Das Ergebnis der Familiensynode IV – Kardinal Kasper: „Bin sehr zufrieden“


Kardinal Kasper: "Bin mit Verlauf der Synode sehr zufrieden"
Kar­di­nal Kas­per: „Bin sehr zufrie­den“ mit Ver­lauf der Synode.

(Rom) Kar­di­nal Wal­ter Kas­per ist „sehr zufrie­den“ über den Syn­oden­aus­gang, obwohl die von ihm als erster gefor­der­te Kom­mu­ni­on für wie­der­ver­hei­ra­te­te Geschie­de­ne im Schluß­be­richt nicht ein­mal erwähnt wird. „Wenn das Ergeb­nis der Syn­ode Kar­di­nal Kas­per zusagt, dann ist es Zeit, besorgt zu sein“, so Secre­tum meum mihi.

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Die ita­lie­ni­sche Tages­zei­tung Il Giorn­a­le ver­öf­fent­lich­te heu­te ein Inter­view mit dem deut­schen Pur­pur­trä­ger mit dem Titel: „Hostie für Geschie­de­ne, wenn reu­ig.“ Und dem Unter­ti­tel: „Der hohe Prä­lat spricht zum Syn­oden­schluß, bei der sei­ne pro­gres­si­sti­sche Linie über­wo­gen hat“.

Die Tages­zei­tung zitiert Kas­per mit den Wor­ten: „Ich bin sehr zufrie­den und freue mich über die von der Syn­ode gelei­ste­te Arbeit. Der Schluß­be­richt ist ein guter Text. Nun steht die Ent­schei­dung dem Papst zu.“

Das voll­stän­di­ge Inter­view in deut­scher Übersetzung:

Il Giorn­a­le: Emi­nenz, bei der Syn­ode hat Ihre Linie über­wo­gen, bzw. die Mög­lich­keit, die wie­der­ver­hei­ra­te­ten Geschie­de­nen zur Kom­mu­ni­on durch eine Ein­zel­fall­prü­fung zuzu­las­sen. Wie bewer­ten Sie die Dis­kus­si­on der Syn­oden­vä­ter zu die­sem Thema?

Kas­per: Ich bin zufrie­den, die Tür zur Mög­lich­keit den wie­der­ver­hei­ra­te­ten Geschie­de­nen die Kom­mu­ni­on zu gewäh­ren, hat sich auf­ge­tan. Es gibt eine gewis­se Öff­nung, aber man spricht noch nicht über die Kon­se­quen­zen. Jetzt liegt alles in den Hän­den des Pap­stes, der ent­schei­det. Die Syn­ode hat Emp­feh­lun­gen abge­ge­ben. Es hat eine Öff­nung gege­ben, aber die Ange­le­gen­heit ist noch nicht ganz gelöst und ist noch wei­ter zu vertiefen.

Il Giorn­a­le: Wenn es heißt, dem Prie­ster steht es zu, von Fall zu Fall zu ent­schei­den, was ist damit gemeint?

Kas­per: Es müs­sen eini­ge Bedin­gun­gen für die Zulas­sung zum Sakra­ment der Eucha­ri­stie gege­ben sein. Zunächst die Bewer­tung, ob alles mög­li­che getan wur­de, um die erste Ehe zu ret­ten; dann daß es einen Weg der Reue des Paa­res gibt. Dann braucht es einen Weg des Nach­den­kens und der Beglei­tung, denn die Schei­dung ist ein Desa­ster und hin­ter­läßt trau­ma­ti­sche Erfah­run­gen. Es braucht Zeit um die Wun­den einer Tren­nung zu überwinden.

Il Giorn­a­le: Aber läuft eine sol­che Öff­nung nicht Gefahr die Schei­dung zu bestätigen?

Kas­per: Nein, die Türen wer­den kei­nes­wegs für die Schei­dung geöff­net. Die Pfar­rer müs­sen alles mög­li­che tun, um das Paar zu ver­söh­nen. Die Schei­dung ist nie eine ange­neh­me Sache und ist ein trau­ri­ger Moment vor allem für die Kin­der des Paa­res, das sich trennt.

Il Giorn­a­le: Es gab Ele­men­te der „Stö­rung“: Das Coming out von Mon­si­gno­re Cha­ram­sa, der erklär­te, schwul zu sein, der Brief der 13 Kar­di­nä­le, die die Metho­den der Syn­oden­ar­beit kri­ti­siert haben, die Ver­brei­tung der Nach­richt durch QN, der Papst habe einen gut­ar­ti­gen Gehirn­tu­mor. Hat das alles die Syn­oden­ar­beit destabilisiert?

