Die wirkliche Revolution von Papst Franziskus erfolgt durch Ernennungen


Der Umbau der Kirche erfolgt durch Ernennungen.
Der langfristig wichtigste Umbau der Kirche erfolgt durch Ernennungen.

(Rom) „Die wirk­li­che Revo­lu­ti­on von Fran­zis­kus erfolgt durch Ernen­nun­gen.“ Das schreibt der Vati­ka­nist San­dro Magi­ster zur Ernen­nung des neu­en Erz­bi­schofs von Mecheln-Brüs­sel. Die Ernen­nung des neu­en Pri­mas von Bel­gi­en nennt Magi­ster „die Revan­che von Dan­neels gegen Ratz­in­ger“ und „den Tri­umph des Clubs von Sankt Gallen“.

Anzei­ge

Um die Kuri­en­re­form und die Vati­kan­finan­zen küm­me­re sich Papst Fran­zis­kus eigent­lich nur, weil er müs­se, aber „nicht aus Lei­den­schaft“. Er habe dazu weder einen „Gesamt­plan“ noch set­ze er auf die rich­ti­gen Leu­te. Mehr noch, der argen­ti­ni­sche Papst „setzt zu oft auf die fal­schen Män­ner und Frau­en“. Inzwi­schen sei ganz ande­res klar­ge­wor­den: „Papst Fran­zis­kus will das Bischofs­kol­le­gi­um revo­lu­tio­nie­ren“. Und das betrei­be er, im Gegen­satz zur Kuri­en­re­form, „syste­ma­tisch“.

Die Reden an den Episkopat der USA und Italiens

Die bei­den Reden, die er im Herbst an die Epi­sko­pa­te der USA und Ita­li­ens rich­te­te, „unter­schei­den sein Pon­ti­fi­kat von sei­nen Vorgängern“.

Wenn es zwei bedeu­ten­de Län­der der west­li­chen Welt gab, deren Epi­sko­pa­te mehr als 200 Bischö­fe zäh­len, und die am mei­sten den Vor­ga­ben der Päp­ste Johan­nes Paul II. und Bene­dikt XVI. gefolgt sind, „dann waren das genau jene der USA und Ita­li­ens“, so Magister.

Bei­de wur­den von zwei beach­tens­wer­ten Füh­rungs­per­sön­lich­kei­ten gelei­tet: Kar­di­nal Fran­cis Geor­ge in den USA und Kar­di­nal Camil­lo Rui­ni in Ita­li­en. Rund um Kar­di­nal Geor­ge ent­stand eine „homo­ge­ne und star­ke Mann­schaft von Kar­di­nä­len und Bischö­fen“, die ein gemein­sa­mes Kir­chen­ver­ständ­nis, aber auch eine gemein­sa­me Hand­lungs­wei­se ver­band. Rund um Kar­di­nal Rui­ni hin­ge­gen nicht.

Als es um Kar­di­nal Rui­ni alters­be­dingt ruhi­ger wur­de, bedurf­te es für Fran­zis­kus nur wenig, „um die ita­lie­ni­sche Bischofs­kon­fe­renz zu demo­lie­ren, um sie dann ‚ex novo‘ “ nach sei­nen Wün­schen und Vor­stel­lun­gen wie­der auf­zu­bau­en. Glei­ches ist ihm in den USA nicht gelun­gen, wie die jüng­ste Bischofs­syn­ode gezeigt habe. Die ame­ri­ka­ni­schen Syn­oda­len bil­de­ten zusam­men mit den afri­ka­ni­schen und ost­eu­ro­päi­schen die ent­schei­den­de Sperr­mau­er gegen die Neuerer.

Befehl an die Episkopate der USA und Italiens „Marschrichtung zu ändern“

Am 23. Sep­tem­ber 2015 hielt Papst Fran­zis­kus sei­ne Rede an die Bischö­fe der USA in Washing­ton, am 10. Novem­ber 2015 sei­ne Rede an die Bischö­fe Ita­li­ens in Florenz.

„Es ist nicht mei­ne Absicht, ein Pro­gramm abzu­stecken oder eine Stra­te­gie zu umrei­ßen“, sag­te der Papst in den USA. Eben­so­we­nig woll­te er, nach eige­nen Wor­ten, der in Flo­renz ver­sam­mel­ten Füh­rungs­spit­ze der Kir­che in Ita­li­en eine bestimm­te Agen­da dik­tie­ren. „Es besteht aber kein Zwei­fel, daß Papst Fran­zis­kus sowohl im einen wie im ande­ren Fall bei­den Epi­sko­pa­ten befoh­len hat, die Marsch­rich­tung zu ändern“, so Magister.

Die bei­den Reden sei­en zwar anders aus­ge­ar­bei­tet, „doch bei­de sind unmiß­ver­ständ­lich dar­in, von den Bischö­fen eine Ände­rung in Spra­che, Stil und pasto­ra­lem Han­deln“ zu verlangen.

„Streitbare Sprache“ aufgeben

Den US-Bischö­fen sag­te Franziskus:

„Aber weh uns, wenn wir das Kreuz zu einem Ban­ner welt­li­cher Kämp­fe machen und dabei ver­ges­sen, dass die Bedin­gung für einen dau­er­haf­ten Sieg dar­in besteht, sich durch­boh­ren zu las­sen und sich selbst zu entäußern.“

„Es ist uns nicht erlaubt, uns von der Angst läh­men zu las­sen, indem wir einer Zeit nach­trau­ern, die nicht wie­der­kehrt, und har­te Ant­wor­ten auf die schon erbit­ter­ten Wider­stän­de vorbereiten.“

„Eine erbit­ter­te und streit­ba­re Spra­che der Spal­tung ziemt sich nicht für die Lip­pen eines Hir­ten, hat kein Hei­mat­recht in sei­nem Her­zen, und obschon die­se für einen Augen­blick eine schein­ba­re Vor­herr­schaft zu sichern scheint, ist letzt­lich nur der dau­er­haf­te Reiz der Güte und der Lie­be wirk­lich überzeugend.“

„Mir gefällt eine unruhige Kirche“

Und den ita­lie­ni­schen Bischö­fen sag­te er:

„Wir dür­fen nicht auf die Macht ver­ses­sen sein, auch dann nicht, wenn sie das Gesicht einer nütz­li­chen und funk­tio­na­len Macht für das sozia­le Erschei­nungs­bild der Kir­che hat.“

„Möge Gott die ita­lie­ni­sche Kir­che vor jedem Ersatz durch Macht, durch Anse­hen und durch Geld bewah­ren. Die evan­ge­li­sche Armut ist krea­tiv, die nimmt an, stützt und ist reich an Hoffnung.“

„Mir gefällt eine unru­hi­ge ita­lie­ni­sche Kir­che, die den Ver­las­se­nen, den Ver­ges­se­nen, den Unvoll­kom­me­nen immer näher wird.“

„Mir ist eine ‚ver­beul­te‘ Kir­che, die ver­letzt und beschmutzt ist, weil sie auf die Stra­ßen hin­aus­ge­gan­gen ist, lie­ber, als eine Kir­che, die auf­grund ihrer Ver­schlos­sen­heit und ihrer Bequem­lich­keit, sich an die eige­nen Sicher­hei­ten zu klam­mern, krank ist. Ich will kei­ne Kir­che, die dar­um besorgt ist, der Mit­tel­punkt zu sein, und schließ­lich in einer Anhäu­fung von fixen Ideen und Strei­tig­kei­ten ver­strickt ist.“

Synodaler Weg „in jeder Pfarrei, jeder Gemeinschaft, jeder Diözese“

Die­se letz­ten Wor­te sind dem Apo­sto­li­schen Schrei­ben Evan­ge­lii gau­di­um ent­nom­men, einem Doku­ment, das Papst Fran­zis­kus selbst als „pro­gram­ma­tisch“ für sein Pon­ti­fi­kat bezeich­net hat. Fran­zis­kus for­der­te die ita­lie­ni­sche Kir­che auf, in den kom­men­den Jah­ren den „syn­oda­len“ Weg „zu ver­tie­fen“, und das auf allen Ebe­nen, „in jeder Gemein­schaft, in jeder Pfar­rei, in jeder Diö­ze­se, in jeder Region“.

Sei­ne For­de­rung unter­strich er mit der Ermah­nung, der nie ganz erlo­sche­nen Häre­sie des Pela­gia­nis­mus zu widerstehen.

„Der Pela­gia­nis­mus bringt uns dazu, Ver­trau­en in die Struk­tu­ren, in die Orga­ni­sa­tio­nen, in die per­fek­ten, weil abstrak­ten Pla­nun­gen zu haben. Oft bringt er uns sogar dazu, einen Stil der Kon­trol­le, der Här­te, der Nor­men anzu­neh­men. Die Norm gibt dem Pela­gia­ner die Sicher­heit, sich über­le­gen zu füh­len, eine kla­re Ori­en­tie­rung zu haben. Dar­in fin­det er sei­ne Kraft, nicht in der Leich­tig­keit des Wehens des Gei­stes. Vor den Übeln der Pro­ble­me der Kir­che ist es sinn­los, Lösun­gen in Kon­ser­va­ti­vis­men und Fun­da­men­ta­lis­men, in der Restau­ra­ti­on von Ver­hal­tens­wei­sen und über­hol­ten For­men zu suchen, die nicht ein­mal kul­tu­rell die Fähig­keit haben, von Bedeu­tung zu sein. Die christ­li­che Dok­trin ist kein geschlos­se­nes System, das unfä­hig ist, Fra­gen und Zwei­fel her­vor­zu­brin­gen. Sie ist viel­mehr leben­dig, weiß zu beun­ru­hi­gen, weiß zu ani­mie­ren. Sie hat kein stren­ges Gesicht, son­dern einen Kör­per, der sich bewegt und sich ent­wickelt, hat ein zar­tes Fleisch: die christ­li­che Leh­re heißt Jesus Christus.“

Magi­ster dazu: „Es ist gera­de­zu unnö­tig zu erwäh­nen, daß die Gedan­ken der anwe­sen­den ita­lie­ni­schen Bischö­fe beim Hören eines sol­chen Ver­wei­ses nicht nur zur umkämpf­ten Syn­ode vom ver­gan­ge­nen Okto­ber und dem erwar­te­ten päpst­li­chen Doku­ment wan­der­ten, mit denen der Papst die Sum­me zie­hen wird, son­dern auch zur Ära Rui­ni und des­sen ‚Kul­tur­pro­jekt‘.“

Lob für progressive Führung der 1970er Jahre – Richtungswechsel Cupich

In Washing­ton „ver­gaß es der Papst nicht, posi­tiv die pro­gres­si­sti­sche Füh­rung der ame­ri­ka­ni­schen Bischö­fe in den 70er und 80er Jah­ren unter Kar­di­nal Joseph Ber­nar­din in Erin­ne­rung zu rufen“, des­sen Mot­to „seam­less gar­ment“ Papst Fran­zis­kus wie­der­hol­te und durch sei­ne eige­nen Wor­te ergänz­te: „Die unschul­di­gen Opfer der Abtrei­bung, die Kin­der, die ver­hun­gern oder unter Bom­ben ster­ben, die Immi­gran­ten, die auf der Suche nach einer Zukunft ertrin­ken, die Alten oder die Kran­ken, auf die man ger­ne ver­zich­ten wür­de, die Opfer von Ter­ro­ris­mus, Krieg, Gewalt und Dro­gen­han­del, die Umwelt, die von einer räu­be­ri­schen Bezie­hung des Men­schen zur Natur zer­stört wird.“

Kar­di­nal Ber­nar­din war Erz­bi­schof von Chi­ca­go. Auch Kar­di­nal Geor­ge war Erz­bi­schof von Chi­ca­go und sym­bo­li­sier­te einen Rich­tungs­wech­sel. „Und nun ist es seit einem Jahr Bla­se Cupich, der Mann, den Fran­zis­kus über­ra­schend auf die­sen ent­schei­den­den Stuhl für die künf­ti­ge Füh­rer­schaft eines ame­ri­ka­ni­schen, an den neu­en Kurs ange­paß­ten Epi­sko­pats setzte“.

