Synode öffnet „Kommunion“ für Geschiedene: Ja oder Nein?


Don Gentili
Don Gen­ti­li

(Rom) Kar­di­nal Ange­lo Bag­nas­co, der Vor­sit­zen­de der Ita­lie­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz wider­sprach den Medi­en mit einer Erklä­rung, der Syn­oden­schluß­be­richt habe bei den wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­nen eine „Öff­nung“ vollzogen.

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Ganz anders äußer­te sich der Direk­tor des Fami­li­en­bü­ros der Bischofs­kon­fe­renz, Don Pao­lo Gen­ti­li in einem Inter­view mit der katho­li­schen Nach­rich­ten­agen­tur Zenit. Laut Don Gen­ti­li habe die Syn­ode den Weg zur Kom­mu­ni­on für wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­ne „geöff­net“.

Durch­ein­an­der auf katho­lisch, Inter­pre­ta­ti­ons­sa­che oder alles nur ein Mißverständnis?

Bekannt­lich beließ Papst Fran­zis­kus Kar­di­nal Bag­nas­co im Amt des Vor­sit­zen­den, set­ze ihm jedoch mit Bischof Galan­ti­no einen neu­en Gene­ral­se­kre­tär zur Sei­te, der seit­her als Papst-Ver­trau­ter der eigent­li­che star­ke Mann in der Bischofs­kon­fe­renz ist. Die Linie Galan­ti­no haben sich Tei­le des Appa­rats der Bischofs­kon­fe­renz zu eigen gemacht.

Ent­ge­gen den Wor­ten sei­nes eige­nen Vor­sit­zen­den sieht Don Gen­ti­li „eini­ge Schlüs­sel­wör­ter“ im Syn­oden­text, die für die pasto­ra­le Hal­tung gegen­über wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­nen zu beach­ten sei­en: „Beglei­tung, Unter­schei­dung und Inklu­si­on“. Die Beglei­tung sei die Haupt­auf­ga­be der Kir­che, die Lehr­mei­ste­rin ist, weil sie Mut­ter ist und daher geru­fen ist, die Wun­der mit Barm­her­zig­keit zu hei­len. Die Inklu­si­on sei die Hal­tung in den Gleich­nis­sen der Barm­her­zig­keit in den Evan­ge­li­en. „Was sich wirk­lich geän­dert hat, ist die Auf­for­de­rung an die Gemein­schaft der Gläu­bi­gen zu einer neu­en Sicht­wei­se, damit man eine urtei­len­de Hal­tung über die ver­wun­de­ten Fami­li­en auf­gibt, indem man auf effi­zi­en­te Wei­se Wahr­heit und Barm­her­zig­keit ver­bin­det. Nur wer in der Umkehr lebt, kann den ande­ren in der Ände­rung des Her­zens füh­ren, andern­falls ist man ein Blin­der, der Blin­de führt. Mit die­sem Blick vol­ler Zärt­lich­keit wird man auch Buß­we­ge auf­zei­gen kön­nen, die unter bestimm­ten Bedin­gun­gen die Mög­lich­keit auf­tun, die eucha­ri­sti­sche Kom­mu­ni­on emp­fan­gen zu kön­nen, doch in erster Linie gilt es es eine Com­mu­nio der Umar­mun­gen ein­zu­lei­ten“, so Don Gen­ti­li zur Synode.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Il Timone

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6 Kommentare

  1. Soll den sich im Gewis­sen Irren­den die Wahr­heit tat­säch­lich vor­ent­hal­ten wer­den ? Der eme­ri­tier­te Kuri­en­kar­di­nal Arin­ze beton­te noch vor Ende der Syn­ode bei „life­si­tenews“, dass wah­re Barm­her­zig­keit das Ver­kün­den der Wahr­heit wäre. Die­se wie­der­um könn­te nicht durch ein irren­des Gewis­sen umgan­gen wer­den. Der Kar­di­nal warn­te vor dem Kom­mu­nion­emp­fang im Stan­de der(schweren) Sünde :

    „Wer 
    in der Sün­de lebt und glaubt, 
    den Kommunionempfang 
    mit sei­nem Gewis­sen ver­ein­ba­ren zu können, 
    ist für sein irren­des Gewissenverantwortlich.
    Sol­che Menschen 
    benö­tig­ten Hil­fe, um ihren Irr­weg zu erkennen. 
    Es ist barm­her­zig, ihnen die Wahr­heit zu sagen.

