Päpstliche Standpauke für deutsche Bischöfe: Deutsche Kirche nicht die fortschrittlichste, sondern die zerrüttetste


Ad-Limina Besuch der deutschen Bischöfe bei Papst Franziskus
Ad-Limi­na Besuch der deut­schen Bischö­fe bei Papst Franziskus

(Rom) In der katho­li­schen Kir­che herrscht ein Kon­flikt um die gefor­der­te Kom­mu­ni­on für die wie­der­ver­hei­ra­te­ten Geschie­de­nen. Es herrscht auch Ver­un­si­che­rung dar­über, was Papst Fran­zis­kus in sei­nem nach­syn­oda­len Schrei­ben vor­le­gen wird. Laut der ver­öf­fent­lich­ten Mei­nung welt­li­cher Medi­en habe sich bei der Bischofs­syn­ode im ver­gan­ge­nen Okto­ber die „deut­sche Frak­ti­on“ unter der Füh­rung von Kar­di­nal Wal­ter Kas­per durch­ge­setzt. Bei ihrem Ad-limi­na-Besuch am 20. Novem­ber sag­te Papst Fran­zis­kus den deut­schen Bischö­fen aller­dings, daß ihre Kir­che aber kei­nes­wegs „die fort­schritt­lich­ste, son­dern die zer­rüt­tet­ste“ sei, wie der Vati­ka­nist San­dro Magi­ster berichtet.

Anzei­ge

Den deut­schen Bischö­fen hielt der Papst eine hand­fe­ste Standpauke:

- Er beklag­te das Feh­len eines „katho­li­schen Pro­fils“ in den kari­ta­ti­ven Ein­rich­tun­gen und katho­li­schen Schulen.

- Er beklag­te den Rück­gang der Meß­be­su­cher und das Ver­schwin­den des Beichtsakraments.

- Er tadel­te, daß „immer neue Struk­tu­ren“ für immer weni­ger Gläu­bi­ge geschaf­fen werden.

- Er ermahn­te die Bischö­fe, „Lehr­mei­ster des Glau­bens“ zu sein, der „in der leben­di­gen Gemein­schaft der Welt­kir­che wei­ter­ge­ge­ben und gelebt“ wird.

- Er erin­ner­te, daß in den Pfar­rei­en „die wert­vol­le Mit­ar­beit durch gläu­bi­ge Lai­en kein Ersatz für den prie­ster­li­chen Dienst wer­den oder die­sen sogar als blo­ße Opti­on erschei­nen las­sen darf“, denn „ohne Prie­ster gibt es kei­ne Eucharistie“.

- Er for­der­te dazu auf, „bedin­gungs­los das Leben vom Augen­blick der Emp­fäng­nis bis zum natür­li­chen Tod zu schüt­zen“, weil „wir hier kei­ne Kom­pro­mis­se ein­ge­hen kön­nen, ohne daß auch wir selbst zu Schul­di­gen der Weg­werf­kul­tur werden“.

Außer Kontrolle geratene Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene war kein Thema

Eine ein­zi­ge Fra­ge habe Papst Fran­zis­kus aller­dings nicht ange­spro­chen, so Magi­ster: „Die Kom­mu­ni­on für die wie­der­ver­hei­ra­te­ten Geschie­de­nen, die in Deutsch­land – aber nicht nur dort – inzwi­schen all­ge­mei­ne Pra­xis ist, die von zahl­rei­chen Bischö­fen de fac­to erlaubt ist und das ganz unab­hän­gig von dem, was bei der Bischofs­syn­ode gesagt wur­de und ohne zu war­ten, wel­che ope­ra­ti­ven Ent­schei­dun­gen der Papst dazu trifft, wie es ihm zusteht.“

Die Kom­mu­ni­ons­pen­dung an wie­der­ver­hei­ra­te­te Geschie­de­ne brei­tet sich in man­chen Gegen­den rapi­de aus. „Ein Phä­no­men, das außer Kon­trol­le gerät“, so Magi­ster, „ohne daß durch Rom, das die­sen Pro­zeß ange­sto­ßen hat, irgend­ei­ne Bestim­mung dazu erlas­sen wurde“.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: CR

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!

 




 

31 Kommentare

  1. Oft fällt es mir schwer, Fran­zis­kus zu ver­ste­hen. Doch die­ser Rede, soll­te er sie wirk­lich in die­ser Form als „Stand­pau­ke“ gehal­ten haben, stim­me ich unein­ge­schränkt zu.

    • Das Ent­schei­den­de steht in den letz­ten bei­den Absätzen.
      Bei der „Stand­pau­ke“ könn­te es sich also um Sperr­feu­er han­deln, um das Sakra­ment der Wie­der­ver­hei­ra­te­ten­kom­mu­ni­on wider­stands­arm durchzudrücken.

    • Wer­ter @ Moguntius!
      San­dro Magi­sters Bericht bezieht sich auf die Schluss­an­spra­che des Pap­stes vom 20. Novem­ber 2015 zum Ad-limi­na Besuch der deut­schen Bischö­fe, die im Wort­laut ver­brei­tet wor­den ist. Die Würz­bur­ger Tages­post hat den Text bereits in ihrer Sams­tag­aus­ga­be vom 21. Novem­ber auf Sei­te 13 (neben der Abschluss­an­spra­che von Kar­di­nal Marx auf Sei­te 12) voll­stän­dig abge­druckt. Die Lek­tü­re lohnt sich und ver­bie­tet Mut­ma­ßun­gen. Dar­über hin­aus ist der Leit­ar­ti­kel der Zei­tung vom Tag die­sem deut­schen Ad-limi­na Besuch gewidmet!

