Anglikanische Gemeinschaft vor dem Schisma – das auch bei den Katholiken lauert


Erzbischof von Canterbury ruft zum Krisentreffen: Kommt es zum Schisma?
Erzbischof von Canterbury ruft zum Krisentreffen: Kommt es zum Schisma?

(Lon­don) Steht die Ein­heit der angli­ka­ni­schen Welt­ge­mein­schaft unmit­tel­bar vor dem Ende? Die­se Mög­lich­keit erach­tet Father Edward Tom­lin­son als sehr wahr­schein­lich. Der ehe­ma­li­ge angli­ka­ni­sche Pastor, der unter Papst Bene­dikt XVI. katho­li­scher Prie­ster des angli­ka­ni­schen Per­so­nal­or­di­na­ri­ats Unse­rer Lie­ben Frau von Wal­sing­ham wur­de, und den Father Ed’s Blog betreibt, warnt jedoch vor einer ober­fläch­li­chen Les­art. Die Gefahr eines Schis­ma bedro­he auch die Katho­li­sche Kir­che und die Bruch­li­ni­en sei­en exakt die­sel­ben wie bei den Anglikanern.

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Die Angli­ka­ni­sche Gemein­schaft, deren Vor­sitz der Erz­bi­schof von Can­ter­bu­ry führt, umfaßt aktu­ell 38 Pro­vin­zen, 385 Diö­ze­sen und etwa 80 Mil­lio­nen Gläu­bi­ge. Seit Jah­ren wird über ein Zer­bre­chen der Gemein­schaft dis­ku­tiert. Ent­schei­dun­gen, wie die Zulas­sung von Frau­en und Homo­se­xu­el­len als Pasto­ren und Bischö­fe, führ­ten zu tie­fen Brü­chen, die bis­her not­dürf­tig zuge­deckt wer­den konn­ten. 2009 errich­te­te Papst Bene­dikt XVI. mit der Apo­sto­li­schen Kon­sti­tu­ti­on Angli­ca­n­o­rum Coe­ti­bus eige­ne Per­so­nal­or­di­na­ria­te für Angli­ka­ner, die in die Ein­heit mit Rom zurück­keh­ren wol­len, weil sich gläu­bi­ge Angli­ka­ner im Westen zuse­hends an den Rand gedrückt fühl­ten und eine Rück­keh­r­ö­ku­me­ne in Bewe­gung setzten.

Steht „chaotischer und schmerzvoller Bruch bevor“?

Father Ed. Tomlinson
Father Ed Tomlinson

Selbst der Erz­bi­schof von Can­ter­bu­ry, Justin Wel­by, ließ inzwi­schen durch­blicken, daß er ein Zer­bre­chen der Welt­ge­mein­schaft für mög­lich hält. Er führt als Pri­mas der Kir­che von Eng­land zwar den Vor­sitz in der Angli­ka­ni­schen Gemein­schaft, doch ist damit kei­ne Auto­ri­tät ver­bun­den, die über jene der Pri­mas­se der ande­ren Pro­vin­zen hin­aus­geht. Ent­schei­dun­gen wer­den in den angli­ka­ni­schen Kir­chen­pro­vin­zen von Bischö­fen, Kle­rus und Lai­en gemein­sam gefaßt.

Wel­by hat für die­se Woche eine Ver­samm­lung ein­be­ru­fen, bei der es zum offi­zi­el­len Schis­ma kom­men könn­te. Die Ein­heit ist schon seit lan­gem irrepa­ra­bel zer­bro­chen. „Nun könn­te ein chao­ti­scher und schmerz­vol­ler Bruch bevor­ste­hen, wie dies bei Schei­dun­gen üblich ist“, so Father Ed.