Kas­per: Die Syn­ode hat sich nicht mani­pu­lie­ren las­sen. Wir sind wei­ter­ge­gan­gen in unse­ren Arbei­ten und gemäß fest­ge­leg­ter Agen­da, ohne uns weder von exter­nen Fak­to­ren beein­flus­sen noch mani­pu­lie­ren zu lassen.

Il Giorn­a­le: Von der Syn­ode ist hin­ge­gen ein Nein zu den homo­se­xu­el­len Ver­bin­dun­gen gekommen …

Kas­per: Das The­ma der Syn­ode war die Fami­lie und die Homo­se­xu­el­len sind nicht Fami­lie. Wir haben uns nicht mit dem The­ma der homo­se­xu­el­len Part­ner­schaf­ten beschäf­tigt, son­dern ledig­lich mit der Prä­senz von Per­so­nen mit homo­se­xu­el­len Ten­den­zen inner­halb einer Fami­lie. Die Kir­che muß dabei hel­fen, die­se Situa­tio­nen zu leben, sie muß hel­fen, nicht zu diskriminieren.

Il Giorn­a­le: Was erwar­ten Sie sich nun vom Papst?

Kas­per: Ich hof­fe, daß der Hei­li­ge Vater einen über­zeu­gen­den Text ver­faßt, der die Freu­de der christ­li­chen Ehe betont, das ist die wich­tig­ste Sache. Es steht nicht die Unauf­lös­lich­keit der Ehe zur Dis­kus­si­on, aber es gibt kei­nen Gegen­satz zwi­schen Barm­her­zig­keit und Wahr­heit des Evangeliums.

Il Giorn­a­le: Wann kön­nen wir die Ent­schei­dung von Fran­zis­kus erwarten?

Kar­di­nal Kas­per: Es braucht Zeit, es ist nicht ein Doku­ment, das man von einem Tag auf den ande­ren macht. Der Schluß­be­richt der Syn­ode ist eine Grund­la­ge für den Papst. Ich hof­fe, daß der Text des Pap­stes wäh­rend des Jah­res der Barm­her­zig­keit kommt. Das wäre ein schö­nes Zeichen.

Dazu Secre­tum meum mihi: Sie waren noch besorgt über das Ergeb­nis? Jetzt haben Sie Grund dazu, es zu sein.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Giorn­a­let­tis­mo (Screen­shot)

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29 Kommentare

  1. Schön das Kar­di­nal Kas­per zufrie­den ist. Wenn wir jetzt noch wüß­ten ob unser Herr und Gott auch zufrie­den ist könn­ten wir die Sekt­kor­ken knal­len las­sen. Wenn ER aber nicht zufrie­den ist dann wer­den wir das bestimmt bald erfah­ren des­sen bin ich mir sicher.
    Per Mari­am ad Christum.

  2. Kar­di­nal Kas­per wie er leibt und lebt.
    Was er nicht alles an Nebel­ker­zen wirft und schein­ba­re Hin­der­nis­se auflistet!
    Ja, er kann zufrie­den sein und „Papst“ Berg­o­glio wird sei­nes im „Jahr der Barm­her­zig­keit“ dazu bei­tra­gen, daß die „kon­spi­ra­ti­ve Her­me­neu­tik“ ein­deu­tig das Nach­se­hen haben wird.
    Der Leh­re konn­te auf die­ser Syn­ode nicht zum „Durch­bruch“ ver­hol­fen wer­den, aber das soll­te auch so sein von Beginn an.

  3. Berg­o­glio hat in der Schluß­an­spra­che ziem­lich deut­lich sei­nen Ärger und sei­ne Fru­stra­ti­on durch­blicken las­sen. War­um wohl? 

    Die Kar­di­nä­le Pell und Mül­ler haben betont, der Abschluß­tetxt ent­hal­te nichts, was mit der gesun­den Leh­re unver­träg­lich ist. 

    Die libe­ra­len Medi­en reagie­ren anschei­dend ver­schie­den: Man­che äußern sich eher ver­hal­ten, ande­re spre­chen offen von einem Miß­er­folg für Kasper.