  2. Ja, das hört sich ja wirk­lich gut an. Das sind wahr­haf­tig päpst­li­che Wor­te. Eine rich­ti­ge Stand­pau­ke in der Tat. Da müß­ten doch die mei­sten Bischö­fe wie es aus­sieht ganz rot gewor­den sein.

    Wird sich aber etwas ändern?- Nein, sicher nicht außer viel­leicht ein paar kos­me­ti­schen Kor­rek­tu­ren hier und da. Der Kir­che bei uns war nicht zu hel­fen und ist nicht mehr zu helfen.
    Die Kir­che in Deutsch­land ist nicht mehr römisch-katho­lisch weit­hin und will es auch nicht sein.
    Also dann sol­len sie doch mit ihren Dro­hun­gen vom Febru­ar end­lich ernst machen und sich trennen.

    • Das ist doch nicht so, wie Sie es dar­stel­len: Guter Papst-böse Diö­ze­sen In Deutsch­land. Das gan­ze Durch­ein­an­der wird doch vom Papst gera­de­zu geschürt. Er hält sich dann selbst eine Stand­pau­ke. Die Moder­ni­sten sind ein­fach nur noch widerlich.

  3. Die Reak­ti­on wird immer die­sel­be sein.
    Passt es unse­ren Bischö­fen, macht es Spass Katho­lisch zu sein und wenn nicht, ja dann igno­rie­ren wir es halt, nach dem Mot­to, alles rich­tig alles gut und schön, Haupt­sa­che wir krie­gen unse­re gelieb­te Kirchensteuer.
    Und vor zuviel Lob für Herrn Berg­o­glio sei gewarnt, denn er als ober­ster Hir­te hat die Fäden in der Hand, an die­sem Trau­er­spiel eini­ges gehö­rig zu ändern.
    Wor­te sind bil­lig, was ist sei­ne Reak­ti­on, natür­lich gar keine.
    Wie wäre es zb. mit der Frei­wil­lig­keit der Kir­chen­steu­er, wer nicht zahlt ist nicht exkom­mu­ni­ziert und bleibt Katholisch !
    Deutsch­lands kath.Kirche muss drin­gend ent­schlacken, immer mehr Amts- und Wür­den­trä­ger und kaum noch Gläu­bi­ge, dafür zahl­lo­se Gschaftl­hu­ber die sich selbst dar­stel­len wollen.
    Unerträglich.
    Also lie­ber Bischof von Rom, es wae­re schoen, den heh­ren Wor­ten ENDLICH ein­mal Taten fol­gen zu lassen.

  4. Nun, es ist fast nicht zu glau­ben, es gesche­hen noch Zei­chen und Wun­der, der Papst hält den deut-
    schen Bischö­fen den Spie­gel vor. Die all­ge­mei­ne Mei­nung ist, dass die deut­sche Bischofskonferenz
    unter Kar­di­nal Marx, ein Lieb­lings­kind von Fran­zis­kus ist. Mit dem Stand­bild Kar­di­nal Kas­per und
    dem Steu­er­geld im Rücken und den Ämtern des Kar­di­nal Marx in Rom, schien die deut­sche Kirche
    in Rom ein Schwer­ge­wicht zu sein. Schein­bar hat sich Kar­di­nal Marx zu weit aus dem Fen­ster ge-
    beugt mit sei­ner Aus­sa­ge : …wir kön­nen nicht war­ten bis Rom entscheidet…wir sind kei­ne Filiale
    Roms. Aber die Deut­lich­keit die Fran­zis­kus an den Tag legt, ist schon bemer­kens­wert. Das was er
    den Bischö­fen vor­hält, ent­spricht total der Wirk­lich­keit. Das katho­li­sche Pro­fil der deut­schen Kirche
    ist schon lan­ge ver­lo­ren gegan­gen, sagt der Papst, das gilt aber auch für Rom. Neue Strukturen
    und unnüt­ze Akti­vi­tä­ten, für immer weni­ger Gläu­bi­gen mit lee­ren Kir­chen und der über­mä­ßi­ge Ein-
    satz von Lai­en, gei­ßelt Fran­zis­kus die Bischö­fe. Der Prie­ster ist durch nichts zu erset­zen, die Bi-
    schö­fe müss­ten die Lehr­mei­ster und Ver­kün­der des Glau­bens sein, auch das gilt für Rom. So
    gese­hen, könn­te man mei­nen, dass hier ein Wan­del ein­ge­tre­ten ist und das wäre zu schön um
    wahr zu sein

  5. I’m not impres­sed. Die Stand­pau­ke kann sich der Papst spa­ren, denn er hat die deut­schen Bischö­fe, die Ver­wal­ter von Asche in der Syn­ode mehr Macht und Ein­fluss gege­ben, ihr Zer­stö­rungs­werk an der Hei­li­gen, Katho­li­schen Kir­che auf Welt­ebe­ne aus­zu­wei­ten. Die­ser Papst ist two faced seit Tag eins und ich habe sei­ne Spiel­chen so satt.

  6. Auf Glo​ria​.tv ist ein ein­drück­li­ches Video zu sehen,unter dem Titel: Deut­sche Bischofs­kon­fe­renz-neue Wege beschrei­ten. Hin­weis: Oben bei der Ska­la auf video-suchen klicken.Das Video ist mit dazu pas­sen­der Musik begleitet.Sehr empferhlenswert.….