Daß ein Schis­ma im Gan­ge ist, wird von kei­ner Sei­te mehr in Abre­de gestellt. Im Gegen­satz zu den ver­gan­ge­nen 25 Jah­ren wird nicht ein­mal der Ver­such unter­nom­men, etwas schön­zu­re­den. Weni­ger klar ist der Grund, wes­halb es gera­de jetzt zum Bruch zu kom­men scheint. Die­se sol­len offen­bar ver­schlei­ert wer­den, so Father Ed’s Blog.

„Bruch hat weit tiefere und besorgniserregendere Gründe“

Der katho­li­sche Prie­ster und auf­merk­sa­me Beob­ach­ter erwar­tet sich ein „poli­tisch-kor­rek­tes Schmie­ren­thea­ter“ rund um das The­ma Homo­se­xua­li­tät. Laut media­ler Auf­be­rei­tung wer­den wie­der „gute, erleuch­te­te Libe­ra­le“ „bösen, fin­ste­ren Kon­ser­va­ti­ven“ gegen­über­ste­hen. „Soll­te es so gesche­hen, wür­de der Wahr­heit ein schlech­ter Dienst erwie­sen, denn das, was geschieht, hat weit tie­fe­re und besorg­nis­er­re­gen­de­re Gründe.“

„Man muß ver­ste­hen, daß die Spal­tun­gen inner­halb der angli­ka­ni­schen Welt – die auch in der katho­li­schen leben­dig und drückend sind – sich nicht um ein ein­zi­ges, spe­zi­fi­sches The­ma von Moral und Leh­re dre­hen.“ Sie sei­en nur Symptome.

„Das, was den Leib Chri­sti wirk­lich zer­reißt, ist ein viel tie­fe­rer und grund­sätz­li­cher Grund, der das Wesen selbst des Chri­sten­tums bedroht. Es ist eine Häre­sie ent­stan­den, die nicht nur unter­schied­li­che Mei­nun­gen pro­vo­ziert, son­dern tie­fe­re Unter­schie­de zu Glau­bens­the­men und sich heu­te in jeder der gro­ßen christ­li­chen Kon­fes­sio­nen von der Basis bis zu den höch­sten Sphä­ren erstreckt. Des­halb ist das Pro­blem sehr schwerwiegend.“

Rechtgläubigkeit gegen Modernismus

Das wirk­li­che Pro­blem sei „eine Zwei­tei­lung. Auf der einen Sei­te gibt es tra­di­tio­nel­le Chri­sten, jene, die sich an eine kla­re Leh­re der Schrift und der über­lie­fer­ten Tra­di­ti­on hal­ten und die glau­ben, daß unser Glau­be immer der­sel­be ist, gestern, heu­te und für immer; eine Grup­pe von ortho­do­xen Gläu­bi­gen, die glaubt, daß Maria wirk­lich Jung­frau ist, daß Jesus wirk­lich fleisch­ge­wor­de­ner Gott ist, daß es wirk­lich Wun­der gibt, daß Him­mel und Höl­le Wirk­lich­kei­ten sind. Die­se Gläu­bi­gen kann man als Men­schen bezeich­nen, die glau­ben, daß die Welt sich nach Chri­stus aus­rich­ten muß.“

Auf der ande­ren Sei­te haben wir die Moder­ni­sten, jene, die sich in Wirk­lich­keit ver­welt­licht haben, die ihren Glau­ben ver­lo­ren haben, aber ihre Kul­tur und ihre christ­li­che Iden­ti­tät nicht ganz auf­ge­ben wol­len. Vie­le von ihnen glau­ben nicht, daß Jesus Gott ist und für Wun­der suchen sie alter­na­ti­ve Erklä­run­gen, eben­so für die Jung­frau­en­geburt. Die­se Men­schen wol­len sich und ihr Leben nicht an Chri­stus aus­rich­ten, son­dern daß sich die Kir­che an die Welt anpaßt. Sie ver­lan­gen an erster Stel­le, daß wir den Wer­ten der moder­nen Gesell­schaft fol­gen und nicht dem Glau­ben und den über­lie­fer­ten Wer­ten der Kir­che. Sie glau­ben nicht wirk­lich an Him­mel und Höl­le und wol­len daher die Offen­ba­rung ver­wäs­sern und ändern, wo die Schrift ein­deu­tig ist, aber ihrem Den­ken entgegensteht.