Cupich von „liberalen“ Hauptstadt-Bischöfen McCarrick und Wuerl gewollt

Erzbischof Cupich (Chicago) mit Synoden-Generalsekretär Kardinal Baldisseri
Erz­bi­schof Cupich (Chi­ca­go) mit Syn­oden-Gene­ral­se­kre­tär Kar­di­nal Baldisseri

„Cupich“, so Magi­ster, „ist nach dem Urteil vie­ler nicht auf der Höhe sei­ner Vor­gän­ger. Und er war unter den ande­ren Bischö­fen nicht ein­mal beliebt, wie die weni­gen Stim­men zei­gen, die er 2014 bei den Wah­len zum Prä­si­den­ten und Vize­prä­si­den­ten der Bischofs­kon­fe­renz erhielt. Sei­ne Beför­de­rung nach Chi­ca­go war jedoch von zwei ame­ri­ka­ni­schen Kar­di­nä­le der ‚libe­ra­len‘ und ‚mode­ra­ten‘ Min­der­heit wärm­sten emp­foh­len, von Theo­dor McCar­ri­ck und Donald Wuerl, die bei­de nach­ein­an­der Erz­bi­schö­fe von Washing­ton waren.“

An McCar­ri­ck erin­nert man sich in den USA vor allem noch wegen der Ver­tu­schung des Schrei­bens, das vom dama­li­gen Kar­di­nal Joseph Ratz­in­ger 2004 an die ame­ri­ka­ni­schen Bischö­fe gerich­tet war, mit dem sie ermahnt wur­den, Poli­ti­kern, die Abtrei­bungs­be­für­wor­ter sind, nicht die Kom­mu­ni­on zu spenden.

Von Wuerl, der soeben alters­be­dingt sei­nen Rück­tritt ein­reich­te, ist vor allem sei­ne kämp­fe­ri­sche Hal­tung bei der Bischofs­syn­ode vom Okto­ber in Erin­ne­rung. Dabei war er nicht von den ame­ri­ka­ni­schen Bischö­fen zum Syn­oda­len gewählt wor­den, son­dern, genau­so wie Cupich, von Papst Fran­zis­kus per­sön­lich ernannt wor­den. Fran­zis­kus berief ihn auch gleich in das Redak­ti­ons­ko­mi­tee für den Schluß­be­richt. Ein zehn­köp­fi­ges Komi­tee, des­sen ein­sei­ti­ge Beset­zung mit Kas­pe­ria­nern so erdrückend war, daß sie schon plump wirk­te. „Gestärkt durch die­se Ernen­nun­gen griff Wuerl öffent­lich die drei­zehn Kar­di­nä­le an, die sich am Beginn der Syn­ode an den Papst wand­ten, und unter denen sich auch US-Ame­ri­ka­ner befan­den, dar­un­ter der Erz­bi­schof von New York, Timo­thy Kar­di­nal Dolan.“

Im Gegen­satz zu den Gegen­spie­lern wur­de Wuerl auch zu einer der täg­li­chen Pres­se­kon­fe­ren­zen der Syn­ode eingeladen.

Franziskus‘ progressive Ernennungen in den USA

„Die vier von der ame­ri­ka­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz gewähl­ten Syn­oda­len gehör­ten alle der von Woj­ty­la und Ratz­in­ger gepräg­ten Mehr­heits­strö­mung an. Auch der erste der Nicht-Gewähl­ten, Erz­bi­schof Sal­va­to­re Cor­di­leo­ne von San Fran­cis­co, gehört die­ser Rich­tung an.“ Cupich war erst der zwei­te Nicht-Gewähl­te. „Doch Fran­zis­kus über­ging bei den 45 von ihm per­sön­lich ernann­ten Syn­oda­len den ersten und ernann­te Cupich und füg­te noch einen wei­te­ren weit­ge­hend unbe­kann­ten Bischof der­sel­ben Prä­gung wie Cupich, den Jesui­ten Georg V. Mur­ry von Young­stown hinzu.“

Noch zwei wei­te­re Bischofs­er­nen­nun­gen des Pap­stes in den USA wur­den von den „Libe­ra­len“ begei­stert als „Fran­zis­kus-kon­form“ auf­ge­nom­men: die Ernen­nung von John Charles Wester zum neu­en Erz­bi­schof von San­ta Fe und von Robert W. McEl­roy zum neu­en Bischof von San Diego.

„Nach der Rede von Washing­ton ist vor­her­seh­bar, daß die­ser von Fran­zis­kus begon­ne­ne Aus­tausch des US-Epi­sko­pats mit erhöh­tem Tem­po fort­ge­setzt wer­den wird.“

Die im Zwei­jah­res­rhyth­mus statt­fin­den­den Wah­len für den Vor­sitz in der Bischofs­kon­fe­renz wer­den bereits im kom­men­den Jahr Aus­kunft über Ver­schie­bun­gen geben.

Franziskus‘ progressive Ernennungen in Italien

In Ita­li­en „wur­de der erste und ent­schei­den­de Schlag gegen die von Kar­di­nal Rui­ni gepräg­te Bischofs­kon­fe­renz“ bereits Ende 2013 gesetzt. Papst Fran­zis­kus ent­ließ den dama­li­gen Gene­ral­se­kre­tär Maria­no Cro­cia­ta und „ver­bann­te ihn in die klei­ne, peri­phe­re Diö­ze­se Lati­na“. An sei­ner Stel­le ernann­te der Papst Nun­zio Galan­ti­no zum neu­en Gene­ral­se­kre­tär und damit aus­ge­rech­net den Bischof „mit den wenig­sten Stim­men auf der lan­gen Liste der Vor­ge­schla­ge­nen, die das stän­di­ge Komi­tee der Bischofs­kon­fe­renz dem Papst vor­ge­legt hatte“.

Doch „die Letz­ten wer­den die Ersten sein“, und so bewegt sich Galan­ti­no „seit­her mit abso­lu­ter und unein­ge­schränk­ter Macht“, da er und alle ande­ren Bischö­fe Ita­li­ens wis­sen, „daß er Papst Fran­zis­kus beson­ders nahe­steht“. Damit muß­te der Vor­sit­zen­de der Ita­lie­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz gar nicht aus­ge­tauscht wer­den, was für Auf­se­hen gesorgt hät­te. Wer aber ach­tet schon auf einen Sekre­tärs­wech­sel. Galan­ti­no, der „Mann des Pap­stes“, hat mit die­ser infor­mel­len Visi­ten­kar­te Kar­di­nal Ange­lo Bag­nas­co längst neu­tra­li­siert und in den Schat­ten gestellt.

Es folg­ten eine gan­ze Rei­he von Ernen­nun­gen, die dem Rich­tungs­wech­sel Kon­tu­ren ver­lei­hen. Dar­un­ter wich­ti­ge Diö­ze­sen: in Padua den Pfar­rer Clau­dio Cipol­la, in Paler­mo den Pfar­rer Cor­ra­do Lore­fice und in Bolo­gna den bis­he­ri­gen Weih­bi­schof von Rom, Matteo Zuppi.

„Schule von Bologna“ und Geheimzirkel „Sankt Gallen“

Lore­fice und Zup­pi sind bekannt für ihre Zuge­hö­rig­keit zur pro­gres­si­ven „Schu­le von Bolo­gna“, jener geschichts­wis­sen­schaft­li­chen Rich­tung, von der die in der Welt­kir­che noch heu­te vor­herr­schen­de Les­art des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils als „Bruch“ und „Neu­be­ginn“ stammt.

„Man kann noch hin­zu­fü­gen, daß Berg­o­glio Zup­pi seit Jah­ren per­sön­lich kann­te. Als füh­ren­des Mit­glied der Gemein­schaft Sant’Egidio war Zup­pi mehr­fach in Bue­nos Aires, um Hil­fe zu brin­gen. Nie ver­gaß er, den dama­li­gen Erz­bi­schof der argen­ti­ni­schen Haupt­stadt zu besu­chen“, so Magister.

Gera­de in Ita­li­en ernann­te Fran­zis­kus nicht Bischö­fe von Diö­ze­sen zu Kar­di­nä­len, die tra­di­tio­nell mit der Kar­di­nals­wür­de ver­bun­den sind, wie Vene­dig und Turin, son­dern klei­ne­re Diö­ze­sen wie Peru­gia, Anco­na und Agrigent.

Neo-Kar­di­nal Edo­ar­do Meni­chel­li, Bischof von Anco­na, ist eng mit Kar­di­nal Achil­le Sil­ve­st­ri­ni ver­bun­den, des­sen per­sön­li­cher Sekre­tär er war. „Sil­ve­st­ri­ni wie­der­um war Mit­glied jenes pro­gres­si­ven Kar­di­nals­clubs, der sich regel­mä­ßig in Sankt Gal­len in der Schweiz traf, um über die Zukunft der Kir­che zu dis­ku­tie­ren und der in den bei­den Kon­kla­ven die­ses Jahr­hun­derts zuerst die Wahl von Papst Bene­dikt XVI. zu ver­hin­dern ver­such­te und dann die Wahl von Papst Fran­zis­kus betrieb.“ Ein Club mit den füh­ren­den Köp­fen Wal­ter Kas­per, Karl Leh­mann, Car­lo Maria Mar­ti­ni, Basil Hume, Cor­mac Murphy‑O’Connor und God­fried Danneels.

Der Rest der Welt am Beispiel Brüssel

Kardinal Godfried Danneels, Geheimzirkel St. Gallen
Kar­di­nal God­fried Dan­neels, Geheim­zir­kel St. Gallen

„Der ultra­pro­gres­si­ve Dan­neels, eme­ri­tier­ter Erz­bi­schof von Mecheln-Brüs­sel, gehört mit sei­nen 82 Jah­ren zu den Bevor­zug­ten von Papst Fran­zis­kus. Sowohl 2014 als auch 2015 setz­te er ihn an die Spit­ze der per­sön­lich von ihm ernann­ten Syn­oda­len, wäh­rend er den amtie­ren­den Erz­bi­schof von Brüs­sel und Pri­mas von Bel­gi­en, den kon­ser­va­ti­ven André-Joseph Leo­nard zu Hau­se ließ“, so Magister.

Der argen­ti­ni­sche Papst ließ sich „auch nicht davon beein­drucken, daß Dan­neels durch den Ver­such 2010 die sexu­el­len Unta­ten des dama­li­gen Bischofs von Brüg­ge, Roger VanG­he­lu­we zu decken, der sei­nen eige­nen Nef­fen miß­brauch­te, schwer dis­kre­di­tiert ist“.

Am 6. Novem­ber ernann­te Papst Fran­zis­kus den neu­en Erz­bi­schof von Mecheln-Brüs­sel, der gleich­zei­tig Pri­mas von Bel­gi­en, auto­ma­tisch Vor­sit­zen­der der Bel­gi­schen Bischofs­kon­fe­renz und Mili­tär­or­di­na­ri­us für Bel­gi­en ist. Ernannt wur­de Bischof Jozef De Kesel, ein Pro­te­gé Danneels‘.

Danneels‘ Revanche

„Bereits 2010 woll­te Dan­neels De Kesel als sei­nen Nach­fol­ger. Bene­dikt XVI. ver­hin­der­te dies jedoch, indem er gegen die Emp­feh­lung Dan­neels und des Apo­sto­li­schen Nun­ti­us, dem Deut­schen Karl-Joseph Rau­ber, Leo­nard ernann­te.“ Rau­ber kri­ti­sier­te die­se Ernen­nung spä­ter öffent­lich, was ein offe­ner Affront gegen­über dem Papst war. Ein Zei­chen, wie sehr man in bestimm­ten Krei­sen über die Ernen­nung Leo­nards, bzw. die Nicht-Ernen­nung de Kesels ver­är­gert war.

„Doch selbst ein sol­cher Ver­trau­ens­bruch eines Nun­ti­us beein­druck­te Papst Berg­o­glio nicht und er ernann­te De Kesel zum Erz­bi­schof und belohn­te Rau­ber mit der Kar­di­nals­wür­de. Jener Wür­de, die er Erz­bi­schof Leo­nard ver­wei­ger­te. Die Ernen­nung Rau­bers erfolg­te, weil ‚er sich im Dienst für den Hei­li­gen Stuhl und die Kir­che aus­ge­zeich­net hat­te‘“, so Magister.

Eine gan­ze Ket­te von deut­li­chen Signa­len der Miß­bil­li­gung einer Rich­tung in der Kir­che und der unein­ge­schränk­ten För­de­rung einer anderen.

Die „Revo­lu­ti­on Fran­zis­kus“ erfolgt durch Ernen­nun­gen und wird damit noch Jahr­zehn­te nach sei­nem Abgang als Papst nachwirken.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Chie­sa e postconcilio/​CR/​MiL

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71 Kommentare

  1. Fran­zis­kus: „Ich will kei­ne Kir­che, die dar­um besorgt ist, der Mit­tel­punkt zu sein, und schließ­lich in einer Anhäu­fung von fixen Ideen und Strei­tig­kei­ten ver­strickt ist.“

    Lie­ber Bischof von Rom, was SIE wol­len ist voll­kom­men egal, solan­ge es nicht der römisch katho­li­schen Leh­re und Über­lie­fe­rung ent­spricht. Für Sie wür­de es sich gezie­men, sich von Ihrer fixen Idee des Moder­nis­mus zu lösen und sich nicht immer Strei­tig­kei­ten mit tra­di­tio­nel­len Glau­bens­rich­tun­gen der katho­li­schen Kir­che zu verstricken.