  7. Was Pater Anto­nio Spa­da­ro SJ in einem ande­ren Zusam­men­hang über die Kom­mu­ni­ka­ti­ons-Rhe­to­rik von Papst Fran­zis­kus gesagt hat, näm­lich lie­ber eine zwei­deu­ti­ge Kom­mu­ni­ka­ti­on „pfle­gen“, die Pro­zes­se anstößt, als das ein­deu­ti­ge Wort, das nicht kom­mu­ni­ziert, trifft auf die­se Schluss­an­spra­che von Papst Fran­zis­kus vor den deut­schen Bischö­fen nicht zu. Der Papst hat Klar­text gespro­chen und durch kei­ne Zwei­deu­tig­keit an der geist­li­chen Sub­stanz der Kir­che gerührt und gera­de vor die­sem Kreis in Kauf genom­men, dass Ein­deu­tig­keit zuwei­len auch ent­zwei­en kann, wenn sie die Erwar­tun­gen der Zuhö­rer nicht beflü­gelt , son­dern beschneidet. 

    So hat Papst Bene­dikt XVI, ohne geliebt sein zu wol­len, stets die ein­deu­ti­ge „Lek­ti­on“ bevor­zugt, wie sie dem Papst als Stell­ver­tre­ter Jesu Chri­sti ziemt. Denn Jesus hat immer Ein­deu­ti­ges gelehrt und das mit herr­schaft­li­chem Anspruch, nicht mit dem eines Land­pfar­rers, der mit dia­lo­gi­schen Zwei­deu­tig­kei­ten sei­ne Schäf­chen bewe­gen will. Rai­ner Ries­ner stellt in sei­nem Buch „Jesus als Leh­rer“ dar, was Jesus von sei­nen Apo­steln erwar­tet hat: Das Gehör­te mit Hil­fe von Mne­mo­tech­nik in ihre Gedächt­nis­se schrei­ben, um sei­ne Froh­bot­schaft getreu sei­ner Leh­re allen Völ­kern über­lie­fern zu kön­nen. Das haben sie getreu­lich als Augen- und Ohren­zeu­gen getan, das Gelern­te durch Ver­schrif­tung gesi­chert und des­sen Wahr­heit durch ihre Mar­ty­ri­en besie­gelt. Hät­ten sie es nicht getan, und wie die deut­schen Rela­ti­vi­sten in den Ordi­na­ri­en und Theo­lo­gi­schen Fakul­tä­ten heu­te noch mei­nen, der Phan­ta­sie von hel­le­ni­sti­schen Gemein­de­theo­lo­gen über­las­sen, gäbe es kein Chri­sten­tum, kei­ne Kir­che, kein Lehr­amt und kei­nen Papst. Viel­leicht hat der pasto­ral aus­ge­rich­te­te Papst Fran­zis­kus, der erste Jesu­it auf dem Stuhl Petri, von Rela­ti­vi­sten früh­zei­tig theo­lo­gisch unter die Fit­ti­che genom­men, nun­mehr erkannt, woher der Wind kommt, der ihm ent­ge­gen zu wehen beginnt.

  8. Eine Bemer­kung vor­weg. Die Rede hielt nicht Papst Bene­dikt XVI, son­dern Papst Fran­zis­kus!!! Der Autor die­ser Rede kennt jedoch die deut­schen Ver­hält­nis­se – so scheint mir – bes­ser als die deut­schen Bischö­fe, d ! 

    Eini­ge in der Rede fett gedruck­te Gedan­ken soll­ten wir in der Dis­kus­si­on mit den Bischö­fen auf­grei­fen und immer wie­der dar­an erinnern:

    1. Der Papst kennt die Ero­si­on des katho­li­schen Glau­bens, wenn er sagt: Ange­sichts die­ser Tat­sa­chen ist wirk­lich von einer Ero­si­on des katho­li­schen Glau­bens in Deutsch­land zu sprechen.

    2. Er kennt die von den Bischö­fen gepfleg­te Ten­denz zu fort­schrei­ten­der Insti­tu­tio­na­li­sie­rung der Kir­che und sagt: „Es wer­den immer neue Struk­tu­ren geschaf­fen, für die eigent­lich die Gläu­bi­gen feh­len. Es han­delt sich um eine Art neu­er Pela­gia­nis­mus, der dazu führt, unser Ver­trau­en auf die Ver­wal­tung zu set­zen, auf den per­fek­ten Appa­rat. Eine über­trie­be­ne Zen­tra­li­sie­rung kom­pli­ziert aber das Leben der Kir­che und ihre mis­sio­na­ri­sche Dyna­mik, anstatt ihr zu hel­fen,“ (vgl. Evan­ge­lii gau­di­um, 32).

    3. Er führt fer­ner aus: „Die Kir­che ist leben­dig, sie stellt sich den Men­schen vor Ort, sie kann in Unru­he ver­set­zen und anre­gen. Sie hat ein Gesicht, das nicht starr ist. Sie ist ein Leib, der sich bewegt, wächst und Emp­fin­dun­gen hat. Und der gehört Jesus Christus“. 

