Papst Franziskus als Führer einer neuen kommunistischen und „papistischen“ Internationale

Radikale Linke


Tagung der radikalen Linken in Buenos Aires mit "papistischer" Beteiligung.
Tagung der radikalen Linken in Buenos Aires mit "papistischer" Beteiligung.

(Rom/​Buenos Aires) Die bevor­ste­hen­den Prä­si­dent­schafts­wah­len in Argen­ti­ni­en rücken die poli­ti­sche Visi­on von Papst Fran­zis­kus in das Inter­es­se. Dabei geht es um sei­nen offen zur Schau getra­ge­nen Enthu­si­as­mus für die „Volks­be­we­gun­gen“ und die Uto­pie einer neu­en kom­mu­ni­sti­schen und „papi­sti­schen“ Inter­na­tio­na­le, wie sie beim anti­ka­pi­ta­li­sti­schen Forum in Bue­nos Aires mit fre­ne­ti­schem Applaus gefor­dert und von Kuri­en­bi­schof und Papst-Bera­ter Mar­ce­lo Sanchez Sor­on­do mit zustim­men­dem Nicken bedacht wurde.

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Am ver­gan­ge­nen Sonn­tag fan­den in Argen­ti­ni­en Vor­wah­len statt, die beson­de­re Auf­merk­sam­keit fin­den, weil Jor­ge Mario Berg­o­glio, heu­te Papst Fran­zis­kus, Staats­bür­ger die­ses latein­ame­ri­ka­ni­schen Lan­des ist.

Der eigent­li­che Urnen­gang fin­det am 25. Okto­ber statt. Die Argen­ti­ni­er sind geru­fen, ein neu­es Staats­ober­haupt zu wäh­len. Soll­te der erst­plat­zier­te Kan­di­dat nicht min­de­stens 40 Pro­zent der Stim­men errei­chen, wird am 24. Novem­ber eine Stich­wahl fol­gen zwi­schen allen Bewer­bern, die im ersten Durch­gang min­de­stens zehn Pro­zent der Stim­men erzie­len. Der stim­men­stärk­ste Kan­di­dat der zwei­ten Run­de wird neu­er Staatspräsident.

Präsidentschaftswahlen in Argentinien: Die politische Vision des Papstes

Die Ära Kirch­ner geht in Argen­ti­ni­en ihrem Ende zu, jeden­falls jene, in der ein Kirch­ner per­sön­lich in der Casa Rosa­da, dem Prä­si­den­ten­pa­last regiert. 2003 war Nestor Kirch­ner (1950–2010) Staats­ober­haupt gewor­den. 2007 folg­te ihm sei­ne Ehe­frau und heu­ti­ge Wit­we Cri­sti­na Fer­nan­dez de Kirch­ner im Amt nach. Cri­sti­na Kirch­ner steht inzwi­schen am Ende ihrer zwei­ten vier­jäh­ri­gen Amts­pe­ri­ode und darf laut Ver­fas­sung nicht mehr kan­di­die­ren. Sie bemüht sich aller­dings dar­um, daß ein „Kirch­ne­ri­sta“ ihr Nach­fol­ger wird.

Vattimo und Kurienbischof und Papstberater Sanchez Sorono beim antikapitalistischen Forum in Buenos Aires
Vat­ti­mo und Kuri­en­bi­schof und Papst­be­ra­ter Sanchez Sor­o­no beim anti­ka­pi­ta­li­sti­schen Forum in Bue­nos Aires

Die Vor­wah­len brach­ten kei­ne Klar­heit, ob die link­spe­ro­ni­sti­sche Ära Kirch­ner fort­ge­setzt wird oder ihr Ende findet.

Dani­el Scio­li (58), der amtie­ren­de Gou­ver­neur der Pro­vinz Bue­nos Aires, der bevöl­ke­rungs­reich­sten des Lan­des, kan­di­diert für den Fren­te para la Vic­to­ria (Front für den Sieg), dem Wahl­bünd­nis Kirch­ners, und konn­te 38,3 Pro­zent der Stim­men sam­meln. Scio­li ist Vor­sit­zen­der des Part­ido Justi­cia­li­sta, der als offi­zi­el­le pero­ni­sti­sche Par­tei Argen­ti­ni­ens gilt. Den Vor­sitz über­nahm er direkt von Nestor Kirchner.