  2. Der „Stil­wech­sel“ sls Dau­er­zu­stand; aus „michael​mann​hei​mer​.net“:
    -
    „In den letz­ten Tagen der lau­fen­den Fami­li­en­syn­ode mehr­ten sich die Stim­men aus dem pro­gres­si­sti­schen Lager, das Wich­tig­ste am Gan­zen sei­en nicht unbe­dingt die Tex­te, die am Ende ver­öf­fent­licht wer­den, son­dern das Ereig­nis an sich.

    In der Tat: Aus dem Links­ka­tho­li­zis­mus ist schon seit Län­ge­rem zu hören, die Syn­ode sei nicht das Ende, son­dern der Anfang eines Pro­zes­ses, der schließ­lich die Kir­che tief­grei­fend ver­än­dern kann.

    Dies soll nicht bloß anhand einer Debat­te rund um dok­tri­nä­re The­men gesche­hen, son­dern durch die Ein­füh­rung eines Stils, den die Pro­gres­si­sten als den „syn­oda­len Stil“ bezeichnen.“
    -

    Die­sen Weg hat Papst Fran­zis­kus bereits früh in einem sei­ner Inter­views bei „Civil­ta Catolli­ca“ angedeutet:
    -
    „Die Leh­ren der Kir­che – dog­ma­ti­sche wie mora­li­sche – sind nicht alle gleichwertig. 
    Eine mis­sio­na­ri­sche Seel­sor­ge ist nicht davon besessen, 
    ohne Unter­schei­dung eine Men­ge von Leh­ren aufzudrängen. 
    Eine mis­sio­na­ri­sche Ver­kün­di­gung kon­zen­triert sich auf das Wesent­li­che, auf das Nötige.
    Das ist auch das, was am mei­sten anzieht, was das Herz glü­hen lässt – wie bei den Jün­gern von Emmaus. 
    Wir müs­sen also ein neu­es Gleich­ge­wicht fin­den, sonst fällt auch das mora­li­sche Gebäu­de der Kirche 
    wie ein Kar­ten­haus zusammen, 
    droht, sei­ne Fri­sche und den Geschmack des Evan­ge­li­ums zu verlieren. 
    Die Ver­kün­di­gung des Evan­ge­li­ums muss ein­fa­cher sein, tief und ausstrahlend. 
    Aus die­ser Ver­kün­di­gung flie­ßen dann die mora­li­schen Folgen.“
    -

  3. „Mir ist eine ‚ver­beul­te‘ Kir­che, die ver­letzt und beschmutzt ist, weil sie auf die Stra­ßen hin­aus­ge­gan­gen ist, lie­ber, als eine Kir­che, die auf­grund ihrer Ver­schlos­sen­heit und ihrer Bequem­lich­keit, sich an die eige­nen Sicher­hei­ten zu klam­mern, krank ist.
    Um ein ver­beul­te, ver­letz­te und ver­schmutz­te Kir­che zu bekom­men muß man sie ver­prü­geln und in den Schmutz der Stra­ße tre­ten sonst geht es nicht. Aber die­se hei­li­ge Kir­che soll­te doch die Rein­heit und die Schön­heit suchen und den Men­schen ein Wohl­ge­fal­len sein. Die­ser Bischof von Rom hat kei­nen Geschmack.
    „Ich will kei­ne Kir­che, die dar­um besorgt ist, der Mit­tel­punkt zu sein, und schließ­lich in einer Anhäu­fung von fixen Ideen und Strei­tig­kei­ten ver­strickt ist.“
    Und ich will kei­nen Papst der jede Kame­ra und jedes Mikro­fon umsprin­gen tut um stän­dig im Mit­tel­punkt zu sein. Für fixe Ideen und Strei­tig­kei­ten ist der Kon­zils­geist zustän­dig denn er macht seit fünf­zig Jah­ren nichts anderes.
    „Es ist uns nicht erlaubt, uns von der Angst läh­men zu las­sen, indem wir einer Zeit nach­trau­ern, die nicht wie­der­kehrt, und har­te Ant­wor­ten auf die schon erbit­ter­ten Wider­stän­de vorbereiten.“
    Ja ich traue­re den Glau­ben mei­ner Kind­heit nach und die här­te­ste Ant­wort wird von dem Gott kom­men zu dem ich getauft bin und dann wird eine läh­men­de Angst zu denen kom­men die an mei­ner Trau­er schul­dig gewor­den sind.
    Per Mari­am ad Christum.

  4. Auf ein kla­res kämp­fe­ri­sches Wort Berg­o­gli­os gegen den Islam anläss­lich des Ter­rors von Paris war­ten wir natür­lich vergeblich.

    Ich will hier nicht ange­ben, aber als am 13.3.2013 Berg­o­glio an der Balu­stra­de erschien, war mein ALLERERSTER Ein­druck: CIPOLLA aus Tho­mas Manns Mei­ster­no­vel­le „Mario und der Zau­be­rer“! Die­ses SCHMIERIGE! Und ich war damals noch nicht katholisch.

    Ich bin nur aus PRAGMATISCHEN Grün­den kein SEDISVAKANTIST, bin mir aber ganz unsi­cher, ob mir Gott in so etwas Wich­ti­gem Prag­ma­tis­mus durch­ge­hen lässt.

  5. was wir hier lesen mag stim­men nur das gab es 1970–1975 und von 1980–1983 eben­so stark in die jeweils ent­ge­gen­ge­setz­te Rich­tung und das ist das gute Recht des Pap­stes Papst Fran­zis­kus voll­endet daß was Papst Paul VI ent­we­der nicht konn­te oder aus tak­ti­schen Grün­den noch nicht wollte
    Also wozu die Auf­re­gung alles völ­lig logisch Papst Bene­dikt XVI hät­te es in der Hand gehabt eine wirk­li­che Ände­rung zu bewir­ken er hat es nicht getan
    also alles im Rah­men des päpst­li­chen Amtes

    • Nun, er, Ratz­in­ger, hat es eben nicht in der Hand gehabt, weil die Medi­en und eine mäch­ti­ge Kon­zils­ka­me­ril­la sowie die Sankt Gal­le­ner Mafia (und wer weiß noch!) gegen ihn arbei­te­ten und schluß­end­lich zu Fall brach­ten. Ihre Ana­ly­sen, Herr Kovacs, sofern man Ihren Schreib­stil über­haupt ent­zif­fern kann, sind auch immer sowas von daneben!
      Wie­so soll es ein gutes Recht von Berg­o­glio sein, den durch die fau­len Früch­te mitt­ler­wei­le erwie­se­ner­ma­ßen fal­schen Weg Pauls VI. wei­ter­zu­füh­ren!? Es ist viel­mehr die Pflicht Berg­o­gli­os, Scha­den von der Kir­che abzu­wen­den und zur Kon­so­li­die­rung des Katho­li­schen und zur Aus­brei­tung der Leh­re der Kir­che bei­zu­tra­gen. Er tut genau das Gegenteil.

      • Herr Kovacs ist spa­stisch gelähmt. Sei­ne Aus­drucks­wei­se ist sach­lich den­noch so ver­ständ­lich, dass er Sie, bester hic, pro­blem­los auf die Pal­me zu brin­gen vermag 😉

      • Pfui, @ hicest­ho­die, Sie schmä­hen einen Mann, der uns doch schon öfters erklärt hat, dass sei­ne Tipp­feh­ler auf­grund einer Krank­heit passieren!
        Das ist nicht mehr zu ertragen!

        Der Fana­tis­mus ist erbarmungslos.

      • Dass Päp­ste und der Vati­kan sich von Medi­en-Mei­nung ein­schüch­tern und ihre Ent­schei­dung davon beein­flus­sen las­sen, ist ein Skan­dal. Mus­li­me und ihre reli­giö­se Füh­rer las­sen sich von den Medi­en nichts sagen, fürch­ten sie nicht und machen selbst­be­wusst was sie wol­len, ohne sich von den Medi­en dazwi­schen quat­schen zu las­sen. Genau des­we­gen sind die libe­ra­len Mas­sen­me­di­en die Stie­fellecker des Islams vom Dienst. Wer aber Feig­heit vor dem Feind und Erpress­bar­keit signa­li­siert, indem er von den Medi­en ängst­lich und duck­mäu­se­risch kuscht, lädt gera­de­zu ein, pro­vo­ziert von den Medi­en fer­tig­ge­macht zu wer­den und zum Prü­gel­kna­be der Nati­on zu wer­den. Wer nicht das Rück­grat besitzt gegen fal­sche Anschul­di­gen, Kri­tik sich mann­haft zu weh­ren und zu dem zu ste­hen, was er sagt und denkt, darf sich nicht über man­geln­den Respekt wundern. 

        Die Katho­li­sche Kir­che samt Papst und Vati­kan soll end­lich die­ses Geku­sche vor den Medi­en und die­ses – „was sol­len die ande­ren bloß von uns den­ken?“, sein las­sen. Papst Bene­dikt und Johan­nes Paul II hat­ten es sehr wohl in der Hand gehabt Kas­per und Dan­neels zu exkom­mu­ni­zie­ren, den Sumpf der Häre­ti­kern und der Gay- Lob­by­isten trocken­zu­le­gen. Hier­für muss­ten sie die Medi­en nicht um Erlaub­nis bit­ten. Lei­der mein­ten Bene­dikt und JP II eine sen­ti­men­ta­le Nach­sicht und Barm­her­zig­keit schrift­wid­rig gegen­über Apo­sta­ten, Glau­ben­zer­stö­rern wal­ten las­sen zu müs­sen. Dass ein Papst, wenn er will, sei­ne abso­lu­te Macht aus­üben und Geg­ner kalt­stel­len kann, beweist der selbst­herr­li­che Fran­zis­kus täglich.

        Es ist eine Form von Ver­blen­dung und Rebel­li­on gegen­über der Hei­li­gen Schrift, dass Papst Bene­dikt, JP II wie alle Vati­kan II Päp­ste glau­ben lässt, sie sei­en wei­ser und barm­her­zi­ger als die Bibel, wenn sie gegen Häre­ti­ker nicht vor­ge­hen. Sie glaub­ten die Anwei­sun­gen, Mah­nun­gen und War­nun­gen der Hei­li­gen Schrift in den Wind schla­gen zu kön­nen und die Bibel als Bera­ter bei­sei­te­schie­ben zu kön­nen um sich dann von glau­bens­fer­nen Exper­ten bera­ten zu lassen.

      • Auch wenn Papst Fran­zis­kus eine Kata­stro­phe für die Kir­che ist, ändert es nicht dar­an, dass das pflicht­wid­ri­ge Unter­las­sen von der gebo­te­nen Hand­lung, näm­lich Häre­ti­ker und Apo­sta­ten zu besei­ti­gen sei­tens der bei­den Vor­gän­ger von Fran­zis­kus unent­schuld­bar ist. 

        Durch das Unter­las­sen von not­wen­di­gen Säu­be­rungs­ak­tio­nen haben die Päp­ste und kon­ser­va­ti­ve Bischö­fe die Kon­zils­ka­me­ril­la und die Sank Gal­le­ner Mafia, all die Kir­chen­zer­stö­rer selbst zum gefähr­li­chen Mon­ster hoch­ge­züch­tet und sich selbst dabei ent­mach­tet. Das Papst­amt ist nur so stark wie sein Inha­ber. Der Hei­li­ger Geist wird oft in der Kir­che bemüht aber am Ende haben Exper­ten, Medi­en-Mei­nung und das Anse­hen vor der Welt das Sagen im Vatikan

      • @Zarah: Es belu­stigt mich unge­mein, wie unse­re wer­ten Zuschrei­be­rIn­nen immer ganz genau zu wis­sen mei­nen, was ein Papst zu tun und zu las­sen hät­te, wie man sich in aller Ein­falt der Vor­stel­lung hin­gibt, ein Papst Bene­dikt hät­te genau so des­po­tisch regie­ren kön­nen, wie ein Berg­o­glio, wenn er nur das Zeug dazu gehabt hät­te. All die­se Damen und Her­ren, die die hier die The­se ver­tre­ten, dass Berg­o­glio nur ein Pro­dukt der Vor­gän­ger­päp­ste sei und von die­sen ver­hin­dert hät­te wer­den kön­nen, ver­ken­nen oder wol­len nicht zur Kennt­nis neh­men, dass Berg­o­glio nur so herr­schen kann, weil er die mäch­ti­ge Kon­zils­ka­ma­ril­la und die ton­an­ge­ben­de poli­ti­sche Lin­ke von Oba­ma, Mer­kel bis Scal­fa­ri hin­ter sich weiß. Ihm wird, ganz im Gegen­satz zu Ratz­in­ger, kein Haar gekrümmt, egal, wel­che Schnit­zer er sich erlaubt, solan­ge er nur die Kir­che schä­digt und schwächt. Wenn zwi­schen Ratz­in­ger und Berg­o­glio eine Kon­ti­nui­tät bestan­den hät­te, wie hier immer wie­der behaup­tet wird, dann hät­te man sich kei­ne Mühe geben müs­sen, um Ratz­in­gers Pon­ti­fi­kat mit allen Mit­teln abzu­kür­zen. Die Her­me­neu­tik der Kon­ti­nui­tät war das Maxi­mum, was sich Bene­dikt erlau­ben konn­te. Und schon damit hat er den Hass der Kon­zi­lia­ren auf sich gezo­gen und die­ser Hass wütet heu­te gegen die Fran­zis­ka­ner der Imma­cu­la­ta, weil die­ser Orden das weit­aus erfolg­reich­ste Modell der Razin­ger­schen Refor­men war. Hat man die­ses alle­mal zar­te Pflänz­chen ohne nen­nens­wer­ten Wider­stand end­gül­tig zer­tre­ten, dann sind auch die ande­ren dran, die heu­te noch so stolz auf ihre lit­ur­gi­schen Inseln der Seli­gen sind, ganz gleich ob sie ihre Reser­va­te nun intra oder extra muros eccle­siae auf­ge­baut haben.

