(Rom) Kardinal Walter Kasper ist „sehr zufrieden“ über den Synodenausgang, obwohl die von ihm als erster geforderte Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene im Schlußbericht nicht einmal erwähnt wird. „Wenn das Ergebnis der Synode Kardinal Kasper zusagt, dann ist es Zeit, besorgt zu sein“, so Secretum meum mihi.
Die italienische Tageszeitung Il Giornale veröffentlichte heute ein Interview mit dem deutschen Purpurträger mit dem Titel: „Hostie für Geschiedene, wenn reuig.“ Und dem Untertitel: „Der hohe Prälat spricht zum Synodenschluß, bei der seine progressistische Linie überwogen hat“.
Die Tageszeitung zitiert Kasper mit den Worten: „Ich bin sehr zufrieden und freue mich über die von der Synode geleistete Arbeit. Der Schlußbericht ist ein guter Text. Nun steht die Entscheidung dem Papst zu.“
Das vollständige Interview in deutscher Übersetzung:
Il Giornale: Eminenz, bei der Synode hat Ihre Linie überwogen, bzw. die Möglichkeit, die wiederverheirateten Geschiedenen zur Kommunion durch eine Einzelfallprüfung zuzulassen. Wie bewerten Sie die Diskussion der Synodenväter zu diesem Thema?
Kasper: Ich bin zufrieden, die Tür zur Möglichkeit den wiederverheirateten Geschiedenen die Kommunion zu gewähren, hat sich aufgetan. Es gibt eine gewisse Öffnung, aber man spricht noch nicht über die Konsequenzen. Jetzt liegt alles in den Händen des Papstes, der entscheidet. Die Synode hat Empfehlungen abgegeben. Es hat eine Öffnung gegeben, aber die Angelegenheit ist noch nicht ganz gelöst und ist noch weiter zu vertiefen.
Il Giornale: Wenn es heißt, dem Priester steht es zu, von Fall zu Fall zu entscheiden, was ist damit gemeint?
Kasper: Es müssen einige Bedingungen für die Zulassung zum Sakrament der Eucharistie gegeben sein. Zunächst die Bewertung, ob alles mögliche getan wurde, um die erste Ehe zu retten; dann daß es einen Weg der Reue des Paares gibt. Dann braucht es einen Weg des Nachdenkens und der Begleitung, denn die Scheidung ist ein Desaster und hinterläßt traumatische Erfahrungen. Es braucht Zeit um die Wunden einer Trennung zu überwinden.
Il Giornale: Aber läuft eine solche Öffnung nicht Gefahr die Scheidung zu bestätigen?
Kasper: Nein, die Türen werden keineswegs für die Scheidung geöffnet. Die Pfarrer müssen alles mögliche tun, um das Paar zu versöhnen. Die Scheidung ist nie eine angenehme Sache und ist ein trauriger Moment vor allem für die Kinder des Paares, das sich trennt.
Il Giornale: Es gab Elemente der „Störung“: Das Coming out von Monsignore Charamsa, der erklärte, schwul zu sein, der Brief der 13 Kardinäle, die die Methoden der Synodenarbeit kritisiert haben, die Verbreitung der Nachricht durch QN, der Papst habe einen gutartigen Gehirntumor. Hat das alles die Synodenarbeit destabilisiert?
Kasper: Die Synode hat sich nicht manipulieren lassen. Wir sind weitergegangen in unseren Arbeiten und gemäß festgelegter Agenda, ohne uns weder von externen Faktoren beeinflussen noch manipulieren zu lassen.
Il Giornale: Von der Synode ist hingegen ein Nein zu den homosexuellen Verbindungen gekommen …
Kasper: Das Thema der Synode war die Familie und die Homosexuellen sind nicht Familie. Wir haben uns nicht mit dem Thema der homosexuellen Partnerschaften beschäftigt, sondern lediglich mit der Präsenz von Personen mit homosexuellen Tendenzen innerhalb einer Familie. Die Kirche muß dabei helfen, diese Situationen zu leben, sie muß helfen, nicht zu diskriminieren.