    Kas­pers ‑und der deut­schen Bischö­fe- Reak­tio­nen könn­te man wohl eher mit den beschwich­ti­gen­den Kom­men­ta­ren von Poli­ti­kern ver­glei­chen, die eine Wahl ver­lo­ren haben: „Natür­lich sind wir im Grun­de doch Sie­ger usw.“

    • Genau das­sel­be habe ich auch gedacht. Es reiht sich ein, in den übli­chen Poli­ti­ker­sprech, den deut­sche Bischö­fe inzwi­schen regel­mä­ßig anschla­gen. Ich erin­ner nur an Kar­di­nal Marx, nach­dem er im 4. Wahl­gang mit kap­per Mehr­heit zum Vor­sit­zen­den der DBK gewählt wor­den war. Er ging vor die Pres­se und sprach von einem „ehr­li­chen Ergeb­nis“, just wie Poli­ti­ker, die bei einer Vor­stands­wahl auf einem Par­tei­tag ein schlech­tes Ergeb­nis ein­fah­ren. Wie anders hat doch sei­ner­zeit noch Kar­di­nal Josef Höff­ner gesprochen!

  4. Bil­der sagen mehr als Worte:
    Des Teu­fels Gene­ral lächelt süf­fi­sant: Auf­trag erfüllt – Mis­si­on beendet !
    Lasst uns ans Werk gehen!

    • Bil­der sagen mit­un­ter mehr als Wor­te – wenn man den Kon­text der Bil­der kennt.

      Bei­spiel: Unmit­tel­bar nach dem bewuß­ten 11. Sep­tem­ber ver­brei­te­ten die Medi­en eine Film­auf­nah­me von Moham­me­da­nern, die sich in Froh­sinn und Aus­ge­las­sen­heit ergin­gen. Das Gan­ze soll­te die „Reak­ti­on“ auf die Anschlä­ge wie­der­ge­ben. In Wirk­lich­keit waren aber die Film­auf­nah­men etli­che Tage vor den Anschlä­gen gemacht worden…

      Wann des Teu­fels Gene­ral auf obi­gem Foto abge­lich­tet wor­den ist, mag des Teu­fels Groß­mutter inter­es­sie­ren. Tat­sa­che ist, daß in dem Syn­oden­text (§ 85) auf eine Pas­sa­ge der Enzy­kli­ka „Fami­lia­ris Con­sor­tio“ (FC § 84) hin­ge­wie­sen wird, der Maß­tab des pasto­ra­len Vor­ge­hens sein soll. In die­sem Abschnitt von „Fami­lia­ris Con­sor­tio“ wird die Unmög­lich­keit des Sakra­men­ten­emp­fangs der Ehe­bre­cher dar­ge­legt. Das heißt: Die Syn­ode hat die The­se Kas­pers zurück­ge­wie­sen. Pech für des Teu­fels General!

      • Ihr Wort in Got­tes Ohr!
        Wie es aus­sieht und nach Kar­di­nal Kas­pers Aus­füh­rung Zitat: „Ich bin zufrie­den, die Tür zur Mög­lich­keit den wie­der­ver­hei­ra­te­ten Geschie­de­nen zur Kom­mu­ni­on zu gewäh­ren hat sich auf­ge­tan.….“ wird die Unmög­lich­keit der Unmög­lich­keit unmög­lich gemacht! Und das alles durch eine völ­lig falsch ver­stan­de­ne Barmherzigkeit!

  5. Soweit sind wir schon gekom­men das man sich freu­en muss wenn Herr Berg­o­glio sich aergert.
    Aber er ist ja auch weni­ger Papst als oeku­me­ni­scher Media­tor und Duld­er der Katho­li­sche Leh­re und nicht ihr Verteidiger.
    Schlimm !

  6. Das zwie­späl­ti­ge Ergeb­nis spie­geln zwei bezeich­nen­de Schlüs­sel­aus­sa­gen wider. Zum Einen die­je­ni­ge aus der Schluss­an­spra­che von Papst Franziskus:
    -
    [.…]
    Für uns alle klingt das Wort „Fami­lie“ nicht mehr wie vor der Syn­ode, so dass wir in ihm bereits die Zusam­men­fas­sung ihrer Beru­fung und die Bedeu­tung des gan­zen syn­oda­len Weges mithören.
    [.…]
    die Erfah­rung der Syn­ode hat uns auch bes­ser begrei­fen las­sen, dass die wah­ren Ver­tei­di­ger der Leh­re nicht jene sind, die den Buch­sta­ben ver­tei­di­gen, son­dern die, wel­che den Geist ver­tei­di­gen; die nicht die Ideen, son­dern den Men­schen ver­tei­di­gen; nicht die For­meln, son­dern die Unent­gelt­lich­keit der Lie­be Got­tes und sei­ner Vergebung.“
    [.…]
    -