    • @Werter Herr Kovacs: Ich habe zwar schon eini­ge Postings von Ihnen zur Kennt­nis genom­men, die mich in der Tat auch meist etwas ärgern, weil sie irgend­wie auf Oppo­si­ti­on gebür­stet sind, aber ein Hin­weis auf Ihre gesund­heit­li­chen Ein­schrän­kun­gen ist mir dabei lei­der ent­gan­gen. Daher möch­te ich mich für die Kri­tik an Ihrem Schreib­stil in aller Form ent­schul­di­gen, es geschah nicht in böser Absicht, wie mir eine Dame hier zu unter­stel­len beliebt. Inhalt­lich neh­me ich jedoch nichts zurück, ich den­ke, dass ist auch in ganz in Ihrem Sinne.

      • …“…weil sie irgend­wie auf Oppo­si­ti­on gebür­stet sind…“

        Das „Sie“ ist hier groß gemeint und meint den Herrn Kovacs.

        Die­ser Neben­satz offen­bart Ihre Hal­tung: Wer nicht denkt wie Sie, ist „auf Oppo­si­ti­on gebür­stet“ und muss mit irgend­wel­chen Tira­den abge­watscht werden. 

        Eine „gewis­se Dame“ – das bin ich – unter­stellt Ihnen daher kei­ne „böse Absicht“, son­dern einen star­ren, selbst­ge­rech­ten Eifer, der sich ein­bil­det, er dür­fe jeden, der nicht so denkt wie er selbst, als Que­ru­lan­ten behandeln.

      • @ An die drei Damen @ hicest­ho­die, @ Zarah und @ Zeitschnur!

        Ohne mich in Ihr Damen­kränz­chen ein­mi­schen zu wol­len, erhe­be ich Ein­spruch gegen die von zwei­en geäu­ßer­te The­se, Papst Bene­dikt XVI. habe aus gänz­lich frei­wil­li­gen Grün­den resi­gniert. Daher stellt sich die Fra­ge an die­se zwei Damen: War­um hat der Jesu­it Papst Fran­zis­kus das Unter­su­chungs­er­geb­nis der drei Kar­di­nä­le zu Vati­leaks I mit kei­nem Wort mehr erwähnt, wo er doch jede Äüße­rungs­mög­lich­keit mit Freu­de am posi­ti­ven Welt­echo wahr­nimmt? War­um hat­te er aus­nahms­wei­se ein­mal Inter­es­se am Schwei­gen? Drei­mal dür­fen Sie raten!

      • Ich lese es aber so, dass mit „sie“ die Postings gemeint sind – Sie kom­men erst wei­ter unten vor, Gnädigste !

      • @ Car­lo

        Hier der gan­ze Satz an Tho­mas Kovacs:

        „Ich habe zwar schon eini­ge Postings von Ihnen zur Kennt­nis genom­men, die mich in der Tat auch meist etwas ärgern, weil sie irgend­wie auf Oppo­si­ti­on gebür­stet sind.“

        Sie könn­ten mir höch­stens ent­ge­gen­hal­ten, dass die­se „eini­ge Postin­ge von Ihnen“ (also von Kovacs), klein geschrie­ben: „sie“, „auf Oppo­si­ti­ons gebür­stet sind“. In jedem Fall ist hier Kovacs selbst oder das, was er postet, auf „Oppo­si­ti­on gebürstet“.

        Und genau so oder als direk­te Rede an Kovacs hat­te ich es ver­stan­den. Der Kom­men­tar hicest­ho­dies war ja an Kovacs gerichtet.

        Klar soweit?

  6. Aber mein Sohn wie reden Sie denn von den Jesui­ten . Die sind nicht dumm. Papst Fran­zis­kus ist natür­lich nicht dumm . Aber er redet so als wären wir dumm. Auch unse­re Spra­che soll ein­fach und beschei­den sein. Wenn man sei­ne Pre­dig­ten liest kann man sehr leicht fest­stel­len, wie höl­zern und schwer­fäl­lig das klingt . Ich habe Tei­le sei­ner Enzy­kli­ka gele­sen. Lie­ber Him­mel das macht kei­nen Spaß . Die­ser jun­ge Mann ist unser Papst . Ich wer­de müde . Ich hoff ich bekomm es irgend­wann mal erklärt.

  7. Soviel zu dem berühm­ten Blatt Papier, das angeb­lich nicht zwi­schen Bene­dikt und Berg­o­glio pas­se. Die Wahr­heit ist: zwi­schen Ratz­in­gers Pon­ti­fi­kat und dem Berg­o­gli­o­ni­schen Abso­lu­tis­mus (ICH will.., MIR gefällt.., ICH will..) nach dem Mot­to: „L’église, qui est moi!“ pas­sen drei­ßig Jah­re über­wun­den geglaub­ter Kon­zils­ge­schich­te. In Wahr­heit ist näm­lich Berg­o­glio der Rück­wärts­ge­wand­te, der naht­los an die Kon­zils­be­gei­ste­rung der 70er Jah­re anknüp­fen und die Ent­wick­lun­gen der Ära Woityla/​Ratzinger aus­ra­die­ren möch­te. Berg­o­glio ist es, der einer Kon­zils­eu­pho­rie nach­trau­ert, die nicht wie­der­kehrt, Berg­o­glio ist es, der har­te Ant­wor­ten dem neu­en Geist einer Her­me­neu­tik der Kon­ti­nui­tät (Zer­stö­rung der FI, Abset­zung und Dis­kre­di­tie­rung glau­bens­treu­er Bischö­fe) ent­ge­gen­schleu­dert und der Glau­bens­treu­en gegen­über eine ‚erbit­ter­te und streit­ba­re Spra­che führt, die sich für die Lip­pen eines Hir­ten nicht ziemt‘, der mit sei­ner Rede von einer ‚ver­beul­ten‘ und ‚unru­hi­gen‘ Kir­che sei­nen ganz per­sön­li­chen ‚Anhäu­fun­gen fixer Ideen und Strei­tig­kei­ten‘ folgt, die nicht nur dem Kir­chen­bild der Väter (Eccle­sia mili­tans) dia­me­tral ent­ge­gen­ste­hen, son­dern die Kir­che zu einem Dienst­bo­ten eines inner­welt­li­chen Huma­nis­mus degra­die­ren und ihres eigent­li­chen Auf­trags berau­ben. Die­ser Mann ist wahr­lich ein Tro­ja­ner im Orga­nis­mus der Kirche.

    • hicesthodie:Und was noch fehlt in der Betrach­tung über Bergoglio:Das sind sei­ne stän­di­gen ‚matra­mä­ssi­gen und kri­tik­süch­ti­gen Äusse­run­gen gegen­über der moder­nen Tech­nik-wie unlängst betref­fen­de des ‚Tag der moder­nen kommunikatiom,ect,ect:,Er mokiert sich dar­in über die heu­ti­ge Jugend,die mit­tels Handy-Tablet,use.kommuniziert.Da sind sei­ne Aus­fäl­le wie-Palagianer,alte trau­ri­ge Jungfern,Kaholiken sol­len sich nicht wie Kanin­chen vermehren,manchmal sind Schlä­ge nötig,und dann immer und ewig die­se stump­fe und abge­dro­sche­nen Leier,mit den armen,einsamen,verlassenen,ect,ect,Verbeulte Kirche,arme Kirche,and die Rän­der gehen,blah,blah ‚blah.Den Mit­tel­l­stand der zuneh­men geschröpft wird hat er aller­dingsd glatt ver­ges­sen oder es ist ihm egal.Wer nicht arbei­tet soll auch nicht essen.Vielleicht kommt es dier­sem Herrn im wei­ssen Anzug ein­mal in den Sinn und er erin­nert sich an den wah­ren Spruch im Volksmund:Liebe macht dumm und blind! Aber Pro­let bleibt halt Prolet,auch wernn er vor­her Pfaffe,Bischof,Kardinal und jetzt Papst ist!!

  8. Wor­über regt man sich im kon­ser­va­ti­ven Lager auf?
    Das ist doch alles nur folgerichtig.

    Es gab eine Zeit, und sie dau­er­te bis in die spä­te Neu­zeit, da konn­te der Papst nicht ein­fach über die Köp­fe weg Bischö­fe ernen­nen.. er muss­te sich mit denen, die fort­an die­sem Hir­ten unter­stellt waren, abstim­men. In unzäh­li­gen Kon­kor­da­ten gab es Wahl­mo­di, die den Papst dazu ver­pflich­te­ten, die zukünf­ti­gen Bis­tü­mer mit­re­den oder sogar in der Haupt­sa­che bestim­men zu las­sen. Im Alter­tum wur­den Bischö­fe durch Akkla­ma­ti­on aus dem Volk (!) gewählt! Etwa Ambrosius.

    Es ist auch die­ses Detail eine ver­hee­ren­de Ent­schei­dung auf­sei­ten der Ultra­mon­ta­nen und Infal­libi­li­sten gewe­sen, die mit gera­de patho­lo­gi­scher Unbe­darft­heit im Ernst glaub­te, wenn man aus dem Papst einen abso­lu­ti­sti­schen Herr­scher mach­te, wür­de der Him­mel fort­an vol­ler Gei­gen hängen.

    Man hat auf dem Vati­ca­num I, was unver­zeih­lich ist, nicht eine Sekun­de bei allem Papa­lis­mus dar­über nach­ge­dacht, was man eigent­lich machen soll, wenn ein künf­ti­ger Papst die­se ihm nun ver­lie­he­ne Super­macht, der kei­ner­lei Kon­troll­organ ent­ge­gen­ge­setzt wur­de, nicht mal mehr ein schwa­ches, die­se Super­macht aus­nut­zen wird, um die Kir­che in den Abgrund zu sto­ßen. Man ver­brei­te­te statt­des­sen Aber­glau­ben, dies kön­ne „auto­ma­tisch“ nicht pas­sie­ren, obwohl es in der Geschich­te sehr wohl ein paar mal pas­siert war.

    Fahr­läs­sig und wahr­schein­lich auch von­sei­ten die­ser Reak­tio­nä­re bereits eine „frei­mau­re­ri­sche“ Idee, wie sie von beken­nen­den Frei­mau­rern ja auch ver­tre­ten wurde.

    Heu­te haben wir den Salat, und F. führt nur zu Ende, was sämt­li­che Vor­gän­ger in Schlan­gen­li­ni­en vor­be­rei­tet haben.

    Man­che sei­ner Sät­ze sind übri­gens nicht falsch, und er steht Bene­dikt sogar sehr nahe dar­in, gera­de was den Punkt der „Ent­welt­li­chung“ betrifft.
    Aber wie bei Bene­dikt auch wird das über­wu­chert von wil­den Ran­ken widersrpüch­li­cher ande­rer Sät­ze und Hand­lun­gen, bleibt also ein Ver­satz­stück zer­bro­che­ner Leh­re und kann so kei­ne Ori­en­tie­rung geben.

    • Sehr rich­tig, seit dem 19. Jhd. ist das Papst­tum außer Rand und Band. Ich wur­de gestern gebe­ten, für einen Freund die Enzy­kli­ka Ad Apo­sto­lorum Prin­ci­pis von Pius XII. zu lesen. Kein wirk­li­ches Argu­ment nur die Fest­stel­lung, es ist so, jeder der uner­laubt Bischö­fe weiht, wird exkom­mu­ni­ziert, weil es uns grad lustig ist und poli­tisch opportun.
      Nur um nicht miß­ver­stan­den zu wer­den, ich sage nichts gegen das Dog­ma von 1870, das ist klar und ein­deu­tig, aber was die Päp­ste und die der Papo­la­trie bis heu­te frö­nen­den Gläu­bi­gen dar­aus gemacht haben, das ist uner­träg­lich, da es ja ohne wei­ters heu­te die Mög­lich­keit gibt katho­lisch zu leben (FSSPX und ver­nünf­ti­ge Sedis und Eccle­sia Dei-Prie­ster) hal­te ich Fran­zis­kus für eine wun­der­vol­le The­ra­pie für die Konservativen.

