Heiliges Jahr der Barmherzigkeit: Sterbliche Überreste von Pater Pio und Pater Leopold Mandic kommen in den Petersdom


Pater Pio: sterbliche Überreste werden im Februar 2016 im Petersdom ausgestellt
Hei­li­ger Pater Pio: sterb­li­che Über­re­ste wer­den im Febru­ar 2016 im Peters­dom ausgestellt

(Rom) Die sterb­li­chen Über­re­ste der bei­den hei­li­gen Kapu­zi­ner, Pater Pio von Piet­rel­ci­na, ver­ehrt in San Gio­van­ni Roton­do, und Pater Leo­pold Man­dic, ver­ehrt in Padua, wer­den zum Hei­li­gen Jahr der Barm­her­zig­keit nach Rom über­führt und für eini­ge Tage im Peters­dom zur Ver­eh­rung aus­ge­stellt. Die bei­den Hei­li­gen ver­bin­det nicht nur ihr gemein­sa­mer Orden, son­dern vor allem, daß bei­de belieb­te Beicht­vä­ter waren und von der Kir­che als gro­ße See­len­füh­rer ver­ehrt werden.

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Das von Papst Fran­zis­kus aus­ge­ru­fe­ne Hei­li­ge Jahr der Barm­her­zig­keit beginnt am kom­men­den 8. Dezem­ber, dem Hoch­fest Mariä Empfängnis.

Reliquien von Pater Pio und Pater Leopold Mandic  vom 1.–14. Februar in Rom

Die sterb­li­chen Kör­per der bei­den Hei­li­gen wer­den am 1. Febru­ar 2016 nach Rom gelan­gen und zunächst zwei Tage in der Basi­li­ka Sankt Lau­ren­ti­us vor den Mau­ern (San Loren­zo fuo­ri le mura), einer der sie­ben römi­schen Pil­ger­kir­chen, bleiben.

Dies geht aus einem Schrei­ben des Gene­ral­mi­ni­sters des Kapu­zi­ner­or­dens, Pater Mau­ro Jöh­ri, an den gesam­ten Orden her­vor. Der Schwei­zer Pater Jöh­ri lei­tet den Kapu­zi­ner­or­den seit dem Jahr 2006.

Der Gene­ral­mi­ni­ster zeigt sich erfreut, daß Papst Fran­zis­kus zwei Hei­li­ge aus­ge­wählt habe, die das Wir­ken der Gött­li­chen Barm­her­zig­keit durch das Beicht­sa­kra­ment sicht­bar machen.

Am 2. Febru­ar, dem Tag des gott­ge­weih­ten Lebens, wird in der Basi­li­ka San Loren­zo eine Gebets­vi­gil statt­fin­den, zu der die Ordens­män­ner und Ordens­frau­en der Stadt ein­ge­la­den sind.

Am 4. Febru­ar wer­den die Reli­qui­en­schrei­ne in die Kir­che San Loren­zo in Lau­ro über­führt, in der sich tra­di­tio­nell die römi­schen Gebets­grup­pen von Pater Pio versammeln.

Am 5. Febru­ar wer­den die sterb­li­chen Über­re­ste der bei­den Hei­li­gen in fei­er­li­cher Pro­zes­si­on in den Peters­dom über­führt. Dort wer­den sie in der Nähe der Hei­li­gen Pfor­te aus­ge­stellt und bis zum 14. Febru­ar ver­ehrt wer­den können.

Dann erfolgt ihre Rück­füh­rung nach Padua bzw. San Gio­van­ni Roton­do. Weni­ger bekannt als Pater Pio von Piet­rel­ci­na (1887–1968) ist sein Mit­bru­der Pater Leo­pold Man­dic (1866–1942).

Pater Leopold von Castelnuovo

Heiliger Leopold Mandic
Hei­li­ger Leo­pold Mandic

Am 12. Mai 1866 kam der Kroa­te Bog­dan Man­dic in Castel­nuo­vo di Cat­ta­ro, damals ein Teil des König­reichs Dal­ma­ti­en, als öster­rei­chi­scher Staats­bür­ger zur Welt. Sein Geburts­ort heißt heu­te Her­ceg Novi und liegt in Mon­te­ne­gro. Bog­dan ist die sla­wi­sche Form für Ade­oda­tus und heißt „von Gott gegeben“.

1884 trat er in Ita­li­en, sei­ne Hei­mat unter­stand kirch­lich dem Patri­ar­chat von Vene­dig, in den Kapu­zi­ner­or­den ein und nahm den Ordens­na­men Leo­pold von Castel­nuo­vo an. 1988 leg­te er die ewi­gen Gelüb­de ab und wur­de 1890 vom dama­li­gen Patri­ar­chen von Vene­dig, Dome­ni­co Kar­di­nal Ago­sti­no, zum Prie­ster geweiht.

Nach Wirk­stät­ten im öster­rei­chi­schen Dal­ma­ti­en und Istri­en sowie im ita­lie­ni­schen Vene­ti­en wur­de Pater Leo­pold wäh­rend des Ersten Welt­krie­ges, weil öster­rei­chi­scher Staats­bür­ger, nach Süd­ita­li­en ver­bannt. Nach dem Krieg soll­te er bis zu sei­nem Lebens­en­de 1942 im Kapu­zi­ner­klo­ster von Padua wirken.

Nach­dem er zunächst Patri­stik gelehrt hat­te, wid­me­te er sich seit dem Jahr 1914 vor allem dem Beicht­sa­kra­ment. Er selbst sah sei­ne Haupt­auf­ga­be im Beicht­stuhl, in dem er gro­ße Tei­le des Tages ver­brach­te, manch­mal bis zu fünf­zehn Stun­den. Die Gna­den der See­len­schau und der Pro­phe­tie mach­ten ihn zum belieb­ten Beicht­va­ter und See­len­füh­rer, den die Men­schen von weit­her aufsuchten.

Vor sei­nem Tod am 30. Juli 1942 pro­phe­zei­te er die Bom­bar­die­rung der Stadt und die Zer­stö­rung des Kapu­zi­ner­klo­sters, sag­te aber vor­aus, daß sei­ne klei­ne Zel­le von zwei mal drei Metern Grö­ße und sein Beicht­stuhl erhal­ten blei­ben wür­den. Tat­säch­lich kam es 1944 zu hef­ti­gen ame­ri­ka­ni­schen Luft­an­grif­fen auf Padua. Dabei wur­den am 14. Mai die Kapu­zi­ner­kir­che und das Klo­ster zer­stört. Zel­le und Beicht­stuhl des Hei­li­gen blie­ben jedoch erhal­ten und kön­nen im wie­der­errich­te­ten Klo­ster besich­tigt werden.

1946 wur­de das Selig­spre­chungs­ver­fah­ren für Pater Leo­pold ein­ge­lei­tet, auf des­sen Für­spra­che bereits zu Leb­zei­ten zahl­rei­che Wun­der gescha­hen. Seit 1962 befin­det sich sein Grab im Kapu­zi­ner­klo­ster von Padua unmit­tel­bar neben dem Beicht­stuhl, in dem der Hei­li­ge um das See­len­heil Tau­sen­der von Men­schen gerun­gen hat.

1976 wur­de Pater Leo­pold von Papst Paul VI. selig­ge­spro­chen. 1982 pil­ger­te Papst Johan­nes Paul II. zum Grab des hei­li­gen Beicht­va­ters aus dem Kapu­zi­ner­or­den. 1983 wur­de „Fra Leo­pol­do“  als zwei­ter Kroa­te kano­nisch heiliggesprochen.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: MiL/leopoldomandic.it

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75 Kommentare

  1. Dan­ke für die­se Nach­richt. Es ist erfreu­lich, dass die­se bei­den Hei­li­gen mit ihrer Gegen­wart Rom und vie­le Gläu­bi­ge seg­nen kön­nen. Ich hof­fe, dass ihre Gebe­te im Him­mel und unse­re Gebe­te zusam­men vie­le Gna­den bewir­ken werden.

      • @Leo Laemm­lein
        Ob die bei­den an ihrem Hei­mat­ort lie­gen, oder mal in Rom, ist eigent­lich uner­heb­lich. Ich war vor mei­ner Kon­ver­si­on zum Katho­li­schen Glau­ben am Grab des Hei­li­gen Don Bos­co, habe dort sei­nen unver­sehr­ten Leib gese­hen, und auch dort gebe­tet. Für mich hat­te dies eine sehr star­ke Aus­wir­kung, weil die­ser hei­li­ge Prie­ster ein wah­res Vor­bild ist und die Wir­kung der Gna­den sehr groß ist. In mei­nen Augen kön­nen vie­le Men­schen durch so etwas Bekeh­run­gen bekom­men. Der Leich­nam eines Hei­li­gen wird nicht ange­be­tet. Sei­ne Per­son steht aber Vor­bild­haft vor uns. Vor allem wenn sein Leich­nam unver­sehrt ist. Anders­gläu­bi­ge in den Frei­kir­chen und evan­ge­li­schen Kir­chen kön­nen das alles nicht nachvollziehen.

      • Es ist sehr despek­tier­lich in die­sem Fall von ²Leich­na­men“ zu spre­chen. Es han­delt sich um die Gebei­ne und sterbl. Über­re­ste die­ser bei­den gro­ßen Volks­hei­li­gen. Die­ses frei­kir­chen-evan­ge­li­ka­len Jar­gon ist sehr belei­di­gend, aber Sie sind ja „aus­ge­tre­ten“.
        Jeden­falls gilt zu hof­fen, daß beson­ders die Vere­eh­rung von San Leo­pol­do Man­dic da Castel­nuo­vo durch sei­ne Aus­stel­lung in Rom nun einer noch brei­te­ren Schar nun ermög­licht wird. Vie­len außer­halb Ita­li­ens und Kroa­ti­ens ist die­ser gro­ße See­len­hir­te noch unbe­kannt, daß wird sich jetzt ändern wie man laut RAI in Padua bei den geschätz­ten Kapu­zi­nern vernahm.

      • Ich wünsch­te die zwei wür­den leben­dig wer­den, den Syn­oden -„Vätern“ erschei­nen, dort kräf­tig mit­mi­schen und ordent­lich aufs Pult hauen!
        Von P. Pio weiß man ja, dass er heu­te noch so man­chem „schwe­ren Fisch“ erscheint und zur Umkehr führt. Für Papst F. und Fri­ends wäre eine erschau­dern­de Begeg­nung aus dem Jen­seits viel­leicht die ein­zi­ge Mög­lich­keit zur Rai­son zu kommen!

      • @J.G. Rat­kaj
        Es war kei­ne despek­tier­li­che Absicht dahin­ter. Man könn­te auch ‚Reli­qui­en‘ sagen. Wie gesagt, ich war tief beein­druckt vom unver­sehr­ten Leib des Hei­li­gen Don Bos­co in Turin.

      • Sehr rich­tig Roman. Gera­de jetzt heißt es beson­ders viel beten zu Pad­re Pio aber auch viel zu Pad­re Leo­pol­do Man­dic da Castel­nuo­vo. Gut, daß die Mög­lich­keit gege­ben wird näch­stes Jahr bei­de gemein­sam zu ver­eh­ren. Das ist mal in Zei­ten die­ser Wir­ren und Küm­mer­nis­se eine gute Nach­richt aus Rom.
        Ich habe in den spä­ten 1950ern als Pil­ger Pad­re Pio gese­hen wie er die Mes­se sang. Das sind unaus­lösch­ba­re Erin­ne­run­gen, die nach Jahr­zehn­ten noch immer stär­ken und wohl tun. Was für ein Hei­li­ger Pad­re Pio doch war. Mir feh­len die Worte.

      • Jean­ne dArc,
        Sie waren ja auch nicht gemeint, Sie beschrie­ben zu recht Ihre Freu­de über die Austel­lung. Dar­auf wur­de dann im despek­tier­li­chem Jar­gon „auf­ge­bahr­ten Leich­na­men?“ repliziert.
        Ihr zwei­ter Kom­men­tar unter­streicht wei­ters das gna­den­rei­che Beten vor einem Hei­li­gen, in Ihrem Fall vor den Reli­qui­en Don Boscos.

      • @J.G. Rat­kaj
        Lie­ber ver­ehr­ter J.G. Ratkaj!
        „Ich habe in den spä­ten 1950ern als Pil­ger Pad­re Pio gese­hen wie er die Mes­se sang. Das sind unaus­lösch­ba­re Erin­ne­run­gen, die nach Jahr­zehn­ten noch immer stär­ken und wohl tun. Was für ein Hei­li­ger Pad­re Pio doch war. Mir feh­len die Worte.“
        Sie wis­sen, wovon Sie reden.
        Die stän­di­gen Ver­leum­der kann man nur ins Gebet neh­men und Gott bit­ten, dass er ihren trü­ben Geist erhelle.
        Ich lese nichts als Unter­stel­lun­gen, ver­leum­de­ri­sche Bos­hei­ten und übel­ste Halb­wahr­hei­ten, ja die unausprech­li­che Igno­ranz und Bor­niert­heit hoch­mü­ti­gen Ver­stan­des­den­kens, die selbst Jesus Chri­stus als einen Lüg­ner und Zau­be­rer miss­ach­tet hätte.
        Wir dür­fen uns mit sol­chen Leu­ten, die stän­dig schmut­zi­ge Wäsche waschen und die Drecks­schleu­der dre­hen, nicht einlassen.
        Hier gilt nur das eine Wort: „Vade retro Satana!“
        Aber wie gesagt, immer mit ins Gebet nehmen.
        Halb­wahr­hei­ten haben vor allem die parat, die Pater Pio nicht per­sön­lich gekannt haben und die sich auf irgend­wel­che unver­öf­fent­li­chen ver­schwö­rungs­theo­re­ti­sche Blatt­samm­lun­gen in den Archi­ven des Vati­kan berufen.
        Pater Pio haben wir es mit­zu­ver­dan­ken, dass die Kir­che in Tei­len über­haupt noch leben­dig ist.
        Dan­ken wir Gott für die­sen guten herz­li­chen Vater des geist­li­chen Lebens und der Liebe.