Il Giornale: Was erwarten Sie sich nun vom Papst?
Kasper: Ich hoffe, daß der Heilige Vater einen überzeugenden Text verfaßt, der die Freude der christlichen Ehe betont, das ist die wichtigste Sache. Es steht nicht die Unauflöslichkeit der Ehe zur Diskussion, aber es gibt keinen Gegensatz zwischen Barmherzigkeit und Wahrheit des Evangeliums.
Il Giornale: Wann können wir die Entscheidung von Franziskus erwarten?
Kardinal Kasper: Es braucht Zeit, es ist nicht ein Dokument, das man von einem Tag auf den anderen macht. Der Schlußbericht der Synode ist eine Grundlage für den Papst. Ich hoffe, daß der Text des Papstes während des Jahres der Barmherzigkeit kommt. Das wäre ein schönes Zeichen.
Dazu Secretum meum mihi: Sie waren noch besorgt über das Ergebnis? Jetzt haben Sie Grund dazu, es zu sein.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Giornalettismo (Screenshot)
Schön das Kardinal Kasper zufrieden ist. Wenn wir jetzt noch wüßten ob unser Herr und Gott auch zufrieden ist könnten wir die Sektkorken knallen lassen. Wenn ER aber nicht zufrieden ist dann werden wir das bestimmt bald erfahren dessen bin ich mir sicher.
Per Mariam ad Christum.
Diesmal wird es nicht mehr nur bei einem Blitzeinschlag bleiben.…..
Kardinal Kasper wie er leibt und lebt.
Was er nicht alles an Nebelkerzen wirft und scheinbare Hindernisse auflistet!
Ja, er kann zufrieden sein und „Papst“ Bergoglio wird seines im „Jahr der Barmherzigkeit“ dazu beitragen, daß die „konspirative Hermeneutik“ eindeutig das Nachsehen haben wird.
Der Lehre konnte auf dieser Synode nicht zum „Durchbruch“ verholfen werden, aber das sollte auch so sein von Beginn an.
Bergoglio hat in der Schlußansprache ziemlich deutlich seinen Ärger und seine Frustration durchblicken lassen. Warum wohl?
Die Kardinäle Pell und Müller haben betont, der Abschlußtetxt enthalte nichts, was mit der gesunden Lehre unverträglich ist.
Die liberalen Medien reagieren anscheidend verschieden: Manche äußern sich eher verhalten, andere sprechen offen von einem Mißerfolg für Kasper.
Kaspers ‑und der deutschen Bischöfe- Reaktionen könnte man wohl eher mit den beschwichtigenden Kommentaren von Politikern vergleichen, die eine Wahl verloren haben: „Natürlich sind wir im Grunde doch Sieger usw.“
Genau dasselbe habe ich auch gedacht. Es reiht sich ein, in den üblichen Politikersprech, den deutsche Bischöfe inzwischen regelmäßig anschlagen. Ich erinner nur an Kardinal Marx, nachdem er im 4. Wahlgang mit kapper Mehrheit zum Vorsitzenden der DBK gewählt worden war. Er ging vor die Presse und sprach von einem „ehrlichen Ergebnis“, just wie Politiker, die bei einer Vorstandswahl auf einem Parteitag ein schlechtes Ergebnis einfahren. Wie anders hat doch seinerzeit noch Kardinal Josef Höffner gesprochen!
Bilder sagen mehr als Worte:
Des Teufels General lächelt süffisant: Auftrag erfüllt – Mission beendet !
Lasst uns ans Werk gehen!
Bilder sagen mitunter mehr als Worte – wenn man den Kontext der Bilder kennt.