    • @ Zeit­schnur

      „Man hat auf dem Vati­ca­num I, was unver­zeih­lich ist, nicht eine Sekun­de bei allem Papa­lis­mus dar­über nach­ge­dacht, was man eigent­lich machen soll, wenn ein künf­ti­ger Papst die­se ihm nun ver­lie­he­ne Super­macht, der kei­ner­lei Kon­troll­organ ent­ge­gen­ge­setzt wur­de, nicht mal mehr ein schwa­ches, die­se Super­macht aus­nut­zen wird, um die Kir­che in den Abgrund zu stoßen.“

      Auch wur­de der Fall nicht bedacht, wo ein Papst (wie es alle Päp­ste sein Vati­kan II tun) sich wei­gert sei­ne ihm ver­lie­he­ne Super­macht im Sin­ne und zum Schutz der Kir­che aus­zu­üben. Der Fall, wo er im Namen der Barm­her­zig­keit und Mil­de sich selbst ent­mach­tet, Häre­ti­kern und Kir­chen­fein­de erlaubt die Sau rauszulassen.

      Es wur­de somit nicht der Fall bedacht, wo ein Papst pflicht­wid­rig einer zur Erfolgs­ab­wen­dung objek­tiv gebo­te­nen und mög­li­chen Hand­lung unter­lässt sprich- Häre­ti­ker und Apo­sta­ten zu exkom­mu­ni­zie­ren, zu ent­fer­nen, kalt­zu­stel­len oder zu dis­zi­pli­nie­ren. Nichts fürch­ten Kon­ser­va­ti­ve Päp­ste und Bischö­fe seit Vati­kan II mehr als als unbarm­her­zi­ge Puri­sten zu gel­ten. Daher mei­nen sie,sie müss­ten Tole­ranz, fal­sche Mil­de und Nach­sicht bis der Arzt kommt betrei­ben und wun­dern sich dann, dass die Häre­ti­ker und Apo­sta­ten immer drei­ster wer­den, alles aus­rei­zen und den Respekt vor dem Papst­tum voll­ends verlieren.

      • Das sehe ich nicht als das Haupt­pro­blem an – auch wenn es vie­len so scheint. Wenn die woll­ten, grif­fen sie näm­lich sehr wohl hart durch.

        Ich kann nicht sehen, dass die Päp­ste „kon­ser­va­tiv“ waren, die Sie mei­nen. Die lehr­ten nur hin­sicht­lich des 6. Gebo­tes kon­ser­va­tiv, sonst nicht.

        Was mir immer noch nicht in den Kopf geht, je mehr ich die Kir­chen­ge­schich­te betrachte:

        Die Päp­ste hat­ten nie­mals die­se abso­lu­te Macht! In der frü­hen Kir­che ist es nicht genau aus­zu­ma­chen, wie da die soge­nann­te „Hier­ar­chie“ funk­tio­nier­te – aber in kei­nem Fall à la „Pastor aeter­nus“. Wie hät­te sonst z.B. der hl. Pau­lus teil­wei­se eine sol­che Vor­macht­stel­lung bekom­men kön­nen?! Er gehör­te ja nicht mal zu den Zwöl­fen! Er war doch eine „cha­ris­ma­tisch“ erwähl­te Gestalt „außer­halb“ der Hierarchie.

        Man hat­te damals noch nicht ver­ges­sen, was Jesus gebe­tet hat­te: „Den Wei­sen und Klu­gen hast du es ver­bor­gen, den Klei­nen hast Du es gege­ben, Vater..“
        Und Jesus mein­te mit den Wei­sen und Klu­gen die dama­li­ge Hierarchie.
        Das hielt sicher lan­ge davor zurück, eine der­art des­po­ti­sche Auf­fas­sung der Hier­ar­chie zu „kul­ti­vie­ren“.

        Und: das war bei jedem Abgrund allei­ne die Ret­tung der Kir­che. Es war jedes­mal nicht der Papst oder die Hier­ar­chie, die die Kir­che vor dem Zusam­men­bruch bewahr­te, son­dern jemand, der nicht in der Hier­ar­chie war oder jeden­falls kein Papst war. Sehr oft der Kai­ser, weil anfangs nur durch sei­ne Ein­be­ru­fung eines Kon­zils und durch die Besie­ge­lung ein Dog­ma gül­tig wur­de. Er war es auch, der oft hier­ar­chi­sche Häre­sie und Unklar­heit, der die Hier­ar­chie hem­mungs­los ver­fal­len war, verhinderte.
        Atha­na­si­us war auch kein Papst…
        Und Hono­ri­us wur­de post­hum als Häre­ti­ker ver­ur­teilt und post­hum unter bann gestellt.
        Spä­ter, zur Zeit der gro­ßen Schis­men war es letz­ten­lich das Kon­zil (Kon­stanz), das Ord­nung schaff­te und auch die lehr­amt­li­che Funk­ti­on ausübte.

        Es ist daher völ­lig unver­ständ­lich, wie man nach die­ser desa­strö­sen Papst­ge­schich­te so blau­äu­gig einen förm­li­chen Aber­glau­ben ent­wickelt hat, mit­tels des­sen man die „Unfehl­bar­keit“ und den Juris­dik­ti­ons­pri­ma­ten festzementierte.

        Ich habe neu­lich schon fest­ge­stellt, dass die­ser Papst­wahn letzt­end­lich dazu führ­te, dass ein for­mel­ler Häre­ti­ker und kri­mi­nel­ler das Papst­dog­ma for­mu­lier­te, weil es dem Papst, der ihn zu dem Behuf begna­dig­te, gera­de so passte.
        Und das war ein „Kon­ser­va­ti­ver“.

        Wir haben also das Pro­blem auch schon vor dem Vati­ca­num I, dass durch sol­che Machen­schaf­ten offe­ne Häre­ti­ker durch den Papst als recht­gläu­big instal­liert wur­den und so ihr Unwe­sen trei­ben konn­ten. Beim Vati­ca­num II wirk­ten dann eben­falls plötz­lich salon­fä­hi­ge Häre­ti­ker vor­ne- oder hin­ten­rum mit.
        Ob das nun von „Links“ oder „Rechts“ kommt, ist für das Desa­ster, dass das anrich­tet, herz­lich egal.

      • @ Zeit­schnur
        Sie sagen:
        „In der frü­hen Kir­che ist es nicht genau aus­zu­ma­chen, wie da die soge­nann­te „Hier­ar­chie“ funk­tio­nier­te – aber in kei­nem Fall à la „Pastor aeter­nus“. Wie hät­te sonst z.B. der hl. Pau­lus teil­wei­se eine sol­che Vor­macht­stel­lung bekom­men kön­nen?! Er gehör­te ja nicht mal zu den Zwöl­fen! Er war doch eine „cha­ris­ma­tisch“ erwähl­te Gestalt „außer­halb“ der Hierarchie“.
        Das ist wie­der ein­mal „locker vom Hocker“ gere­det und daher muss ich Sie lei­der wie­der ein­mal kor­ri­gie­ren. Was Sie über die „Vor­macht­stel­lung“ von hl. Pau­lus in der „frü­hen Kir­che“ behaup­ten, ist rein vom Pro­te­stan­tis­mus her gedacht und stellt eine milieu­be­ding­te Ver­zeich­nung der histo­ri­schen Rea­li­tät dar, wie sie noch kras­ser in dem Satz zum Aus­druck kommt: „Pau­lus war, dar­an gibt es kei­nen Zwei­fel, einer der ganz gro­ßen Neu- Ent­wer­fer der Geschich­te. Nicht Jesus, son­dern er war der eigent­li­che Reli­gi­ons­stif­ter, an Bedeu­tung Moham­med gleich“ Tat­sa­che ist, dass nach der Him­mel­fahrt Jesu bis zum Jahr 57 die Apo­stel Petrus, Johan­nes und der Her­ren­bru­der Jako­bus nach Pau­li eige­nen Wor­ten in der von Jeru­sa­lem aus gesteu­er­ten Urkir­che das Sagen und Ent­schei­den hat­ten – und nicht Pau­lus, der sich wie­der­holt über sei­ne Hint­an­stel­lung beklagt. Die Jah­re nach 57 befin­det sich Pau­lus zuerst in Caesarea mari­ti­ma, dann in Rom bis zu sei­nem Tod 62/​63 in Haft, wodurch sich sei­ne Außen­wir­kung auf das Schrei­ben von Brie­fen beschrän­ken muss­te. Doch ange­fan­gen mit dem Gala­ter­brief von 54 waren die­se Brie­fe in jüdi­schen Augen mit einer Häre­sie bela­stet, die unter dem Namen „Recht­fer­ti­gungs­leh­re“ bekannt gewor­den ist, und sogleich die Empö­rung der Juden gegen sei­ne Per­son und noch zu sei­nen Leb­zei­ten den Hass gegen Chri­sten ins­ge­samt, für deren Sek­ten­füh­rer man Pau­lus hielt, auslöste.
        In den ersten drei Jahr­hun­der­ten hat die Kir­che zwar die früh in den Kanon auf­ge­nom­me­nen Brie­fe in den Got­tes­dien­sten ver­wen­det, eine Rezep­ti­on sei­ner Recht­fer­ti­gungs-Theo­lo­gie hat aber weder in den grie­chi­schen, noch in den latei­ni­schen Reichs­tei­len statt­ge­fun­den, In den Schrif­ten der Patri­sten spielt sei­ne Recht­fer­ti­gungs­leh­re eben­so­we­nig eine Rol­le, wie in der Kir­chen­ge­schich­te des Euse­bi­us. Von den Pau­lus zuge­schrie­be­nen Gemein­de­grün­dun­gen hat kei­ne unter sei­nem Namen das erste Jahr­hun­dert über­lebt. Erst am Ende des 4. Jahr­hun­derts, mehr als drei­hun­dert Jah­re nach sei­nem Tod, beginnt zöger­lich die Renais­sance der pau­li­ni­schen Recht­fer­ti­gungs-Theo­lo­gie, ein­ge­lei­tet durch die Kir­chen­vä­ter des Westens Hie­ro­ny­mus und Augu­sti­nus. Zu die­ser Zeit stand das Chri­sten­tum unmit­tel­bar vor der Aner­ken­nung als Staats­re­li­gi­on im Römi­schen Reich (395) – auch dank einer aus­ge­bil­de­ten Kir­chen­hier­ar­chie mit Päp­sten an der Spit­ze, wel­che die Leh­re Jesu Chri­sti als Offen­ba­rung der Wahr­heit über sei­nen gött­li­chen Vaters ver­stan­den und vor Häre­si­en geschützt hat­ten und wei­ter­hin schütz­ten wollten.

      • Wis­sen eigent­lich die Damen, was Sie da schrei­ben!? „Tu es Petrus, et super hanc petram aedi­fi­c­abo eccle­si­am meam.“ Wo steht das geschrie­ben!? Die Leh­re der vol­len und ober­sten Juris­dik­ti­ons­ge­walt ist de fide, Mes­da­mes! In dem Sie sich hier über die Beschlüs­se des I. Vati­ka­nums mokie­ren, tun Sie Schlim­me­res, als den Koran zu küssen!
        Im Übri­gen ist das, was Sie hier als gro­ßes Fra­ge­zei­chen defi­nie­ren, dog­ma­tisch längst geklärt, schreibt doch schon Ott (Dog­ma­tik für Dum­mies): „Als ober­ster Gesetz­ge­ber der Kir­che ist der Papst an kirch­li­che Bestim­mun­gen und Gewohn­hei­ten nicht recht­lich gebun­den, wohl aber an das gött­li­che Recht. Die­ses ver­langt, dass die kirch­li­che Gewalt ent­spre­chend ihrem Zweck ZUM AUFBAU DES MYSTISCHEN LEIBES CHRISTI; NICHT ZUR ZERSTÖRUNG (2 Kor 10,8) VERWENDET WIRD. DAS GÖTTLICHE RECHT IST DAHER EINE WIRKSAME SCHRANKE GEGEN WILLKÜR. Wie oft hat man das Ihnen hier mit die­sen oder ande­ren Wor­ten schon ver­sucht ver­ständ­lich zu machen!? Aber man spricht bei Ihnen offen­bar gegen Beton. Nur weil ein Kas­per sich anmaßt, Papst zu spie­len, schmei­ßen Sie sich den Pro­te­stan­ten an den Hals und schüt­ten mit ihrer häre­ti­schen Kri­tik am päpst­li­chen Pri­mat das Kind mit dem Bade aus. Frau­en eben!