    • @Pater Pio

      Es ist ja nicht unbe­kannt, was sei­ne Wider­sa­cher alles mit starr­sin­ni­ger Beharr­lich­keit und wüten­der Aus­dau­er gegen die­sen wehr­lo­sen Die­ner Got­tes unter­nom­men haben und vor­brach­ten. Sie ver­leum­den ihn auch heu­te noch koste es was es wol­le. Aber Pad­re Pio fürch­te­te sich nicht, er hat­te Maria auf sei­ner Sei­te. Mit ihr hat er die Hin­ter­li­sten sei­ner Fein­de abgewehrt.

  2. Das ist eine sehr erfreu­li­che Kun­de. Leo­pol­do da Castel­nuo­vo und Pad­re Pio sind her­aus­ra­gen­de Hei­li­ge der Kir­che. Beson­ders die Ver­eh­rung für San Leo­pol­do Man­dić gehört geför­dert und aus­ge­wei­tet. Es ist gut, daß nun in Rom vie­le die Gele­gen­heit haben wer­den um bei ihren hei­li­gen Reli­qui­en zu beten und Gna­den zu erbitten.

  3. @Leo Laemm­lein
    viel­leicht lesen Sie ein­mal im Kate­chis­mus nach über Reli­qui­en und deren Kult. Aber ver­mut­lich passt es nicht in Ihr Bild des jet­zi­gen Pap­stes! Ich mei­ne, es ist eine gro­sse Geste!

  4. Das ist wie­der so eine Maß­nah­me durch Fran­zis­kus, die so man­ches Stau­nen her­vor­ru­fen wird.
    Das Kir­chen­volk wird es freu­en, dass so zwei belieb­te Patres wie Pater Pio und Pater Castel-
    nuo­vo zur Ver­eh­rung nach Rom gebracht wer­den. Das ist viel­leicht auch als Beru­hi­gung gedacht,
    wenn das Ergeb­nis der Syn­ode dem Kir­chen­volk nicht gefällt. Auf alle Fäl­le gibt es ein Aufsehen
    in der Pres­se und der Öffent­lich­keit, dass dem Papst ent­ge­gen kommt.

    • So wird es wohl sein. Für die „From­men“ die toten Leich­na­me und für die „Moder­nen“ die Homo-Barmherzigkeit.

    • Da war auch ein ähn­li­ches Stau­nen bei mir.
      Ich fra­ge mich befrem­det, was soll damit bezweckt, wel­che Gefüh­le sol­len beim Kir­chen­volk her­vor­ge­ru­fen werden?
      Vie­le Gläu­bi­ge wer­den sich dar­über freu­en, kei­ne Frage.
      Doch wozu wer­den die bei­den Toten, Pater Pio und Pater Leo­pold Man­dic nach Rom gebracht und war­um gera­de jetzt?

      • Sie haben Ali­bi­funk­ti­on: Man wird die Öff­nung und Libe­ra­li­sie­rung der Kir­che auf die Für­spra­che der bei­den zurückführen!
        Des­halb kann man nur beten: Ihr gro­ßen fran­zis­ka­ni­schen Hei­li­gen haut rein, räumt auf! Zeigt wer Gott ist und wer die­se auf­ge­bläh­ten Staub­par­ti­kel im Pur­pur­ge­wand sind!

  5. @ fre­di­us
    nach mei­ner Befürch­tung haben Sie recht. Die Hei­li­gen, Pater Pio und Pater Leo­pold Man­dic wer­den instru­men­ta­li­siert. Es geht ver­mut­lich nicht um das, was die Hei­li­gen uns mit Ihrem Leben für Chri­stus uns als Bekennt­nis und Bei­spiel hin­ter­las­sen haben. son­dern es geht aus­schließ­lich um die öffent­lich wirk­sa­me Geste, die Fran­zis­kus sich zu Nut­ze macht. Der Sta­tue der Mut­ter Got­tes von Fati­ma ist es vor zwei Jah­ren nicht bes­ser ergan­gen. Wer erken­nen will, der ach­te auf die Gebe­te. Was ich bis­her an Gebe­ten erlebt und ana­ly­siert habe, erin­nert mich an das Geplap­per der Heiden.

  6. Tut mir leid – ich sehe das nicht als erfreu­lich an. Merkt hier nie­mand, was das bedeutet?
    Passt doch alles: P. Leo­pold Man­dic holt er wegen sei­nes pasto­ra­len Wir­kens für die „Ein­heit der Chri­sten“ (sprich: der Ortho­do­xen mit den Katho­li­ken) und wegen der­sel­ben irra­tio­nal-cha­ris­ma­ti­schen, bis heu­te umstrit­te­nen Mätz­chen wie bei Pater Pio: angeb­li­che „See­len­schau“ und „Pro­phe­tie“, dazu „Stig­ma­ta“, und bei Pater Pio, weil er ja ein Mul­ti-Mega-Cha­ris­ma­ti­ker war, der gleich alle Wun­der­ga­ben auf ein­mal hat­te und sich des­we­gen nicht an die Regeln hal­ten muss­te, sieht F. sicher ein Vor­bild für sich selbst: er macht, was er will, weil er schließ­lich beson­ders begna­det und außer­dem der Papst ist. Und wer ihm quer­liegt, wird halt von der Hl. Kom­mu­ni­on aus­ge­schlos­sen oder fliegt aus dem Beicht­stuhl raus. War­tet es nur alle ab: F. wird die­sem groß­ar­ti­gen bei­spiel sicher auch noch in die­se Abgrün­de des from­men Des­po­tis­mus hin­ein fol­gen – natür­lich ent­ge­gen jedem kano­ni­schen recht, aber das spiel­te auch bei dem Wun­der­pa­ter kei­ne gro­ße Rol­le mehr vor lau­ter Charisma.
    Und wie bei Pater Pio weiß nie­mand so recht, was er eigent­lich nun wirk­lich gesagt hat und was nicht. Der eine hat es so gehört, der ande­re so – vie­le Grüch­te, vie­le Legen­den, die sich wider­spre­chen, nichts Stich­hal­ti­ges oder Über­prüf­ba­res, dafür vie­le fans und viel enthu­sia­sti­sche Lite­ra­tur. Kon­kret aber blei­ben vie­le Zwei­fel, vie­le offe­ne Fra­gen, vie­les, was unter den Tep­pich gekehrt wur­de – durch … ja, durch wen? bana­les wird zum Wun­der auf­ge­poppt, wie die­se Bege­ben­heit bei P. Leo­pold mit der Bombardierung…also es gehört wahr­lich kei­ne por­phe­ti­sche Gabe dazu, 1942 die Bom­bar­die­rung eines Ortes vorauszusehen.…
    Hei­lig­ge­spro­chen wur­den bei­de durch den Mega-Hei­lig­spre­cher Woi­ty­la. Der, der auch Assi­si voll­zog, den Koran küss­te und ein Super­ö­ku­me­nist und Eso­te­ri­ker war. Passt doch alles – F. ist nur die Peri­pethie die­ses Zir­kus­ses und hat ziel­si­cher die „Hei­li­gen“ her­aus­ge­fischt, die das vor­be­rei­ten hel­fen sol­len, was er vorhat…
    Wür­de mich nicht wun­dern, wenn auch F. eines Tages mit Stig­ma­ta auf den Bal­kon träte.

    • Auf Kath­pe­dia wird P. Leo­polds Ziel der Pasto­ral mit die­sem Satz beschrieben: 

      „Als lang­jäh­ri­ger und uner­müd­li­cher Beicht­va­ter wird er all sei­ne Gebe­te, Opfer und Mühen in die­sem einen Anlie­gen dar­brin­gen: „Dass sie alle eins seien!“ “
      http://​www​.kath​pe​dia​.com/​i​n​d​e​x​.​p​h​p​?​t​i​t​l​e​=​L​e​o​p​o​l​d​_​M​a​n​dic

      Wie gesagt: die­se bei­den „Hei­li­gen“ ste­hen für das Pro­gramm und die Vorgehensweise:

      1. P. Leo­pold für die Ori­en­tie­rung, mit der Ortho­do­xie wie­der „eins“ zu wer­den – womög­lich auch von ihr zu „ler­nen“ (hin­sicht­lich Ehe­schei­dung!)?. Bei P. L. ist es wie beim Pater Pio: Es gibt vie­le Gerüch­te und wenig Gesi­cher­tes. Wesent­li­che Fra­gen sind offen oder unter den Tep­pich gekehrt, es bleibt alles im Nebel des Sub­jek­ti­vis­mus, des enthu­sia­stisch-Wun­der­ba­ren. Die spär­li­chen schrift­li­chen Zeug­nis­se, die ich fin­den konn­te, sind from­me All­ge­mein­plät­ze. Das mag von ihm vor­ge­tra­gen in die Her­zen gegan­gen sein, aber es besagt noch gar nichts über sei­ne Positionen.
      Der kroa­ti­sche Katho­li­zis­mus war gera­de in sei­ner Lebens­zeit in schwer­ste Ver­bre­chen ver­wickelt, und man fin­det über den Pater nur Aus­sa­gen, die ihn qua­si im luft­lee­ren Raum erschei­nen las­sen, als ob es um ihn kei­ne Zeit und Geschich­te gege­ben hätte.

      Per­so­nen, über die es so wenig Kon­kre­tes und Cha­rak­te­ri­sti­sches gibt (v.a. hand­fest theo­lo­gisch) sind per­fek­te Projektionsflächen.

      2. P. Pio für einen auto­kra­ti­schen, aber cha­ris­ma­tisch legi­ti­mier­ten und über den gül­ti­gen kano­ni­schen Regeln ste­hen­den Herr­scher­stil. Letz­te­rer hat­te als jun­ger Mensch eine faschi­sti­sche Zel­le um sich gebil­det. Der Faschis­mus ist ein­deu­tig ein enthu­sia­sti­sches, sub­jek­ti­ves Prinzip.
      Die Fra­ge ist, ob das cha­ris­ma­ti­sche „Beicht­va­ter­prin­zip“ über­haupt im Sin­ne der katho­li­schen Ord­nun­gen ist. Es sol­len ja an sich zwi­schen einem Prie­ster und Gläu­bi­gen kei­ne solch über­mä­ßig per­son­be­zo­ge­nen Bin­dun­gen ent­ste­hen. Die Kir­che hat da, wo es katho­li­sche Gemein­den gibt, im Nor­mal­fall (und der galt damals noch) ihre Prie­ster. War­um kann man nicht bei ihnen beich­ten? War­um reist man aus aller Her­ren Län­der zu einer bestimm­ten Per­son, als ob es nir­gends anders gute Beicht­vä­ter geben könnte?
      Sol­cher Mas­sen -„Sakra­men­ten­tou­ris­mus“ ist ja an sich nur dann legi­tim, wenn sich die Kir­che regio­nal in einer Not­la­ge befindet.
      Die Nüch­tern­heit des Sakra­men­tes der Beich­te geriet so näm­lich in genau die Grau­zo­ne, unter der wir heu­te lei­den: die Psy­cho­lo­gi­sie­rung des Sakra­men­tes, der Wunsch, sich selbst dar­zu­stel­len, für sich selbst etwas „mit­zu­neh­men“.
      Dabei geht es in der Beich­te doch vor allem um das Bekennt­nis der Sün­den und die Los­spre­chung. Alles ande­re muss nicht in einer Beich­te stattfinden!

      Es ist mir ein Rät­sel, wie­so gera­de die Super­from­men und Tra­dis die­ses nüch­ter­ne Prin­zip, das wirk­lich ech­te Tra­di­ti­on ist und der Sakra­men­ten­leh­re ent­spricht, nicht nur beim The­ma Pater Pio völ­lig aus­blen­den und statt­des­sen eine moder­ni­stisch-schwär­me­ri­sche Auf­fas­sung, der eine Art „Füh­rer­prin­zip“ inhä­rent ist, an des­sen Stel­le setzten.

      • Die­se bei­den „Hei­li­gen“ dürf­ten als schwär­me­risch ver­ehr­te Gestal­ten, die wenig Objek­ti­ves hin­ter­lie­ßen, statt­des­sen aber die Ver­eh­rung ihrer wun­der­tä­ti­gen Per­son deu­ten das Prin­zip an, das auf uns noch viel stär­ker zukom­men wird:

        Sub­jek­ti­vis­mus, Wun­der­tä­tig­keit als „grö­ße­rer“ Beweis des Glau­bens als nüch­ter­ne Erge­ben­heit in die glas­kla­re Lehre.