    4. Dier fol­gen­de Abschnitt der päpst­li­chen Rede steht in kras­sem Gegen­satz zu den Reform­be­mü­hun­gen aller deut­schen Bischö­fe, die eine Ent­kle­ri­ka­li­sie­rung betrei­ben. Ihnen gibt der Papst Fol­gen­des mit: „Wenn wir fer­ner einen Blick auf die Pfarr­ge­mein­den wer­fen, die Gemein­schaft, in der der Glau­be am mei­sten erfahr­bar und gelebt wird, so muss dem Bischof in beson­de­rer Wei­se das sakra­men­ta­le Leben am Her­zen lie­gen. Hier sei­en nur zwei Punk­te her­vor­ge­ho­ben: die Beich­te und die Eucha­ri­stie. Das bevor­ste­hen­de Außer­or­dent­li­che Jubi­lä­um der Barm­her­zig­keit bie­tet die Gele­gen­heit, das Sakra­ment der Buße und der Ver­söh­nung wie­der neu zu ent­decken. Die Beich­te ist der Ort, wo einem Got­tes Ver­ge­bung und Barm­her­zig­keit geschenkt wird. In der Beich­te beginnt die Umwand­lung des ein­zel­nen Gläu­bi­gen und die Reform der Kir­che. Ich ver­traue dar­auf, dass im kom­men­den Hei­li­gen Jahr und dar­über hin­aus die­ses für die geist­li­che Erneue­rung so wich­ti­ge Sakra­ment in den Pasto­ral­plä­nen der Diö­ze­sen und Pfar­rei­en mehr Berück­sich­ti­gung fin­det. Des­glei­chen ist es not­wen­dig, die inne­re Ver­bin­dung von Eucha­ri­stie und Prie­ster­tum stets klar sicht­bar zu machen. Pasto­ral­plä­ne, die den geweih­ten Prie­stern nicht die gebüh­ren­de Bedeu­tung in ihrem Dienst des Lei­tens, Leh­rens und Hei­li­gens im Zusam­men­hang mit dem Auf­bau der Kir­che und dem sakra­men­ta­len Leben bei­mes­sen, sind der Erfah­rung nach zum Schei­tern ver­ur­teilt. Die wert­vol­le Mit­hil­fe von Lai­en­chri­sten im Leben. „ der Gemein­den, vor allem dort, wo geist­li­che Beru­fun­gen schmerz­lich feh­len, darf nicht zum Ersatz des prie­ster­li­chen Dien­stes wer­den oder ihn sogar als optio­nal erschei­nen las­sen. Ohne Prie­ster gibt es kei­ne Eucharisti.

    • @ Hans

      Zu Ihrer Vorwegbemerkung!!!

      Hat jemand ange­nom­men, dass nicht Papst Fran­zis­kus, son­dern Papst Bene­dikt XVI. die Rede gehal­ten hat? Wohl nicht, oder? Eine ande­re Fra­ge ist, wer sie Papst Fran­zis­kus in sei­nem Sin­ne geschrie­ben hat. Damit Ein­deu­tig­keit in der Rezep­ti­on her­ge­stellt wird, ist sie schrift­lich vor­ab aus­ge­fer­tigt und an die Bischö­fe und die Jour­na­li­sten ver­teilt wor­den. Zwei­deu­ti­ge Extem­po­rie­run­gen hät­te die Rede auch nicht ver­tra­gen. Das ist ein Fort­schritt in der Kom­mu­ni­ka­ti­on gegen­über bis­he­ri­gen Gepflo­gen­hei­ten, die mit schö­ner Regel­mä­ßig­keit zu Irri­ta­tio­nen geführt und Pres­se­spre­cher Lom­bar­di SJ zu Nach­er­klä­run­gen gezwun­gen hat­ten. Nun scheint man zu der Tra­di­ti­on zurück­ge­kehrt zu sein, die Papst Bene­dikt XVI. sei­nen eige­nen öffent­li­chen Reden ange­dei­hen hat las­sen – nach Form und Inhalt.

  9. Papst Fran­zis­kus sen­det extrem wider­sprüch­li­che, gegen­sätz­li­che, mit­ein­an­der unver­ein­ba­re Signa­le aus. So etwas ist mir in heu­ti­ger Zeit nur vom soge­nann­ten Mind-Con­trol (Bewusst­seins­kon­trol­le) bekannt. Die­se Tech­nik wird ver­wen­det, um mul­ti­ple Per­sön­lich­kei­ten, mind slaves, her­an­zu­zie­hen, zu pro­gram­mie­ren und ein­zu­set­zen. Die­sel­be Per­son fol­tert ein Klein­kind und tritt danach lie­be­voll zu ihm auf. Resul­tat bei dem Opfer ist Bewusst­seins­spal­tung. Die abge­spal­te­nen Per­sön­lich­keits­an­tei­le kön­nen pro­gram­miert und abge­ru­fen wer­den. Man ver­zei­he mir den Ver­gleich, aber die extre­me Wider­sprüch­lich­keit von Papst Fran­zis­kus ist rät­sel­haft. Sie kann aber nicht zufäl­lig sein und muss eine ver­bor­ge­ne Absicht haben.

    • @Leo Lämm­lein
      Ich kann Ihnen sehr gut fol­gen. Sie beschäf­ti­gen sich zunächst mit den Emp­fän­gern sol­cher kon­trä­ren Signa­le. Wie aber steht es um den Signal­ge­ber, den Sen­der, im all­ge­mei­nen? Wie hält eine Per­son das aus? Das bedeu­tet doch wohl mehr als nur zwei See­len in der Brust zu haben? Wird einer da nicht krank dabei?
      Der spe­zi­el­le Fall, Papst Fran­zis­kus, ist in der Tat sehr rät­sel­haft. Er ist ein intel­li­gen­te Per­son. War­um tut er sich das an?