      • @ hicest­ho­die

        Genau – der Dog­ma­ti­ker für „Dum­mies“, den Sie kon­sul­tiert haben, schreibt nur fest, was gera­de Stand der Din­ge war, aber ein Dog­ma­tik-Hand­buch ist ohne­hin nicht das Lehramt.

        Ich hab weder Zeit noch Lust, das hier auf­zu­blät­tern. Ich tu es oft genug an ande­rer Stelle.

        Nur ein Spot: Die Inter­pre­ta­ti­on Ihres Bibel­zi­ta­tes ist nicht zwin­gend die der Epi­go­nen des Vat. I.
        Es sind ganz ande­re Gei­ster, die an den Fol­gen des Vat. I irre wur­den. Es ist sogar ähn­lich wie nach dem Vat. II, an dem auch vie­le irre wurden.

        Wer sich aus­kennt, ent­deckt zu vie­le Wider­sprü­che zu dem, was doch die gan­ze Kir­chen­ge­schich­te über galt. Und es galt nun mal nicht das, was vie­le aus „Pastor aeter­nus“ ablei­ten. Defi­ni­tiv nicht!

        Da genügt es wirk­lich nicht, den Ott zu lesen, auch wenn das lehr­reich ist.

        Sobald man sich in die Vor­gän­ge des 19. Jh ver­tieft, auch sehr kom­plex und weit­ge­fä­chert, kann man unmög­lich einen der­art nai­ven Glau­ben auf­recht hal­ten – ähn­lich wie hin­sicht­lich des Vati­ca­num II.

        Ich erzäh­le oft von sol­chen Ein­zel­hei­ten. Da muss man dann ein­ha­ken. Ein pau­schal-glo­ba­les Argu­ment, wie Sie es vor­tra­gen, passt jedoch nicht zu den rea­len histo­ri­schen Vor­komm­nis­sen und Zusam­men­hän­gen des 19. Jh. und der Papstgeschichte.
        Das ist das Problem.

        Hät­te die Kir­che „Pastor aeter­nus“ und sei­ne infal­libi­li­sti­schen, ultra­mon­ta­nen Aus­le­ger schon in Jahr 300 gehabt, wäre sie heu­te nicht mehr.
        Es waren so oft ande­re, die die Kir­che vor dem Papst ret­ten muss­ten, so oft ande­re, die den rech­ten Glau­ben gegen­über der Hier­ar­chie auf­recht­hal­ten mussten.…

        Wenn das damals schon so war, kann es heu­te kaum völ­lig anders sein.

        Und: die Ver­lo­gen­heit des Vat. I liegt doch genau­so auf der Hand wie die des Vat. II. Sie kön­nen unmög­lich die gan­zen Exzes­se der letz­ten „Päp­ste“ abso­lut set­zen, ohne wahn­sin­nig zu werden.

        Der katho­li­sche Glau­be soll­te uns aber wohl nicht schi­zo­phren machen, oder doch?

  9. Ein sehr detail­lier­ter Artikel.
    Mir schei­nen die­se Ernen­nun­gen und all­ge­mein die Tätig­kei­ten von Fran­zis­kus jedoch Schaum­schlä­ge­rei zu sein.
    Von den Mit­glie­dern des Mafia­klubs Sankt-Gal­len hört man nicht viel mehr:
    Mar­ti­ni ist tot, von Kar­di­nal Leh­mann hört man über­haupt nichts mehr (das Schwei­gen die­ses Moder­ni­sten in den letz­ten Jah­ren und sein trot­te­lig­ster Umgang mit den Sex­pro­ble­men in dem Kin­der­gar­ten in sei­ner Diö­ze­se haben ihn voll­ends dis­kre­di­tiert), von Basil Hume und Mur­phy-o’Con­nor redet kein Mensch mehr, Wal­ter Kas­per wur­de schon vor der 2. Syn­ode figür­lich theo­lo­gisch an Flar­den geschos­sen (wäh­rend der Syn­ode trat er nicht auf dem Vor­plan) und Dan­neels bewegt sich wohl wie­der etwas mehr in der Öffent­lich­keit („her­um­sprin­gen“ wäre bei sei­ner Lei­bes­fül­le zuviel gesagt), aber sagt und schreibt kaum etwas: einer­seits darf er von sei­nen Rechts­an­wäl­ten fast nichts sagen, ander­seits sagt er immer wie­der sehr Heik­les (wenn nicht ganz Unin­ter­es­san­tes: sein Geschwätz über den Mafia­klub Sankt-Gal­len wur­de bestimmt nicht in dem Vati­kan erfunden).
    DeKesel ist dage­gen schlapp­ster Muckefuck:
    wenig intel­li­gent, aus typisch flä­misch-katho­lisch­de­mo­kra­ti­schem Milieu, moder­ni­stisch-pro homo, nicht mutig und mit schwa­chen Nerven.
    Das ist wohl tak­tisch das Letz­te um erfolg­reich eine Revo­lu­ti­on durch zu führen.
    Tibi Chri­ste Sple­ndor Patris

  10. Die Kar­di­nä­le Sil­ve­st­ri­ni und Ber­nar­din gehö­ren (höchst­wahr­schein­lich, da Deck­na­men) zu den Haupt­kon­spi­ra­to­ren gegen Papst Johan­nes Paul II. in Malachi Mar­tins Winds­wept Hou­se. Da kommt einem das Gruseln.

  11. Lie­ber Herr Mag. Schrems,
    Sie schrei­ben: Die Kar­di­nä­le Sil­ve­st­ri­ni und Ber­nar­din gehö­ren (höchst­wahr­schein­lich, da Deck­na­men) zu den Haupt­kon­spi­ra­to­ren gegen Papst Johan­nes Paul II. in Malachi Mar­tins Winds­wept Hou­se. Ja, nach der mir vor­lie­gen­den Liste sind sie, die Kon­spi­ra­to­ren alle dechif­friert, wobei bei Ber­nar­din die größ­ten Fra­gen kom­men. Auf der unab­hän­gi­gen „P2 – Liste “ fin­den sich die Mei­sten wie­der. Der von Ihnen zitier­te und von mir geschätz­te Malachi Mar­tin hat die Ent­wick­lung der Kir­che ana­ly­tisch auf­grund des Kon­zils vor­aus­ge­se­hen und er hat die Bos­heit in der Kir­che und ihrer kuria­len und epi­skopa­len Lei­tung scho­nungs­los beschrieben.Wir soll­ten heu­te erken­nen, dass die Kir­che die ein­zi­ge Insti­tu­ti­on auf Erden ist, die ihr eige­nes Ende in Ihren hei­li­gen Büchern vor­aus­ge­sagt hat. Wir erle­ben heu­te den Zeit­punkt, dass die Bos­heit offen­bar wird, aber wir müs­sen war­ten, dass Chri­stus sie mit dem Atem sei­nes Mun­des ver­nich­ten wird.Dies ist schwie­rig zu erken­nen und akzep­tie­ren. Nur der Glau­be hilft uns.

  12. Die „ver­beul­te und ver­letz­te Kir­che“ ist nicht nur mehr ein from­mer Wunsch­traum des „Guten Berg-Hir­ten“, son­dern längst Wirk­lich­keit gewor­den. Wie soll­te sie sonst auch mit den „Hir­ten, die den Stall­ge­ruch der Scha­fe ange­nom­men haben“ ein­her­ge­hen? (Es muss sich dabei ja nicht gera­de um einen Kar­nickel­stall handeln!)
    Was nicht pas­send ist wird eben pas­send gemacht! Auf gut Deutsch: Wie der Herr, so sein G’scherr!

  13. Neben den Ernen­nun­gen sind es auch die kon­kre­ten Taten, die Papst Fran­zis­kus als unüber­seh­ba­re Zei­chen ver­stan­den wis­sen will.
    Als Geschenk anläss­lich des Besuchs bei den Luthe­ra­nern aus­ge­rech­net einen Kelch zu über­rei­chen, fin­de ich mehr als fragwürdig.
    Abend­mahl und hl. Mes­se – er bringt das durch die­se „Gabe“ ganz locker zusammen.
    Und was er sonst noch so sagte …!
    http://​www​.faz​.net/​a​k​t​u​e​l​l​/​p​o​l​i​t​i​k​/​p​a​p​s​t​-​f​r​a​n​z​i​s​k​u​s​-​t​r​e​i​b​t​-​d​i​e​-​o​e​k​u​m​e​n​e​-​v​o​r​a​n​-​1​3​9​1​4​6​8​2​.​h​tml

  14. @Thomas Kovacs: die PRAGMATISCHEN Grün­de, kein SEDISVAKANTIST zu sein, bestehen dar­in, dass ich in einem Radi­us von 50 km rund um mei­nen Wohn­ort MITTENWALD (zwi­schen Gar­misch und Inns­bruck) TÄGLICH die alte Mes­se von der PETRUS- und der PIUS-Bru­der­schaft besu­chen kann. Von einem Mess­ort der SEDISVAKANTISTEN hier in.unserer Gegend habe ich noch nie gehört, bin aber dank­bar fûr jeden Hinweis!

    • ja klar aber trotz­dem kann­man ja der Mei­nung sein es herrscht Sedis­va­kanz es wird immer nur eine Pri­vat­mei­nung blei­ben da nie­mand da ist der Sedis­va­kanz ver­bind­lich erklä­ren könnte

      • Man mag dar­über ja den­ken, wie man will, aber Anfang der 80er hat Bischof Ngo Dinh-Thuc die Sedis­va­kanz erklärt.
        Man hat ihn aber syste­ma­tisch von allen Sei­ten lächer­lich gemacht und von­sei­ten Lefeb­v­res auch rein­ge­legt und anschlie­ßend stach die Pius­bru­der­schaft allen ande­ren Leu­ten, die noch irgend­wie wirk­sa­me Kri­tik am Vat. II und des­sen Fol­ge­päp­sten übten, das Was­ser ab und riss den gesam­ten „Tra­di-Markt“ fast kom­plett an sich – ein Verhängnis.

        So haben wir heu­te auf die­ser Sei­te nur die­se düste­ren Gestal­ten, die „Tra­di­tio­nen“ wei­ter­tra­gen, die schon im 19. Jh sehr zwei­fel­haft waren und eine enge men­ta­le Ver­wandt­schaft zum Faschis­mus auf­wei­sen. Wil­liam­son ist ja kein Zufall und er ist auch nicht der ein­zi­ge aus der FSSPX, der genau so denkt, wie er es öffent­lich vor­ge­tra­gen hat!

        Die „Kon­zils­kir­chen­tra­dis“ dage­gen haben sich in man­nig­fa­chen ande­ren Schi­zo­phre­ni­en eingebettet.

        Es ist also fast unmög­lich, obwohl man von einer Sedis­va­kanz aus­gehn muss ange­sichts der ver­hee­ren­den Umstän­de, das Modell „Sedis­va­kanz“ zu leben.
        Es ist genau­so unmög­lich wie das Modell der „Papst­treue“ zu leben.

        Es ist zwar alles denk­bar, in der Pra­xis aber auf Dau­er jeden­falls unmöglich.

        Und dar­an gehen wir auch zugrun­de, wenn der Herr uns nicht hilft.

  15. Nicht nur frag­wür­dig sind die Taten die­ses Pap­stes. Die­ser Mann zielt offen­kun­dig direkt auf das Aller­hei­lig­te Altar­sa­kra­ment und lässt kei­ne Gele­gen­heit aus unse­ren Hei­land zu belei­di­gen und jeden glau­ben­den Katholiken.

    Das Geschenk eines Kelchs mit der Pate­ne für die Hostie in einem Holz­ka­sten mit dem Wap­pen des Pap­stes, das übli­che Geschenk des Pap­stes bei einem Besuch in einer ande­ren Diö­ze­se, an die pro­te­stan­ti­sche Gemein­de hat hohen Symbolwert.
    Durch die­se Gleich­set­zung wird glatt die Trans­sub­stan­tia­ti­on geleugnet. 

    Nicht nur das, er zielt auch auf das Wei­he­prie­ster­tum indem er den Gemein­de­pfar­rer Jens-Mar­tin Kru­se „mei­nen Bru­der Pastor“ nennt. „Papst­sein ist wie Pastor“ sagt der Papst zudem.
    Als hät­te die­ser beauf­trag­te Laie die Voll­macht eines Prie­sters (und wohl auch des Papstes).