        F. träumt mit Sicher­heit davon, ein zwei­ter Pater Pio zu wer­den. Nur macht er es umge­kehrt: Wäh­rend beim Pater Pio „die Rän­der“ zum Pater pil­ger­ten (übri­gens auch ein ver­wand­tes Phä­no­men zum Wesen der Star­zen in der Ortho­do­xie oder zum a‑katholischen „Guru-Prin­zip“), geht F. „an die Ränder“.

        Es geht dar­um, allen Raum in den Her­zen ein­zu­neh­men und bei vor­geb­li­cher Fröm­mig­keit und Barm­her­zig­keit den herrn zu verdrängen.

        Wenn man P.Pio-Schwärmer hört, sagen sie stets: Der PP hat gesagt … (und dann kommt etwas, was eigent­lich nur Leh­re der Kir­che ist oder von Jesus stammt). Für sie ist es nicht mehr klar, dass das nicht der Pater sagt, son­dern das­se sJe­sus sag­te oder die Kir­che oder dass der Pater viel­leicht auch Fal­sche gesagt haben könn­te, was nicht über­ein­stimmt: „Er“ hat es gesagt – das muss genü­gen. Aber genau die­se Denk­art ist nicht katho­lisch. Der Pater ist als Per­son wich­ti­ger als das, was er sag­te bzw. der, den er sicht­bar machen soll­te. Das Volk fuhr aber auf die­sen Per­so­nen­kult bis heu­te ab.
        Will sagen: Das kathol­si­che Volk ist auf die­se Wei­se sorg­sam auf Per­so­nen­kul­te ein­ge­stimmt wor­den – und zwar das gan­ze Volk, nicht bloß die „Moder­ni­sten“.
        F. ver­hält sich so, als ob das auch sein Ziel wäre: dass man nicht mehr auf Chri­stus schaut, son­dern erst mal – wie auf Pater Pio – auf ihn.

        Hier geschieht ein Auf­grei­fen tie­fer, aber bereits lan­ge ange­leg­ter Fehl­stel­lun­gen, das auch die Tra­dis nicht erkannt haben – im Gegenteil.

      • Dan­ke, ver­ehr­te zeit­schnur, Sie legen den Fin­ger m.E. völ­lig zurecht in eini­ge (hm … offen­sicht­lich z.T. recht emp­find­li­che^^) Wun­den, was das The­ma ‚Per­so­nen­kult‘, ‚Instru­men­ta­li­sie­rung‘ uvm. betrifft (zu P. Pio selbst weiß ich viel zu wenig … aber man kann ja von sei­ner Per­son abstra­hie­ren); kei­ne Zeit, mor­gen vlt. mehr …

      • … nope, dazu sag ich nichts mehr. Außer @ alle: „Tie­fer­hän­gen, tief durch­at­men und an den Blut­druck den­ken“ 🙂 – und ggf. Fr. Paul Kra­mer hören; er erkennt jetzt aus­drück­lich auf ‚Sedis­pri­va­ti­on‘[?], sagt also, daß BXVI gar nicht wirk­lich „ganz“ abge­dankt habe, was ich zwar für nicht m.d. Leh­re der hl. Kir­che für ver­ein­bar hal­te (viel­mehr: ech­te Sedis­va­kanz), aber auf jeden Fall sagt er aus­drück­lich, daß s.E. Herr J.M.B. nicht nur nicht (mehr) den katho­li­schen, son­dern über­haupt gar kei­nen christ­li­chen Glau­ben mehr beken­ne, son­dern eher sowas wie einen ‚maso­ni­schen Gno­sti­zis­mus‘. – Link:

        https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​8​X​5​1​G​i​a​2​Bio – Cara­van To Mid­night – Epi­so­de 353 The Pope From Hell?

    • Ich wünsch­te, P. Pio wür­de Ihnen auch mal erschei­nen! Das wäre das Aus für Ihre auf­ge­bläh­ten, her­ab­las­sen­den und äußerst dümm­li­chen Äußerungen!

      • …was Gott ver­hü­ten möge – ich habs nicht so mit Erschei­nun­gen, denn sie sind eher vom Bösen als von Gott.
        So jeden­falls sah es ein gro­ßer Mysti­ker wie Johan­nes vom Kreuz, der von sol­chen Mul­ti-Mega-Mysti­kern nicht viel hielt – eben weil sie im grun­de nur Ver­wir­rung stif­ten, die Leu­te von Mätz­chen und Sen­sa­tio­nen und vor allem von ihrer eige­nen Per­son abhän­gig machen und das kla­re Den­ken und Glau­ben ver­wi­schen wie ein moder­ner Maler kon­kre­te For­men und Aus­sa­gen verwischt.

        Pater Pio ist ein hoch­mo­der­nes Phä­no­men, aber die Tra­dis erken­nen das ein­fach nicht.
        Das war mir immer schon ein Rätsel.

  7. zeit­schnur @ Gut dass wir sie haben. Sie spre­chen von …ange­leg­ter Fehlleistungen…durch
    Tra­dis nicht erkannt ? Nen­nen Sie nicht Fran­zis­kus im Atem­zug mit Pater Pio und ande­ren Hei-
    ligen. Ihre Ansicht über “ Hei­li­ge “ ins­ge­samt, lässt ver­mu­ten, Sie kön­nen nicht katho­lisch sein.
    Sie kri­ti­sie­ren, Pater Pio soll gesagt haben… Pater Pio hat zum Bei­spiel gesagt und er hat es
    gesagt !… Was machen die da in Rom ?!… und das wäh­rend des II.Vatikanum !!!

    • Wie­so? Sie hat ihre Stel­lung­nah­me, der ich vie­les abge­win­nen kann, doch begründet.

      Glau­ben Sie wirk­lich, dass Kar­di­nä­le und Bischö­fe, die nicht nur eine „Zweit­ehe“ Geschie­de­ner, son­dern auch gleich­ge­schlecht­li­che „Part­ner­schaf­ten“ seg­nen und den Betref­fen­den nun­mehr auch offi­zi­ell den Leib des Herrn rei­chen wol­len, (mög­li­cher­wei­se) über­haupt irgend­was mit Hei­li­gen, geschwei­ge denn mit deren Reli­qui­en ernst­haft am Hut haben? 

      Das ist doch viel­mehr ein Schau­spiel fürs (noch) eini­ger­ma­ßen from­me Volk, wozu sich die zwei durch JP2 hei­lig­ge­spro­che­nen Per­so­nen erst noch bestens eignen.

    • Ich mein­te: durch das Lager­den­ken, das sowohl die Tra­dis und Kon­ser­va­ti­ven als auch die Pro­gres­siv-Libe­ra­len als Hilfs­kon­strukt benut­zen, ist im Prin­zip der Blick für alle getrübt.
      Wer wagt es denn, sich die ein­zel­nen Phä­no­me­ne noch kri­tisch anzusehen?
      Jeder ist drum bemüht, sei­ne eige­ne Wagen­burg zu sichern, ohne zu beden­ken, dass auch sie viel Zwei­fel­haf­tes beherbergt.
      Weil einer es dem andern sagt, dass der Pater Pio ein ganz Gro­ßer und ganz Demü­ti­ger und ganz Wun­der­tä­ti­ger war, weil 1000 Eupho­ri­ker wie neu­ge­bo­ren aus San Gio­van­ni zurück­ka­men (auch wenn das für die Gemein­den kei­ner­lei Spur hin­ter­ließ…), weil man die „Hei­lig­keit die­ses Man­nes von Anfang an unter Tabu setz­te, wird jeder Ein­wand, jeder Zwei­fel an ihm, jedes Befrem­den, auch das mit guten Grün­den, vom Tisch gewischt.
      Nach der „Nestbeschmutzer“-Logik darf auf die Säu­len­hei­li­gen der Kon­ser­va­ti­ven kein Makel fal­len. Vor allem nicht, wenn sie angeb­lich stig­ma­ti­siert waren.

      Trotz­dem bit­te ich Sie, ein­mal dar­über nach zuden­ken, ob die teil­wei­se fast anar­chi­sche Frei­zü­gig­keit, die der Pater Pio sich selbst geneh­mig­te, bei Ihnen nicht ganz anders ankä­me, wenn er nun nicht die Lieb­lungs­in­stink­te des from­men Vol­kes bedient hät­te, son­dern wenn er – sagen wir – etwas „libe­ra­ler“ gewe­sen wäre, aber den­noch die­se „Wun­der­ga­ben“ auf­ge­wie­sen hätte.
      Es kann durch­aus sein, dass es Ihnen dann viel­leicht dämo­nisch vor­ge­kom­men wäre, was er da veranstaltet..

      Pater Pio mag ja hin­ter vor­ge­hal­te­ner Hand gesagt haben, das sei nicht gut, was „die in Rom machen“. Aber er hat es nicht offen gesagt. Offen und vor­ne raus hat er die Unter­wer­fung unter Rom gepre­digt und empfohlen.

      Aber: Hat er es über­haupt gesagt?
      Man hört dies und das.
      Es gibt wel­che, die berich­ten, er habe Lefeb­v­re unter­stützt und wel­che die berich­ten, er habe ihn ermahnt.
      Was er aber sicher unter­stützt und geför­dert hat, das ist der irra­tio­na­le Wun­der­glau­be, die Erschei­nungs­sucht – und genau das brau­chen wir wirk­lich am wenig­sten, zumal die mei­sten Erschei­nun­gen nach dem Kon­zil oder kurz davor mit guten Grün­den höchst zwei­fel­haft sind. Nie­mand ist gei­stig so mani­pu­lier­bar wie ein Erscheinungsgläubiger.

      Kann übri­gens auch sein, dass man den guten Pater Leo­pold nun nach Rom holt, um die Med­jug­or­je-Ange­le­gen­heit diplo­ma­tisch zu lösen bzw. das, was man vor­har mit Med­ju durch des­sen Anwe­sen­heit zu mil­dern oder zu ver­stär­ken – je nachdem..

      • @ zeit­schnur

        Ich lese Ihre Bei­trä­ge immer mit gro­ßen Inter­es­se und habe bezüg­lich Pater Pio auch mei­ne Zwei­fel. Warum?

        1. Über 2000 Sei­ten an nicht ver­öf­fent­lich­ten Doku­men­ten, die immer noch im Vati­kan lie­gen und sehr nega­tiv sein sollen.

        2. Ableh­nen­de Hal­tung meh­re­rer Päp­ste bis Johan­nes Paul II.

        3. Pater Pio als gro­ßer „Frau­en­seel­sor­ger“.

        4. Feh­len­de Wun­der am Grab, dafür unzäh­li­ge zu Lebzeiten.

        ad 4.
        Inter­es­san­ter­wei­se ver­lang­te die Kir­che bis zur Reform der Hei­lig­spre­chung von JP2 aus dem Jah­re 1983 min­de­stens zwei Wun­der nach dem Tode. War­um? Weil Wun­der oder para­nor­ma­le Phä­no­me­ne auch dämo­ni­schen Ursprungs sein kön­nen, falls es sich nicht um Betrug han­delt. Mit den Wun­dern nach dem Tode wird ange­nom­men, dass Gott die Hei­lig­keit des­je­ni­gen oder der­je­ni­gen bestä­tigt, auf sei­ne Für­bit­te hin.

        Wo fin­den denn heut­zu­ta­ge „Wun­der“ oder para­nor­ma­le Phä­no­me­ne statt? Rich­tig, in Med­jug­or­je und nicht am Gra­be von Pater Pio. Wären die Letz­te­ren vor­han­den, so hät­te man etwas dar­über gehört.

        ad 3.
        Jemand, der sich spi­ri­tu­ell aus­kann­te, sag­te, dass es kein gutes Zei­chen für einen Prie­ster ist, wenn er sich mit Frau­en umgibt oder Grou­pies zulässt. Wennauch nichts Sexu­el­les statt­fin­det, so ist das Ertra­gen die­ser emo­tio­na­len Nähe für einen Mann extrem kräf­te­rau­bend, psy­cho­lo­gisch und spi­ri­tu­ell gese­hen. Daher such­ten allen männ­li­chen Hei­li­gen auch bei weib­li­chen Hei­li­gen die Wei­te: Johan­nes vom Kreuz, Franz von Sales u.a. Pater Pio hat sich aber gegen die­se Nähe nicht gewehrt und konn­te sich angeb­lich sogar über die Rock­län­ge sei­ner weib­li­chen Beicht­kin­der auf­re­gen. Komisch.

        Das Pil­gern zum gro­ßen Sta­retz ist nicht unka­tho­li­sches. Vie­le Hei­li­gen, z. B. Anto­ni­us der Wüsten­va­ter oder Pfar­rer von Ars muß­ten es auch mit­er­le­ben. Die mei­sten aber, soweit sie konn­ten, sind davor geflohen.

        War­um regen Sie sich aber, lie­ber Frau Zeit­schnur, über Pater Pio so auf?

        1. Ent­we­der er ist ein ech­ter Hei­li­ger und wir müs­sen damit leben.

        2. Er wur­de zu unrecht kano­ni­siert und die Wahr­heit tritt irgend­ein­mal zu Tage.

        Mei­nen All­tag betrifft es in kein­ster Wei­se. Der Kult zu Pater Pio ist nicht heilsnotwendig.