    Zum Ande­ren die­je­ni­ge von Kar­di­nal Schön­born, die er am Sams­tag Nach­mit­tag noch vor der Abstim­mung getä­tigt hat:
    -
    [.…]

    Die Fami­lie ist kein Modell der Ver­gan­gen­heit, son­dern eine fun­da­men­ta­le Rea­li­tät unse­rer Gesellschaft.
    Der ver­stor­be­ne athe­isti­sche Jour­na­list, Frank Schirr­ma­cher hat­te vor ein paar Jah­ren ein Buch geschrie­ben mit dem Titel ‚Mini­mum‘ und dar­in sagt er ein for­mi­da­bles Ja für die Fami­lie, denn sie ist eine Stüt­ze zu jeder Zeit.
    Dem schlie­ße ich mich an. Das gilt sogar für Patchwork-Familien!“
    -

  7. Nach allem, was ich bis­her über das Schluss­do­ku­ment gele­sen habe, ver­hält es sich damit wohl wie mit den Doku­men­ten des V II. An vie­len Stel­len nicht ein­deu­tig und klar, so dass jetzt im Nach­in­ein der Kampf um die Deu­tungs­ho­heit los­geht. Dabei haben Pro­gres­si­ven gewöhn­lich einen kla­ren Vor­teil, da sie die tra­di­tio­nel­len Mas­sen­me­di­en auf ihrer Sei­te haben. Aller­dings haben sie es nicht mehr so leicht wie in den Zei­ten nach dem V II, denn heu­te gibt es das Inter­net, Deo Gratias!

    • Die pol­ni­schen Bischö­fe haben völ­lig rich­tig reagiert, indem sie in einer offi­zi­el­len Mit­tei­lung am Sonn­tag betont haben, daß hin­sicht­lich des Sakra­men­ten­spen­dung an Ehe­bre­cher auf der Syn­ode nichts ver­än­dert wor­den ist.

      Es ist sehr bedau­er­lich, daß sich die geschätz­te Redak­ti­on von katho​li​sches​.info der „deut­schen Les­art“ anzu­schlie­ßen scheint – und die­ser dadurch Vor­schub lei­stet. Die „deut­sche Les­art“ ver­mag sich zwar auf eini­ge Zwei­deu­tig­kei­ten zu beru­fen – sie ver­fängt aber nur bei äußerst ober­fläch­li­cher Lek­tü­re des Tex­tes. In ihm wird „Fami­lia­ris Con­sor­tio“ § 84 als Maß­stab des seel­sorg­li­chen Han­delns ange­ge­ben. M.a.W.: Die The­sen Kas­pers wur­den abge­lehnt, wenn die­se Ableh­nung auch in einen über­flüs­si­gen Wort­schwall ein­ge­bet­tet ist, der an eini­gen Stel­len tat­säch­lich zwei­deu­tig ist, vor allem dann, wenn man ‑wie die deut­schen Bischö­fe- nach Zwei­deu­tig­kei­ten sucht, um im Trü­ben fischen zu können. 

      Nach­dem Berg­o­glio sich mit allen Mit­teln bemüht hat, die Syn­ode wie­der, wie bei der letz­ten Syn­ode gesche­hen, zu mani­pu­lie­ren (z.B. per­so­nel­le Zusam­men­set­zung der Redak­ti­ons­grup­pe für den Abschluß­text, die von ihm per­sön­lich Ernann­ten Syn­oden­mit­glie­der wie Cupich, Daneels usw.), ist das Ergeb­nis noch sehr glimpf­lich aus­ge­fal­len. Berg­o­glio hat sich dem­entspe­ch­end, wie man es inzwi­schen von ihm gewohnt ist, wie­der ein­mal gehen las­sen und sich, weil er sein Ziel nicht erreicht hat, in sei­ner Abschluß­an­spra­che in ste­ri­len Mot­ze­rei­en ergan­gen. Wie peinlich!

      Das Gan­ze war in jeder Hin­sicht eine Bla­ma­ge für Berg­o­glio – ein nach­hal­ti­ger Bei­trag zur (inner­kirch­li­chen) Demon­ta­ge sei­nes Pon­ti­fi­ka­tes. Vie­le Bischö­fe haben die­sen töl­pel­haf­ten Des­po­ten und sei­ne unglaub­li­chen Machen­schaf­ten nun „live und in Far­be“ gese­hen – und wer­den das mit Sicher­heit nicht vergessen.

      • Geehr­ter @Antifebronius,

        Ihren fun­dier­ten Gedan­ken kann ich mich nur kom­plett anschliessen.
        Es wur­de sehr lan­ge eine gro­ße Schlacht gelie­fert (schon da hat Kard. Marx schwer geflun­kert als er „Krieg“ und „Fron­ten“ verneinte);
        die Glau­bens­treue Front hat nicht gewackelt;
        inner­halb eines Jah­res und trotz noch mehr Tricks, per­sön­li­chen Ein­la­dun­gen von Moder­ni­sten und beson­de­re Unter­stüt­zung der pro­gres­si­sti­schen Ideen durch Berg­o­glio hat sich die mehr­heit­li­che Stim­mung der Syn­ode­vä­ter geän­dert und wohl gegen die „Kas­per­sche Theo­lo­gie auf den Knien“.
        Das allein dürf­te ein­ma­lig in der Kir­chen­ge­schich­te sein.
        – Und nicht zu ver­ges­sen: am Ende wur­de die moder­ni­sti­sche Nie­der­la­ge von Berg­o­glio unge­wollt noch der Lächer­lich­keit preisgegeben:
        Alle Syn­ode­vä­ter beka­men das Büch­lein des Jesui­ten­pa­ters Spa­da­ro über die Barm­her­zig­keit geschenkt.
        Das ist dann wohl die berühm­te „papie­re­ne Medail­le“ die in Bel­gi­en bei Maneu­vern und fehl­ge­schla­ge­nen Ope­ra­tio­nen den Teil­neh­mern in Gedan­ken ver­lie­hen wurde.

      • Geschätz­ter Anti­fe­bro­ni­us, Ihre Inter­pre­ta­ti­on in allen Ehren, schön, wenn es sich so ver­hiel­te, allein, die Leh­ren aus der Geschich­te des II. Vati­ka­ni­schen Kon­zils vor Augen, dünkt sie mich all­zu opti­mi­stisch, um nicht zu sagen ‑Ent­schul­di­gung! – naiv.

      • Geehr­ter @hicesthodie,

        M. beschei­de­nen Erach­tens sehen Sie es zu pessimistisch:
        – Tak­tisch ende­te die­se gro­ße Feld­schlacht mit einem Patt.
        – Stra­te­gisch dage­gen ist ein gewal­ti­ger Sieg für die Glaubenstreuen.

        Wie @antifebronius schon schrieb, haben die Moder­ni­sten und Berg­o­glio sich bis auf die Kno­chen blamiert.
        Die welt­li­che Medi­en haben schon ab Sams­tag­abend ihre Ent­täu­schung und Frust in hämi­schen Kom­men­ta­ren kundgetan.
        Die Abschluß­re­den und das Buch­ge­schenk (v. P. Spa­da­ro) waren dann nur noch peinlich.
        Die Zeit zer­rinnt: Kas­per ist 83 Jah­re alt, Dan­neels eben­so, Berg­o­glio 78; von Leh­mann hört man schon län­ger nichts mehr.
        Der Bischof v. Gent Van Looy wird in den näch­sten Mona­ten 75 Jah­re- wäh­rend er bei der Syn­ode hofiert wur­de und er sich dar­an auch freu­te, wur­de in sei­nem Bis­tum ver­kün­det daß ein drit­tel aller Kir­chen in Gent geschlos­sen wird (eine davon noch wohl an ein Zir­kus) und daß die Anzahl der Deka­na­te um 75% redu­ziert wird.
        Die­ses Pro­blem wird demo­gra­phisch gelöst. 

        Die jün­ge­re Homo­seil­schaf­ten sind nun wirk­lich kei­ne Haudegen.
        Die moder­ne Kir­che zer­brö­selt, wird zu Staub und Sand- sie implodiert.
        Umso grö­ßer die Ver­ant­wor­tung der lebens­kräf­ti­gen Grup­pen der Tra­di­ti­on den katho­li­schen Glau­ben treu wei­ter zu geben und zu missionieren.

        Bon Cou­ra­ge!

      • @Antifebronius: „Es ist sehr bedau­er­lich, daß sich die geschätz­te Redak­ti­on von katho​li​sches​.info der „deut­schen Les­art“ anzu­schlie­ßen scheint – und die­ser dadurch Vor­schub leistet. “
        Die­se Les­art besteht aber. Die Dunst­glocke über Deutsch­land ent­hält genau die von katho­li­sches. info iden­ti­fi­zier­te atmo­sphä­ri­sche Les­art. In und über Polen mag das anders sein.

      • Hoch­ge­ehr­ter @Adrien Antoine,
        ich darf mich Ihren Aus­füh­run­gen anschlie­ßen. Unter die­sem Papst war ledig­lich mög­lich, schlim­me­ren Scha­den von der Kir­che abzu­wen­den. Dass die Kas­pe­ria­ner nun ver­su­chen, die Syn­ode als ihren Erfolg umzu­deu­ten, ist nicht ver­wun­der­lich, sind die­se ideo­lo­gisch völ­lig ver­bohr­ten Kir­chen­für­sten doch bereit, die Ein­heit der Kir­che zu zer­stö­ren, um ihre rela­ti­vi­sti­schen The­sen wei­ter zu fundamentieren. 

        In der Tat wird aber die­sem Unwe­sen schon von der Natur eine Gren­ze gesetzt, denn wie Sie sagen, sind die Prot­ago­ni­sten des pro­gres­si­ven Kir­chen­kamp­fes wahr­lich nicht mehr in jugend­li­chem Alter. 

        Es wird auf Berg­o­lio ein ande­rer Papst fol­gen und irgend­wann auch wie­der einer, der den Glau­ben in sei­ner gan­zen Herr­lich­keit, Ursprüng­lich­keit und Wahr­heit ver­kün­det, was dann nichts ande­res heißt, als dass er die Häre­si­en gera­de wie­der aus­son­dert, die in die Kir­che durch den Geist der Kas­pe­ria­ner Ein­zug genom­men hat.

        Die Kir­che in Euro­pa ist ohne­hin vom Nihi­lis­mus befal­len, die Ver­fech­ter des Rela­ti­vis­mus sind nur intel­lek­tu­ell nicht reif genug, dies auch zu erken­nen. Wür­de sich Kas­per ein­mal inten­si­ver mit Nietz­sche aus­ein­an­der­set­zen, dann däm­mer­te wohl auch ihm, wohin der Rela­ti­vis­mus unse­rer Zeit not­wen­dig führt. Wenn aber Barm­her­zig­keit ins Nichts führt, dann steht auch der Papst nur noch mit lee­ren Hän­den da, er han­delt dann letzt­end­lich mit Zitro­nen und das mer­ken mitt­ler­wei­le auch vie­le Katho­li­ken. Berg­o­lio hat sei­ne Glaub­wür­dig­keit rest­los ein­ge­büßt, er ist nur noch ein Schat­ten eines Pap­stes. Er wird in die Geschich­te ein­ge­hen, als einer der schlech­te­sten Päp­ste, die die Kir­che her­vor­ge­bracht hat. So endet Hybris eigent­lich immer; die Geschich­te fällt da ein objek­ti­ves Urteil.

        Und Kar­di­nal Marx wird sich wie­der der deut­schen „Aske­se“ wid­men und noch ein paar Kilo zuneh­men, aus Barm­her­zig­keit ver­steht sich!

      • @ Pater Pio:

        Sie haben natür­lich recht: Die deut­sche Les­art der Syn­ode ist vor­han­den und wird nicht so ohne wei­te­res ver­schwin­den – wie auch all­ge­mein die moder­ni­sti­schen Inter­pre­ta­tio­nen kirch­li­cher Doku­men­te und lehr­amt­li­cher Tex­te wei­ter vor­han­den sind und ihr Zer­stö­rungs­werk wei­ter voll­zie­hen. Dar­an wird sich auch vor­läu­fig nach mensch­li­cher Vor­aus­sicht nichts ändern, am wenig­sten durch Berg­o­glio, für den Unklar­heit ein Ide­al zu sein scheint; hält er es doch nach eige­nem Bekun­den („Evan­ge­lii Gau­di­um“) für falsch, „all­zu gro­ße Sicher­hei­ten“ vom Papst zu ver­lan­gen. Ori­en­tie­rungs­lo­sig­keit der Gläu­bi­gen sozu­sa­gen aus Prin­zip – und so jemand gilt vie­len als „guter Papst“…

        Ange­sichts die­ser Sach­la­ge wird man all­mäh­lich „beschei­den“: Solan­ge ein Text nichts ein­deu­tig Fal­sches ent­hält, kann er von einem spä­te­ren Papst in Form einer „inter­pre­ta­tio authen­ti­ca“ geret­tet wer­den und damit klar­ge­stellt wer­den, daß die moder­ni­sti­schen Inter­pre­ta­tio­nen (und auch der Moder­nis­mus selbst) falsch sind.

        Man mache sich übri­gens ein­mal bewußt, daß Berg­o­glio, wie u.a. sein Günst­ling Erz­bi­schof Fer­nan­dez ver­lau­ten ließ, sich nichts Gerin­ge­res vor­ge­nom­men hat, als die Kir­che „tief­grei­fend und irrever­si­bel“ (!) zu ver­än­dern. Ein Text wie der am Sams­tag ver­ab­schie­de­te ist aber als „Legi­ti­mie­rung“ dazu nicht geeig­net – er ist inge­samt viel zu farb­los und ver­schwom­men. (Zudem dürf­te Berg­o­glio spä­te­stens jetzt begrif­fen haben, daß er, wenn er sich gegen den größ­ten Teil des Wel­tepi­sko­pa­tes ein­deu­tig auf die Sei­te Kas­pers stellt, auch eine ein­deu­ti­ge Spal­tung her­vor­ruft.) Woll­te jemand ent­ge­gen­hal­ten, gera­de bestimm­te zwei­deu­ti­ge Tex­te des Vati­ca­num II hät­ten ja spä­ter Anlaß zu radi­ka­len Irr­tü­mern gege­ben, so wür­de man ent­geg­nen kön­nen, daß die­se Ent­wick­lung eben nicht prin­zi­pi­ell, d.h. auf der Ebe­ne der Leh­re, irrever­si­bel ist. Ein spä­te­rer Papst könn­te etwa, wie von Bischof Atha­na­si­us Schnei­der gefor­dert, einen Syl­labus der irri­gen Kon­zil­s­in­ter­pre­ta­tio­nen erlassen.

        Man­che Pro­ble­me wer­den sich, wie @Adrien Antoine rich­tig anmerkt, wohl in den näch­sten Jah­ren und Jahr­zehn­ten auch dadurch lösen, daß die Moder­ni­sten­sek­te nach und nach aus­stirbt – und mit ihr auch die ent­spre­chen­den Les­ar­ten kirch­li­cher Doku­men­te. Damit wäre bei­lei­be nicht „alles in Ord­nung“; man den­ke z.B. nur an die rie­si­ge Unwis­sen­heit auch im recht­gläu­bi­gen Kle­rus, der nun schon seit Jahr­zehn­ten kei­ne seriö­se theo­lo­gi­sche Bil­dung erhal­ten hat.

        Ein künf­ti­ger Papst bzw, ein künf­ti­ges Kon­zil wird – sofern nicht vor­her der Welt­un­ter­gang ein­tritt- die lehr­mä­ßi­gen Zwei­deu­tig­kei­ten besei­ti­gen. Für einen Katho­li­ken ist das alles letzt­lich kein Pro­blem: Die Kir­che ist inde­fek­ti­bel, und auch die gegen­wär­ti­gen Schwie­rig­kei­ten wer­den sich ganz leicht in ein bis zwei Jahr­hun­der­ten lösen las­sen. Chri­stus ‑und nicht Gei­stes­zwer­ge wie Kas­per, Daneels usw.- ist Herr der Geschich­te, Er wird zu dem Zeit­punkt, den Er jetzt schon kennt, auch den heu­ti­gen Stür­men gebie­ten, wie einst dem Seesturm.

  8. „Es gibt eine gewis­se Öff­nung, aber man spricht noch nicht über die Konsequenzen.……“,
    – denn die wer­den fatal sein! Und wie­der hat man die hei­li­ge Kir­che ein Stück weit aus­ge­höhlt, bzw. ihrer Hei­lig­keit beraubt (vgl. Visi­on von Anna K. Emmerick).

    Bau­en wir wie­der auf, was die hohen Prä­la­ten kaputt gemacht haben:
    Lie­ben wir den HERRN und Sei­ne hei­li­ge BRAUT, die KIRCHE umso mehr!
    Emp­fan­gen wir die Hl. Kom­mu­ni­on mit umso grö­ße­rer EHRFURCHT und LIEBE!
    Beten wir den HERRN mit grö­ße­rer Inbrunst an!
    Gehen wir oft zur HL. BEICHTE!
    Ver­eh­ren wir Sei­ne HEILIGE MUTTER umso mehr!
    Schen­ken wir ihr so vie­le ROSENKRÄNZE als möglich!

    Wie ver­spro­chen wird unse­re hei­li­ge Mut­ter, die UNBEFLECKTE JUNGFRAU MARIA, die KIRCHE zum TRIUMPH ihres UNBEFLECKEN HERZENS führen!

    • Wer­te Pia!

      Was Sie zum Wie­der­auf­bau sagen, ver­dient Zustim­mung und Unter­stüt­zung- aller­dings ver­bun­den mit dem Hin­weis, daß auch die Wis­sens­an­eig­nung und ‑ver­tie­fung nicht feh­len darf. 

      Die Kri­se kann letzt­lich nur mit über­na­tür­li­chen Mit­teln über­wun­den wer­den – und auch dar­um müs­sen die weni­gen ver­blie­be­nen Katho­li­ken die über­na­tür­lich geof­fen­bar­ten Wahr­hei­ten immer bes­ser ken­nen­ler­nen! Das Wort Got­tes (Schrift und Tra­di­ti­on) ist, wie die Hl. Schrift sagt, ein „zwei­schnei­di­ges Schwert“, auf das im gegen­wär­ti­gen Kampf nicht ver­zich­tet wer­den kann. Man grei­fe zu den alten Kate­chis­men, z.B. zu Spi­ra­gos her­vor­ra­gen­dem „Volks-Kate­chi­mus“.

      Mit prie­ster­li­chem Segen
      Antifebronius

  9. „Kar­di­nal Kas­per ist sehr zufrieden“.

    Naja, das sag­te Gene­ral von Fal­ken­hayn auch am Ende der Schlacht von Ver­dun (1916), die mit einem tak­ti­schen Sieg für das fran­zö­si­sche Heer ein­her­ging und bei­de Kriegs­par­tei­en gewal­tig viel Men­schen­le­ben und ‑Blut koste­te ohne Resultat.
    Und genau das Glei­che wur­de gesagt wenn der bri­ti­sche Gene­ral Urquhart sich nach der Schlacht von Arnheim(1944) und der weit­ge­hen­den Ver­nich­tung der bri­ti­schen Luft­lan­de­trup­pen zer­s­aust und schmut­zig wie­der beim Ober­kom­man­do mel­de­te: „Man ist zufrie­den-alle Erwar­tun­gen sind erfüllt worden“.

    Quid­quid reges del­irant, ple­ct­un­tur Achi­vi (Horaz)

  10. Soll der Häre­ti­ker Kas­per doch zufrie­den sein. Sei­ne Zeit, und die sei­ner Mit­strei­ter geht unwei­ger­lich zuen­de. Schon allein aus bio­lo­gi­scher End­lich­keit. War­um sich aufregen.

    • Man soll­te den Geist nicht unter­schät­zen, der erst Mal aus der Fla­sche gelas­sen wurde!
      Die Gei­ster, die ich rief, werd‘ ich nicht mehr los!
      Ein­ge­schwo­re­ne Irr­tü­mer und Fehl­ent­wick­lun­gen rück­gän­gig zu machen ist Sysiphos-Arbeit!

  11. Mei­nes Ersch­tens wird um die Fami­li­en-Syn­ode viel zu viel Auf­he­bens gemacht.
    In den Gemein­den vor Ort hat doch die Seel­sor­ge-Pra­xis schon längst ihre eige­nen Wege gefunden.

  12. In der Schu­le wären sol­che Ant­wor­ten zu mei­ner Zeit als „Geschwätz“ bezeich­net und mit einer 6 hono­riert worden.
    „Kas­par! Set­zen! 6!“ kann man lei­der trotz­dem nicht sagen, denn er hat sein Ziel erreicht: wie­der ist ein klei­nes biss­chen von der War­heit abge­tra­gen wor­den. Genau wie Regen Gebirgs­zü­ge ein­eb­net ero­diert das stän­di­ge Rela­ti­vie­ren, Anpas­sen, Dis­ku­tie­ren und Inter­pre­tie­ren schließ­lich den Glauben.
    Wenn in ein paar Jah­ren dann alle Ehe­bre­che­rIN­NEN (auch inter­es­sant, die­ses präch­ti­ge ‑INNEN wird ja nur an posi­ti­ve Wör­ter ange­hängt. Haben Sie schon mal einen Poli­ti­ker von Steu­er­hin­ter­zie­he­rIN­NEN reden oder schrei­ben hören? – sor­ry, das nur neben­bei…) Wenn also in ein paar Jah­ren allen WVGs die Türen zur Kom­mu­ni­on offen ste­hen, obwohl sie im Stan­de einer Tod­sün­de leben, dies nicht bereu­en und auch nicht ändern – schließ­lich ist das eige­ne Gewis­sen ja die maß­ge­ben­de Instanz – wie geht die Kir­che denn dann mit ande­ren Sün­dern um, die genau das glei­che tun? Mit Ver­ge­wal­ti­gern, Mör­dern, Betrü­gern? Dür­fen die dann auch alle?
    Das Gewis­sen nutzt sich ab mit der Zeit, man „gewöhnt sich an alles“.
    Und man­che haben sowie­so immer ein rei­nes Gewis­sen – sie benut­zen es nie…

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