne die­se Rol­le wäre Euro­pa nicht christ­lich gewor­den, das Chri­sten­tum, das die Reli­gi­on der anti­ken städ­ti­schen Mit­tel­schicht war, mit die­ser Mit­tel­schicht unter­ge­gan­gen. Außer­dem waren die Urtei­le der Inqui­si­ti­on im Regel­fall eben kei­ne Todes­ur­tei­le. Dafür muss­te schon Eini­ges zusam­men­kom­men. Ein kur­zer Brief? Nö.
      Hier geht es um das Ver­hal­ten gegen­über Anders­gläu­bi­gen. Und da übt der Islam eben Macht aus, weil es bei ihm um Macht geht.
      Ich has­se oder ver­ach­te den Islam nicht, „das sei fer­ne“ (Röm. 6,2). Aber für den Mos­lem ist es eben Allahs Auf­trag, alle Welt Allah zu unter­wer­fen. Bekeh­rung ist unnötig.
      Und unser Land ist dabei, sich zu unter­wer­fen, unter tat­kräf­ti­ger Mit­hil­fe unse­rer Bischö­fe und vie­ler Katholiken.
      Und so wird hier ein Schuh draus. Des­halb geht die­se Nach­richt uns was an. Es weist uns auf unse­re Zukunft hin.

      • Oh, ich habe das nicht gese­hen, nur Ihre erste Ant­wort. Und dar­auf habe ich oben gera­de schon geantwortet.

        Die Inqui­si­ti­on wür­de ich auch nicht als ein­zi­ge Insti­tu­ti­on sehen. Und manch­mal muss man jeman­den nicht phy­sisch töten, um ihn doch see­lisch und sozi­al zu töten. ich habe immer wie­der ver­schie­dent­lich dar­auf hingewiesen.

        Wenn Jesus sag­te, die Beschimp­fung des Bru­ders als „gott­lo­ser Narr“ sei todes­wür­dig, weil damit der Bru­der getö­tet wer­de, dann hat sich auch in die­sem Fall die Hier­ar­chie nicht dran gehal­ten. Ich habe mit wach­sen­dem Ent­set­zen fest­ge­stellt, welch ein unflä­ti­ges Voka­bu­lar vie­le Kle­ri­ker, auch Päp­ste „drauf hat­ten“. Die­se Leich­tig­keit im Schmä­hen und Ver­flu­chen schockt mich.
        Im 19. Jh war es beson­ders schlimm. Lesen Sie bloß mal die Ori­gi­nal­tex­te ver­schie­de­ner Päp­ste. Man kann das teil­wei­se nicht anhören.
        Wenn man dann heu­te erfährt, dass die­se Päp­ste oder ande­re Kle­ri­ker teil­wei­se nicht mal wuss­ten, was sie da mit schlimm­sten Aus­drücken gei­ßel­ten und ver­fluch­ten, weil sie sich nicht aus­rei­chend kun­dig gemacht haben, dann wird einem mulmig.

        Man kann ver­ste­hen, war­um beim Vat II. ein Groß­teil der Bischö­fe, der die­sen bös­ar­ti­gen Stil satt hat­te und dar­un­ter auch sehr litt, auf­at­me­te und tat­säch­lich glaub­te, nun kehr­te wie­der der rech­te Geist ein.

        Dass das ein Irr­tum war, macht all die Ent­glei­sun­gen, die vor­aus­gin­gen aber nicht besser.

        Es gab durch­aus Zei­ten, wo es genüg­te, ein fal­sches Wort zu sagen und schon lan­de­te man auf einem Schei­ter­hau­fen oder wur­de aus einem Fen­ster gestürzt. Auch ohne Inqui­si­ti­on (die da in der Tat vor­sich­ti­ger war). Und doch mit zahl­rei­cher kle­ri­ka­ler Hilfe.

      • Das sind alles pau­scha­le Anwür­fe, die Sie hier wie ein Lepo­rel­lo ent­blät­tern. Lesen Sie mal dies, lesen Sie mal das.. Sie soll­ten sich ange­wöh­nen, Ihre Anwür­fe auch mit ein­deu­ti­gen Quel­len und Zita­ten zu bele­gen, dann könn­te man Sie auch ernst neh­men und in einen ent­spre­chen­den Dis­put mit Ihnen tre­ten. Wer so pau­schal wie Sie das Chri­sten­tum dif­fa­miert, der hat doch irgend­ein Pro­blem oder irgend­ei­ne Absicht. Wis­sen­schaft­lich fun­dier­te, sach­be­zo­ge­ne Kri­tik sieht anders aus!

  5. Vie­le deutsch­spra­chi­ge Bischö­fe @pfaelzer befin­den sich auf dem Isl­am­trip und wer­den sich hüten, nur ein ein­zi­ges gegen­tei­li­ges Wort zum Islam zu sagen. Nein, der Islam ist eine „Frie­dens­re­li­gi­on“ schlecht­hin für sie und auch für „Papst“ Fran­zis­kus ein­ge­stan­de­ner­ma­ßen. Die Wahr­heits­fra­ge wird nicht mehr gestellt.
    So wer­den wir, wird die Chri­sten­heit, ver­ra­ten und ver­kauft, den Moham­me­da­nern ans Mes­ser gelie­fert. Das, was in Paki­stan und über­all pas­siert, könn­te mor­gen auch hier pas­sie­ren. Bis 2020 sol­len und wer­den min­de­stens 3,5 Mil­lio­nen „Flücht­lin­ge“ zu uns kom­men dür­fen, wenn nicht der Wahn­sinn gestoppt wird- gegen die Bischö­fe, BK Mer­kel und ihrer „bei­der“ grün­ro­ten Rotten.

  6. Heu­te sind wei­te Tei­le des Kle­rus Freun­de des Islam. Die Chri­sten­ver­fol­gung ist wahr­schein­lich auch eine Fol­ge der irr­wit­zi­gen Äuße­run­gen in Nost­ra Aet­a­te und all der „Dia­logrun­den“ in west­li­chen Län­dern. Die Chri­sten im Ori­ent und ande­ren isla­misch beherrsch­ten Staa­ten zah­len dafür die Zeche. Denn das ist die Ant­wort der Moham­me­da­ner auf die­se ver­geb­li­chen Annä­he­rungs- und Gleichmachereiversuche.
    Und nun puschen sie, die Bischö­fe und Prie­ster mit dem „Papst“, die Mos­lems hin­ein zu uns und ver­ra­ten auch uns. Die Gewalt­ex­zes­se von Köln sind nur ein Vor­spiel. Aber die Bischö­fe waschen sich die Hän­de in Unschuld.

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