        Men­schen wol­len halt Got­tes­be­wei­se. Falls die­ser zusam­men­bricht, wie z.B. Med­jug­or­je, so fällt der jewei­li­ge „Glau­ben“ auch in sich zusam­men. Des­we­gen bedient sich der Teu­fel auch der Fröm­mig­keit, sie­he Mag­da­le­ne vom Kreuz. Unglaub­lich aber wohl war.

        http://​www​.mystic​sof​t​hechurch​.com/​2​0​1​1​/​1​2​/​s​i​s​t​e​r​-​m​a​g​d​a​l​e​n​a​-​o​f​-​c​r​o​s​s​-​n​u​n​-​w​h​o​-​m​a​d​e​.​h​tml

        Für den eige­nen See­len­frie­den ist es doch bes­ser anzu­neh­men, dass die Hei­lig­spre­chungs­kom­mi­si­on doch weiß, was sie tut. Hoffentlich.

      • @Tradition und Glauben
        Wer Pad­re Pio die Hei­lig­keit abspricht, dem ist wirk­lich nicht mehr zu hel­fen, der ist in gro­ßer Gefahr, auf ewig ver­schütt zu gehen!
        Zwei­fel­los gibt es eini­ge Wun­der am Grab des gro­ßen Hei­li­gen! Infor­mie­ren Sie sich bit­te rich­tig, bevor Sie hier Haar­sträu­ben­des von sich geben.
        50 Jah­re Trä­ger der Wund­ma­le Chri­sti, tau­send­fa­che Bekeh­run­gen, Gabe der Bi- und Trilokationen…Auch Ihnen wün­sche ich eine Erschei­nung von die­sen ganz Gro­ßen der Kirche!

      • @ roman

        Einer Erschei­nung von Pater Pio bin ich sicher­lich nicht wür­dig, aber ich wün­sche mir sicher­lich Klar­heit in die­ser Ange­le­gen­heit und las­se mich ger­ne über­zeu­gen und belehren.

        Aller­dings, wie ich schon hier ein­mal schrieb, haben (fast ?) alle Initia­ti­ven von Papst Fran­zis­kus den Zug nega­tiv sich auf die Kir­che und die Welt aus­zu­wir­ken, z.B. die jet­zi­ge Syn­ode oder die Flücht­lin­ge in Europa.

        Papst Fran­zis­kus hat schon von Anfang an eine Abscheu vom Hei­li­gen („Karna­val ist vor­bei“, kei­ne Knie­beu­ge, luna­res Kreuz, etc.) an den Tag gelegt. Ob er jetzt tat­säch­lich wir­kungs­vol­le Hei­li­ge nach Rom holt, wo es wirk­lich nicht an wir­kungs­vol­len Reli­qui­en und Hei­li­gen man­gelt, sei dahingestellt.

        War­um also „die Eulen nach Athen holen“, bzw. aus­ge­rech­net die­se bei­den jetzt nach Rom?

        Obwohl meh­re­re Poster hier dar­an nicht glau­ben, durch die Auf­klä­rung ver­führt, so wir­ken ech­te Reli­qui­en wirk­lich, haupt­säch­lich auf Beses­se­ne, in die­sem Fal­le nega­tiv, weil sie ihre Anwe­sen­heit nicht ertra­gen. Der Kör­per eines Hei­li­gen war ja buch­stäb­lich der Tem­pel des Hei­li­gen Gei­stes, des­sen Hei­lig­keit manch­mal, wenn Gott es will, auch nach sei­nem Tode fortdauert.

        Hei­lig­keit ist ja etwas Andau­ern­des, was irgend­wann ein­mal ange­fan­gen hat. Daher die Gna­den­or­te und die Reli­qui­en. Inter­es­san­ter­wei­se haben Beses­se­ne, Okkul­ti­sten, Eso­te­ri­ker und Men­schen die­ser Art ein sehr gutes Gespür dafür, obgleich ein Negatives.

        War­um hat wohl die Refor­ma­ti­on und danach die Jan­se­ni­sten, Auf­klä­rer und Moder­ni­sten die Hei­li­gen- und Reli­qui­en­ver­eh­rung der­ma­ßen bekämpft? Weil die­se tat­säch­lich hei­li­gend, ex ope­re ope­ran­tis, wir­ken. Und war­um der Kir­chen­sturm nach dem Kon­zil? Aus eben­die­sem Grun­de. War­um haben so vie­le Katho­li­ken, haupt­säch­lich Geist­li­che, eine sol­che Abscheu von Reli­qui­en? Kei­ne Neu­tra­li­tät, Tole­ranz, Wohl­wol­len im Sin­ne „lass die Spin­ner, wenn sie sich danach bes­ser füh­len…“. Immer die­se Nega­ti­vi­tät. Interessant.

        Ratio­na­li­tät im Sin­ne der katho­li­schen Ratio ist gut, aber es ist noch nicht alles, denn der Glau­be betrifft den Bereich des Über­na­tür­li­chen, sie­he Vati­ca­num I.

      • @ Tra­di­ti­on und Glauben

        Dan­ke für Ihre Antwort.
        Klei­ne Anmer­kung: Ich rege mich nicht über Pater Pio auf, son­dern über den um ihn betrie­be­nen Kult.
        Dass er auf mich unglaub­wür­dig wirkt, hängt mit den von Ihnen genann­ten Din­gen zusam­men – all die­se selt­sa­men Din­ge, die im Vati­kan unter Ver­schluss blei­ben und kei­nem gezeigt wer­den, die Zwei­fel­haf­tig­keit der Stig­men, sei­ne poli­ti­schen Jugend­sün­den, sein anar­chi­sches Ver­hält­nis zum kano­ni­schen Recht, sei­ne Will­kür (es ist unmög­lich, Leu­te mit dem Argu­ment, man hät­te die „See­len­schau“ und wis­se bes­ser, was in ihrem Her­zen sei als sie selbst, nie­der­zu­ma­chen! Das trägt eher wahn­haf­te Züge und ist nach dem Kir­chen­recht nie­man­dem, v.a. kei­nem, der Sakra­men­te ver­wal­tet, erlaubt!).
        Das Abhän­gig­ma­chen von Frau­en (als „See­len­füh­rer“) habe ich gar nicht mit ein­be­zo­gen, aber es stimmt – das habe ich auch gele­sen, die För­de­rung einer über­mä­ßi­gen, weni­ger geist­li­chen als emo­tio­na­len Bin­dung an sei­ne Per­son, die er för­der­te durch sei­ne „Cha­ris­ma-Über­le­gen­heit“ (war­um fal­len Frau­en auf sowas immer rein!? War­um las­sen sie sich von so etwas beherr­schen?! Ist nicht Chri­stus unser Bräutigam?)
        Es gab zwar in der Tat gro­ße geist­li­che Freund­schaf­ten zwi­schen Hei­li­gen bei­der­lei Geschlech­tes, aber erstens war es nicht so ein „Hier der Mulit­me­gamy­sti­ker, der in die Her­zen sehen kann“ und da die tief unter die­sem Wun­der­held ste­hen­den „Töch­ter“, son­dern eher auf Augen­hö­he (wenn man an Johan­nes v. Kreuz und The­re­sia v. Avila denkt) und v.a. nicht so aus­schlie­ßend und exklu­siv. So was ist IMMER unge­sund. Bei Pater Pio kann man von solch „rei­fen“ geist­li­chen Bezie­hun­gen ja in gar kei­nem Fall reden!

        Ja, es befrem­det mich, dass bezgl. sei­ner Per­son alle wie mit Blind­heit geschla­gen sind. So kri­tisch se sonst sind – hier setzt irgend­et­was aus. Und zwar der­ma­ßen gewal­tig, dass ich es nicht ver­ste­he – gleich ob FSSPX­ler, Amts­kir­chen­kon­ser­va­ti­ve oder Sediv­a­kan­ti­sten – Pater Pio ist Kult. Wo sie sich sonst die Köp­fe ein­schla­gen gegen­sei­tig – hier sind sie sich einig, bei einem Mann, der selbst vom Vati­kan lan­ge vor dem Kon­zil unter dem Ver­dacht stand, ein Schar­la­tan zu sein. Und solan­ge die­se gan­zen Akten von damals nicht aus­ge­wer­tet sind, deren Geheim­hal­tung ja wohl einen trif­ti­gen Grund haben dürf­te, will ich mit der Sache nichts zu tun haben – denn wenn sie sata­nisch war, war sie gewal­tig satanisch.
        Und das wäre gefähr­lich – für alle „Lager“.

        Damit leh­ne ich aller­dings kei­nes­wegs die Hei­li­gen­ver­eh­rung ab – nicht dass Sie mich missverstehen.

        Was Leo Lämm­lein vor­trägt ist Pro­te­stan­tis­mus. Die Kir­che hat mehr­fach, v.a. auch in Tri­ent die­ses The­ma geklärt. Er wider­spricht hier lehr­amt­li­chen Aus­sa­gen, die unzwei­fel­haft und lan­ge bewährt sind.
        Aber natür­lich kann man die Hei­igen­ver­eh­rung nie­mals über die Anbe­tung des Herrn stel­len. Viel­leicht meint LL auch nur das.

      • @zeitschnur
        Sie haben wirk­lich die Fähig­keit, in allem Posi­ti­ven das Nega­ti­ve zu sehen. Ich woll­te Sie schon lan­ge als näch­ste Päp­stin vor­schla­gen. Na, wär das was für Sie? Nur kei­ne fal­sche Demut, Freulein!!!

      • @ Pater Pio

        1. „Fräu­lein“ schreibt sich mit ä
        2. Als Ver­hei­ra­te­te muss ich mit Frau ange­spro­chen wer­den, als Frau im Jahr 2015 ohne­hin immer!
        3. Wie fast alle Pater Pio-Fans reden Sie unver­schämt ad per­so­nam und nicht ad rem. Das ist so tief unter Niveau, dass es bereits schmerzt. 

        Man kann die Augen auch ver­schlie­ßen vor dem pro­ble­ma­ti­schen und sel­bi­ges umdeu­ten in „Posi­ti­ves“.
        Modern nennt man das „Spin-doc­to­ring“.

  8. Lie­be zeitschnur,
    zu Pater Pio möch­te ich mich nicht äußern.
    Aber die gedank­li­che Ver­bin­dung, die Sie in punc­to Schwär­me­rei von ihm zu Papst Fran­zis­kus geknüpft haben, scheint mir gar nicht so abwegig.
    Ob er „mit Sicher­heit davon träumt, ein zwei­ter Pater Pio zu wer­den“, kön­nen wir fai­rer­wei­se nicht wissen.
    Er redet von Demut und Beschei­den­heit, aber ich habe das ganz star­ke Gefühl, in Papst Fran­zis­kus ist auch eine recht gro­ße Por­ti­on Eitel­keit vor­han­den. Sie wird aller­dings auch genährt durch den Jubel, der ihm ent­ge­gen­bran­det, wie man das wäh­rend sei­nes Ame­ri­ka-Besu­ches wie­der sehen konnte.

    Selbst­kri­tisch möch­te ich aber auch fra­gen, wie gin­ge ich, wie gin­gen wir alle mit solch über­bor­den­dem Jubel der Mas­sen um?
    Wür­de er mich/​uns nicht auch verändern?

    • Ich per­sön­lich mei­de daher sol­che Orte – ich mag nicht von einer Mas­se irgend­wo­hin geschwemmt werden.
      Auch nicht von einer from­men. Weder bei F.
      Noch bei Pater Pio.

      Mir geht das Bild Jesu nach: wie oft er vor die­ser eupho­ri­schen Mas­se floh und am Ende nur aus Erbar­men sich ihnen wie­der zuwand­te – aber das war der Herr.
      Nie­mand, mit Beto­nung auf NIEMAND!, kann sich mit Ihm ver­glei­chen, und nie­mand hät­te den­sel­ben Grund, von Mit­ge­fühl ergrif­fen zu wer­den, denn wir sind alle die­sel­ben Sün­der wie die, die die Ido­le suchen.
      Jesus aber woll­te kein Idol sein.
      Er woll­te nicht die Mas­sen ver­he­xen mit Wun­der­ta­ten, son­dern das Herz des ein­zel­nen gewinnen.

      • „Jesus woll­te kein Idol sein, son­dern das Herz des ein­zel­nen gewinnen.“
        Dan­ke, @zeitschnur!

      • Wider­spruch: Genau so war Pater Pio. Er hat sich aus­ge­lie­fert. Das ist eine grö­ße­re Lie­be als zu flie­hen! Die­ser wun­der­ba­re Pater hat alles ein Leben lang über sich erge­hen las­sen. Ich wünsch­te Sie könn­ten nur einen Fun­ken sei­ner Lie­be ver­spü­ren, die er für die Men­schen hat­te. Aber sie hal­tens Lie­ber mit Schlecht­ma­chen und küh­lem Räsonieren.

      • @zeitschnur
        „Ich per­sön­lich mei­de sol­che Orte.… Ich mag nicht dies… Ich mag nicht das…“ Denn „ich“ bestim­me, wo die Gna­de zu wir­ken hat. 

        „Nie­mand, mit Beto­nung auf NIEMAND!, kann sich mit Ihm ver­glei­chen, und nie­mand hät­te den­sel­ben Grund, von Mit­ge­fühl ergrif­fen zu wer­den, denn wir sind alle die­sel­ben Sün­der wie die, die die Ido­le suchen.“

        Mein Gott: Jeder soll sich mit ihm ver­glei­chen und in aller Demut an sei­ner Sei­te gehen.