Mit Mau­ricio Macrà­, einem libe­ral­kon­ser­va­ti­ven Unter­neh­mer und Bür­ger­mei­ster von Bue­nos Aires, gibt es einen ernst­zu­neh­men­den Her­aus­for­de­rer, der tat­säch­lich die Kirch­ner-Ära been­den könn­te. Er steht an der Spit­ze der Propue­sta Repu­bli­ca­na (Repu­bli­ka­ni­scher Vor­schlag) und erreich­te 30,2 Prozent.

Schließl­lich gibt es als drit­ten „Pol“ noch Ser­gio Mas­sa, den Chef des Fren­te Reno­va­dor (Erneue­rungs­front), der einen gemä­ßig­ten „Kirch­ne­ris­mus“ ver­tritt. Er erhielt 20,6 Pro­zent der Stim­men. Hin­zu kommen

Papst setzt auf den Kirchnerismus, die sozialistische Variante des Peronismus

Papst Franziskus Wahlkampf in Argentinien
Argen­ti­ni­ens Spit­zen­kan­di­da­ten vor Papst-Bild

Bei­de Haupt­kan­di­da­ten, Scio­li und Macrà­ war­ben mit einem Bild, das sie bei der jüng­sten Buch­mes­se in Bue­nos Aires vor einem Bild von Papst Fran­zis­kus zeigt. Seit­her beschäf­tigt die Fra­ge: Wen aber bevor­zugt Papst Fran­zis­kus? Und: Wofür ste­hen die bei­den Kandidaten?

Cri­sti­na Kirch­ner besuch­te einer­seits Papst Fran­zis­kus bereits mehr­fach in Rom, ande­rer­seits för­dert sie gleich­zei­tig zu Hau­se die Lega­li­sie­rung von „Homo-Ehe“ und Abtrei­bung. Demon­stra­tiv über­nahm sie die Paten­schaft eines Mäd­chens, das durch künst­li­che Befruch­tung von einer Les­be zur Welt gebracht wur­de, die in einer ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaft mit einer ande­ren Les­be lebt. Trotz offen­kun­di­ger Wider­sprü­che wur­de in der zustän­di­gen Diö­ze­se die Tau­fe gespen­det, wäh­rend die Paten­schaft Kirch­ners poli­ti­sche Unter­stüt­zung signalisierte.

Der Ver­fas­sungs­recht­ler Mar­co Oli­vet­ti ana­ly­sier­te den „Kirch­ne­ris­mus“ im latein­ame­ri­ka­ni­schen Kon­text: „Der Kirch­ne­ris­mus ist die x‑te Reinkar­na­ti­on des Pero­nis­mus: nach dem vage faschi­sti­schen Ori­gi­nal von Juan Dom­in­go und Evi­ta Perón, folg­te der libe­ral­kon­ser­va­ti­ve der 70er Jah­re des ster­ben­den Perón und sei­ner drit­ten Frau Isa­be­li­ta, dann der hyper-libe­ra­li­sti­sche der 90er Jah­re von Car­los Menem. Der Kirch­ne­ris­mus seit der Jahr­tau­send­wen­de stellt die sozia­li­sti­sche Vari­an­te dar in Fort­set­zung der parar­evo­lu­tio­nä­ren Grup­pen, die Argen­ti­ni­en in den 70er Jah­ren befal­len hat­ten und die vom tra­di­tio­nel­len pero­ni­sti­schen Gewerk­schafts­we­sen unter­stützt wird. Sei­ne Zustim­mung ist vor allem unter Men­schen mit gerin­gem Ein­kom­men und gerin­ger Bil­dung hoch.“

„Merk­mal ist jener Popu­lis­mus, der sich mit einem ‚guten Volk‘ iden­ti­fi­ziert und der heu­te wei­te Tei­le Latein­ame­ri­kas beherrscht vom Vene­zue­la von Cha­vez und sei­nen Erben über das Boli­vi­en von Mora­les und Bra­si­li­en von Lula und Dil­ma bis zum Ecua­dor unter Cor­rea, trotzt aller Unter­schie­de im Detail“, so Olivetti.

