Erste Treffen zwischen Vatikan und Homo-Sonderbotschafter der USA


Der Hirte und seine Schafe
Der Hir­te und sei­ne Schafe

(Rom) Der Hei­li­ge Stuhl ist erst­mals mit dem Homo-Bot­schaf­ter der USA zusam­men­ge­trof­fen Es habe sich um eine „sym­bo­li­sche Begeg­nung“ gehan­delt, um einen „kon­tro­ver­si­el­len Dia­log“ zu begin­nen, wie das Time-Maga­zi­ne gestern berichtete.

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Das Tref­fen fand am Diens­tag vor zwei Tagen im Vati­kan statt. Das Gespräch habe sich, so Time, im Rah­men diplo­ma­ti­scher Gepflo­gen­hei­ten abge­spielt. Den­noch habe es sich für bei­de Sei­ten um ein „histo­ri­sches Tref­fen“ gehan­delt. Zum ersten Mal begeg­ne­ten sich „Ran­dy Ber­ry, der erste Son­der­bot­schaf­ter für die Men­schen­rech­te von LGBTI-Per­so­nen, und vati­ka­ni­sche Offi­zia­le des Staats­se­kre­ta­ri­ats“, so Time.

Gemeinsame Grundlage „gegen Gewalt und Diskriminierung“?

Time-Magazine
Time-Maga­zi­ne

Im ver­gan­ge­nen Febru­ar schuf das US-Außen­mi­ni­ste­ri­um eine neue Figur im Diplo­ma­ti­schen Corps der USA: einen Son­der­bot­schaf­ter zur welt­wei­ten För­de­rung von „Homo-Rech­ten“. Prä­si­dent Oba­ma ernannt im April den beken­nen­den Homo­se­xu­el­len Ran­dy Ber­ry zum ersten Homo-Bot­schaf­ter der USA. Ber­ry war bis zu sei­ner Ernen­nung am Gene­ral­kon­su­lat der USA in Amster­dam tätig.

In den ver­gan­ge­nen sechs Mona­ten rei­ste Ber­ry in 30 Staa­ten und sprach vor allem mit Reli­gi­ons­füh­rern. Für das erste Tref­fen mit der katho­li­schen Kir­che, die „homo­se­xu­el­les Ver­hal­ten als Sün­de betrach­tet und die Ehe auf eine Ver­bin­dung zwi­schen einem Mann und einer Frau beschränkt“, so Time, war­te­te der Homo-Bot­schaf­ter den Besuch von Papst Fran­zis­kus in den USA ab.

Die Begeg­nung zwi­schen Papst Fran­zis­kus und Prä­si­dent Oba­ma mach­te auch den Weg für den ersten offi­zi­el­len Kon­takt zwi­schen dem Son­der­bot­schaf­ter für Homo­se­xu­el­le und dem Hei­li­gen Stuhl frei. „Wir haben nicht über ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaf­ten oder bei­spiels­wei­se die gleich­ge­schlecht­li­che Ehe gespro­chen“, so Ber­ry, „weil das nicht Teil unse­rer Poli­tik ist“. Ber­rys „Stra­te­gie“, so Time, sei es, im Kampf „gegen Gewalt und Dis­kri­mi­nie­rung“ ein „gemein­sa­mes Anlie­gen“ mit der katho­li­schen Kir­che zu finden.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Secre­tum Meum Mihi/​Time (Screen­shots)

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