        Jesus trau­ert und weint:

        „Ich ging ernet an Ihnen vor­über, und sie haben mich nicht erkannt. Sie haben mich zwi­schen die Sei­ten der Bibel gebannt, in der Exege­se und Kate­che­se mei­nes leben­di­gen Gei­stes beraubt, in ihren Vor­ur­tei­len ein­ge­sperrt und woll­ten den leben­di­gen Geist so tot­schla­gen. Sie woll­ten über mich und das Heil ihrer Mit­men­schen ver­fü­gen. Ich aber sage euch heute“: 

        „Ich bin ein leben­di­ger Gott. Wenn ihr nur Glau­ben hät­tet, dann wür­det ihr sol­ches tun und noch größeres.“

      • @ Pater Pio

        Pater-Pio-Fans ken­nen kei­ne Frrei­heit – man sieht es immer wieder!
        Ich bestim­me nicht, wo die Gna­de zu wir­ken hat – und daher MUSS ich auch nicht zu Pater Pio.
        Anders­her­um wird ein chuh draus: Die Leu­te, die sol­chen Mas­sen-Ido­len nach­lau­fen set­zen dem Sog die­ser Mas­se aus.
        Und das ist gefährlich.
        Das ist eine psy­cho­lo­gi­sche Fra­ge, und als Katho­lik soll ich mein gehirn auch benut­zen und Gefah­ren meiden.
        Denn der Volks­mund weiß es schon:
        Wer sich in Gefahr begibt, kommt dar­in um.

        Die Fra­ge ist nicht, ob ich zwang­haft irgend­wo­hin gehen MUSS, um die „Gna­de“ zu erfah­ren, wie Sie es für rich­tig hal­ten, son­dern ob ich, wenn Jesus „vor der Tür steht und anklopft“ (so sagt es näm­lich der Herr!), die Tür auftue.

        Alles ande­re ist „Den­ken nach dem Fleisch“.

      • Als Katho­lik glau­be ich, dass die Gan­de erst mal und vor allem in den Sakra­men­ten wirkt.

        Es ist genui­ner Bestand­teil der katho­li­schen Leh­re, dass die­se Sakra­men­te per­so­nen­un­ab­hän­gig wir­ken, auch unab­hän­gig von der per­sön­li­chen Hei­lig­keit des Spenders.

        Der Pater-Pio-Hype ist tat­säch­lich aber so etwas wie ein umge­kehr­ter Donatismus.

  9. Pater Pio hat für sei­ne gro­ßen Cha­ris­men äußerst viel lei­den müs­sen, prak­tisch sein gan­zes Leben lang (er hat die tota­le Lie­be gelebt, mit allem, was das mit sich bringt).
    Er hat Popu­la­ri­tät immer gehasst.
    Jesus sel­ber sag­te, dass Sei­ne Nach­fol­ger noch grö­ße­re Din­ge wir­ken wer­den, als Er sel­ber es tat.

    Soche Hei­li­ge sind wie wei­ße Adler am Him­mel, die über einem Käfig laut gackern­der Hüh­ner ihre Krei­se zie­hen: abso­lut unvergleichbar…

    Lei­det F. momen­tan viel?
    Hasst er eben­falls Popularität?
    Was haben sie also gemeinsam?!

    • Wenn P. Pio die Popu­la­ri­tät wirk­lich gehasst hät­te, hät­te er sie ganz schnell abstel­len kön­nen… das sind alles bloß from­me Topoi, hagio­gra­fi­sche Bausatz-Elemente.

      • Alles, was ich von Ihn­nen bis­her gele­sen habe, war blut­leer und dien­te ledig­lich der Zer­streu­ung und Dis­kre­di­tie­rung. Für Sie bedarf es kei­ner leben­di­gen Kirche.

      • @Pater Pio
        So wie zeit­schnur sich äußert muss sie vom KGB (= kein Glau­ben benötigt)sein. Ich kann jedem nur raten, ihre unsin­ni­gen Äuße­run­gen nicht ernst zu nehmen!

  10. @zeitschnur: Ihr despekt­er­li­ches und abstru­ses „State­ment“ ist wirk­lich aller­letz­te Schub­la­de. Aber wie Sie hier über einen wirk­lich gro­ssen Hei­li­gen wie Pad­re Pio unan­ge­mes­sen Ihren Wort­schwall ergie­ssen, das ist – mit Ver­laub gesagt -, der hane­bü­chend­ste Unsinn, den ich je in mei­nem Leben gele­sen habe. Geht’s eigent­lich noch? Sie schwa­dro­nie­ren hier in der Art eines ein­ge­bil­de­ten Stu­ben­ge­lehr­ten, der vom Leben die­ses Hei­li­gen nix von Ahnung hat! Sie mokie­ren hier dreist dar­über, dass der Hl. Pater Pio ein „hoch­mo­der­nes Phä­no­men“ sei, und des­halb für Sie und Leu­te wie „Tra­di­ti­on und Glau­be“, dies sei für Sie schon immer ein Rät­sel. Nanu-war­um denn? War­um und wie­so machen Sie sich nicht die „Mühe“ in aller Demut und Ehr­furcht, ein­mal per­sön­lich nach S.Giovanni Roton­do zu rei­sen, in sich zu gehen und sich dann – wie es eines katho­lisch-sein tuen­den Katho­li­ken geziemt, dort zu beten und mit allem Ernst sich mit die­sem gro­ssen Hei­li­gen zu beschäf­ti­gen? Wahr­schein­lich ist das zuviel ver­langt, nicht? Fazit:Ihr despek­tier­li­ches Geschwur­bel ist nicht nur dreist, es ist dar­über­hin­aus gera­de­zu anma­ssend. Ihre State­ments bestä­ti­gen den Ver­dacht, dass es ein Rät­sel ist, ob Sie über­haupt kaho­lisch sind. Eher Nein.

    • Löst Ihre Pater Pio-Ver­eh­rung also auch bloß den Trieb aus, irra­tio­nal zu reagie­ren und anders­den­ken­de Leu­te per­sön­lich anzu­ma­chen und per­sön­lich („ad per­so­nam“), aber ohne jedes Sach­ar­gu­ment („ad rem“), abzukanzeln?

      Was sagen Sie denn zu mei­nen Argu­men­ten (auf der Sachebene!)?

      • Sach­ebe­ne nen­nen Sie das, wor­über Sie fabu­lie­ren, fie­bern und fan­ta­sie­ren?! Sie sind die ein­zi­ge, die jeder Sach­ebe­ne bar ist! Trau­rig, traurig.
        Im Grun­de sind Aus­ein­an­der­set­zun­gen die­ser Art unfrucht­bar. Ich schä­me mich nur dafür, dass Men­schen, die die­se gut­ze Sei­te besu­chen, sol­che Lügen über Pater Pio lesen müssen.

  11. Pad­re Pio da Piet­rel­ci­na dien­te nicht nur mit Wor­ten, son­dern mit sei­nem gan­zen Leben der Kir­che. Die­ser Seraph Mari­ens ist zeit­le­bens den stei­len und schwie­ri­gen Weg des Kreu­zes zum Kal­va­ri­en­berg gegan­gen. Als katho­li­scher Sohn des Hei­li­gen Fran­zis­kus ver­tei­dig­te er bis aufs äußer­ste die wah­re Leh­re des Evan­ge­li­ums, als man aus der Hei­li­gen Schrift eine Schrift machen woll­te, die zweck­mä­ßig und vor­teil­haft unse­ren Zei­ten ange­paßt sein soll­te. Sei­ne Austel­lung in Rom zum Jahr der Barm­her­zig­keit macht gro­ßen Sinn. Denn in einem beson­de­ren Bereich sei­ner prie­ster­li­chen Tätig­keit bewies Pad­re Pio beson­de­re Stand­haf­tig­keit und Zähig­keit, ja in sol­chem Maße, daß er kei­ner­lei Zuwi­der­hand­lun­gen zuließ, und zwar bei der Erhal­tung der Hei­lig­keit aller die Fami­lie betref­fen­den Glau­bens­fra­gen. Der ver­eh­rete Pater woll­te von der Insti­tu­ti­on der Fami­lie all jene Ver­bre­chen ‑Gebur­ten­kon­trol­le, Ehe­schei­dung, Abtrei­bung- fern­hal­ten, durch die er sie zer­stört sah. Und Pad­re Pio war ein star­kes und strah­len­des Licht, das die unsi­che­ren Schrit­te unzäh­li­ger Geschöp­fe erleuch­te­te, die im Begrif­fe stan­den, vom rech­ten Weg längs dem mensch­li­chen und irdi­schen Pfad der Kir­che abzu­ir­ren. Dafür gibt es vie­le Zeugnisse.

    Papst Paul VI. bezeich­ne­te Pad­re Pio am 20. Febru­ar 1970 als den „mit den Wund­ma­len gezeich­ne­ten Reprä­sen­tan­ten Unse­res Her­ren“. Pad­re Pio hat sich wie­der­holt als Opfer fur die Sün­der ange­bo­ten. Sei­ne gan­ze Exi­stenz war ein unun­ter­bro­che­nes Opfer­an­ge­bot an Gott durch voll­kom­me­ne Hin­ga­be sei­ner selbst, ohne jeg­li­chen Vor­be­halt. Drei Mona­te nach sei­ner hei­li­gen Prie­ster­wei­he schreibt Pio in einem Brief an sei­nen gei­sti­gen Füh­rer: “ Seit lan­gem schon füh­le ich in mir das Bedürf­nis, mich dem Her­ren als Opfer für die armen Sün­der anzu­bie­ten. Die­ser Wunsch ist in mei­nem Her­zen immer stär­ker gewor­den, so sehr, daß er jetzt, ich möch­te sagen, zu einer ech­ten Lei­den­schaft wur­de. Es ist wahr, ich habe dem Her­ren mehr­mals die­ses Ange­bot gemacht, ja ihn dabei beschwo­ren, er wol­le doch die Stra­fen, wel­che den Sün­dern dro­hen, über mich ergie­ßen auch hun­dert­fach, wenn er er nur die Sün­der bekeh­ren und ret­ten wol­le, nun aber möch­te ich dem Her­ren das Opfer­an­ge­bot mit Eurer Erlaub­nis erneue­ren. Mir scheint, es ist Jesus selbst, der dies wünscht.“ (Pad­re Pio da Piet­rel­ci­na, Epi­sto­la­rio, Bd. I, S.206.)

    • @ J.R. Ratkaj

      1. Was ein Paul VI. meint, ist für mich irrele­vant – er hat die Lit­ur­gie zer­stört und vie­les ande­re mehr. Es ist sym­pto­ma­tisch, dass aus­ge­rech­net die­ser Mann den P. Pio gg. sei­ne päpst­li­chen Vor­gän­ger „reha­bi­li­tiert“ hat. Allei­ne das spricht gegen P. Pio. Sage mir, wes­sen Gal­li­ons­fi­gur Du bist und ich sage Dir, wer Du bist. Sieht also allei­ne von daher nicht gut aus.

      2. Was Sie anfüh­ren, was der P. Pio alles Gutes gewirkt haben soll, bezweif­le ich.
      War­um bezweif­le ich das?

      a. Die Früch­te die­ses Man­nes ste­hen quan­ti­ta­tiv in kei­nem Ver­hält­nis zu sei­ner Ido­li­sie­rung – er hät­te damit eine wah­re Erweckungs­be­we­gung errei­chen müs­sen. Hat er aber nicht. Er gefiel Leu­ten wie Mon­ti­ni… und Mon­ti­ni war ein Charismatiker.

      b. P. Pio fuhr das aus­ge­latsch­te Fami­li­en- und Geschlech­ter­the­ma. Im Prin­zip sag­te er aber kaum ande­res als der Imam bei uns an der Ecke.

      c. Das mag mora­lisch gut klin­gen, aber da er es als Idol vor­brach­te und unter häu­fi­ger Miss­ach­tung sei­ner prie­ster­li­chen Gren­zen, war es eben pro­ble­ma­tisch, wenn man es mit katho­li­schen Augen ansieht – mit katho­li­schen Augen, die die Tra­di­ti­ons­li­nie kla­ren, ver­nünf­ti­gen Den­kens und einer unbe­irr­ba­ren Hoff­nung auf Chri­stus durch maria, aber eben eine ver­nünf­ti­ge Maria, die die Din­ge im Her­zen beweg­te und jeder Ido­li­sie­rung eine Absa­ge erteil­te – sogar der eigenen.

      Wenn ich sehe, welch üblen Debat­ten­stil die Pater-Pio-Fans haben, ist auch das ein Argu­ment gegen die­sen Wun­der­pa­ter. Ein wirk­lich hei­li­ger Mann müss­te da ganz ande­re Poten­zia­le in Katho­li­ken auf­wecken oder inspi­rie­ren. Offen­bar hat er aber nur so etwas wie eine „Isla­mi­sie­rung“ des Katho­li­zis­mus mit cha­ris­ma­ti­schen Ele­men­ten hervorgerufen.
      Man darf das nicht ver­wech­seln: Nicht jeder, der „kon­ser­va­ti­ve“ Wer­te ver­tritt und dies mög­lichst auto­kra­tisch, ist schon „echt“.