Beispiel: Unmittelbar nach dem bewußten 11. September verbreiteten die Medien eine Filmaufnahme von Mohammedanern, die sich in Frohsinn und Ausgelassenheit ergingen. Das Ganze sollte die „Reaktion“ auf die Anschläge wiedergeben. In Wirklichkeit waren aber die Filmaufnahmen etliche Tage vor den Anschlägen gemacht worden…
Wann des Teufels General auf obigem Foto abgelichtet worden ist, mag des Teufels Großmutter interessieren. Tatsache ist, daß in dem Synodentext (§ 85) auf eine Passage der Enzyklika „Familiaris Consortio“ (FC § 84) hingewiesen wird, der Maßtab des pastoralen Vorgehens sein soll. In diesem Abschnitt von „Familiaris Consortio“ wird die Unmöglichkeit des Sakramentenempfangs der Ehebrecher dargelegt. Das heißt: Die Synode hat die These Kaspers zurückgewiesen. Pech für des Teufels General!
Ihr Wort in Gottes Ohr!
Wie es aussieht und nach Kardinal Kaspers Ausführung Zitat: „Ich bin zufrieden, die Tür zur Möglichkeit den wiederverheirateten Geschiedenen zur Kommunion zu gewähren hat sich aufgetan.….“ wird die Unmöglichkeit der Unmöglichkeit unmöglich gemacht! Und das alles durch eine völlig falsch verstandene Barmherzigkeit!
Soweit sind wir schon gekommen das man sich freuen muss wenn Herr Bergoglio sich aergert.
Aber er ist ja auch weniger Papst als oekumenischer Mediator und Dulder der Katholische Lehre und nicht ihr Verteidiger.
Schlimm !
Das zwiespältige Ergebnis spiegeln zwei bezeichnende Schlüsselaussagen wider. Zum Einen diejenige aus der Schlussansprache von Papst Franziskus:
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[.…]
Für uns alle klingt das Wort „Familie“ nicht mehr wie vor der Synode, so dass wir in ihm bereits die Zusammenfassung ihrer Berufung und die Bedeutung des ganzen synodalen Weges mithören.
[.…]
die Erfahrung der Synode hat uns auch besser begreifen lassen, dass die wahren Verteidiger der Lehre nicht jene sind, die den Buchstaben verteidigen, sondern die, welche den Geist verteidigen; die nicht die Ideen, sondern den Menschen verteidigen; nicht die Formeln, sondern die Unentgeltlichkeit der Liebe Gottes und seiner Vergebung.“
[.…]
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Zum Anderen diejenige von Kardinal Schönborn, die er am Samstag Nachmittag noch vor der Abstimmung getätigt hat:
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[.…]
“
Die Familie ist kein Modell der Vergangenheit, sondern eine fundamentale Realität unserer Gesellschaft.
Der verstorbene atheistische Journalist, Frank Schirrmacher hatte vor ein paar Jahren ein Buch geschrieben mit dem Titel ‚Minimum‘ und darin sagt er ein formidables Ja für die Familie, denn sie ist eine Stütze zu jeder Zeit.
Dem schließe ich mich an. Das gilt sogar für Patchwork-Familien!“
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Nach allem, was ich bisher über das Schlussdokument gelesen habe, verhält es sich damit wohl wie mit den Dokumenten des V II. An vielen Stellen nicht eindeutig und klar, so dass jetzt im Nachinein der Kampf um die Deutungshoheit losgeht. Dabei haben Progressiven gewöhnlich einen klaren Vorteil, da sie die traditionellen Massenmedien auf ihrer Seite haben. Allerdings haben sie es nicht mehr so leicht wie in den Zeiten nach dem V II, denn heute gibt es das Internet, Deo Gratias!
Die polnischen Bischöfe haben völlig richtig reagiert, indem sie in einer offiziellen Mitteilung am Sonntag betont haben, daß hinsichtlich des Sakramentenspendung an Ehebrecher auf der Synode nichts verändert worden ist.