„Antlitz der Kirche repräsentieren jene, die an der Seite der Märtyrer und Heiligen stehen“

Das wah­re Ant­litz der Kir­che wird natür­lich durch die recht­gläu­bi­gen Men­schen ver­tre­ten. Von jenen, die sich auf die Sei­te der Mär­ty­rer und der Hei­li­gen aller Zei­ten stel­len. Und daher eine Min­der­heit in einer libe­ra­li­sier­ten und deka­den­ten Kir­che des Westens bil­den, wo aus histo­ri­schen Grün­den die poli­ti­sche und wirt­schaft­li­che Macht ange­sie­delt ist, aber eine Mehr­heit in Län­dern ande­rer Kon­ti­nen­te, wo der Glau­ben flo­riert, vor allem in den armen Staa­ten Afri­kas und Asi­ens. Und daß die Kir­che dort blüht, wo es mehr ortho­do­xe Gläu­bi­ge gibt, ist weder ein Zufall noch eine Neu­ig­keit. Gott seg­net eben jene, die Ihm treu sind.“

Das sei der Grund, so Father Ed, wes­halb die afri­ka­ni­schen Angli­ka­ner nichts mehr mit ihrem moder­ni­sti­schen Gegen­über in Can­ter­bu­ry zu tun haben wol­len. Das erklä­re auch, war­um es den­sel­ben Gegen­satz zwi­schen Afri­ka und Euro­pa auch in der katho­li­schen Kir­che gibt, wo er auf der einen Sei­te von Kar­di­nal Wal­ter Kas­per und auf der ande­ren Sei­te von Kar­di­nal Robert Sarah ver­tre­ten wird. „Man den­ke nur an das Wort­ge­fecht zwi­schen den Kar­di­nä­len Sarah und Kas­per wäh­rend der Fami­li­en­syn­ode!“ Der Moder­nis­mus ste­he dabei unter der Schirm­herr­schaft des „mäch­ti­gen Medi­en­ap­pa­rats und der Regie­run­gen einer säku­la­ri­sier­ten Kul­tur, der ihn stützt, und führt einen ver­bis­se­nen Kampf gegen jene, die am jahr­tau­sen­de­al­ten Glau­ben fest­hal­ten: Das ist der har­te Kampf unse­rer Tage.“

„Wahnsinnstaktik, beide Teile zusammenhalten zu wollen“

Ein Kampf, der gekämpft wer­den müs­se, da die Sicht­wei­se dia­me­tral ent­ge­gen­ge­setzt sei­en. „Es sind zwei Gelei­se, die sich immer wei­ter aus­ein­an­der bewe­gen, bis der Moment kommt, wo das ent­fernt wer­den muß, was sie zusam­men­hält. Den­noch war es die Wahn­sinns­tak­tik von angli­ka­ni­schen wie katho­li­schen Prä­la­ten des 20. Jahr­hun­derts sie wei­ter­hin zusam­men­zu­hal­ten. Kon­stant wur­den nicht ener­gi­sche und glau­bens­eif­ri­ge Sol­da­ten Chri­sti in wich­ti­ge Posi­tio­nen beför­dert, son­dern harm­lo­se Büro­kra­ten, deren Dumm­heit kei­nen all­zu gro­ßen Scha­den anrich­ten, aber die Insti­tu­tio­nen auf­recht erhal­ten soll­te. Das war zumin­dest der Plan, der aber nicht funk­tio­nier­te. Daher ste­hen wir nun in der gan­zen christ­li­chen Welt vor einem dro­hen­den Schis­ma“, so Father Ed.