Wäh­rend Scio­li der Kan­di­dat die­ses Link­spe­ro­nis­mus ist, steht Macrà­ für das Wahl­bünd­nis Cam­bie­mos, dem auch die Uni­on Civica Radi­cal ange­hört, die zwei­te gro­ße Par­tei Argen­ti­ni­ens des 20. Jahr­hun­derts und der histo­ri­scher Gegen­spie­ler der Pero­ni­sten. Die Uni­on Civica Radi­cal ist Teil der Sozia­li­sti­schen Inter­na­tio­na­le. Ihr gehört auch die 2002 ent­stan­de­ne Coali­ci­on Civica der katho­li­schen Juri­stin und Abge­ord­ne­ten Eli­sa Car­rió an. Deren Grup­pie­rung ver­tritt im poli­ti­schen Spek­trum sozi­al­li­be­ra­le Posi­tio­nen. Eine katho­li­sche oder christ­lich-demo­kra­ti­sche Par­tei im enge­ren Sinn gibt es in Argen­ti­ni­en aus histo­ri­schen Grün­den nicht, jeden­falls kei­ne von nen­nens­wer­ter Bedeutung.

Carriò: Papst spielt in Argentinien die „falsche Karte“

Car­rió ist die erste Frau Argen­ti­ni­ens, die für die Casa Rosa­da kan­di­diert und gegen eine Lega­li­sie­rung von Abtrei­bung und „Homo-Ehe“ ist, sich aber für eine staat­li­che Aner­ken­nung homo­se­xu­el­ler Part­ner­schaf­ten aus­spricht. Car­riò ist eine lang­jäh­ri­ge Freun­din Berg­o­gli­os, die ihm 2001 auch des­sen Wahl zum Papst vor­aus­ge­sagt haben will.

Car­riò ist heu­te der Mei­nung, daß Papst Fran­zis­kus in Argen­ti­ni­en die „fal­schen“ poli­ti­schen Kar­ten aus­spielt, indem er den Kirch­ne­ris­mus unter­stützt. Damit bestehe, so die Poli­ti­ke­rin, die Gefahr, daß Argen­ti­ni­en wie Vene­zue­la ende.

Papst Fran­zis­kus äußer­te nie öffent­lich eine direk­te Unter­stüt­zung für die Kirch­ner-Par­tei, wes­halb die­ses Urteil auf den ersten Blick vor­ei­lig scheint. „Daß der Papst aller­dings sei­ne poli­ti­sche Visi­on für Argen­ti­ni­en und das ‚gro­ße Vater­land‘ Latein­ame­ri­ka hat, steht außer Zwei­fel“, so San­dro Magister.

Papst zeigte rege Sympathie für populistische Präsidenten, dem einzigen Konservativen aber die kalte Schulter

Die jüng­ste Rei­se des Pap­stes nach Ecua­dor, Boli­vi­en und Para­gu­ay war dies­be­züg­lich ein­deu­tig. Fran­zis­kus zeig­te deut­li­che Sym­pa­thien für die popu­li­sti­schen Staats­prä­si­den­ten von Ecua­dor und Boli­vi­en. Dem drit­ten Prä­si­den­ten, dem kon­ser­va­ti­ven Staats­ober­haupt Para­gu­ays, zeig­te der Papst hin­ge­gen die kal­te Schul­ter. Er ging sogar soweit, den Prä­si­den­ten öffent­lich und völ­lig unge­recht­fer­tigt eines Ver­bre­chens zu beschul­di­gen (sie­he Wenn der Papst einen kapi­ta­len Bock schießt – Die Fett­näpf­chen der zwang­lo­sen frei­en Rede).

Das eigent­li­che poli­ti­sche „Mani­fest“ von Papst Fran­zis­kus war sei­ne über­lan­ge, am 9. Juli in San­ta Cruz in Boli­vi­en gehal­te­ne Rede an die „Volks­be­we­gun­gen“, jene lin­ken Glo­ba­li­sie­rungs­kri­ti­ker Latein­ame­ri­kas und vom Rest der Welt, die sich zum zwei­ten Mal inner­halb eines Jah­res durch „Selbst­ein­la­dung“ um den Papst schar­ten. Das erste Mal fand am 28. Okto­ber 2014 in Rom statt und in bei­den Fäl­len stand Boli­vi­ens „boli­va­ri­scher“ „Cocalero“-Präsident Evo Mora­les in der ersten Reihe.

Liest man die bei­den Reden, sticht als „Merk­mal“, um Oli­vet­ti auf­zu­grei­fen, der Popu­lis­mus ins Auge, der sich mit dem „guten Volk“ iden­ti­fi­ziert und sich damit genau mit dem sozia­li­sti­schen Pero­nis­mus der Kirch­ner-Ära trifft, der die Emp­fän­ger staat­li­cher Zuwen­dun­gen auf nun­mehr 36 Pro­zent der argen­ti­ni­schen Bevöl­ke­rung verdreifachte.