Es ist sehr bedauerlich, daß sich die geschätzte Redaktion von katholisches.info der „deutschen Lesart“ anzuschließen scheint – und dieser dadurch Vorschub leistet. Die „deutsche Lesart“ vermag sich zwar auf einige Zweideutigkeiten zu berufen – sie verfängt aber nur bei äußerst oberflächlicher Lektüre des Textes. In ihm wird „Familiaris Consortio“ § 84 als Maßstab des seelsorglichen Handelns angegeben. M.a.W.: Die Thesen Kaspers wurden abgelehnt, wenn diese Ablehnung auch in einen überflüssigen Wortschwall eingebettet ist, der an einigen Stellen tatsächlich zweideutig ist, vor allem dann, wenn man ‑wie die deutschen Bischöfe- nach Zweideutigkeiten sucht, um im Trüben fischen zu können.
Nachdem Bergoglio sich mit allen Mitteln bemüht hat, die Synode wieder, wie bei der letzten Synode geschehen, zu manipulieren (z.B. personelle Zusammensetzung der Redaktionsgruppe für den Abschlußtext, die von ihm persönlich Ernannten Synodenmitglieder wie Cupich, Daneels usw.), ist das Ergebnis noch sehr glimpflich ausgefallen. Bergoglio hat sich dementspechend, wie man es inzwischen von ihm gewohnt ist, wieder einmal gehen lassen und sich, weil er sein Ziel nicht erreicht hat, in seiner Abschlußansprache in sterilen Motzereien ergangen. Wie peinlich!
Das Ganze war in jeder Hinsicht eine Blamage für Bergoglio – ein nachhaltiger Beitrag zur (innerkirchlichen) Demontage seines Pontifikates. Viele Bischöfe haben diesen tölpelhaften Despoten und seine unglaublichen Machenschaften nun „live und in Farbe“ gesehen – und werden das mit Sicherheit nicht vergessen.
Geehrter @Antifebronius,
Ihren fundierten Gedanken kann ich mich nur komplett anschliessen.
Es wurde sehr lange eine große Schlacht geliefert (schon da hat Kard. Marx schwer geflunkert als er „Krieg“ und „Fronten“ verneinte);
die Glaubenstreue Front hat nicht gewackelt;
innerhalb eines Jahres und trotz noch mehr Tricks, persönlichen Einladungen von Modernisten und besondere Unterstützung der progressistischen Ideen durch Bergoglio hat sich die mehrheitliche Stimmung der Synodeväter geändert und wohl gegen die „Kaspersche Theologie auf den Knien“.
Das allein dürfte einmalig in der Kirchengeschichte sein.
– Und nicht zu vergessen: am Ende wurde die modernistische Niederlage von Bergoglio ungewollt noch der Lächerlichkeit preisgegeben:
Alle Synodeväter bekamen das Büchlein des Jesuitenpaters Spadaro über die Barmherzigkeit geschenkt.
Das ist dann wohl die berühmte „papierene Medaille“ die in Belgien bei Maneuvern und fehlgeschlagenen Operationen den Teilnehmern in Gedanken verliehen wurde.
Geschätzter Antifebronius, Ihre Interpretation in allen Ehren, schön, wenn es sich so verhielte, allein, die Lehren aus der Geschichte des II. Vatikanischen Konzils vor Augen, dünkt sie mich allzu optimistisch, um nicht zu sagen ‑Entschuldigung! – naiv.
Geehrter @hicesthodie,
M. bescheidenen Erachtens sehen Sie es zu pessimistisch:
– Taktisch endete diese große Feldschlacht mit einem Patt.
– Strategisch dagegen ist ein gewaltiger Sieg für die Glaubenstreuen.
Wie @antifebronius schon schrieb, haben die Modernisten und Bergoglio sich bis auf die Knochen blamiert.
Die weltliche Medien haben schon ab Samstagabend ihre Enttäuschung und Frust in hämischen Kommentaren kundgetan.
Die Abschlußreden und das Buchgeschenk (v. P. Spadaro) waren dann nur noch peinlich.
Die Zeit zerrinnt: Kasper ist 83 Jahre alt, Danneels ebenso, Bergoglio 78; von Lehmann hört man schon länger nichts mehr.
Der Bischof v. Gent Van Looy wird in den nächsten Monaten 75 Jahre- während er bei der Synode hofiert wurde und er sich daran auch freute, wurde in seinem Bistum verkündet daß ein drittel aller Kirchen in Gent geschlossen wird (eine davon noch wohl an ein Zirkus) und daß die Anzahl der Dekanate um 75% reduziert wird.
Dieses Problem wird demographisch gelöst.
Die jüngere Homoseilschaften sind nun wirklich keine Haudegen.
Die moderne Kirche zerbröselt, wird zu Staub und Sand- sie implodiert.
Umso größer die Verantwortung der lebenskräftigen Gruppen der Tradition den katholischen Glauben treu weiter zu geben und zu missionieren.
Bon Courage!
@Antifebronius: „Es ist sehr bedauerlich, daß sich die geschätzte Redaktion von katholisches.info der „deutschen Lesart“ anzuschließen scheint – und dieser dadurch Vorschub leistet. “
Diese Lesart besteht aber. Die Dunstglocke über Deutschland enthält genau die von katholisches. info identifizierte atmosphärische Lesart. In und über Polen mag das anders sein.
Hochgeehrter @Adrien Antoine,
ich darf mich Ihren Ausführungen anschließen. Unter diesem Papst war lediglich möglich, schlimmeren Schaden von der Kirche abzuwenden. Dass die Kasperianer nun versuchen, die Synode als ihren Erfolg umzudeuten, ist nicht verwunderlich, sind diese ideologisch völlig verbohrten Kirchenfürsten doch bereit, die Einheit der Kirche zu zerstören, um ihre relativistischen Thesen weiter zu fundamentieren.
In der Tat wird aber diesem Unwesen schon von der Natur eine Grenze gesetzt, denn wie Sie sagen, sind die Protagonisten des progressiven Kirchenkampfes wahrlich nicht mehr in jugendlichem Alter.
Es wird auf Bergolio ein anderer Papst folgen und irgendwann auch wieder einer, der den Glauben in seiner ganzen Herrlichkeit, Ursprünglichkeit und Wahrheit verkündet, was dann nichts anderes heißt, als dass er die Häresien gerade wieder aussondert, die in die Kirche durch den Geist der Kasperianer Einzug genommen hat.
Die Kirche in Europa ist ohnehin vom Nihilismus befallen, die Verfechter des Relativismus sind nur intellektuell nicht reif genug, dies auch zu erkennen. Würde sich Kasper einmal intensiver mit Nietzsche auseinandersetzen, dann dämmerte wohl auch ihm, wohin der Relativismus unserer Zeit notwendig führt. Wenn aber Barmherzigkeit ins Nichts führt, dann steht auch der Papst nur noch mit leeren Händen da, er handelt dann letztendlich mit Zitronen und das merken mittlerweile auch viele Katholiken. Bergolio hat seine Glaubwürdigkeit restlos eingebüßt, er ist nur noch ein Schatten eines Papstes. Er wird in die Geschichte eingehen, als einer der schlechtesten Päpste, die die Kirche hervorgebracht hat. So endet Hybris eigentlich immer; die Geschichte fällt da ein objektives Urteil.
Und Kardinal Marx wird sich wieder der deutschen „Askese“ widmen und noch ein paar Kilo zunehmen, aus Barmherzigkeit versteht sich!
@ Pater Pio:
Sie haben natürlich recht: Die deutsche Lesart der Synode ist vorhanden und wird nicht so ohne weiteres verschwinden – wie auch allgemein die modernistischen Interpretationen kirchlicher Dokumente und lehramtlicher Texte weiter vorhanden sind und ihr Zerstörungswerk weiter vollziehen. Daran wird sich auch vorläufig nach menschlicher Voraussicht nichts ändern, am wenigsten durch Bergoglio, für den Unklarheit ein Ideal zu sein scheint; hält er es doch nach eigenem Bekunden („Evangelii Gaudium“) für falsch, „allzu große Sicherheiten“ vom Papst zu verlangen. Orientierungslosigkeit der Gläubigen sozusagen aus Prinzip – und so jemand gilt vielen als „guter Papst“…
Angesichts dieser Sachlage wird man allmählich „bescheiden“: Solange ein Text nichts eindeutig Falsches enthält, kann er von einem späteren Papst in Form einer „interpretatio authentica“ gerettet werden und damit klargestellt werden, daß die modernistischen Interpretationen (und auch der Modernismus selbst) falsch sind.