Die Moder­ni­sten haben nur die Kon­trol­le der angli­ka­ni­schen Kir­che nur im Westen errun­gen. „Den Ver­lust von Afri­ka hal­ten sie für einen akzep­ta­blen Preis, wenn sie dafür die „Homo-Ehe“ und Bischö­fin­nen ein­füh­ren kön­nen und alle ande­ren Ver­dienst­me­dail­len einer Kir­che, die einen kul­tu­rel­len Mar­xis­mus fördert.“

„Das Schisma hat Canterbury erreicht – der „Konzilsgeist“ treibt auch katholische Kirche darauf zu“

„Die katho­li­sche Kir­che ist noch nicht zu sol­chen Extre­men vor­ge­drun­gen… im Moment. Die Moder­ni­sten gibt es aber auch dort und da sie alle der­sel­ben Gene­ra­ti­on ange­hö­ren, hal­ten sie enor­me Macht und Ein­fluß in ihren Hän­den. Sie sind die Ver­tre­ter des soge­nann­ten „Kon­zils­gei­stes“, der die Nach­kon­zils­zeit präg­te. Sie trei­ben die katho­li­sche Kir­che zum Schis­ma. Es han­delt sich um eine Denk­schu­le, die den festen Glau­ben, die unver­rück­ba­ren Wer­te, die Fröm­mig­keit, die Kom­mu­ni­on­bän­ke usw. ver­ach­tet und statt des­sen den Kult der ‚Gemein­schaft‘, des poli­ti­schen Akti­vis­mus, usw. pflegt.“

Das Schis­ma habe nun Can­ter­bu­ry erreicht, so Father Ed. „Wir müs­sen daher für unse­re angli­ka­ni­schen Freun­de beten, aber auch für Rom. Auch dort lau­ert das Schis­ma und, wenn nicht Gott ein Wun­der wirkt, ist es schon so gut wie sicher und könn­te zu Spal­tun­gen und einer noch grö­ße­ren Ver­wir­rung führen.“

Das „Wun­der, um das wir bit­ten sol­len, ist nicht, daß die Kir­che irgend­wie geeint bleibt.“ Das Wun­der, das wir brau­chen, ist, daß die Kir­che von ihrem Schlaf erwacht und sich erhebt, um die Wahr­heit zu ver­tei­di­gen und den Irr­tum zurück­zu­wei­sen. Wir brau­chen einen mal­leus hae­re­ti­corum, einen „Häre­ti­k­er­ham­mer“ wie der Hei­li­ge Anto­ni­us oder der hei­li­ge Domi­ni­kus zu ihrer Zeit genannt wur­de. Doch wie kön­nen wir hof­fen, daß einer kommt, wenn so vie­le Bischö­fe selbst ein Teil des Pro­blems statt sei­ner Lösung zu sein schei­nen und die Mann­haf­tig­keit so außer Mode scheint?“

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Father Ed’s Blog (Screen­hoots)

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23 Kommentare

  1. Um es mit Felix Sar­dà y Sal­va­ny zu sagen: „Libe­ra­lis­mus ist Sün­de“. Jeder Katho­lik, der meint, man kön­ne sich auf Dau­er mit Libe­ra­li­sten eini­gen oder gar deren Ansich­ten über­neh­men, ist auf dem Holz­weg. Angli­ka­ner, die von den Moder­ni­sten in ihrer Gemein­schaft ange­wi­dert sind, sind gut bera­ten, sich der katho­li­schen Tra­di­ti­on anzuschließen.