Der Populismus des Papstes, der Giacomo da Fiore nähersteht als Augustinus von Hippo

Das „Volk“, das Papst Fran­zis­kus als Avant­gar­de der Welt­re­vo­lu­ti­on gegen das trans­na­tio­na­le Impe­ri­um des Gel­des sieht, ist das, das er selbst ziem­lich unsy­ste­ma­tisch als „Car­tone­r­os, Wie­der­ver­wer­ter, Wan­der­händ­ler, Schnei­der, Hand­wer­ker, Fischer, Bau­ern, Mau­rer, Berg­ar­bei­ter“ beschrieb. Ihnen gehö­re „die Zukunft der Mensch­heit“, so das katho­li­sche Kir­chen­ober­haupt. Wie? Durch einen „Pro­zeß der Macht­über­nah­me, der die logi­schen Vor­gangs­wei­sen der for­ma­len Demo­kra­tie übergeht“.

Laut dem Jesui­ten James V. Schall, der an der George­town Uni­ver­si­tät in Washing­ton poli­ti­sche Phi­lo­so­phie lehr­te, habe die Rede von San­ta Cruz „Berg­o­glio in Rein­form“ gezeigt mit einer poli­ti­schen Visi­on, „die Gia­co­mo da Fio­re näher­steht als Augu­sti­nus von Hippo“.

Aber auch die Kirch­ner-Par­tei und das Umfeld des Pap­stes setz­ten zahl­rei­che Zei­chen, die eine Nähe des Pap­stes zu die­ser poli­ti­schen Rich­tung signa­li­sie­ren sol­len. Die häu­fi­gen Emp­fän­ge für Cri­sti­na Kirch­ner im Vati­kan sind ein Aspekt davon.

Vattimo: „Allein Papst Franziskus ist fähig, die internationale Revolution gegen die Geldherrschaft anzuführen“

Antikapitalistisches Forum in Buenos Aires, erhobene geballte Faust
Anti­ka­pi­ta­li­sti­sches Forum in Bue­nos Aires, erho­be­ne geball­te Faust: Papst als Anfüh­rer einer neu­en kom­mu­ni­sti­schen Internationale

Im ver­gan­ge­nen März orga­ni­sier­te die argen­ti­ni­sche Kul­tur­mi­ni­ste­rin Tere­sa Par­odi im Teat­ro Cer­van­tes in Bue­nos Aires ein Inter­na­tio­na­les Forum für Eman­zi­pa­ti­on und Gleich­heit, wo sich die Pro­mi­nenz der lin­ken anti­ka­pi­ta­li­sti­schen Kri­tik ein Stell­dich­ein gab.

Am Nach­mit­tag des 13. März trat einer nach dem ande­ren ans Mikro­phon, dar­un­ter Leo­nar­do Boff, der Befrei­ungs­theo­lo­ge und ehe­ma­li­ge Ordens­mann, der zur Mut­ter-Erde-Reli­gi­on kon­ver­tiert ist; der ita­lie­ni­sche Phi­lo­soph Gian­ni Vat­ti­mo, Ver­tre­ter des „Schwa­chen Den­kens“, einer anti-meta­phy­si­schen Post­mo­der­ne, die sich als eine Form des Nichi­lis­mus ver­steht. Der beken­nen­de Homo­se­xu­el­le bezeich­net sich selbst als Katho­lik, glaubt aber nicht an Gott. Mit dabei war auch der in die­sen Krei­sen neu­er­dings omni­prä­sen­te argen­ti­ni­sche Kuri­en­bi­schof Mar­ce­lo Sanchez Sor­on­do, Kanz­ler der Päpst­li­chen Aka­de­mien der Wis­sen­schaf­ten und der Sozi­al­wis­sen­schaf­ten und „gro­ßer Bera­ter von Papst Berg­o­glio“, so Magister.

