Erzbischof von Ravenna lädt Piusbruderschaft zur Zelebration in Pfarrei


Bischof Fellay mit dem Neupriester Pater Enrico Doria (2013)
Bischof Fel­lay mit dem Neu­prie­ster Pater Enri­co Doria (2013)

(Rom) Als Weih­bi­schof von Reg­gio Emi­lia-Gua­stal­la (2006–2012) galt Msgr. Loren­zo Ghiz­zo­ni als ver­bis­se­ner Geg­ner der Grup­pen von Gläu­bi­gen, die um die Zele­bra­ti­on der Hei­li­gen Mes­se in der über­lie­fer­ten Form des Römi­schen Ritus baten. Ein Wider­stand, der das Motu pro­prio Sum­morum Pon­ti­fi­cum unterlief.

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Als Erz­bi­schof von Raven­na-Cer­via erlaub­te Msgr. Ghiz­zo­ni am ersten und zwei­ten Sonn­tag im Okto­ber einem Prie­ster der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. (FSSPX) das hei­li­ge Meß­op­fer in einer Pfar­rei des Erz­bis­tums zu zelebrieren.

Die Zele­bra­tio­nen erfolg­ten in der Pfar­rei San­ta Maria del Tor­rio­ne und ste­hen im Zusam­men­hang mit der Bil­dung einer stän­di­gen Grup­pe von Gläu­bi­gen des über­lie­fer­ten Ritus, die der Erz­bi­schof för­dern will.

Zele­brant war Pater Enri­co Doria vom Prio­rat der Pius­bru­der­schaft “Madon­na di Lore­to“ in Rimini.

Die Online­aus­ga­be der Tages­zei­tung „Pri­ma Pagi­na Reg­gio“ schrieb dazu: “Man sieht, daß die Ankün­di­gung von Papst Fran­zis­kus zur Recht­mä­ßig­keit des von lefeb­vria­ni­schen Prie­stern gespen­de­ten Buß­sa­kra­ments auch im ita­lie­ni­schen Epi­sko­pat dazu führ­te, sich schnell dem neu­en Kurs anzu­pas­sen. So wur­de das, was gestern noch undenk­bar war (die Öff­nung der haus­ei­ge­nen Pfar­rei­en für die Lefeb­vria­ner, die so etwas wie Aus­sät­zi­ge schie­nen), heu­te nicht nur erlaubt, son­dern gera­de­zu erwünscht ist. Die der Gemein­schaft von Eco­ne nahe­ste­hen­den Gläu­bi­gen wer­den jubeln, aber auch alle ande­ren Gläu­bi­gen der katho­li­schen Kir­che, davon sind wir über­zeugt, wer­den Nut­zen dar­aus ziehen.“

Msgr. Loren­zo Ghiz­zo­ni wur­de im Dezem­ber 2012 von Papst Bene­dikt XVI. zum Erz­bi­schof von Raven­na ernannt und dort im Janu­ar 2013 inthronisiert.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: MiL

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

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6 Kommentare

  1. Das ist erfreu­lich, aber kir­chen­recht­lich trotz­dem pro­ble­ma­tisch. Und zwar zumin­dest in fol­gen­dem Sinn: Die Pius­bru­der­schaft stützt sich ja nicht auf Sum­morum Pon­ti­fi­cum, aber nur auf die­ser Grund­la­ge kön­nen inner­halb offi­zi­el­ler, insti­tu­tio­nel­ler kirch­li­cher Struk­tu­ren Mes­sen nach MR1962 stattfinden.

  2. Ein klu­ger und wei­ser Mann der Weihbischof.
    FSSPX steht fuer unver­kuerz­te Glau­bens­ver­kuen­di­gung und tie­fe Froem­mig­keit, zwei hohe Gue­ter die der Kon­zils­kir­che abhan­den gekom­men sind.
    Dort herrscht der „Plebs“ und so sehen die Ver­wue­stungs-Mes­sen auch aus.
    Resul­tat ist das die Glaeu­bi­gen wegbleiben.
    Der Bischof hat das gemerkt und ver­sucht gegenzusteuern.
    Bravo !

    • Car­lo @ Wie­so sind das noch kei­ne Prie­ster ? Der Bericht spricht ein­deu­tig auch von
      dem “ Neu­prie­ster “ Enri­co Doria. Außer­dem darf ein Nicht­prie­ster, also ein Diakon,
      kein Mess­ge­wand tragen.

      • Sie tra­gen ja auch kein prie­ster­li­ches Mess­ge­wand, son­dern eine Dal­ma­tik (mglw. Tuni­ka). Also han­delt es sich um (Sub-)Diakone.

  3. Eine her­vor­ra­gen­de Geste von Erz­bi­schof Ghiz­zo­ni von Raven­na, der Pius­bru­der­schaft in seinem
    zustän­di­gen Bereich, die “ Hei­li­ge Mes­se aller Zei­ten “ zele­brie­ren zu las­sen. In der Tat eine muti-
    ge Ent­schei­dung, zumal der Erz­bi­schof der alten Mes­se nicht zuge­tan war. Aber lang­sam wächst
    die Erkennt­nis, dass es so wie bis­her nicht wei­ter gehen kann, zumal bei der jet­zi­gen Entwicklung
    der Syn­ode. Ist nur zu hof­fen, dass das Bei­spiel Schu­le macht und ande­re Bischö­fe dem Beispiel
    folgen.

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