    • Pater Paul von Moll über das Hei­lungs­er­su­chen einer Frau: Sie kann nicht geheilt wer­den, da sie nach dem Tod ihres Man­nes die libe­ra­le Zei­tung wei­ter­hin in ihrem Hau­se gedul­det hat, anstatt sie abzu­be­stel­len. Ja, lei­der fehlt der „Häre­ti­k­er­ham­mer“; und genau so wahr ist, dass Gott die Recht­gläu­big­keit segnet.
      Immer wie­der stel­le ich fest, dass sich auch auf die­ser Sei­te vie­le mehr und mehr vom Libe­ra­lis­mus anstecken und über­win­den lassen.
      Lesen wir doch wie­der mehr in den Hei­li­gen­le­gen­den und ler­nen aus dem Ver­hal­ten der Mar­ty­rer. Sie mach­ten kei­ne Kom­pro­mis­se. Auch nicht die geringsten.
      … Und es wur­de offen­bar, dass die Göt­zen­sta­tu­en her­ab­stürz­ten und die Stim­men der Dämo­nen aus ihnen sprachen.
      Bes­ser wäre es, sein Heil mit „Zit­tern und Beben“ zu wir­ken, die­ses „Leben für gering ach­ten“, Jesus kon­se­quent nach­zu­fol­gen, als sich auf die weich­spü­len­den Dia­lo­ge der Libe­ra­len zu begeben.
      Ich kann mir auch kei­nen Prie­ster, wie es schon erwähnt wur­de, vor­stel­len, der in einer homo­se­xu­el­len oder hete­ro­se­xu­el­len Ver­bin­dung lebt. Denn der Gott­ge­weih­te soll doch leben, als leb­te er nicht in die­ser Welt.
      Kaum jemand denkt zuen­de, in wel­che Schwie­rig­kei­ten der ver­hei­ra­te­te Prie­ster käme. Der Natur nach müss­te er der Wei­ter­ga­be des Lebens unein­ge­schränkt (kei­ne Ver­hü­tung) offen gegen­über ste­hen. Dann hät­te er zwi­schen 5 und 10 Kinder.
      Dann steck­te er aber mit­ten in den Sor­gen der Fami­lie und könn­te sich kaum mehr um die Gemein­de küm­mern; es sei denn sei­ne Frau über­neh­me die Erzie­hungs­ar­beit zum aller­größ­ten Teil. Das wol­len Frau­en heu­te aber auch nicht mehr; das ist ja gleich wie­der Dis­kri­mi­nie­rung. Also wür­de der ber­hei­ra­te­te Pri­ster, wie es evan­ge­li­sche Pasto­ren auch tun, ver­hü­ten. Er wäre dann nicht mehr keusch. Wie soll­te die­ser in Sün­de verstrock­te Got­tes­mann wür­dig das Mess­op­fer fei­ern wollen?!
      O, Eitel­keit der Welt!

      • Es gibt zig­tau­sen­de ver­hei­ra­te­te Prie­ster auf der Welt und die­se haben Kin­der, leben in armen Län­dern und du willst sagen, dass Sie alle unwür­dig die Lit­ur­gie feiern?

  2. Hal­lo, mei­ne Wenig­keit mel­det sich zurück. Der Bei­trag ist hilf­reich. Das Wort „Moder­nis­mus“ aber soll­te man aber nicht mehr ver­wen­den; es sind seit­her 100 Jah­re ver­gan­gen. Die Häre­sie geht heu­te viel tie­fer: sie ist der Kampf zwi­schen dem „hat G. das – den gan­zen rech­ten Glau­ben – wirk­lich gesagt?“ und dem „wer ist wie G.“; es geht um das letz­te, und das nahen­de Ende weist zurück auf den Anfang, die Gene­sis. Es ist die Mut­ter aller Häre­si­en. Dar­um habe ich mei­ne alte Bibel, mei­nen alten Kate­chis­mus und den alten Rosenkranz.

  3. Nach­trag: einer der das klar geahnt hat, war Papst Paul VI; dar­um ver­fass­te er das „Cre­do des Got­tes­vol­kes“, heu­te zu Unrecht weit­ge­hend ver­ges­sen. Er hat gese­hen, dass es jetzt um das Letz­te gehen wird.

