Papst Franziskus wird am 17. Januar 2016 römische Synagoge besuchen


Papst Franziskus mit seinem Freund, Rabbi Skorka, an der Klagemauer in Jerusalem
Papst Fran­zis­kus mit sei­nem Freund, Rab­bi Skorka, an der Kla­ge­mau­er in Jerusalem

(Rom) Am ver­gan­ge­nen Sonn­tag stat­te­te Papst Fran­zis­kus der evan­ge­lisch-luthe­ri­schen Kir­che von Rom einen Besuch ab. Am 17. Janu­ar 2016 wird er die römi­sche Syn­ago­ge besuchen.

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Laut Mit­tei­lung des vati­ka­ni­schen Pres­se­am­tes ant­wor­tet der Papst damit auf die Ein­la­dung der Israe­li­ti­schen Kul­tus­ge­mein­de Roms, die von Ober­rab­bi­ner Ric­car­do Di Seg­ni aus­ge­spro­chen wor­den war.

Am Tag sei­ner Wahl zum Papst schrieb Fran­zis­kus an Ober­rab­bi­ner Di Seg­ni einen Brief, mit dem er ihm sei­ne Ent­schlos­sen­heit mit­teil­te, „am Fort­schritt, den die Bezie­hun­gen zwi­schen Juden und Katho­li­ken seit dem Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil erlebt haben“, mit­wir­ken zu wollen.

Der Besuch wer­de eine „per­sön­li­che Begeg­nung des Pap­stes mit Ver­tre­tern des Juden­tums und mit Mit­glie­dern der jüdi­schen Gemein­de sein“, heißt es in einer Pres­se­er­klä­rung des Vatikans.

Es han­delt sich um den drit­ten Besuch eines Pap­stes in der römi­schen Syn­ago­ge. Am 13. April 1986 war Papst Johan­nes Paul II. das erste katho­li­sche Kir­chen­ober­haupt, das die Syn­ago­ge auf­such­te. Dama­li­ger Ober­rab­bi­ner war Elio Toaff, Vater des Histo­ri­ker Ari­el Toaff, der das Amt von 1951 bis 2001 bekleidete.

Sein Vor­gän­ger, der unter Öster­reich gebo­re­ne Isra­el Anton Zol­ler, als Italo Zol­li nach dem Ersten Welt­krieg von Ita­li­en natu­ra­li­siert, war von 1940–1943 Ober­rab­bi­ner von Rom. Wegen sei­ner Annä­he­rung an das Chri­sten­tum trat er von sei­nem Amt zurück und kon­ver­tier­te im Novem­ber 1945 zum katho­li­schen Glau­ben. Aus Ver­eh­rung und Dank­bar­keit für Papst Pius XII. (Euge­nio Pacel­li) nahm er bei sei­ner Tau­fe den christ­li­chen Namen Euge­nio Pio an.

Ob Papst Fran­zis­kus auf bei die­ser Gele­gen­heit Fra­gen beant­wor­tet wird, wie es auf höchst umstrit­te­ne Wei­se in der luthe­ri­schen Chri­stus­kir­che in Rom der Fall war, wur­de nicht bekanntgegeben.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: InfoVaticana

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