Vor der Bischofssynode – Vorrangige Option für die Familie (XXII)


Die Ehe, ein Sakrament
Die Ehe, ein Sakrament

Aus der Hand­rei­chung Vor­ran­gi­ge Opti­on für die Fami­lie. 100 Fra­gen und 100 Ant­wor­ten im Zusam­men­hang mit der bevor­ste­hen­den Bischofs­syn­ode über die Fami­lie vom 4. bis 25. Okto­ber 2015 im Vatikan.

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43. Fra­ge: Bedeu­tet die „Frei­heit der Kin­der Got­tes“ nicht, dass wir, wie es ein Bischof sag­te, „die Ent­schei­dun­gen, die die Men­schen nach ihrem eige­nen Gewis­sen tref­fen, rep­sek­tie­ren sol­len“?

Ant­wort: Per­sön­li­che Ent­schei­dun­gen sind legi­tim, wenn sie der Wahr­heit und der Gerech­tig­keit ent­spre­chen. Dazu reicht es nicht aus, dass sie mit „Auf­rich­tig­keit“ getrof­fen wur­den. Das per­sön­li­che Gewis­sen ist nicht unfehl­ba­rund eben­so wenig ist der Wil­le frei von Sün­de, wie es eine libe­ra­le und frei­heit­li­che Ideo­lo­gie vor­ge­ben will.
„In ihrem gan­zen Ver­hal­ten sei­en sich die christ­li­chen Gat­ten bewusst, dass sie nicht nach eige­ner Will­kür vor­ge­hen kön­nen; sie müs­sen sich viel­mehr lei­ten las­sen von einem Gewis­sen, das sich aus­zu­rich­ten hat am gött­li­chen Gesetz“ (Gau­di­um et spes, Nr. 50)

44. Fra­ge: Vie­le den­ken, dass wir das Pri­mat des Gewis­sens beto­nen soll­ten. Wäre es nicht all­ge­mein bes­ser, die Lösung der mora­li­schen Pro­ble­me dem Gewis­sen der Men­schen zu überlassen?

Ant­wort: Ehe- und Fami­li­en­an­lie­gen haben in ganz wesent­li­chem Aus­maß sozia­len und öffent­li­chen Cha­rak­ter, und die Ehe ist in ganz beson­de­rer Wei­se hei­lig und daher für die Kir­che von Bedeu­tung. Vor allem aber kann das Gewis­sen dann ein gerech­tes Urteil tref­fen, wenn es gut gebil­det und infor­miert ist.
Das Gewis­sen allein ist in vie­len Fäl­len nicht aus­rei­chend, um gerech­te Lösun­gen für mora­li­sche Pro­ble­me zu fin­den – aus vie­len Grün­den, die von Unver­mö­gen bis zur völ­li­gen Ver­wir­rung rei­chen kön­nen. Vor allem ist nie­mand ein unfehl­ba­rer und unpar­tei­ischer Rich­ter sei­ner selbst. War­um sonst wür­den wir die Gerichts­hö­fe, wie zum Bei­spiel den Kirch­li­chen Gerichts­hof, über­haupt benötigen?
„Nur wenn der Mensch sich an die von Gott in sei­ne Natur ein­ge­schrie­be­nen und dar­um wei­se und lie­be­voll zu ach­ten­den Geset­ze hält, kann er zum wah­ren, sehn­lichst erstreb­ten Glück gelan­gen“ (sel. Paul VI., Hum­a­nae Vitae, Nr. 31).

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Anga­ben zur Handreichung:
Aldo di Cil­lo Pagotto/​Robert F. Vasa/​Athanasius Schnei­der: Vor­ran­gi­ge Opti­on für die Fami­lie. 100 Fra­gen und 100 Ant­wor­ten im Zusam­men­hang mit der Syn­ode. Vor­wort von Jor­ge A. Kar­di­nal Medi­na, Edi­zio­ni Sup­pli­ca Filia­le, Roma 2015, www. sup​pli​ca​fi​lia​le​.org

Die gedruck­te Aus­ga­be in deut­scher Spra­che kann ange­for­dert wer­den bei:
Deut­sche Gesell­schaft zum Schutz von Tra­di­ti­on, Fami­lie und Pri­vat­ei­gen­tum (TFP)
Gla­dio­len­stra­sse 11
60437 Frank­furt am Main
segreteria.supplicafiliale [a] out​look​.com
www​.tfp​-deutsch​land​.org

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: InfoVaticana

 

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2 Kommentare

  1. @Hr. Nar­di
    dan­ke dass Sie am 31. eini­ge Bei­trä­ge über den neu­en Regierungs„stil“ des neu­en Pap­stes in Erin­ne­rung geru­fen haben; ich mei­ne, Kri­tik ist erlaubt. Was aber auf­hö­ren muss, ist das Gehäs­si­ge, Ver­nich­ten­de, Belei­di­gen­de in vie­len Kom­men­ta­ren. Es fehlt nur noch die Behaup­tung, die­ser P. sei der Anti­christ. Mit besten Grüssen
    E.

  2. Luther war der gro­ße Lügen­mei­ster der die “ Frei­heit des Chri­sten­men­schen “ auf die Fah­ne der
    Pro­te­stan­ten geschrie­ben hat. Die Frei­heit des Gewis­sen und sei­ner frei­en Ent­schei­dung, wurde
    durch die König­stei­ner Erklä­rung unter Kar­di­nal Leh­mann mani­fe­stiert. Anleh­nend an den Protes-
    tan­tis­mus, glaub­te man einer Strö­mung im Katho­li­zis­mus Rech­nung tra­gen zu müs­sen, mit den
    bekann­ten nega­ti­ven Fol­gen. Es war zudem die Zeit des : weg von Rom, zur Orts­kir­che ! Die Bi-
    schofs­kon­fe­ren­zen hat­ten sich inzwi­schen zu eigen­stän­di­gen Insti­tu­tio­nen ent­wickelt, mit viel
    Macht und Geld. Hin­zu kam, dass es über­haupt kei­ne Gewis­sens­bil­dung im eigent­li­chen Sinne
    gab. Das Glau­bens­volk wur­de so sich sel­ber über­las­sen und konn­te so nur aus dem Bauch he-
    raus entscheiden.

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