    • Er hat das Kon­zil mit schrei­en­den Tex­ten beschlos­sen, und er hat die Lit­ur­gie­re­form durch­ge­setzt und ging dabei buch­stäb­lich über Lei­chen – es sol­len Prie­ster an gebro­che­nem Her­zen gestor­ben sein, aber er zwang alle dazu, ab jetzt „um der Ein­heit“ wil­len, nur noch den neu­en Ritus zu zelebrieren.

  4. Die Angli­ka­ner vor einem Schis­ma ? Das ist mög­li­cher­wei­se auch der Weg der katho-
    lischen Kir­che. Durch lau­fen­de Häre­si­en die nicht geahn­det noch kor­ri­giert werden,
    ent­ste­hen fal­sche Leh­ren, die die Chri­sten­heit ent­zwei­en. Bei und hat der berühmm-
    te und beschwo­re­ne Kon­zil­geist dazu bei­getra­gen, dass ein Bruch bei den Synoden
    fast statt­ge­fun­den hät­te. Not­dürf­tig wur­de ein Weg gefun­den die Spal­tung im Glau-
    ben die schon besteht, zu kit­ten. Des­halb brau­chen wir nicht auf die Anglikaner
    zu schie­len, denn das Schis­ma lau­ert vor unse­ren Türen. Soll­te die­ser Tatbestand
    ein­tre­ten, wür­de es eine grö­ße­re Wun­de in die Kir­che rei­ßen als die Reformation.

  5. Die Ent­wick­lun­gen in der Kir­che von Eng­land sind stets mit Sorg­falt zu beob­ach­ten, denn sie ist ein Labo­ra­to­ri­um der libe­ra­len Ekkle­sio­lo­gie und ela­sti­schen Dog­ma­tik, die Kir­che Eng­lands lei­tet meist die Pro­zes­se ein, wel­che dann mit eini­ge Jahr­zehn­te Ver­spä­tung die röm. Kir­che rezipiert.

    • Stimmt, so war es z.B. mit der inter­re­li­giö­sen Bewe­gung, die Ende 19. Jh. begann, und mit der Akkzep­tanz der Schwan­ger­schafts­ver­hü­tungs­mit­tel, ab 30- er Jahre.

  6. Ich mei­ne, selbst wenn man die Ange­le­gen­heit ein­mal von der Sei­te der Pro­te­stan­ti­schen Kir­chen aus betrach­tet, stellt die­ses Schis­ma zwi­schen den west­li­chen Kir­chen und den ortho­do­xen sowie den Pro­te­stan­ten in der „drit­ten“ Welt, ein Armuts­zeug­nis und ein Offen­ba­rungs­eid dar. Man muss dar­an erin­nern, dass es Pro­te­stan­ten waren die ab den zwan­zi­ger Jah­ren Impul­se gaben, die nach dem Zwei­ten Welt­krieg zur Grün­dung der öku­me­ni­schen Bewe­gung führ­ten. Die­ser Bewe­gung ging es dar­um die Spal­tung der Kir­chen in der Welt zu über­win­den, sie umfass­te zuerst auch die ortho­do­xe Kir­che, nach dem 2. Vati­ka­ni­schen Kon­zil wur­den auch Kon­tak­te zur Katho­li­schen Kir­che aus­ge­baut. Kurz Gene­ra­tio­nen pro­te­stan­ti­scher Kir­chen­leu­te haben ihr Lebens­werk dar­in gese­hen die Welt­kir­che zusam­men­zu­brin­gen. Ihre Nach­fol­ger heu­te wer­fen ihre Lebens­lei­stung auf den Müll­hau­fen der Geschich­te um gewis­sen Nicht­christ­li­cher Rand­grup­pen wie der Homo-Lob­by und den Medi­en zu gefal­len. Die ortho­do­xe Kir­che hat schon wegen die­ses Glau­bens­ab­fall ihre Mit­wir­kung am Öko­me­nis­mus aufgegeben!

