(Rom) Als Weihbischof von Reggio Emilia-Guastalla (2006–2012) galt Msgr. Lorenzo Ghizzoni als verbissener Gegner der Gruppen von Gläubigen, die um die Zelebration der Heiligen Messe in der überlieferten Form des Römischen Ritus baten. Ein Widerstand, der das Motu proprio Summorum Pontificum unterlief.
Als Erzbischof von Ravenna-Cervia erlaubte Msgr. Ghizzoni am ersten und zweiten Sonntag im Oktober einem Priester der Priesterbruderschaft St. Pius X. (FSSPX) das heilige Meßopfer in einer Pfarrei des Erzbistums zu zelebrieren.
Die Zelebrationen erfolgten in der Pfarrei Santa Maria del Torrione und stehen im Zusammenhang mit der Bildung einer ständigen Gruppe von Gläubigen des überlieferten Ritus, die der Erzbischof fördern will.
Zelebrant war Pater Enrico Doria vom Priorat der Piusbruderschaft “Madonna di Loreto“ in Rimini.
Die Onlineausgabe der Tageszeitung „Prima Pagina Reggio“ schrieb dazu: “Man sieht, daß die Ankündigung von Papst Franziskus zur Rechtmäßigkeit des von lefebvrianischen Priestern gespendeten Bußsakraments auch im italienischen Episkopat dazu führte, sich schnell dem neuen Kurs anzupassen. So wurde das, was gestern noch undenkbar war (die Öffnung der hauseigenen Pfarreien für die Lefebvrianer, die so etwas wie Aussätzige schienen), heute nicht nur erlaubt, sondern geradezu erwünscht ist. Die der Gemeinschaft von Econe nahestehenden Gläubigen werden jubeln, aber auch alle anderen Gläubigen der katholischen Kirche, davon sind wir überzeugt, werden Nutzen daraus ziehen.“
Msgr. Lorenzo Ghizzoni wurde im Dezember 2012 von Papst Benedikt XVI. zum Erzbischof von Ravenna ernannt und dort im Januar 2013 inthronisiert.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL