Vatikanische Sternwarte zu Kepler-452b: „Formen von intelligentem außerirdischem Leben möglich“


Direktor der Vatikanischen Sternwarte: Außerirdische Lebensformen "denkbar"
Direk­tor der Vati­ka­ni­schen Stern­war­te: Außer­ir­di­sche Lebens­for­men „denk­bar“

(Rom) Für den Direk­tor der Vati­ka­ni­schen Stern­war­te (Spe­co­la Vati­ca­na), Pater José Gabri­el Funes SJ, könn­te es auf dem jüngst ent­deck­ten extra­so­la­ren Pla­ne­ten Kep­ler-452b „eine Form von intel­li­gen­tem Leben“ geben.

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Der von Wis­sen­schaft­lern der NASA mit dem Welt­raum­te­le­skop Kep­ler ent­deck­te Pla­net Kep­ler-452b gilt als „Zwil­lings­pla­net“ der Erde, da er in einer ver­gleich­ba­ren Ent­fer­nung um einen son­nen­ähn­li­chen Stern, Kep­ler-452, kreist. Auf Kep­ler-452b könn­te es Was­ser geben und damit auch Leben, wor­aus sich zahl­rei­che Fra­gen erge­ben wür­den, so der Jesu­it, der seit 2006 als Nach­fol­ger sei­nes Mit­bru­ders Pater Geor­ge Coy­ne die Vati­ka­ni­sche Stern­war­te leitet.

Die 1578 grund­ge­leg­te Spe­co­la Vati­ca­na ist die älte­ste heu­te akti­ve astro­no­mi­sche For­schungs- und Bil­dungs­ein­rich­tung der Welt. Die Päp­ste ver­trau­ten ihre Lei­tung dem Jesui­ten­or­den an.

„Schöpferischer Freiheit Gottes keine Grenzen gesetzt“

Der nähe­ren Erfor­schung von Kep­ler-452b ste­he vor allem die Ent­fer­nung von 1.400 Licht­jah­ren von der Erde im Wege. Eine Distanz, die mit dem aktu­el­len tech­no­lo­gi­schen Stand nicht über­wind­bar sei. Für die Dis­kus­si­on über das Ver­hält­nis Glau­ben-Ver­nunft, sei dies aber kein Pro­blem, so Pater Funes. Auf dem Pla­ne­ten „könn­te es Leben geben und viel­leicht sogar eine Form von intel­li­gen­tem Leben“, wenn er auch nicht glau­be, daß „wir dort Mister Spock antref­fen werden“.

2008 sag­te der Direk­tor der Spe­co­la Vati­ca­na dem Osser­va­to­re Roma­no, daß die „mög­li­che Exi­stenz außer­ir­di­scher Intel­li­genz nicht der kirch­li­chen Leh­re wider­spricht“. Got­tes „schöp­fe­ri­scher Frei­heit“ sei­en „kei­ne Gren­zen“ gesetzt. Er spe­ku­lier­te dar­über, daß außer­ir­di­sche Lebens­for­men „von der Erb­sün­de frei in voll­kom­me­ner Freund­schaft mit ihrem Schöp­fer geblie­ben“ sein können.

Der pro­mo­vier­te Astro­nom Pater José Gabri­el Funes stammt aus Argen­ti­ni­en. Sein Dok­to­rat erwarb er an der Uni­ver­si­tät Padua in Ita­li­en. In Argen­ti­ni­en stu­dier­te er Phi­lo­so­phie und in Rom an der Jesui­ten­uni­ver­si­tät Gre­go­ria­na Theo­lo­gie. 1995 wur­de er zum Prie­ster geweiht und ist seit dem Jahr 2000 wis­sen­schaft­li­cher Mit­ar­bei­ter der Vati­ka­ni­schen Stern­war­te, deren Lei­tung er 2006 über­nahm. Die For­schungs­ein­rich­tun­gen der Spe­co­la befin­den sich heu­te wegen der Licht­ver­schmut­zung in der Wüste von Arizona.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Infovaticana

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