(Rom) Vatikansprecher Pater Federico Lombardi SJ bezeichnete Medienberichte über den Gesundheitszustand von Papst Franziskus als „schwerwiegend unverantwortlich“.
Drei italienische Tageszeitungen, Il Giorno, La Nazione, Il Resto del Carlino, alle aus demselben Medienhaus, veröffentlichten die Nachricht, Papst Franziskus habe einen Spezialisten für Gehirntumor aufgesucht. Das Ergebnis der Untersuchung: der Papst habe einen gutartigen Gehirntumor, der durch einen operativen Eingriff entfernt werden kann.
Dazu veröffentlichte das Presseamt des Heiligen Stuhls eine Gegenerklärung, mit der die Meldung dementiert und als „haltlos“ bezeichnet wurde. Die Behauptung der drei Tageszeitungen sei „keiner Beachtung wert“, so der Vatikansprecher. „Wie alle Welt sieht“, sei der Papst bei bester Gesundheit. Er setze „ohne Unterbrechung seine intensive Aktivität auf ganz normale Weise fort“, so Lombardi.
Die Tageszeitungen reagierten auf das Dementi und replizierten auf den Vatikansprecher. Es sei verständlich, daß der Heilige Stuhl dementiere, doch sei die Nachricht über den gutartigen Tumor des Papstes „ganz sicher“, so Andrea Cangini, der Chefredakteur des Zeitungs-Konsortiums QN (Quotidiano Nazionale) in seiner Antwort. Man habe lange überlegt, ob die Nachricht veröffentlicht werden solle oder nicht. Letztlich gelte für den Papst jedoch, was auch für Staats- oder Regierungschefs gelte: „Das Recht der Öffentlichkeit informiert zu werden, kommt im Zweifelsfall vor dem Recht auf Privatsphäre“.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Asianews