    • Wer­ter @ Laemmlein!
      Sie sagen: „Papst Fran­zis­kus sen­det extrem wider­sprüch­li­che, gegen­sätz­li­che, mit­ein­an­der unver­ein­ba­re Signa­le aus“.
      Gilt das auch für die hier erör­ter­te „Stand­pau­ke“? Wenn ja, in Bezug zu wel­cher ande­ren „Pau­ke“ sehen Sie diese?
      Was Sie behaup­ten, kann ich in die­ser radi­ka­len Form nicht erken­nen! Lesen Sie nicht aus Ihrer sog. Mind-Con­trol rück­wärts­ge­wandt etwas in die Aus­sa­gen von Papst Fran­zis­kus hin­ein, was die nicht her­ge­ben? Aber ich will mich gern beleh­ren las­sen! Wei­sen Sie bit­te die Rich­tig­keit Ihrer dies­be­züg­li­chen Behaup­tun­gen an Hand von Bei­spie­len nach! Danke!

      • Sophus,

        Eine sol­che „ande­re Pau­ke“ kann Ihnen bspw. aus der „Repubbli­ca“ vom 21.11.2015 wie folgt prä­sen­tiert werden:

        The Pope: “No to pro­se­ly­tism in Catho­lic schools”

        Vati­can City: Never pro­se­ly­ti­ze in schools. Pope Fran­cis said this in the Paul VI Audi­ence Hall to seven thou­sand par­ti­ci­pan­ts at the World Con­gress on Catho­lic Edu­ca­ti­on orga­ni­zed by the Con­gre­ga­ti­on in char­ge of Catho­lic Education.

        „Chri­sti­an edu­ca­ti­on – the Pope says – is not only tea­ching cate­chism and pro­se­ly­tiz­ing. Never pro­se­ly­ti­ze in schools.“
        http://​rora​te​-cae​li​.blog​spot​.com/​2​0​1​5​/​1​1​/​p​o​p​e​-​f​r​a​n​c​i​s​-​o​r​d​e​r​s​-​n​o​-​c​o​n​v​e​r​s​i​o​n​s​-​i​n​.​h​tml

        Am 20.11. den Deut­schen [zurecht] den Nie­der­gang des Katho­li­schen vor­wer­fen, aber ein Tag spä­ter vor Leh­rern Kon­ver­sio­nen zu unter­sa­gen. Geht’s noch widersprüchlicher?

        Wie aber schon von ande­ren gemut­maßt, dürf­te die angeb­li­che Stand­pau­ke an die deut­schen Bischö­fe nur eine Fin­te sein, schließ­lich hat er sich ja für den gan­zen Kon­ti­nent Euro­pa aus­ge­rech­net den Chef die­ser – in sei­nen Augen – Ver­sa­ger­trup­pe als Bera­ter in sei­nen C9-Rat geholt. 

        Dafür ent­spricht das, was er den Leh­rern sag­te, durch­aus dem, was er bis­her abge­zo­gen hat.

      • Wer­ter @ Carlo

        Ihre „ande­re Pau­ke“ aus der „Repubbli­ca“ vom 21.11.2015 ist kei­ne, denn seit der König­stei­ner Erklä­rung wird in Deutsch­land im Fach Katho­li­sche Reli­gi­ons­leh­re vor allem in mitt­le­ren und höhe­ren Klas­sen der Schu­len nicht anders ver­fah­ren. Auf Glau­bens­un­ter­wei­sung im kirch­li­chen Sinn wird weit­ge­hendst ver­zich­tet und statt des­sen Unter­richt in „Reli­gio­nen“ erteilt, zu denen lehr­plan­mä­ßig auch der Athe­is­mus gezählt wird. Ziel war und ist es, Kon­flik­te zu ver­mei­den, daher “No to pro­se­ly­tism in Catho­lic school­s” – eine Stra­te­gie, um die sich in Groß­städ­ten isla­mi­sche Schü­ler aller­dings wenig sche­ren und den Streit mit den „Schwei­ne­fleisch­fres­sern“ gera­de­zu suchen. Haben Sie kei­ne ande­re „Pau­ke“ auf Lager?

      • @sophus
        Genau das was Sie beschrei­ben for­dert der Papst ja in der von Car­lo zitier­ten „ande­ren Pau­ke“ ein – sprich, die bei­den Pau­ken wider­spre­chen sich aufs Gröbste!
        .…er beklag­te das Feh­len eines katho­li­schen Pro­fils in den kari­ta­ti­ven Ein­rich­tun­gen und kath. Schulen…
        Erklä­ren Sie mir jetzt bit­te mal, wo das „katho­li­sche Pro­fil“ bei die­sem Pon­ti­fi­kat zu fin­den ist, auf das Franz I.-Wechsel-Dich-Papst so kon­se­quent bedacht ist!
        Von katho­lisch kann nun wirk­lich schon lan­ge kei­ne Rede mehr sein!

      • @ roman

        Was in Deutsch­land längst Usus ist, von den Ordi­na­ri­en und den Kul­tus­mi­ni­ste­ri­en über die Lehr­plä­ne und Buch­zu­las­sun­gen poli­tisch gewollt und zuge­las­sen, kann heu­te im Mun­de des Pap­stes kei­ne „Pau­ke“ mehr sein – schon gar nicht im Ver­gleich zu sei­ner Ad limi­na-Rede, die wirk­lich nach Form und Inhalt eine neue Qua­li­tät dar­stellt. Das von @ Car­lo gebrach­te Bei­spiel ist als „Anti­pau­ke“ in Bezug auf die deut­schen Ver­hält­nis­se unbrauchbar!