    • „Die ortho­do­xe Kir­che hat schon wegen die­ses Glau­bens­ab­fall ihre Mit­wir­kung am Öko­me­nis­mus aufgegeben!“
      Das stimmt doch über­haupt nicht! Gut wäre es wenn es sich tat­säch­lich so ver­hal­ten wür­de. Der Patr. von Kon­stan­ti­no­pel und der Rumä­ner-Patri­arch bil­den gera­de­zu die Avant­gar­de des ortho­do­xen Öku­me­nis­mus und genie­ßen gera­de bei den Vor­ste­hern der klei­nen auto­ke­pha­len Kir­chen im Bal­ti­kum und im öst­li­chen Mit­tel­eu­ro­pa gro­ßen Ein­fluß dies­be­züg­lich. Auch die ukrai­nisch-ortho­do­xe Kir­che ist mitt­ler­wei­le sehr öku­me­neaf­fin gewor­den. Wirk­lich fest anti­öku­me­ni­stisch ste­hen glück­li­cher­wei­se noch die Kir­che Grie­chen­lands, Bul­ga­ri­ens, Ruß­lands und Geor­gi­ens. Die ser­bi­sche Kir­che ist schwer ein­zu­schät­zen, es über­wiegt im Kle­rus der Anti­öku­me­nis­mus, doch wegen der „EU-Per­spek­ti­ve“ wird der Öku­me­nis­mus immer mehr auch dort eine Rea­li­tät. Sie ist aber auch nicht bedeutsam.

      • @J.G. Rat­kaj
        Es ist klar, wenn ich auf einer Web­sei­te kom­men­tie­re muss ich zusam­men­fas­sen. Woll­te ich allen Neben­aspek­te eines The­mas auf den Grund gehen, könn­te ich im Umfan­ge von 4 DIN A4 Sei­ten schrei­ben, und der Kom­men­tar wäre völ­lig unle­ser­lich. Ich mein­te natür­lich mit „ortho­do­xer Kir­che“ die Rus­sisch-ortho­do­xe Kir­che, die ja zah­len­mä­ssig die gröss­te ist. Zum Ver­gleich Russ­land zählt 140 Mil­lio­nen Ein­woh­ner, dar­un­ter 70% Ortho­do­xe, die zweit­gröss­te Gemein­schaft stel­len die Mus­li­me mit 16%. Zum Ver­gleich, sie erwäh­nen den Patri­ar­chen von Kon­stan­ti­no­pel. Nach den Völ­ker­mor­den an Chri­sten, Arme­ni­er und Grie­chen, die ehe­mals 20% der Bevöl­ke­rung stell­ten sind heu­er 99% der Tür­ken Mus­li­me. Im Bal­ti­kum (Litau­en, Lett­land, Est­land) sind nur die Ange­hö­ri­ge der rus­si­schen Min­der­hei­ten Ortho­do­xe. In Litau­en 3 Mil­lio­nen Ew. leben nur 5% Rus­sen. In Lett­land 2Millionen, etwa 25% Rus­sen, in Est­land 1,3 Mil­lio­nen Ew. 25% Russen.Rumänien zählt 21 Mil­lio­nen Ew. dar­un­ter 80% Ortho­do­xe. Die Ukrai­ne zählt 45 Mil­lio­nen Ew. rund die Hälf­te ist Ortho­dox etwa 11% Grie­chisch-Katho­lisch oder Katho­lisch, der Rest Reli­gi­ons­los. Auch wenn man nicht Grie­chen­land, Bul­ga­ri­en und Geor­gi­en mit­rech­net, ist klar, das die anti­öku­me­ni­schen Ortho­do­xen die ganz über­wie­gen­de Mehr­heit dar­stel­len. Man kann also nicht sagen „das stimmt über­haupt nicht“. Das stimmt zu einem klei­nen Teil nicht!