  2. Fami­li­en­syn­ode: Und noch ein mal meint jemand sei­nen Senf dazu­ge­ben zu müssen.
    Die­ses Nachta­rocken einer von allen gemein­sam beschlos­se­nen Ent­schei­dung ist von Übel
    und zer­stört die Ein­heit der Chri­sten­heit. Man­che kön­nen sich ein­fach nicht damit abfin­den, dass sie sich mit ihrer Ansicht nicht durch­ge­setzt haben. Eine Gemein­schaft lebt aber davon, sich an gemein­sa­me Beschlüs­se zu hal­ten, oder geht unter.

  3. Jose­phus @ Ein wah­res Jam­mer­spiel. Senf muss nicht schlecht sein, im Gegen­teil. Aber die
    Ent­schei­dung der Syn­ode, die unaus­ge­spro­chen ist, ist das eigent­li­che Übel. Die Ein­heit der
    Chri­sten­heit ist schon lan­ge zer­stört, genau genom­men seit dem II.Vatikanum. Was jetzt in Rom
    gesche­hen ist, zeigt das ganz offen­sicht­lich. Nur mit gro­ßer Mühe konn­te eine öffent­li­che Spal-
    tung über­tüncht wer­den. Was gehört also zu die­sen Beschlüs­sen, wel­che die Ein­heit der Lehre
    und die Kir­che zer­stö­ren ? Eine davon ist, die Kom­mu­ni­on für Geschie­de­ne ! Das ist so nicht ge-
    sagt wor­den, wird aber unter der Hand ein­ge­führt wer­den. Die Kas­pe­ria­ner und Fran­zis­kus wol-
    len es so. Der gei­sti­ge Kampf geht also unver­min­dert wei­ter. Des­halb ist es eine Fra­ge der Zeit,
    bis die Spal­tung sicht­bar wird.

  4. Und mit die­sem moder­nen Rom ver­han­delt die Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X., um ein Abkom­men zu schließen.
    Bis­her war sie durch ihre Abseits-Posi­ti­on vor aller Welt das gro­ße Zei­chen, dass Rom auf dem Kon­zil von sei­ner Tra­di­ti­on abge­wi­chen ist. Wenn es aber zu einem Abkom­men kommt, dann spielt die­se Bru­der­schaft nur noch die Rol­le einer nost­al­gi­schen Vari­an­te des Katholischseins.
    Dann gibt es neben dem Main­stream, des moder­nen, vom Kon­zil gepräg­ten Katho­li­zis­mus auch noch eine nost­al­gi­sche Vari­an­te, die jetzt schon die Eccle­sia-Dei-Gemein­schaf­ten repräsentieren.
    Inso­fern wird die Pius­bru­der­schaft im Fal­le eines Abkom­mens ihren Ein­satz für die katho­li­sche Kir­che ent­wer­ten. Entsetzlich!

  5. „Durch­ein­an­der auf katho­lisch, Inter­pre­ta­ti­ons­sa­che oder alles nur ein Mißverständnis?“
    Ja es ist schwie­rig oder eigent­lich unmög­lich sich die­ser Welt zu öff­nen und gleich­zei­tig treu zu Chri­stus zu sein. Ihr braucht einen ande­ren Chri­stus der von die­ser Welt ist und dann könnt ihr auf allen Sälen die­ser Welt nach Sodom und Gomor­rha tanzen.
    Per Mari­am ad Christum.

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