    • Der eine Papst sagt die Wahr­heit, aber sie wol­len und glau­ben ihm nicht. Der ande­re machts anders, aber sie wol­len ihn. Wo liegt da die Bewußtseinsspaltung? 

      Jetzt hat der Papst der Kir­che in Deutsch­land mal die Levi­ten gele­sen und es ist auch nicht recht. Wo liegt die „Bewußt­seins­spal­tung“?- Ja, es ist doch so. Sie inter­pre­tie­ren geehr­ter @Leo Lämm­lein etwas hin­ein in den Vor­gang, was doch wie das Sei­hen von Mücken ist.
      Glau­ben Sie doch bit­te nicht dem sozio­lo­gi­schen oder psy­cho­ana­ly­ti­schen Unsinn: bei sol­chen Per­so­nen fehlts an Bewußtsein.

    • @ Leo Laemmlein

      Ich glau­be, dass er weiß, was er tut, denn es geht um die Destruk­ti­on der Kir­che. Und zwar um die Destruk­ti­on von allen, auch den frü­he­ren oder angeb­li­chen Ver­bün­de­ten. Des­we­gen ist es ein­mal Hü und dann Hott. 

      Ein dämo­no­lo­gi­scher Ver­gleich bie­tet sich hier an. Angeb­lich quä­len sich die Dämo­nen in der Höl­le selbst, die Rang­hö­he­ren die Rang­nied­ri­ge­ren, jeder, jeden, es herrscht ein Cha­os vom Schrecken regiert. Natür­lich war die­se Reak­ti­on des Pap­stes für die „fort­schritt­li­chen“ deut­schen Bischö­fe, die schon längst die For­de­run­gen der Herbst­syn­ode „ganz selbst­ver­ständ­lich“ prak­ti­zie­ren die Abfuhr ein Schlag ins Gesicht. Aber war­um nicht, wenn es nur um die Destruk­ti­on geht?

      Sie set­zen vor­aus: „Berg­o­glio ist ratio­nal und er han­delt ratio­nal.“ Er tut es nicht, denn jede Ratio­na­li­tät hat letzt­end­lich etwas Posi­ti­ves im Sin­ne, wel­ches dann ver­stan­des­ge­mäß ein­sich­tig ist. Papst Berg­o­lio ist weit davon ent­fernt und des­we­gen wur­de er gewählt. Viel­leicht gibt es unter den Kar­di­nä­len noch ande­re Frücht­chen? Das näch­ste Kon­kla­ve wird es zuta­ge bringen.

      Ich hal­te es für mög­lich, dass Papst Fran­zis­kus beses­sen ist, denn dafür würde:
      – sei­ne Abscheu vom Hei­li­gen spre­chen, kei­ne Knie­beu­ge, Mei­den der Sakramentalien
      – sei­ne Irra­tio­na­li­tät und Widersprüchlichkeit,
      – sein Umfeld: Homo­se­xu­el­le etc.
      – sein gno­sti­sches Gerede
      – sei­ne recht häu­fi­gen Anspie­lun­gen auf den Teu­fel, „wer nicht zu Gott betet, betet zum Teufel“
      – sein Zei­chen „der Lie­be in der Taub­stum­men­spra­che“ mit kard. Tag­le in Mani­la, in ande­ren Bereich auch als Satans­gruß bekannt,
      – sei­ne Wahl des Hau­ses der Sank­ta Mar­ta mit der pyra­mi­den­för­mi­gen Kapelle,
      – sei­ne Abscheu vor der Triden­ti­ni­schen Mes­se und dem Rosen­kranz (Pela­gia­nis­mus)
      – sein umge­kehr­ter sen­sus fidei

      Nun ja, es ist eine Fern­dia­gno­se und eine Gewiss­heit wür­de nur ein Exor­zis­mus brin­gen. Wie man hört und liest kann ein Beses­se­ner ohne Pro­ble­me sogar die Hl. Kom­mu­ni­on emp­fan­gen und hat solan­ge kei­ne Pro­ble­me, solan­ge er sich nicht bekehrt. Dann fan­gen die ver­schie­de­nen Mani­fe­sta­tio­nen an. Für die­je­ni­gen denen Exor­zis­men unbe­kannt sind: Es reicht nicht ihn mit Weih­was­ser zu bespren­gen. Denn eine sehr inten­si­ve Mit­ar­beit des Beses­se­nen an sei­ner Bekeh­rung und Hei­li­gung ist not­wen­dig. Es kön­nen vie­le Rück­fäl­le fol­gen, man hat sein Leben lang damit zu kämp­fen. Es ist tat­säch­lich mit einer schwe­ren Dro­gen­sucht ver­gleich­bar, wo der Rück­fall droht.

      Er selbst müss­te es wol­len, denn der freie Wil­len wird, von den Zei­ten der Mani­fe­sta­tio­nen abge­se­hen, lädiert. Der Mensch hat manch­mal kei­ne Gewalt über sei­nen Kör­per über sei­ne See­le schon.

      Viel­leicht gibt es hier prak­ti­zie­ren­de Exor­zi­sten, die es bestä­ti­gen können.