      • Trotz­dem wür­de ich Ein­fluß und Gewicht des Bar­to­lo­mai­os nicht unter­schät­zen. Sei­ne Leu­te in der euro­päi­schen und nord­ame­ri­ka­ni­schen Dia­spo­ra sind öku­me­nisch und auch sonst sehr gut ver­netzt. Das soll­te man nicht klein­re­den über­haupt weil sie und ihre „Dia­log­part­ner“ im wei­land latei­ni­schen Westen sich mit Schmei­che­lei­en vice ver­sa über­häu­fen und so gewis­se Bil­der insze­niert wer­den, wel­che auch auf die rest­li­che ortho­do­xe oiku­me­ne rück­strah­len (denn als hete­ro­dox haben ihn ja die ande­ren Metro­po­li­ten und Patri­ar­chen noch nicht gebannt). Es ist eben sehr kompliziert.

    • Der Patri­arch von Kon­stan­ti­no­pel, und zwar Mele­ti­os II. Meta­xa­kis in den 1920-er Jah­ren, gehör­te früh zu den Öku­me­ni­sten. Er ließ sich dazu von den Angli­ka­nern ver­locken. Viel­leicht, weil er sich dar­aus Vor­tei­le für die bedrück­te Kir­che erhoff­te; zudem war er Frei­mau­rer. Ihm ver­dankt die bis dahin recht geschlos­se­ne Ortho­do­xie zahl­rei­che Schis­men infol­ge sei­ner eigen­mäch­tig vor­ge­nom­me­nen Kalenderreform.

      • Die Kon­tak­te nach Kon­stan­ti­no­pel wur­den seit Hein­rich VIII. immer mehr aus­ge­baut. Es gab bereits im spä­ten 18Jh. und im 19Jh (u.a. Joa­chim III.). Logen­mit­glie­der am Thron des Hl. Apo­stel Andre­as. Aber wie Sie rich­tig schrei­ben sehr inten­siv wur­den sie Ende 19Jh Anfang 20Jh. , da bemüh­ten sich die Angli­ka­ner wegen Leo XIII. und Apo­sti­cae curae ganz beson­ders um die Nähe Konstantinopels.
        Mon­ti­nis ami­ka­ler Athe­n­agoras war auch Logen­mit­glied, wie man eini­gen grie­chi­schen Medi­en ent­neh­men konnte.

  7. @Elias: Hät­te Papst Paul VI Bloss die Fin­ger von der skan­da­lö­sen Lituer­gie­re­form gelas­sen und das unse­li­ge Kon­zil abgenrochen,es wäre der Kir­che noch viel mehr Unheil und Aer­ger­niss erspart geblieben.Ein zwie­spält­ger Papst,der gera­de­zu beses­sen von der moder­nen Welt war! Es ist zu spät.

  8. Korrektur;Es muss natür­lich rich­tig heissen:..und das unse­li­ge Kon­zil abgebrochen-(nicht abgenrochen).Sorry

  9. Dann gibt es eben die wah­re Kir­che und eine wei­te­re Ver­ei­ni­gung, die es mit den Ungläu­bi­gen und Anders­gläu­bi­gen hält.

  10. Es wird kein Schis­ma geben, das eine Soll-Bruch­stel­le zwi­schen „Gut“ und „Böse“ hat.

    Es wird viel­leicht Zer­split­te­run­gen geben und es ist auch mög­lich, dass eines schein­bar so recht­gläu­bi­ge Trup­pe das Heft an sich rei­ßen wird und die letz­ten Gläu­bi­gen zu Fall brin­gen wird.

    Nach der Schrift jeden­falls muss man auch damit rech­nen. Ich wäre vor­sich­tig und kei­nes­falls opti­mi­stisch hin­sicht­lich eines Schis­mas. Fak­tisch haben wir es ja eh schon.

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