    Er ermun­tert gemischt kon­fes­sio­nel­le Ehe­leu­te zur Inter­kom­mu­ni­on, die­se brau­chen nur ìhr Gewis­sen zu prü­fen und das gilt dann wohl auch für Ehe­bre­cher etc.
    Gleich­zei­tig sagt er, es sei nicht sei­ne Kom­pe­tenz als Papst, gemisch­ten Ehen die gemein­sa­me Kom­mu­ni­on zu erlauben. 

    Pastor Kru­se sag­te anschlie­ßend, der Papst habe deut­lich gemacht, dass „es mehr Öku­me­ne geben kann als es Beden­ken­trä­gern“ lieb sein mag.

    Der Ver­rat von Judas kann wohl doch noch getoppt werden?

  16. Zu @ hicest­ho­dies Ansicht, Bene­dikt sei an einer „Kon­zilsca­ma­ril­la“ gescheitert:

    Ratz­in­ger ist ja selbst eine Gal­li­ons­fi­gur des Kon­zils , genau­so wie Woi­ty­la und Montini.
    Ich habe das frü­her selbst ein­mal nicht wahr­neh­men wol­len, muss­te es aber dann.

    Die Wahr­heit macht frei – nur die Wahrheit.
    Ob Sie sich selbst einen Gefal­len tun, wenn Sie die Augen ver­schlie­ßen vor der Rea­li­tät Ratzingers?

    Sie schrei­ben gegen mich, Zarah oder Tho­mas Kovacs an, sind aber außer­stan­de, sich mit dem, was vor­ge­tra­gen wird, inhalt­lich auseinanderzusetzen.

    Sie hal­ten Bene­dikt etwas zugu­te, was Sie doch gar nicht wis­sen kön­nen! Haben Sie in die­sen Hof hin­ein­ge­schaut? Ken­nen Sie die genau­en Zusam­men­hän­ge? Durch­schau­en Sie das kom­pli­zier­te Gewim­mel an Infor­ma­tio­nen und Enten?

    Auch die­se Abwehr­for­mel, wir „bil­de­ten uns ein“ zu wis­sen, „was ein Papst zu tun und zu las­sen“ habe, ist rein pole­misch und völ­lig inhaltslos.

    Denn jeder weiß im Gro­ben, was ein Papst zu tun und zu las­sen hat: Er hat die Kir­che unter Ein­satz sei­nes gan­zen Lebens zu füh­ren, die Leh­re rein zu hal­ten und Irr­leh­ren abzuwehren.

    Bene­dikt hat sich dem aber nicht wirk­lich gestellt und das wis­sen Sie auch. 

    Hin­zu­kommt, dass er doch selbst Bestand­teil der „Kon­zilsca­ma­ril­la“ IST. Eben­so wie Woityla.

    Und das behaup­te ich nicht „gefühlt“, son­dern das ist mein der­zei­ti­ges Ergeb­nis umfang­rei­cher Lektüre.
    Ratz­in­ger hat sich abso­lut nicht so klar und glau­bens­treu geäu­ßert, wie Sie es ger­ne hätten.
    Ich habe immer wie­der kon­kre­te Grün­de für die­se Beob­ach­tung genannt, die Sie und ande­re aber nicht hören wol­len oder baga­tel­li­sie­ren. Hät­te dage­gen ein sogen­an­ter Lin­ker der­glei­chen geschrie­ben wür­den sie dem­sel­ben mit einem Wil­den Heer an den Hals fahren.

    In Ratz­in­gers Den­ken sind gro­ße Unschär­fen, man fin­det letzt­end­lich sehr viel Hege­lia­nis­mus und kann sich aus­su­chen, ob er gera­de auf der Anti­the­se oder der The­se her­um­schwimmt. Er tut es immer bril­lant und stil­voll, aber nichts­de­sto­trotz unscharf und so, dass er jeder­zeit zurück­wei­chen kann vor der Konsequenz.

    Wäre das so, könn­te man nicht ver­ste­hen, wie­so er, der dar­um bete­te, vor den „Wöl­fen“ nicht zurück­zu­wei­chen, dann mit einer bril­lan­ten Erklä­rung doch vor den Wöl­fen auswich.
    Er wuss­te, dass er alles, nur das nicht tun darf.
    Er hat aber das getan und tut es noch.

    Das muss man ernst­neh­men: Er will das so. Er will F. Er wuss­te, dass es so kom­men würde.
    Was immer ihn bewegt, aber eines ist klar: Er ist frei zurück­ge­wi­chen, weil er es woll­te. Jeder hät­te an sei­ner Stel­le blei­ben kön­nen, wenn er es gewollt hät­te. Trotz allem.
    Über­le­gen Sie, was schlimm­stensfalls dann hät­te pas­sie­ren kön­nen und ob es für die Kir­che nicht das klei­ne­re Übel gewe­sen wäre, als das, was wir jetzt haben.

    Es gibt davon abge­se­hen vie­le klu­ge Leu­te, die die Theo­lo­gie Ratz­in­gers auf­ar­bei­ten und all die­se Wachs­weich­hei­ten und Wider­sprüch­lich­kei­ten her­aus­ar­bei­ten. Ich nen­ne ja immer wie­der Titel und Autoren, deren Ana­ly­sen man kaum von der Hand wei­sen kann.

    • @ Zeit­schnur

      Sie sagen: „Ich nen­ne ja immer wie­der Titel und Autoren, deren Ana­ly­sen man kaum von der Hand wei­sen kann“.
      Kön­nen Sie die­se „Titel und Autoren“ nicht noch ein­mal im Zusam­men­hang auf­li­sten? Das wäre hilfreich!

      • Wer­te Frau @ Zeitschnur!
        Dan­ke für den Hin­weis! Der Autor Stef­fen Köh­ler ist mir aller­dings schon bekannt. In sei­nem Buch aus dem Jahr 2006, geschrie­ben aus einer sehr tra­di­tio­na­li­sti­schen Per­spek­ti­ve, sucht, jour­na­li­stisch bewegt, bei BXVI. akri­bisch nach Wider­sprü­chen und Brü­chen – auch dort, wo nur er sie sieht.
        Da hal­te ich mich lie­ber an das Urteil von leib­haf­ti­gen Pro­fes­so­ren der Theo­lo­gie, die z.B. in dem zum Papst­rück­tritt im Her­der-Ver­lag erschie­ne­nen Sam­mel­band das Wort ergreifen:
        Der Theo­lo­gen­papst: Eine kri­ti­sche Wür­di­gung Bene­dikts XVI.
        her­aus­ge­ge­ben von Jan-Hei­ner Tück. Fro­he Lektüre!

      • „Da hal­te ich mich lie­ber an das Urteil von leib­haf­ti­gen Pro­fes­so­ren der Theologie“

        Ist nicht Hans Küng auch leib­haf­ti­ger Pro­fes­sor der Theologie?

      • @ sophus

        Ja, genau, wer Pro­fes­sor ist, hat recht. Wer (noch) kei­ner ist, hat unrecht.
        Ich für mei­nen Teil habe kon­kre­te Fra­gen und suche nach plau­si­blen Argumenten.
        Ob die Wahr­heit an die venia legen­di gebun­den ist?
        Suum cuique.

    • „Ratz­in­ger ist ja selbst eine Gal­li­ons­fi­gur des Kon­zils , genau­so wie Woi­ty­la und Montini.“
      Das wür­de ich so nicht unter­schrei­ben. Ratz­in­ger war der erste und ein­zi­ge hoch­ran­gi­ge Kar­di­nal, der die Wir­kungs­ge­schich­te und damit auch die Doku­men­te des Kon­zils offen kri­ti­sier­te und als Papst die Chan­ce nut­ze, eine Gegen­be­we­gung zum viel­be­schwo­re­nen Geist des Kon­zils ins Leben zu rufen. Mit sei­ner „Her­me­neu­tik der Kon­ti­nui­tät“ hat der den Nim­bus des II. Vati­ka­nums als Super­kon­zil zer­stört und einen Pro­zess der Rela­ti­vie­rung ein­ge­lei­tet, aus dem sich in einem zwei­ten Schritt leicht die Über­win­dung des Kon­zils hät­te erge­ben kön­nen, wenn, ja, wenn die Tra­di­tio­na­li­sten und Kon­ser­va­ti­ven die sich ihnen im ratz­in­ger­schen Pon­ti­fi­kat bie­ten­de Chan­ce begrif­fen und mutig ergrif­fen hätten.
      „Sie schrei­ben gegen mich, Zarah oder Tho­mas Kovacs an, sind aber außer­stan­de, sich mit dem, was vor­ge­tra­gen wird, inhalt­lich aus­ein­an­der­zu­set­zen.“ Ach, so inhalts­los emp­fin­de ich, bei aller Beschei­den­heit, mei­ne Postings nicht. Lei­der hat mir weder Zarah noch Herr Kovacs geant­wor­tet. Da sind Sie schon die leuch­ten­de Aus­nah­me, wenn­gleich Sie die bedau­er­li­che Ange­wohn­heit haben da, wo es kon­kre­te Ant­wor­ten Ihres­r­seits bedürf­te, mei­ne Postings ein­fach nicht wei­ter­zu­le­sen. Schade.
      „Sie hal­ten Bene­dikt etwas zugu­te, was Sie doch gar nicht wis­sen kön­nen!“ Ich unter­stel­le ihm zunächst ein­mal, das Gute gewollt zu haben. Sie wer­fen ihm sei­nen Rück­tritt als schwe­ren Feh­ler vor. Offen­bar ken­nen Sie die Grün­de. Ich gra­tu­lie­re Ihnen zu ihrem Insiderwissen!
      „Denn jeder weiß im Gro­ben, was ein Papst zu tun und zu las­sen hat: Er hat die Kir­che unter Ein­satz sei­nes gan­zen Lebens zu füh­ren, die Leh­re rein zu hal­ten und Irr­leh­ren abzu­weh­ren.“ Ja, natür­lich! Und Sie haben im Gro­ben nicht zu steh­len und nicht zu lügen, sie sol­len ihre Fein­de lie­ben und ihnen die Wan­ge hin­hal­ten! Soviel zu pole­mi­scher und reich­lich inhalts­lo­ser Rhetorik.
      „Bene­dikt hat sich dem aber nicht wirk­lich gestellt und das wis­sen Sie auch.“
      Nein, das weiß ich nicht und wage es nicht zu beur­tei­len. Ihre Selbst­ge­rech­tig­keit ist bedrückend. Ich ver­ste­he nun, war­um Sie sich der jüdi­schen Reli­gi­on aus tief­stem Her­zen ver­bun­den füh­len. Hof­fent­lich ist Ihr Rich­ter der­ma­l­einst der Gott Jesu Christi!
      „In Ratz­in­gers Den­ken sind gro­ße Unschär­fen, man fin­det letzt­end­lich sehr viel Hege­lia­nis­mus und kann sich aus­su­chen, ob er gera­de auf der Anti­the­se oder der The­se her­um­schwimmt.“ Natür­lich ist er kein Scho­la­sti­ker, aber Patrist und von dort­her glas­klar. Ich kann ihn als Theo­log unmög­lich so ver­wer­fen, wie Sie.
      „Wäre das so, könn­te man nicht ver­ste­hen, wie­so er, der dar­um bete­te, vor den „Wöl­fen“ nicht zurück­zu­wei­chen, dann mit einer bril­lan­ten Erklä­rung doch vor den Wöl­fen aus­wich.“ Irr­tum, er hat dar­um gebe­ten, dass man beten sol­le. Viel­leicht haben wir das alle nicht genug getan. Bit­te nicht immer die Schuld bei ande­ren suchen.
      „Er will das so. Er will F. Er wuss­te, dass es so kom­men wür­de.“ Na, das wird aber lang­sam zur fixen Idee

      • ..bei Ihnen. Mir schien es immer, Ratz­in­ger erwar­te­te wie alle Welt den Mai­län­der Scuo­la als Nach­fol­ger. Aber ja, sicher hat er mit bei den St. Gal­le­ner Freun­den am Tisch geses­sen und hat sich naß gemacht mit sei­ner Her­me­neu­tik der Kon­ti­nui­tät, dem Maul­wurf der CIA, Wil­liam­son, den Angli­ka­nern, um sei­ne gan­zes Pon­ti­fi­kat am Ende dann Berg­o­glio zum Fraß vor­zu­wer­fen. Naja, ich ken­ne die Abgrün­de der mensch­li­chen See­le nicht und bin froh, in Ihnen den See­len­ken­ner zu fin­den, der mir die Welt erklärt.
        Gute Nacht, derweil!

      • @ hicest­ho­die

        Ihr Posting fing – vom Dis­kuss­ins­stil her – gut an.
        Gegen Ende gerie­ten Sie wie­der in das Fahr­was­ser, das man am besten ignoriert.
        Das däm­li­che Geschwätz davon, ob mein Rich­ter wohl auch Jesus Chri­stus ist – wie kön­nen Sie als Katho­lik eine sol­chen Blöd­sinn posten?!
        Abge­se­hen, davon, dass Sie vor allem ihr eige­nes per­sön­li­ches sGe­richt inter­es­sie­ren soll­te, ist es mir völ­lig schlei­er­haft, wie ein Katho­lik bezwei­feln kann, das Jesus IMMER der Rich­ter ist, der Rich­ter eines jeden, auch Ihrer. Nein?