      Die nur-ratio­na­le Ebe­ne reicht manch­mal nicht aus und das wir­re und irra­tio­na­le ist nie­mals gött­li­chen Ursprung, denn Gott liebt die Logik und eine geläu­ter­te Ratio­na­li­tät, natür­lich nicht im Sin­ne der Auf­klä­rung, ist auch die Eben­bild­lich­keit Got­tes in uns, sie­he die Kon­sti­tu­ti­on Dei Fili­us des Vat. I.

      • Sehr geehr­te® @Tradition und Glauben,

        Sehr genau observiert.
        Es gibt inzwi­schen eine gewal­ti­ge Men­ge sehr ver­däch­ti­ge Fotos, Vide­os, Aus­sa­gen und schrift­li­che Erklärungen;
        und das Wich­tig­ste: es gibt kei­ne Ten­denz zu Bes­se­rung, son­dern das Ver­däch­ti­ge tritt immer wie­der auf und wird öffent­lich demonstriert.

  10. Wie­der ein typi­scher Fall von Anti­tra­di­tio­na­lis­mus und Pro­gres­sis­mus schlimm­ster Sor­te. Im ersten teil der Anspra­che macht „Papst“ Berg­o­glio aka Fran­zis­kus die voll­kom­men zutref­fen­de Dia­gno­se des mas­si­ven Ver­lu­stes an der sub­stan­tia Eccle­siae. Im näch­sten Teil folgt dann in weni­gen Wor­ten der Aus­bruch des Bösen: Wes soll das hei­ßen: „Sicher­lich ist es nicht mög­lich, aus dem Strand­gut „der guten alten Zeit“ etwas zu rekon­stru­ie­ren, was gestern war.“ ?! Ist denn das nichts ande­res als die voll­kom­me­ne Her­me­neu­tik des BRUCHS?? Nur, und nur aus der Tra­di­ti­on läßt sich die Kir­che erneu­ern! Das weiß berg­o­glio, wes­halb er ja auch der Pius­bru­der­schaft nach­jagt, wie ein Wolf dem Schaf. Die Pius­brü­der sol­len sich die Fin­ger schmut­zig machen (sie­he

    LETTERA DEL SANTO PADRE FRANCESCO
    CON LA QUALE SI CONCEDE L’INDULGENZA
    IN OCCASIONE DEL GIUBILEO STRAORDINARIO DELLA MISERICORDIA
    vom 1. Sep­tem­ber!) Die Deut­sche Natio­nal­ka­tho­li­sche Kir­che ist doch schon längst schis­ma­tisch. Wo ist der Mut des Pap­stes, end­lich einen tra­di­ti­ons­treu­en Prie­ster wie Prof. Micha­el Fied­ro­wicz, Prof. Andre­as Woll­bold oder einen pro­mo­vier­ten Prie­ster eines der „Eccle­sia Dei“-Institute zum Bischof zu ernen­nen? Wo bleibt die Zurecht­wei­sung der Bischö­fe für die Ein­set­zungs­wor­te? Wo ist die Aberken­nung in for­ma abro­ga­tio­nis für die grau­en­haf­te Ein­heits­über­set­zung der Hei­li­gen Schrift, der schis­ma­ti­schen Würz­bur­ger Syn­ode, der häre­ti­schen Pra­xis der Kom­mu­ni­on an Wie­der­ver­hei­ra­te­te sub nomi­ne igno­ran­tiae, die Auf­he­bung des Beschlus­ses zur Pra­xis der Kir­chen­steu­er, der nichts ande­res ist als eine fak­ti­sche Kir­chen­tren­nung, etc…, wo die Auf­for­de­rung, end­lich die Nor­men des Motu Pro­prio „Sum­morum Pon­ti­fi­cum“ durch­zu­set­zen, etc…pp.?? Nein das tut er ja nicht, es wäre „Strand­gut“, also fort mit der über­lie­fer­ten Lit­ur­gie, etc… Im Grun­de genom­men waren die Ad limi­na – Besu­che der DNK-Bischö­fe wie­der ein klas­si­sches Bei­spiel für Geld­ver­schwen­dung. Und die geht vom „Papst“ aus!!

  11. Sie berüh­ren ein heik­les The­ma, wor­über zu spre­chen man sich scheut.
    Der Gedan­ke ist jedoch nahe­lie­gend. Einem so außer­or­dent­lich hohen Amts­trä­ger hat Gott, so kann man anneh­men, eine gan­ze Schar von Engeln
    bei­gege­ben. Ent­spre­chen­des unter ent­ge­gen­ge­setz­tem Vor­zei­chen fin­det dann wohl statt, soll­te die­se Amts­gna­de für fin­ste­re Zie­le vor­sätz­lich und syste­ma­tisch miss­braucht werden…
    Ver­schie­de­ne Leu­te in aller Welt hat­ten Träu­me und Visio­nen, die Ihre Hypo­the­se zu bestä­ti­gen scheinen.
    Die Vor­stel­lung ist schau­er­lich. Das darf uns nicht davon abhal­ten, für Papst Fran­zis­kus zu beten, im Gegenteil.

  12. Viel­eicht kann man sagen, daß die deut­schen Bischö­fe nun­mehr auch nicht mehr wis­sen, wo sie mit „ihrem“ Papst dran sind. Er hats ihnen auf sei­ne Wei­se mal gege­ben. Jetzt sind sie abge­stürzt und ihr Sturz ist groß. Er ist jeden­falls der, den sie woll­ten. Und sie haben sich in ihm getäuscht.