      Mir geht es dar­um, das man den gan­zen Mann prüft und nicht nur das, was einem passt, hoch­hält und das Pro­ble­ma­ti­sche ausblendet.

  12. @zeitschnur: Dass Sie sich so auf den Schlips getre­ten füh­len, war ja nicht anders zu erwar­ten. Der völ­lig aus der Luft gegrif­fe­ne Vor­wurf, ich wür­de irra­tio­nal reagie­ren, und ohne Sach­ar­gu­ment abkan­zeln, grenzt schon erheb­lich an eine drei­ste Unter­stel­lung. Was die „Sach­ar­gu­men­te“ betrifft, ist es doch so, dass Sie kei­ne vor­wei­sen kön­nen. Im übri­gen erwei­sen sich Ihre respekt­lo­sen und despek­tier­li­chen Äusse­run­gen gegen­über dem Hl. Pater Pio – und nicht nur die­sem gegen­über – als krank­haf­ter Ver­such, ande­re, die Ihre zyni­schen State­ments kri­ti­sie­ren, her­ab­las­send zu ver­ur­tei­len. Es ist eher anzu­neh­men, dass sie damit nur Unru­he stif­ten wol­len, um ande­re zu ärgern, auch wenn’s nicht drinnsteckt! Armselig.

      • Ich sehe kei­ne Argu­men­te. Nur, dass Sie mit nichts und wie­der nichts Pater Pio als Hei­li­gen dir­kre­di­tie­ren können.

      • …„dis­kre­di­tie­ren“ – und „Fräu­lein“ selbst­ver­ständ­lich. So viel Zeit muss sein.

    • @ Leo­ne
      Sie haben zeit­schnur durch­schaut. Wer wirk­lich was auf sich hält, soll­te sich nicht auf sie/​ihn ein­las­sen – pure Zeit­ver­schwen­dung! Wel­cher nor­ma­le Mensch wür­de denn frei­wil­lig einen sol­chen Unsinn ver­zap­fen – und das am lau­fen­den Meter – rund um die Uhr!
      Fallt nicht auf die Mätz­chen her­ein! Des­halb: Total ignorieren!

  13. Lei­der ver­lie­ren die cha­ris­ma­ti­schen Gei­ster hier das Pro­blem­feld aus den Augen:

    Wenn ein F. ali­as Berg­o­lio – genau­so wie sei­ner­zeit Paul VI. ali­as Mon­ti­ni – sich aus­ge­rech­net den Pater Pio als Gal­li­ons­fi­gur her­an­zieht, dann muss man nüch­tern fra­gen, war­um sie das tun.

    Eine Ant­wort ist, dass sie damit die From­men ruhig­stel­len wollen.

    Es ist aber auch mög­lich, dass sie ihn her­an­zie­hen wegen der durch ihn mas­sen­haft ver­brei­te­ten geist­li­chen Hirn­lo­sig­keit – die­ses Gefa­sel vom „Her­zen“, das angeb­lich mehr sehen kön­ne als der kla­re Ver­stand, ist ein Auf­ruf zur Irra­tio­na­li­tät und Blindheit.
    Die Gemenge­la­ge heißt doch nicht „Herz gegen Ver­stand“, sondern:

    „Herz und Ver­stand (= Ver­nunft) im Glau­ben“ gegen den „unver­nünf­ti­gen, herz­lo­sen Irr­tum im Unglauben“.

    Das katho­li­sche Volk hat sich ange­wöhnt, sei­nen Ido­len – mit Herz natür­lich oder was es dafür hält – alles aus der Hand zu fres­sen und dar­ob die kla­re nüch­ter­ne Leh­re zu ver­ges­sen – auch und gera­de das from­me Volk hat das vergessen.
    Wäh­rend die Pro­gres­si­ven allen, wenn auch ver­geb­li­chen, intel­lek­tu­el­len Auf­wand betrei­ben, um ihre Irr­tü­mer zu fun­die­ren, haben die Tra­dit­in­a­li­sten wie schon im 19. Jh den Intel­lekt ver­teu­felt. Die­se Hal­tung hat das Vat. I als häre­tisch verurteilt.

    Damit haben sich sol­che kon­ser­va­ti­ven Cha­ris­ma­ti­ker nicht weni­ger von der ech­ten Leh­re ent­fernt als die Pro­gres­si­ven, die nicht bereit sind, geof­fen­bar­te Wahr­heit im Glau­ben anzunehmen.
    Nun muss ich selbst die­sen däm­li­chen Spruch mal sagen:
    Man kann auf bei­den Sei­ten vom Pferd fallen!

    Es hat einen tie­fen Grund, war­um der Pater Pio nun nach Rom zu F. kommt, einen sehr tie­fen – er ist eben­so tief wie damals bei Paul VI.
    Der Grund lau­tet: das sind zwei Sei­ten ein un der­sel­ben Münze.

  14. Pater Pio war ein ganz ein­fa­cher Prie­ster, der in einem arm­se­li­gen Klo­ster in einem der ärm­sten und ent­le­gen­sten Win­keln Euro­pas leb­te und wirk­te. Doch Gott hat ihn reich mit Gna­den geseg­net, was viel über sei­nen Glau­ben aus­sagt. Die­ser gott­ge­fäl­li­ge Mann wur­de von zahl­rei­chen Men­schen auf­ge­sucht, weil er ihnen See­len­füh­rer, Beicht­va­ter und Rat­ge­ber war. Die­se Gott­ge­fäl­lig­keit mach­te aus Pater Pio ein Instru­ment Got­tes zur Ret­tung vie­ler See­len. Ein Leben das sich ganz abseits jeder Kir­chen­äm­ter, Kir­chen­kar­rie­re, Kir­chen­po­li­tik oder son­sti­ger For­men der Macht abspielte.

    Wer San Gio­van­ni Roton­do besucht, darf sich den Blick nicht von dem Trü­ben las­sen, was seit­her rund­her­um dar­aus gemacht wur­de. Weder von den vie­len Hotels noch von der häß­li­chen neu­en Kir­che mit dem Grab des Heiligen.
    Wer Pater Pio ken­nen­ler­nen will, soll­te die alte, klei­ne Klo­ster­kir­che auf­su­chen, um zu erken­nen, wie selbst bei gro­ßer Armut das Haus Got­tes voll Wür­de erstrah­len kann. Die­se klei­ne Kir­che mit dem Gna­den­bild Mari­ens mit dem Jesus­kind hat heu­te noch kei­nen Volks­al­tar, so wie Pater Pio nie im Novus Ordo zelebrierte. 

    Will man also die­se bei­den Hei­li­gen, Pater Pio und Pater Leo­pol­do ken­nen­ler­nen, soll­te man Aus­blen­den, was offi­zi­el­le Kir­chen­stra­te­gen heu­te aus ihnen zu machen versuchen.

    Die wich­tig­ste Leh­re aus bei­der Leben ist, daß Gott unschein­ba­re, schwa­che, nach mensch­li­chem Ermes­sen unbe­deu­ten­de Men­schen aus­wählt und ihnen Sei­ne Gna­den­strö­me schenkt, weil Er auf den Glau­ben und nicht auf Posi­tio­nen, Anse­hen und Äußer­lich­kei­ten schaut.

    Pater Leo­pol­do wird heu­te als Herold der Öku­me­ne prä­sen­tiert. Da er als Katho­lik in einem ortho­do­xen Umfeld auf­wuchs, war ihm die Ver­söh­nung in der Wahr­heit ein per­sön­li­ches Anlie­gen. Des­halb hät­te er ger­ne als Mis­sio­nar unter Ortho­do­xen gewirkt. Dazu kam es aber wegen sei­ner schwa­chen Gesund­heit nie. Die­ser klein­wüch­si­ge, ver­krüp­pel­te, hin­ken­de Prie­ster, war der leben­de Kon­tra­punkt in einer Zeit des Her­ren­men­schen­ide­als. Doch er besaß durch die Gna­de Got­tes die Fähig­keit, das Sakra­ment der Buße ganz aus­zu­fül­len. Dafür hat er jahr­zehn­te­lang gelebt, zeit­le­bens in einer Zel­le, die aus heu­ti­ger Sicht kaum als Rum­pel­kam­mer akzep­tiert wür­de. Nie ein kirch­li­ches Amt, kei­ne Kar­rie­re, kei­ne Aus­zeich­nun­gen, kei­ne Machtposition.

    Nie­mand muss­te die­se Beicht­vä­ter auf­su­chen, doch vie­le Men­schen taten es aus gutem Grund. Die Anfein­dun­gen und Abnei­gung tat­säch­li­cher und angeb­li­cher gebil­de­ter Krei­se, auch inner­halb der Kir­che, konn­ten ihnen nichts anha­ben. Die „Gebil­de­ten“ stürz­ten über ihren eige­nen Stolz. Das direk­te Wir­ken Got­tes war den Theo­re­ti­kern und den Mäch­ti­gen immer ein Dorn im Auge, schon gar, wenn die­se „Macht“ Got­tes nicht instru­men­ta­li­siert wur­de. Nach­träg­li­che Ver­ein­nah­mun­gen kön­nen nicht den Hei­li­gen ange­la­stet werden.

    Pater Pio, Pater Leo­pol­do sind mit dem Pfar­rer von Ars Vor­bil­der als Beicht­vä­ter. Denn, wenn nicht so, wie dann soll­te ein katho­li­scher Beicht­va­ter sein?

    • Das ist ein wun­der­ba­re Kom­men­tar. Beson­ders Ihre Wor­te zu San Leo­pol­do Man­dić sind sehr merk-würdig.

    • Dan­ke, dem ist für mich nichts bei­zu­fü­gen. Die Stig­ma­ta Pad­re Pios sind leuch­ten­de Zei­chen einer Ära, wel­che die unblu­ti­ge Dar­stel­lung des Kreu­zes­op­fers Chri­sti in der hl. Mes­se leug­net, sogar ver­höhnt, und des­halb ein bei­ßen­der punc­tus cru­cia­lis sind und bleiben.
      Mich per­sön­lich hat – nach gewis­ser Distanz zu die­sem her­vor­ra­gen­den Hei­li­gen – die Erfah­rung belehrt, dass soagr ganz libe­ra­le Kir­chen­kri­ti­ker durch den Kon­takt mit ihm treue Ver­eh­rer gewor­den sind.
      Hl. Pad­re Pio, hl. Pater Leo­pold und all ihr Hei­li­gen Got­tes, bit­tet für uns­re arme Welt!

  15. @Pater Pio
    7. Okto­ber 2015 um 10:32
    „Pater Pio haben wir es mit­zu­ver­dan­ken, dass die Kir­che in Tei­len über­haupt noch leben­dig ist.“

    Bene­dikt XV. sag­te, sobald er die Bedeu­tung Pad­re Pios für die Kir­che erkannt hat­te: „Wir haben uns davon über­zeugt, daß P. Pio zu Gott führt, des­halb müs­sen wir ihm zur Sei­te ste­hen, solan­ge sei­ne Mis­si­on dau­ert. P. Pio ist ein außer­ge­wöhn­li­cher Mensch, wie ihn Gott nur von Zeit zu Zeit auf die Erde schickt, um mit sei­ner Hil­fe das Men­schen­ge­schlecht wie­der zu Sich zu führen“
    Pius XII. aüßer­te spä­ter: „Ich ver­tre­te Chri­stus auf Erden, Pad­re Pio aber lebt ihn“. Pad­re Ago­sti­no da San Mar­co in Lamis berich­tet, daß Pius XII. oft­ma­lig gebe­ten hat, ihn immer in sein Gebet ein­zu­schlie­ßen und für sei­ne beson­de­ren Anlie­gen Mes­sen zu singen.
    Pad­re Pio hat im Brief­wech­sel mit Pad­re Ago­sti­no mehr­mals zum Gebet auf­ge­ru­fen, auf daß der Herr­gott die dunk­len Wol­ken, die sich am Hori­zont der Kir­che zusam­men­zie­hen, von ihr noch abwen­den möge. Er hat als höchst sen­si­bler Sohn der Kir­che gelit­ten. So schreibt er am 20. April 1914 an ihn: „Ich ver­ber­ge Euch nicht, wie es mir das Herz zuschnürt, wenn ich sehe, wie vie­le See­len von Jesus abfal­len, und was mir am mei­sten das Blut im Her­zen gefrie­ren läßt, ist die Tat­sa­che, daß die­se See­len sich von Gott, der quel­le des Lebens, ent­fer­nen, nur aus dem ein­zi­gen Grund, daß sie nicht gehen, Sein Wort zu hören. Wer also wird die kurz vor der Rei­fe ste­hen­de Ern­te von dem Feld der Kir­che ein­brin­gen? Wird sie durch die Nach­läs­sig­keit der Arbei­ter auf dem Acker ver­lo­ren gehen? Wird sie von den Abge­sand­ten Satans ein­ge­bracht wer­den, wel­che lei­der sehr zahl­reich sind und sehr aktiv sein wer­den.? Ach! Möge der lie­be Gott dies nie­mals zulas­sen. Er möge durch die mensch­li­che Unzu­läng­lich­keit, die lei­der extre­me For­men annimmt, in sei­ner Barm­her­zig­keit rüh­ren las­sen. Laßt uns für die Sache der hei­li­gen Kir­che, unse­rer zärt­li­chen Mut­ter, beten und alles Gott wei­hen, gänz­lich zu die­sem Zweck, und in der Zwi­schen­zeit wol­len wir abwar­tend verharren.“

    San Leo­pol­do Man­dić und Pad­re Pio haben wäh­rend all der Zeit, die sie für die Auf­ga­be des Beicht­hö­rens ein­setz­ten, ohne Unter­laß die Tugen­den der Barm­her­zig­keit, der Demut und der Rein­heit gesät. Ihre Beru­fung bezog sich ganz auf die Ret­tung der Sünder.