Man mache sich übrigens einmal bewußt, daß Bergoglio, wie u.a. sein Günstling Erzbischof Fernandez verlauten ließ, sich nichts Geringeres vorgenommen hat, als die Kirche „tiefgreifend und irreversibel“ (!) zu verändern. Ein Text wie der am Samstag verabschiedete ist aber als „Legitimierung“ dazu nicht geeignet – er ist ingesamt viel zu farblos und verschwommen. (Zudem dürfte Bergoglio spätestens jetzt begriffen haben, daß er, wenn er sich gegen den größten Teil des Weltepiskopates eindeutig auf die Seite Kaspers stellt, auch eine eindeutige Spaltung hervorruft.) Wollte jemand entgegenhalten, gerade bestimmte zweideutige Texte des Vaticanum II hätten ja später Anlaß zu radikalen Irrtümern gegeben, so würde man entgegnen können, daß diese Entwicklung eben nicht prinzipiell, d.h. auf der Ebene der Lehre, irreversibel ist. Ein späterer Papst könnte etwa, wie von Bischof Athanasius Schneider gefordert, einen Syllabus der irrigen Konzilsinterpretationen erlassen.
Manche Probleme werden sich, wie @Adrien Antoine richtig anmerkt, wohl in den nächsten Jahren und Jahrzehnten auch dadurch lösen, daß die Modernistensekte nach und nach ausstirbt – und mit ihr auch die entsprechenden Lesarten kirchlicher Dokumente. Damit wäre beileibe nicht „alles in Ordnung“; man denke z.B. nur an die riesige Unwissenheit auch im rechtgläubigen Klerus, der nun schon seit Jahrzehnten keine seriöse theologische Bildung erhalten hat.
Ein künftiger Papst bzw, ein künftiges Konzil wird – sofern nicht vorher der Weltuntergang eintritt- die lehrmäßigen Zweideutigkeiten beseitigen. Für einen Katholiken ist das alles letztlich kein Problem: Die Kirche ist indefektibel, und auch die gegenwärtigen Schwierigkeiten werden sich ganz leicht in ein bis zwei Jahrhunderten lösen lassen. Christus ‑und nicht Geisteszwerge wie Kasper, Daneels usw.- ist Herr der Geschichte, Er wird zu dem Zeitpunkt, den Er jetzt schon kennt, auch den heutigen Stürmen gebieten, wie einst dem Seesturm.
„Es gibt eine gewisse Öffnung, aber man spricht noch nicht über die Konsequenzen.……“,
– denn die werden fatal sein! Und wieder hat man die heilige Kirche ein Stück weit ausgehöhlt, bzw. ihrer Heiligkeit beraubt (vgl. Vision von Anna K. Emmerick).
Bauen wir wieder auf, was die hohen Prälaten kaputt gemacht haben:
Lieben wir den HERRN und Seine heilige BRAUT, die KIRCHE umso mehr!
Empfangen wir die Hl. Kommunion mit umso größerer EHRFURCHT und LIEBE!
Beten wir den HERRN mit größerer Inbrunst an!
Gehen wir oft zur HL. BEICHTE!
Verehren wir Seine HEILIGE MUTTER umso mehr!
Schenken wir ihr so viele ROSENKRÄNZE als möglich!
Wie versprochen wird unsere heilige Mutter, die UNBEFLECKTE JUNGFRAU MARIA, die KIRCHE zum TRIUMPH ihres UNBEFLECKEN HERZENS führen!
Werte Pia!