        Ich kann das nicht aus­führ­lich auf­drö­seln, aber Ratz­in­ger strotzt vor theo­lo­gi­schen Wider­sprü­chen. ich sag­te ja, dass ich es selbst frü­her nicht wahr­ha­ben woll­te. Als mein Orts­pfar­rer auf einem Besin­nungs­nach­mit­tag aus einem Werk Ratz­in­gers vor­las, dass er das „für alle“ sogar als not­wen­dig erach­te­te, um das „pro mul­tis“ recht zu ver­ste­hen, däm­mer­te mir all­mäh­lich etwas…
        Ich fng an, genau­er zu lesen und ent­deck­te sie – all die Wider­sprü­che und Seichtheiten.

        Auch der von Ihnen erwähn­te Begriff der „Her­me­neu­tik der Reform in Kon­ti­nui­tät“ (so nann­te er es kor­rekt!) will Wider­sprüch­li­ches zusam­men­bin­den – ganz hegelianisch.

        Sie zitie­ren doch selbst das, was mir logi­sche Bauch­schmer­zen bereitet!

        Und genau so war auch sein Enga­ge­ment für die „alte Mes­se“ – irgend­wie gibt er sie wie­der frei, aber nur dann, wenn sie zwin­gend par­al­lel und ver­wursch­telt mit dem NOM gefei­ert wird und igrend­wann mit ihm amalgamiert.

        Auf das Ergeb­nis wer­den wir war­ten bis zum St. Nimmerleinstag.

        Ich kann auch nicht dar­auf war­ten, dass ein rotes Kleid eines Tages eben doch blau ist und dabei rot bleibt… und dar­auf hof­fen, dass man sich auf ein lila Kleid einigt.

        Wer ein rotes Kleid will, will ein rotes, und wer ein blau­es liebt, liebt ein blau­es. Lila ist zwar die Mischung, aber ein neu­er Farbton.

        Bene­dikt ist der Papst der Farb­tö­ne gewe­sen – aber in der Theo­lo­gie geht das nicht.
        Es geht ja schon in der Mode nicht…

    • Wer­ter @ Agricola!
      Bit­te den gan­zen Satz zitie­ren, der lau­tet: Da hal­te ich mich lie­ber an das Urteil von leib­haf­ti­gen Pro­fes­so­ren der Theo­lo­gie, die z.B. in dem zum Papst­rück­tritt im Her­der-Ver­lag erschie­ne­nen Sam­mel­band das Wort ergreifen:
      Der Theo­lo­gen­papst: Eine kri­ti­sche Wür­di­gung Bene­dikts XVI.
      her­aus­ge­ge­ben von Jan-Hei­ner Tück.
      Dar­in ist der mit Lehr­ver­bot in „Theo­lo­gie“ beleg­te Prof. Küng nicht als Autor vertreten.

  17. Kann der Mann in Weiß auf dem Foto oben sich jetzt end­lich mal ent­schei­den, ob er nun end­gül­tig sei­nen sil­ber­nen (Gute-Hirten?!)-Bischofsring aus Bue­nos Aires oder sei­nen „total beschei­den“ ver­gol­de­ten Fischer­ring, den man ihm bei sei­ner Inthro­ni­sa­ti­on ansteck­te, trägt?! Mit dem ewi­gen „Ring­tausch“ stif­tet er genau­so Ver­wir­rung wie mit sei­nen Lehren.
    Er wech­selt die Rin­ge wie die Meinungen!

    • Oder sind es zwei Personen,wie in der Gehirn­tu­mor­ge­schich­te. Irgend­wie zu viel der unter­schied­li­cher Prä­senz, den­ke schon an Har­ry Pot­ter Geschichten.

  18. Bild­über­schrift: Der Wei­se lächelt – der Tor lacht ! (Buch der Sprüche)

    oder auch: Wer zuletzt lacht – lacht am besten!°

  19. Rich­tig, das sehen wir gera­de heu­te, Frau­en­prie­ster­tums­be­für­wor­ter Schäu­er ist neu­er Bischof in Linz. Wäre Fair­ness gegen­über Satan ange­bracht müss­te man ihm dazu gratulieren!

  20. Ich weiß jetzt:
    Doch, die­ser ist mein Papst (auch wenn ivh mal etwas an ihm zu kri­ti­sie­ren habe) und
    ich wer­de auch wei­ter­hin für ihn beten -
    allen – z.T. gehäs­si­gen – Angrif­fen in die­sem Forum zum Trotz! 

    KEHRT UM, BEVOR ES ZU SPÄT IST!

    • Na dann beten Sie mal kräf­tig wei­ter und wun­dern sich aber bit­te nicht, wenn man „einen Greis aus Lati­um wie­der­um mit den alten Gewän­dern beklei­den wird“ ! (vgl. Visi­on des hl. Don Bos­co über die Papstflucht)

    • Bester @Kassandro,

      Ihr Posting „Ich weiß jetzt…“ erin­nert mich an den Intro­itus für das Fest der Hl. Apo­stel Peter und Paul (29.06):
      „Nunc scio vere, quia misit Domi­nus Angelum suum: et eri­puit me de manu Herodis…“;
      (für @Marienzweig):
      „Nun weiß ich wirk­lich: denn der Herr hat sei­nen Engel gesandt und mich aus den Hän­den des Hero­des rausgezogen…“
      (St. Peter nach dem Ent­kom­men aus dem Ker­ker v. Herodes)

      Ob ein Papst en Engel ist: das ist natür­lich eine gute Fra­ge; in vie­len Fäl­len war er es natür­lich nicht und soviel wie ich weiß, hat auch die Kir­che im Mit­tel­al­ter und in der Renais­sance die Fra­ge nicht beantwortet.
      Ob Fran­zis­kus ein Engel ist: da habe ich höch­ste Bedenken.
      Und wer jetzt den Hero­des ist, aus des­sen Hän­den Fran­zis­kus mich befrei­en soll­te: das hät­te ich sehr ger­ne gewußt.
      St. Pius X, Erz­bi­schof Lefeb­v­re, eini­ge ein­druck­wecken­de Äbte, eini­ge sehr tap­fe­re Bischö­fe und Kar­di­nä­le, ein Biss­chen auch EB Msgr. Léonard: die­se Men­schen als Hero­des­sen zu bezeich­nen, sträu­be ich mich;
      und dann schwei­ge ich noch von den Hei­li­gen und der Got­tes­mut­ter Maria.

      Kei­en Auf­re­gung: nach Fran­zis­kus’ei­ge­nen Aus­sa­gen wer­den wir alle geret­tet- um so mehr Sün­den, um so besser;
      ergo: ein Biss­chen Pul­ver­dampf scha­det bestimmt nicht!

    • Aha, aber vom 13.3.13 bis gera­de eben waren Sie sich nicht sicher. Dafür haben Sie sich JETZT einen Ruck gege­ben. Fein.

      • @Zeitschnur
        die Per­son von Mgr Thuc war etwas pro­ble­ma­tisch, zuerst die Geschich­te mit Pal­mar, wo jeder, der ein biss­chen den­ken kann, sehen muß, das geht schief, weil die Grund­la­ge, eine Pri­vat­of­fen­ba­rung, immer für eine Kata­stro­phe garan­tiert. Dann hat er wie­der den NOM in Frank­reich kon­ze­le­briert, die von Ihm abge­ge­be­ne Sedis­va­kanz-Erklä­rung stammt eigent­lich von Dr. Eber­hard Hel­ler und ist in ihrer Begrün­dung mehr als dürf­tig. Dar­auf etwas Soli­des auf­zu­bau­en, war unmög­lich, und dann die Geschich­te mit Bischofs­wei­hen in alle Rich­tun­gen. Das alles hat ihn natür­lich der Lächer­lich­keit preis­ge­ge­ben, auch die Umstän­de sei­nes Todes und sei­ner Aus­söh­nung mit JPII sind mehr als dubios.

  21. @ Tho­mas Kovacs

    Das stimmt schon, was Sie sagen. Ich bin mir aller­dings nicht sicher, ob es immer an ihm lag. Er war v.a. kein Tra­di­tio­na­list und an sich gei­stig unabhängig.

    Die Thuc-Fra­ge harrt noch einer seriö­sen Erforschung.
    Die viet­na­me­si­schen Akten sei­ner Zeit als Bischof müs­sen aus­ge­wer­tet wer­den. Sei­ne Kon­zils­bei­trä­ge müs­sen erst noch in einer Zusam­men­schau aus­ge­wer­tet werden.

    Die Dubio­si­tät sei­ne sEn­des bleibt dubi­os – aber dann kann ich sie auch nicht ihm selbst anla­sten. Man weiß das nicht authentisch.

    Ob Eber­hard Hel­ler die Sedis­va­kanz-Erklä­rung abge­ge­ben hat, weiß ich nicht – woher wis­sen Sie es? Hat Thuc damit nicht übereingestimmt?

    Für mich ste­hen Fra­gen im Raum:

    Wer kor­ri­giert das Vat. I und das Vat. II? Dass das Desa­ster des einen mit dem des andern unlös­bar ver­bun­den ist, scheint mir ein­deu­tig. Katho­li­ken pfle­gen oft das eine zu beweih­räu­chern (die Pro­gres­si­ven tun es mit dem Vat. II, Tra­dis und Sedis mit dem Vat. I) und das ande­re zu ver­dam­men und eigen­mäch­tig als zwei­fel­haft zu erklären.
    Allei­ne das ist absurd und bei­des muss unwahr sein.
    Dabei muss man zuge­ben, dass bei­de Sei­ten (!) gute Grün­de haben, das von ihnen abge­lehn­te Kon­zil zu bezwei­feln. Die­se bei­den Kon­zi­li­en kön­nen nicht nur nicht bei­de zugleich gül­tig sein, son­dern kei­nes von bei­den ist kom­pa­ti­bel mit dem, was man bis kurz davor für die „Leh­re der Kir­che“ hielt.
    Das ist ein abso­lut ver­wor­re­nes The­ma, und nie­mand soll­te es sich da zu leicht machen.

    Die Pal­mar-Geschich­te ist abstrus, aber Lefeb­v­re hängt auch in ihr drin, und er hat THuc über­haupt erst mit den Pal­ma­ria­nern in Kon­takt gebracht. Lefeb­v­re hat also auch nicht gecheckt, was hier lief! Oder er hat Thuc rein­ge­legt. Eines von bei­dem, aber bei­des ist schlecht.!
    Immer­hin hat­te Thuc das For­mat, sofort danach zu beken­nen, dass er einen schwe­ren Feh­ler gemacht hat. Auf soviel Ehr­lich­keit war­tet man bei Pius­hau­sen bis heute.

    Da eins mei­ner Geschwi­ster seit Jahr­zehn­ten in Süd­ost­asi­en lebt und ich die dor­ti­ge Men­ta­li­tät etwas bes­ser ken­ne, muss man bei Thuc, der gei­stig und bega­bungs­mä­ßig ein „Über­flie­ger“ war, eini­ges noch mal anders sehen.

    Aber wie gesagt: das harrt erst noch einer sau­be­ren Aufarbeitung.

      • Aus mei­ner Sicht ein ziem­lich aben­teu­er­li­cher Unsinn.
        Da haben sich ein paar arme, nai­ve Leu­te was zusam­men­ge­reimt – Siri müss­te auch erst mal rich­tig beforscht werden…
        Man sagt ihm ja nach, dass er der Haupt­ak­teur der Nazis- und Faschisten-„Rettung“ nach Süd­ame­ri­ka war.
        Wenn man­che ihn dann für den gewähl­ten und angeb­lich unter­drück­ten Nach­fol­ger Pius XII. hal­ten wol­len (war­um hat er dann fröh­lich von 1958–88 wei­ter Kar­di­nal gespielt… und geschwie­gen?!), dann dürf­te das die konso­pi­ra­ti­ve Men­ta­li­tät unse­rer katho­li­sche Alt­fa­schi­sten eher kenn­zeich­nen als rea­le histo­ri­sche Ereignisse…

        Kein Wun­der sind die mie­sten „Bewei­se“ für die „Siri-The­se“ auch Ver­satz­stücke aus dubio­sen Pri­vat­of­fen­ba­run­gen, die noch dazu über­haupt nicht aner­kannt sind.

      • Natür­lich ist die Siri the­sen abso­lu­ter Unsinn das wird nur von der Dop­pel­gän­ger The­se von Paul VI über­bo­ten der ja ab 1978 in Capri geses­sen sein soll

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