  16. Über die Hei­lig­keit P. Pios zu urtei­len steht mir nicht zu. Er war vor allem Prie­ster und hat im aller­hei­lig­sten Sakra­ment des Alta­res dem ewi­gen leben­di­gen wah­ren und drei­ei­ni­gen Gott das makel­lo­se Opfer Jesu Chri­sti zur Süh­ne für die Sün­den der Men­schen dar­ge­bracht und den Opfer­tod Jesu Chri­sti in jeder hl. Mes­se bezeugt. Das soll­te eigent­lich genügen.
    Auf die Fra­ge von @zeitschnur, war­um die „Über 2000 Sei­ten an nicht ver­öf­fent­lich­ten Doku­men­ten, […] sehr nega­tiv sein sol­len“ noch nicht frei­ge­ge­ben wur­den, kann man auch spe­ku­lie­ren: viel­leicht aus den glei­chen Grün­den, war­um wir immer noch nicht das Dos­sier über „Vati­leaks“ ken­nen. Viel­leicht käme da Uner­wünsch­tes im vor­kon­zi­lia­ren Getrie­be des Vati­kan ans Licht. Hier­bei darf ich nur auf die schil­lern­de Per­sön­lich­keit Gemel­lis hin­wei­sen. Wir wis­sen es nicht.
    Was aller­dings zur Sor­ge berech­tigt, ist der am Wun­der­glau­ben fest­ge­mach­te Hype um Pad­re Pio einer­seits und dass ande­rer­seits aus­ge­rech­net jetzt Reli­qui­en P. Pios nach Rom gebracht wer­den u. nicht bspw. die eines hl. Pfar­rer v. Ars‘ oder hl. Car­lo Borromeo.
    Im Dezem­ber 2014 äußer­te Enzo Bian­chi in einem Interview:
    „Je mehr der Papst die­sen Weg gehen wird, desto mehr wird er die dämo­ni­schen Kräf­te ent­fes­seln, die in der Geschich­te wir­ken und das Ergeb­nis für die wirk­li­chen Gläu­bi­gen wird das Sicht­bar­ma­chen des Kreu­zes Chri­sti sein. Es ist nicht wahr, daß es dann in der Kir­che beque­mer sein wird; das Gegen­teil ist wahr: die Kir­che kann nur Jesus fol­gen auch in der schmerz­li­chen Zurück­wei­sung und der Ver­fol­gung und sie wird kei­ne welt­li­chen Erfol­ge erzie­len, wenn sie die Bot­schaft ihres Herrn ver­kör­pert“ (https://​www​.katho​li​sches​.info/​2​0​1​4​/​1​2​/​2​4​/​p​a​p​s​t​-​f​r​a​n​z​i​s​k​u​s​-​e​i​n​-​n​e​u​e​r​-​p​s​a​l​m​i​s​t​-​u​n​d​-​n​e​u​e​r​-​b​e​r​n​h​a​r​d​-​v​o​n​-​c​l​a​i​r​v​a​ux/)
    Dar­an ent­wickel­te sich am Kom­men­tar von @zeitschnur eine inter­es­san­te Dis­kus­si­on über die Sicht­bar­ma­chung des Kreuzes.
    Ange­sichts des­sen und der jüng­sten Ereig­nis­se wür­de ich mich nicht wun­dern, wenn in Rom ein „Wun­der“ gesche­hen wür­de, das die Legi­ti­ma­ti­on für eine Ände­rung der Leh­re der Kir­che schafft. Das sind, ich gebe es zu, abge­fah­re­ne“ Gedan­ken, doch mahnt uns auch die Bot­schaft von La Salette:
    „Der Papst möge sich vor den Wun­der­tä­tern in acht neh­men. Denn die Zeit ist gekom­men, da die erstaun­lich­sten Wun­der auf der Erde oder in der Luft stattfinden.“
    und dann die­ser selt­sa­me Passus:
    „Man wird Tote und selbst Gerech­te auf­er­ste­hen las­sen (im Spi­ri­tis­mus! d. h., die­se Toten wer­den die Gestalt der gerech­ten See­len anneh­men, die auf Erden gelebt haben, um die Men­schen bes­ser ver­füh­ren zu kön­nen. Die­se soge­nann­ten Toten, unter deren Gestal­ten sich nur Teu­fel ver­ber­gen, wer­den ein ande­res Evan­ge­li­um pre­di­gen, das dem des wah­ren Jesus Chri­stus ent­ge­gen­ge­setzt ist, das das Dasein des Him­mels sowie die ver­damm­ten See­len leug­net. Alle die­se See­len wer­den wie mit ihren Lei­bern ver­ei­nigt erschei­nen. Zusatz von Mélanie selbst.) Über­all wer­den außer­ge­wöhn­li­che Wun­der­ta­ten vor­kom­men, da der Glau­be erlo­schen ist u. das fal­sche Licht …

    • Sie dif­fe­ren­zie­ren hier gut und ange­mes­sen. Viel­leicht ist es das, was Frau Zeit­schnur eigent­lich sagen wollte.
      Die Gefahr der Instru­men­ta­li­sie­rung durch den Geist der Lüge ist das eine und darf nicht in Abre­de gestellt wer­den, beson­ders dann, wenn durch para­phä­no­me­na­le okkul­te Phä­no­me­ne am Glau­bens­gut gekratzt wer­den soll. Denn „an den Früch­ten wer­det ihr sie erkennen“.
      Etwas voll­kom­men ande­res ist es aber, wenn ein Pater Pio zu Leb­zei­ten und dar­über hin­aus zum Glau­ben hin­führt, zu den Gebo­ten und Sara­men­ten, zum Gebet, zum Leben in Gott.
      Pater Pio Ver­eh­rer – die ihm nach­ei­fern – jedoch eines Hypes um einen angeb­lich „Mul­ti-Mega-Hei­li­gen“ zu bezich­ti­gen und die­se Men­schen unge­ach­tet ihrer Fröm­mig­keit und guten Wil­lens nach der Mas­se der Ver­eh­rer, Gnade‑, Trost- und Hei­lungs­su­chen­den schlicht als „hirn­los“ zu bezeich­nen, kann unsach­li­cher nicht sein.
      Ein Bei­spiel: Mei­ne Mut­ter, ihre Mut­ter, ist nicht „hirn­los“, wenn sie mit einer schwe­ren Krank­heit vol­ler Hoff­nung eine Wall­fahrt macht, die sie zudem noch im sakra­men­ta­len Leben bestärkt. Was macht man denn auf einer Wall­fahrt? Tritt man sich die Füße platt und betet einen Hl. als Göt­zen an? Wel­che Unterstellungen…
      Wis­sen wir als Chri­sten nicht längst, dass nur das Abbild, das Immer-ähn­li­cher-Wer­den mit Chri­stus, uns ins gött­li­che Herz führt? Das ist kein Geschwa­fel. Das Herz ist ein Sym­bol für Chri­stus selbst, die Mit­te unse­res Glau­bens, Zei­chen des tota­len und kind­li­chen Glaubens…
      Um am Ende doch noch etwas Ver­söhn­li­ches zu sagen, muss ich zuge­ben, dass die Gefahr der Mani­pu­la­ti­on am – wie auch durch ein – fal­sches Lehr­amt durch­aus nicht im Bereich des Unmög­li­chen steht, wenn der Glau­be tat­säch­lich nur affekt­ha­sche­risch phä­no­me­no­lo­gisch ist und an der Ober­flä­che verbleibt.
      Aber es gibt so vie­le Men­schen mit Glau­bens­tie­fe unter der Pater-Pio-Freun­den, unzäh­li­ge mehr, als man sonst in der sonst so abge­stor­be­nen Kir­chen­ge­mein­de fin­den kann. Die­se Men­schen sind auf dem Weg und machen sich auf den Weg. Sie rech­nen noch mit dem Ein­grei­fen Got­tes. Sie sind Hören­de. Gott ist nicht lang­wei­lig und form­los. UNd er schließt sich nicht allein im Sakra­ment ein. Er tritt selbst aus sei­ner Ver­bor­gen­heit her­aus und teilt sich aus.

      • Zusam­men­fas­sung aus mei­ner Sicht:
        – Frau Zeit­schnur ist Pater Pio gegen­über sehr vor­ur­teils­be­haf­tet und übe­trägt dies auch auf die Pater Pio-Ver­eh­rung. Sie hält ihn ins­ge­samt für nicht glaub­wür­dig und zählt sei­ne Wun­der eher dem Bereich des Dämo­ni­schen zu.
        Das fin­de ich bedenk­lich. Aber es ist ihr gutes Recht.
        Aber auch:
        – Frau Zeit­schnur sieht aus ihrer Distanz her­aus jedoch bezüg­lich der Auf­bah­rung der Hei­li­gen­re­li­qui­en mög­li­cher­wei­se kla­rer als man­cher „P. Pio-Fan“, was mög­li­cher­wei­se von sei­ten Fs gespielt , beab­sich­tigt und initi­iret wird resp. wer­den soll.
        Damit ist für mich der Fall erle­digt und das The­ma abgeschlossen. 

        Ich wün­sche nur jedem, dass er sich mit Pater Pio wirk­lich ein­mal ernst­haft aus­ein­an­der­setzt, ohne sich von sei­nen Vor­ur­tei­len lei­ten zu lassen.
        Denn Pater Pio ist wohl der größ­te Hei­li­ge des letz­ten Jahrhunderts. 

        Und um sich nun nicht dar­um strei­ten zu müs­sen, wer im Reich Got­tes der Erste oder Größ­te sein wer­de, sei gesagt, dass es unter den Hei­li­gen kei­nen Neid und kei­ne Kon­kur­renz gibt, allen­falls Freu­de an der Grö­ße Got­tes, wie sie sich in den unter­schied­li­chen Bega­bun­gen und Lebens­läu­fen der Men­schen widerspiegelt.

      • Sehr inter­es­san­te Über­le­gun­gen. Die Ver­eh­rer Pad­re Pios üben kei­ne Ido­la­trie oder bedenk­li­chen Per­so­nen­kult. Pad­re Pio hat so etwas auch nie zuge­las­sen. Pad­re Pio hat sich dem Herrn für die armen Sün­der ange­bo­ten. Die­sen Auf­trag hat er gelebt und erfüllt.
        Ich war zu sei­nen Leb­zei­ten zwei mal in San Gio­van­ni Roton­do 1959 und 1961.
        1959 hat­te ich die Gna­de einer Mes­se beizwoh­nen, wel­che er sang. Es dau­er­te meh­re­re Stun­den und der Pad­re hat im Anschluß uns Gläu­bi­ge per­sön­lich geseg­net. Ich konn­te beob­ach­ten wie beschei­den er war. Er begeg­ne­te uns mit Stren­ge und man sah, daß er gewis­se For­men des Enthu­si­as­mus ein­zel­ner Gläu­bi­ger, die ihm jetzt so nah sein durf­ten sehr bestimmt begeg­ne­te. Für wahr da stand einer, wel­cher das Kreuz liebt, das Kreuz allein. Er liebt es weil er es immer auf den Schul­tern Jesu zieht. Er lehn­te eine zwei­fel­ha­the Orthop­ra­xis stets ab und ließ sich nicht rüh­men. Das hat mich sehr tief beein­druckt. Vie­le blie­ben ange­sichts der wenig spä­ter statt­fin­den­den kon­zi­lia­ren Wir­ren in der vie­le die Ori­en­tie­rung ganz ver­lo­ren­hat­ten der Kir­che wohl gera­de wegen Pad­re Pio treu. Ich habe gehört und gele­sen, daß sein Lei­den gera­de in die­ser Zeit immer stär­ker und stär­ker wur­de. Es hieß der Pad­re lei­de des­we­gen so stark, weil die Kir­che so sehr lei­de und in so gro­ßer Gefahr sich befinde.