Was Sie zum Wiederaufbau sagen, verdient Zustimmung und Unterstützung- allerdings verbunden mit dem Hinweis, daß auch die Wissensaneignung und ‑vertiefung nicht fehlen darf.
Die Krise kann letztlich nur mit übernatürlichen Mitteln überwunden werden – und auch darum müssen die wenigen verbliebenen Katholiken die übernatürlich geoffenbarten Wahrheiten immer besser kennenlernen! Das Wort Gottes (Schrift und Tradition) ist, wie die Hl. Schrift sagt, ein „zweischneidiges Schwert“, auf das im gegenwärtigen Kampf nicht verzichtet werden kann. Man greife zu den alten Katechismen, z.B. zu Spiragos hervorragendem „Volks-Katechimus“.
Mit priesterlichem Segen
Antifebronius
Richtig.
„Kardinal Kasper ist sehr zufrieden“.
Naja, das sagte General von Falkenhayn auch am Ende der Schlacht von Verdun (1916), die mit einem taktischen Sieg für das französische Heer einherging und beide Kriegsparteien gewaltig viel Menschenleben und ‑Blut kostete ohne Resultat.
Und genau das Gleiche wurde gesagt wenn der britische General Urquhart sich nach der Schlacht von Arnheim(1944) und der weitgehenden Vernichtung der britischen Luftlandetruppen zersaust und schmutzig wieder beim Oberkommando meldete: „Man ist zufrieden-alle Erwartungen sind erfüllt worden“.
Quidquid reges delirant, plectuntur Achivi (Horaz)
Soll der Häretiker Kasper doch zufrieden sein. Seine Zeit, und die seiner Mitstreiter geht unweigerlich zuende. Schon allein aus biologischer Endlichkeit. Warum sich aufregen.
Man sollte den Geist nicht unterschätzen, der erst Mal aus der Flasche gelassen wurde!
Die Geister, die ich rief, werd‘ ich nicht mehr los!
Eingeschworene Irrtümer und Fehlentwicklungen rückgängig zu machen ist Sysiphos-Arbeit!
Meines Erschtens wird um die Familien-Synode viel zu viel Aufhebens gemacht.
In den Gemeinden vor Ort hat doch die Seelsorge-Praxis schon längst ihre eigenen Wege gefunden.
Seelsorge – Praxis heißt auf gut Deutsch: Jeder macht was er will!
Und das alles im Namen des ach so barmherzigen Gottes!
aber wehe einer zahlt nicht 😉
In der Schule wären solche Antworten zu meiner Zeit als „Geschwätz“ bezeichnet und mit einer 6 honoriert worden.
„Kaspar! Setzen! 6!“ kann man leider trotzdem nicht sagen, denn er hat sein Ziel erreicht: wieder ist ein kleines bisschen von der Warheit abgetragen worden. Genau wie Regen Gebirgszüge einebnet erodiert das ständige Relativieren, Anpassen, Diskutieren und Interpretieren schließlich den Glauben.
Wenn in ein paar Jahren dann alle EhebrecherINNEN (auch interessant, dieses prächtige ‑INNEN wird ja nur an positive Wörter angehängt. Haben Sie schon mal einen Politiker von SteuerhinterzieherINNEN reden oder schreiben hören? – sorry, das nur nebenbei…) Wenn also in ein paar Jahren allen WVGs die Türen zur Kommunion offen stehen, obwohl sie im Stande einer Todsünde leben, dies nicht bereuen und auch nicht ändern – schließlich ist das eigene Gewissen ja die maßgebende Instanz – wie geht die Kirche denn dann mit anderen Sündern um, die genau das gleiche tun? Mit Vergewaltigern, Mördern, Betrügern? Dürfen die dann auch alle?
Das Gewissen nutzt sich ab mit der Zeit, man „gewöhnt sich an alles“.
Und manche haben sowieso immer ein reines Gewissen – sie benutzen es nie…
Und manche wissen nicht einmal, dass es sowas wie ein Gewissen gibt.….