    Wären die­se Bischö­fe lehr­amts­treu, dann hät­te er wohl einen lin­ken Ham­mer auf sie nie­der­ge­hen las­sen. Er läßt sich wohl nicht gern in Schub­la­den stecken. So gese­hen ist er ein „Frei­den­ker“. Er macht wohl ungern das, was er meint das ande­re von ihm erwar­ten. Dabei hat er sicher­lich sei­ne Über­zeu­gun­gen. Er hat etwas gegen ein kirch­li­ches „Estab­lish­ment“, weil er eine ande­re Ein­stel­lung dazu hat. Aber auch den Armen ist er nicht immer wohl­ge­son­nen, wenn sie bspw. zu vie­le Kin­der sei­ner Mei­nung nach bekom­men. Er stößt sie alle irgend­wie vor den Kopf.
    Lan­ge kann das kaum noch gut­ge­hen, falls ich mit dem Gesag­ten rich­tig liege. 

    Aber auch jeder ande­re Papst hät­te es heu­te extrem schwer. Die vie­len Chri­sten sind Teil der kom­pli­zier­ten Welt- und wie will man da alles auf einen Nen­ner brin­gen? Es muß sich ja jeder selsbt auch durch­wursch­teln, da man Teil der Welt ist und hier und da ein­ge­bun­den ist, auch als Staats­bür­ger. Man kann natür­lich auch alles hin­ter sich zu las­sen suchen und sek­ten­mä­ßig wer­den. Damit sind aber die Pro­ble­me wie auch Not­wen­dig­kei­ten nur umgan­gen und nicht gelöst. Es wäre die Abdan­kung der Ver­nunft auch. Das alles ist ja auch das Pro­blem der Piusbrüder.

  13. Bemer­kens­wert!
    Die Münch­ner Kir­chen­zei­tung hat die Nach­richt von der päpst­li­chen Stand­pau­ke ihren Lesern verschwiegen!
    Sie titelt: Bischö­fe dan­ken Franziskus
    Ad-limi­na-Besuch: Syn­oda­le Kir­che als Chance
    Im Text ist von der Schluss­an­spra­che des Pap­stes mit kei­nem Wort die Rede!
    Dort heißt es wörtlich:
    „Die deut­schen Bischö­fe haben Papst Fran­zis­kus für sei­ne Bot­schaf­ten für eine stär­ke­re Dezen­tra­li­sie­rung der katho­li­schen Kir­che gedankt. Dies erfor­de­re die Ver­schie­den­heit der kul­tu­rel­len Situa­ti­on in den ein­zel­nen Tei­len der glo­ba­li­sier­ten Welt, sag­te der Vor­sit­zen­de der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz, Kar­di­nal Marx, wäh­rend einer Audi­enz mit sei­nen Amts­kol­le­gen bei Fran­zis­kus im Vati­kan. „Eine stär­ker syn­oda­le Kir­che wür­de die Chan­ce bie­ten, das Ver­hält­nis von zen­tra­ler Steue­rung der Kir­che durch den Nach­fol­ger Petri einer­seits und ange­mes­se­nen For­men dezen­tra­ler Fest­le­gun­gen und Vor­gangs­wei­sen neu zu justieren.“
    Ver­gan­ge­ne Woche hat­ten die 67 deut­schen Bischö­fe ihren tur­nus­ge­mä­ßen Ad-limi­na-Besuch in Rom absol­viert, um dem Papst und der Kurie über die Situa­ti­on der Kir­che in Deutsch­land zu berichten“.
    @ Leo Laemm­lein sagt oben: „Papst Fran­zis­kus sen­det extrem wider­sprüch­li­che, gegen­sätz­li­che, mit­ein­an­der unver­ein­ba­re Signa­le aus.….die extre­me Wider­sprüch­lich­keit von Papst Fran­zis­kus ist rät­sel­haft. Sie kann aber nicht zufäl­lig sein und muss eine ver­bor­ge­ne Absicht haben“. Unser hoch­ver­ehr­ter @ Sua­rez könn­te die­se Denk­wei­se genau­er erklä­ren. Sie kommt bei vie­len Refor­mern vor und ist auch Kar­di­nal Kas­per eigen. Sie beruht im Grun­de auf dem hege­lia­ni­schen Drei­satz von The­se – Anti­the­se – Syn­the­se und eig­net sich zur Infra­ge­stel­lung von Zustän­den, beinhal­tet aller­dings erheb­li­che Gefah­ren, wie die Stu­fen­theo­rie des histo­ri­schen Mate­ria­lis­mus nach Karl Marx nach­drück­lich zeigt. Daher wür­de sich die Erkennt­nis­theo­rie von Karl Pop­per nach dem Modell The­se 1 – Fal­si­fi­ka­ti­on – The­se 2 – Fal­si­fi­ka­ti­on usw. wohl eher für die Ent­wick­lung von Refor­men in der Kir­che eig­nen, ohne ver­un­si­chernd und ver­stö­rend zu wirken.
    Legt man aber das hege­lia­ni­sche Modell dem Ad-limi­na-Besuch zugrun­de, könn­te man nach dem Bericht der Kir­chen­zei­tung die The­se in den Berich­ten der deut­schen Bischö­fe und die Anti­the­se in der Abschluss­re­de des Pap­stes erken­nen. Dann müss­ten wir nur noch auf die Syn­the­se warten. 🙂

Kommentare sind deaktiviert.