      • Dan­ke – Ihrer Über­le­gun­gen sind, find‘ ich, sehr sach­lich (außer, etwa @ Pater Pio, daß man z.B. vlt. eher for­mu­lie­ren soll­te: „Frau Z. wirkt auf mich Pater Pio gegen­über sehr vor­ur­teils­be­haf­tet [usw.]“ – selbst für unse­re hl. Mut­ter die Kir­che gilt: de inter­nis eccle­sia non iudi­cat – über das, was wirk­lich im Gehirn bzw. im Her­zen eines ande­ren vor­ge­hen mag, rich­tet die Kir­che nicht – dann soll­ten wir das auch nicht tun; denn dies steht nur Einem zu!). Ich glau­be (so wirkt es auf mich^^ – also, streng­ge­nom­men sind ja immer nur Selbst­aus­sa­gen mög­lich), die ver­ehr­te Frau zeit­schnur macht oft bewußt & im besten Sin­ne die ‚Advo­ca­ta dia­bo­li‘, deckt mes­ser­scharf Schwach­stel­len in Argu­men­ta­tio­nen auf usw. – eben um damit immer wie­der zu tie­fe­rem Nach­den­ken und Über­prü­fen der Stand­punk­te anzu­re­gen. Habe gele­sen, daß das auch genau die Art des Gra­fen Stauf­fen­berg war – teil­wei­se bei­ßen­de Iro­nie, und eben die Nei­gung, bewußt zu pro­vo­zie­ren und die Posi­ti­on des ‚Advo­ca­tus dia­bo­li‘ ein­zu­neh­men, aus den genann­ten Grün­den. Vie­le, die ihn nur flüch­tig kann­ten, kapier­ten das zunächst oft nicht und miß­ver­stan­den ihn völ­lig; z.B. hat­te er in sei­nem Büro direkt über dem Schreib­tisch, jedem sofort ins Auge fal­lend, ein gro­ßes Bild des „GröFaZ“ hän­gen. Sein Kom­men­tar auf kon­ster­nier­tes Fra­gen, sinn­ge­mäß: „Ich will, daß jeder Ein­tre­ten­de sofort den Wahn­sinn in die­sem irren Blick ‚unse­res gelieb­ten Füh­rers‘ [Iro­nie!] bemerkt!“ – Wir soll­ten bei allem noch so berech­tig­ten Streit um Sach­fra­gen nie­mals ver­ges­sen, auf wel­cher Sei­te wir alle ste­hen – bzw. zu ste­hen haben, in die­sem gigan­ti­schen Kampf, der jetzt wirk­lich voll ent­brannt ist!! Ste­hen wir zusam­men und hel­fen uns gegen­sei­tig, sach­lich und in christ­li­cher Lie­be, auch Feh­ler oder „Ver­zer­run­gen /​ Ein­sei­tig­kei­ten im Den­ken“ genau zu erken­nen und zu besei­ti­gen. Und daß man „im Eifer des (gei­sti­gen) Gefechts“ auch mal einen „eher hef­ti­gen Ton“ anschla­gen kann, ist auch klar; da hilft dann eben wirk­lich … „tie­fer­hän­gen & tief durchatmen!“

  17. Ich fin­de es offen gestan­den müßig über @zeitschnur zu mora­li­sie­ren. Mit mei­nem Kom­men­tar hat­te ich gehofft, mehr Auf­merk­sam­keit auf jenen selt­sa­men Pas­sus in der Pro­phe­tie von La Salet­te zu lenken.

    Kürz­lich hat­ten wir hier die pro­fun­den und anre­gen­den Dis­kurs mit @suarez über die Auf­klä­rung, dem der Nihi­lis­mus bzw. Deis­mus (von lat. dees­se!) zugrun­de liegt und des­sen Fei­gen­blatt, die­sen Nihi­lis­mus zu ver­schlei­ern, der Fort­schritt bzw. der Begriff „Zukunft“ ist. Ange­sichts der weit geöff­ne­ten Fen­ster seit Johan­nes XXIII. und der neu­en, kon­zi­lia­ren Theo­lo­gie, die kaum einen Ver­such aus­ge­las­sen hat, jeden Glau­ben an die Wun­der Jesu und über­haupt den Glau­ben an das Über­na­tür­li­che destruk­tiv aus­zu­trei­ben, ist es doch bemer­kens­wert, dass gleich­zei­tig ein cha­ris­ma­ti­scher Zweig mit Pad­re Pio geför­dert wur­de – und schließ­lich mit einem sata­ni­schen Kir­chen­neu­bau in San Gio­van­ni Roton­do ihm zu „Ehren“ (?) zementiert.

    Um nicht falsch ver­stan­den zu wer­den: Ich den­ke, dass Pad­re Pio miss­braucht wird, sei­ne Popu­la­ri­tät und das sicht­bar Über­na­tür­li­che, das ihn anhaf­tet, die Mas­sen in eine cha­ris­ma­ti­sche Erneue­rung zu füh­ren, die in Erwar­tung und Sehn­sucht nach Wun­der und nach Zei­chen der Über­na­tür­lich­keit das eigent­li­che grö­ße­re Wun­der ver­gisst: Den täg­li­chen Opfer­tod Jesu Chri­sti in der hl. Mes­se, im aller­hei­lig­sten Altar­sa­kra­ment, SEINE Realpräsenz ! 

    Und im Hin­blick auf die Pro­phe­tie von La Salet­te fra­ge ich mich – und hier hat @zeitschnur doch abso­lut Recht: Was hät­ten wir denn ange­sichts eines unkri­ti­schen Wun­der­glau­bens ent­ge­gen­zu­set­zen wenn:
    „die­se Toten […] die Gestalt der gerech­ten See­len anneh­men, die auf Erden gelebt haben, um die Men­schen bes­ser ver­füh­ren zu kön­nen. Die­se soge­nann­ten Toten, unter deren Gestal­ten sich nur Teu­fel ver­ber­gen, […] ein ande­res Evan­ge­li­um pre­di­gen [wer­den], das dem des wah­ren Jesus Chri­stus ent­ge­gen­ge­setzt ist“ ?
    Was, wenn ein Teu­fel in Gestalt eines toten Gerech­ten das hl. Mess­op­fer abzu­schaf­fen und den Greu­el auf­zu­stel­len for­der­te (vgl. Buch Dani­el)? Bspw. eine neue Art „Got­tes­dienst“ in dem jeder sei­nen Göt­zen her­vor­ho­len kann (vgl. Katha­ri­na Emme­rick)? In einer Kir­che der ver­ein­ten Religionen?

    Das hl. Mess­op­fer wird mög­li­cher­wei­se als letz­tes Fal­len und kaum jemand wird es mer­ken, weil der Glau­be erlo­schen ist?
    12:8 Ich hör­te es, ver­stand es aber nicht. Dar­um frag­te ich: Mein Herr, was wird das letz­te von all dem sein?

    12:9 Er erwi­der­te: Geh, Dani­el! Die­se Wor­te blei­ben ver­schlos­sen und ver­sie­gelt bis zur Zeit des Endes.

    12:10 Vie­le wer­den geläu­tert, gerei­nigt und geprüft. Doch die ruch­lo­sen Sün­der sün­di­gen wei­ter. Von den Sün­dern wird es kei­ner ver­ste­hen; aber die Ver­stän­di­gen ver­ste­hen es.

    12:11 Von der Zeit an, in der man das täg­li­che Opfer abschafft und den unheil­vol­len Greu­el auf­stellt, sind es zwölf­hun­dert­neun­zig Tage.

    12:12 Wohl dem, der aus­hält und drei­zehn­hun­dert­fünf­und­drei­ßig Tage erreicht!

  18. Gera­de neh­me ich mit wach­sen­dem Ent­set­zen die­sen Tread zur Kennt­nis. Es ist wirk­lich unfass­bar und – ja @GW – in der Tat dia­bo­lisch, was die­se Kom­men­ta­to­rin Z. hier an Anwür­fen gegen demü­ti­ge Die­ner der Kir­che her­vor­bringt. Wenn man die Bil­der die­ser Hei­li­gen betrach­tet und sich dabei die dar­un­ter ste­hen­den Äuße­run­gen von Z. ver­ge­gen­wär­tigt, in denen sich nichts als blin­der Hass und Ver­ach­tung gegen alles Lau­te­re und gegen den Glau­ben arti­ku­liert, dann wird man sogleich an die frem­den Stim­men erin­nert, die aus der armen Anne­lie­se Michel wäh­rend der Exor­zis­men mark­erschüt­ternd her­vor­bra­chen. (Wie man die Iro­nie eines fein­sin­ni­gen Gra­fen Stauf­fen­berg gegen­über Hit­ler mit den grob­schläch­ti­gen Ver­ächt­lich­ma­chun­gen von hei­lig­mä­ßi­gen Die­nern der Kir­che ver­glei­chen kann, ist mir übri­gens ein Rätsel!)
    Es ist mir dar­über hin­aus unbe­greif­lich, wie eine Sei­te, die sich katho​li​sches​.info nennt und sich nach eige­nem Bekun­den der Tra­di­ti­on ver­pflich­tet weiß, sol­che dämo­ni­schen Tira­den und Belei­di­gun­gen, wie sie Z. fort­wäh­rend gegen alles und jeden schleu­dert, der ihr nicht den Spei­chel leckt, dul­den kann. Ich habe für mich jeden­falls schon seit län­ge­rem den Ent­schluss fas­sen müs­sen, katho​li​sches​.info solan­ge kein Geld mehr zu spen­den, bis die­se Dame ent­we­der gelernt hat, ihre Mei­nung gesit­tet kund zu tun oder aber für die­ses Forum gesperrt wird.

    • Ach bester hicest­ho­die … weiß auch nicht … hat­te nur, etwas hilf­los viel­leicht, ver­sucht, ein biß­chen die Wogen zu glät­ten oder … „Brücken zu bau­en“ (igitt, typi­sche Leh­mann-Zol­lit­sch-Dik­ti­on 🙂 ), aber … also, es schmerzt mich echt manch­mal gera­de­zu phy­sisch, sol­che ‚bad vibra­ti­ons‘, dann mag ich mich gar nicht mehr betei­li­gen & schal­te nur mehr in den Stumm­schalt-Refle­xi­ons­mo­dus. Und wenn (end­lich) wie­der ein beru­hig­te­res Lüft­chen weht, komm ich wie­der her­vor, auch wenn das jetzt’ne eher ver­un­glück­te Meta­pher war. Höre gera­de, wie ich fin­de, hoch­in­ter­es­san­te Vor­trä­ge von Fr. Paul Kra­mer – sehr gescheit und, obwohl inhalt­lich höchst beun­ru­hi­gend, durch sei­ne ange­neh­me, sou­ve­rän-ruhi­ge Art, sehr beru­hi­gend und ermu­ti­gend. Beste Grü­ße Ihnen & allen, der GW. Und – auch auf die Gefahr hin, daß ich lang­wei­le, aber trotz­dem noch­mal @ alle incl. mich selbst: tie­fer­hän­gen, dies ist „nur“ ein Inter­net-Forum, und … auch sich selbst nich sooo wich­tig neh­men /​ Din­ge all­zu per­sön­lich neh­men. Nur Einen – und Sei­ne Wor­te – wirk­lich wich­tig neh­men!!! Vor Dem wir alle doch im Grun­de bloß … hilf­lo­se Würm­lein sind – und Der uns den­noch (oder gera­de des­halb) unend­lich liebt. Und vor allem: Emo­ti­on raus­neh­men; Nüch­tern­heit, Sach­lich­keit, Logik, Ver­stand, auch wenn’s ange­sichts der Lage „bis­wei­len etwas schwer­fal­len mag“.

      • Lie­ber GW, ich muss sagen, dass es mir genau­so geht. Wir sind vom Start die­ser Kom­men­tar­funk­ti­on an dabei gewe­sen, und Gott weiß, wie dank­bar ich den Sei­ten­be­trei­bern für die emi­net wich­ti­ge Stim­me von katho​li​sches​.info im deut­schen Sprach­raum bin. Auch Z. war von Anfang an dabei und ich erin­ne­re mich gern ihrer licht­vol­len Bei­trä­ge und Kom­men­ta­re. Doch seit der Thron­be­stei­gung Berg­o­gli­os wer­den wir alle von stei­gen­der Ver­wir­rung wie von einer gras­sie­ren­den Krank­heit ergrif­fen. Ich habe des­halb für ver­än­der­te Sicht­wei­sen und Gereizt­hei­ten Ver­ständ­nis und bin selbst in Fol­ge viel zu dünn­häu­tig und oft­mals rat­los gewor­den. Auch mir wäre ein Dis­kurs in ruhi­gen Fahr­was­sern wich­tig. Aber die­ser Ton, den Z. sich hier erlaubt, ist wirk­lich skan­da­lös und nicht mehr hin­nehm­bar. Da muss man sei­ne Stim­me erhe­ben und kla­re Gren­zen zie­hen, auch wenn mich das gera­de ihr gegen­über aus o. g. Grün­den immer schmerzt und ich wünsch­te, dass es nicht so wäre. Lie­ber GW, ich hof­fe, dass Sie trotz der bad vibra­ti­ons nicht gänz­lich abtau­chen, denn ich habe ihre mir so wich­ti­gen, geist­reich-hei­te­ren, aber auch immer tief­grün­di­gen Kom­men­ta­re außer­or­dent­lich ver­misst, weil sie mir aus­nahms­los intel­lek­tu­el­les Ver­gnü­gen sowie geist­li­che Stär­kung berei­ten und das schö­ne Gefühl einer Brü­der­lich.. ähm Geschwi­ster­lich­keit^^ im Gei­ste und im Glau­ben ver­mit­teln. Grü­ße in den Space 🙂

    • Mal noch­was zum … nu ja, ich find’s zum Lachen^^ – O‑Ton ‚Bun­des­pres­se­kon­fe­renz‘, unter­legt mit Schost­a­ko­witsch; M. Klo­nov­sky mach­te dar­auf aufmerksam …:

      https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​j​x​1​l​d​L​5​x​d​c​U​&​f​e​a​t​u​r​e​=​y​o​u​t​u​.be

      [Ach ja, noch – wich­tig!!^^ – der übl. dis­clai­mer: ken­ne die­sen yt-Kanal anson­sten (noch) nicht & distan­zie­re mich schon mal vor­ab von allem, was evtl. &c. pp.!]

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