Vat­ti­mo for­der­te im Teat­ro Cer­van­tes unter fre­ne­ti­schem Applaus die Bil­dung einer neu­en kom­mu­ni­sti­schen und zugleich „papi­sti­schen“ Inter­na­tio­na­le. Sanchez Sor­on­do befand sich sicht­lich zufrie­den und zustim­mend an sei­ner Sei­te. Vat­ti­mo for­der­te von der Büh­ne eine neue links­extre­me Inter­na­tio­na­le deren unum­strit­te­ner „Lea­der“ Papst Fran­zis­kus sei, der ein­zi­ge, der fähig sei, eine poli­ti­sche, kul­tu­rel­le und reli­giö­se Revo­lu­ti­on gegen die Über­macht des Gel­des anzu­füh­ren in dem „Bür­ger­krieg“, der bereits welt­weit tobe, und der als „Kampf gegen den Ter­ro­ris­mus“ getarnt wer­de, in Wirk­lich­keit aber der Klas­sen­kampf des 21. Jahr­hun­derts gegen die Viel­zahl der Kapi­ta­lis­mus­kri­ti­ker sei.

Wer es nicht glau­ben soll­te, kann sich Vat­ti­mos Rede beim Forum als Video anschau­en. Es geht um den Teil zwi­schen Minu­te 15 und Minu­te 51. Es fol­gen die Reden von Sanchez Sor­on­do und Boff.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Set­ti­mo Cielo/​Foro Inter­na­cio­nal (Screen­shots)

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30 Kommentare

  1. Das zwei­te Vati­ka­num konn­te sich nicht für eine Ver­ur­tei­lung des Kom­mu­nis­mus durchsetzen,
    wie es vor dem Kon­zil der Fall war. Durch Enzy­kli­ken und Rund­schrei­ben wur­de deut­lich gegen
    den Kom­mu­nis­mus als gott­lo­se Gesell­schaft gekämpft. Eben­falls durch das II.Vatikanum wurde
    der Moder­ni­sten-Eid gestri­chen. Jetzt kann man in Rom Bestre­bun­gen beob­ach­ten, die mit dem
    Kom­mu­nis­mus und der Befrei­ungs­theo­lo­gie lieb­äu­geln. Sogar der Papst soll Sym­pa­tie für diese
    neue Bewe­gung haben. Da wun­dert es nicht, wenn die­se Leu­te den Papst hoch­le­ben las­sen und
    als Loko­mo­ti­ve ein­set­zen wol­len. Die­ses gefähr­li­che Spiel soll­te nicht wei­ter ver­folgt werden,
    denn der Papst ist für den Glau­ben und der Reli­gi­on da.

    • Der Papst lebt wohl in der Sozi­al­welt des Pero­nis­mus. dort ist er ja auf­ge­wach­sen und hat die läng­ste Zeit sei­nes irdi­schen Daseins ver­bracht. Die­se Idee ist schil­lernd. Nach Bedarf mehr oder min­der an kom­mu­ni­sti­sche Vor­stel­lun­gen ange­lehnt. Das aber alles betont südamerikanisch.

  2. Mit Papst Fran­zis­kus sehen offen­bar die Prot­ago­ni­sten des „guten Vol­kes“ kei­nen Grund mehr, gegen die Kir­che zu wet­tern, for­der­te doch der boli­via­ni­sche Zam­pa­no-Prä­si­dent Mora­les noch im Jah­re 2009 ( also noch unter dem Pon­ti­fi­kat von Papst Bene­dikt XVI.!):
    -
    „einen ande­ren Glau­ben, eine ande­re Reli­gi­on und eine ande­re Kirche”,
    -
    weil….die Kirche
    -
    „ein Feind des Friedens“
    -
    wäre und:
    -
    „Wir müs­sen sie auswechseln“ (?!)
    -

    Für die wahr­heits­fer­nen „Welt­re­vo­lu­tio­nä­re“ hat die­ser „Wech­sel“ offen­bar nun statt­ge­fun­den, sodass eine „Koali­ti­on“ mehr als nur im Berei­che des Ange­dach­ten zu sein scheint.

  3. „Bil­dung einer neu­en kom­mu­ni­sti­schen und zugleich „papi­sti­schen“ Inter­na­tio­na­le […] “ – das ist Musik in mei­nen Ohren. Wer die Lebens­rea­li­tät in Latein­ame­ri­ka kennt und auch die Geschich­te der latein­ame­ri­ka­ni­schen Län­der kann sich den sozia­len Trans­for­ma­tio­nen unter den neu­en „popu­li­sti­schen“ Regie­run­gen als Katho­lik nicht wirk­lich ver­wei­gern. Was meint ihr auf wes­sen Sei­te Jesus wohl wäre bezie­hungs­wei­se ist ? Auf der Sei­te der armen aus­ge­press­ten Volks­mas­sen die nach Jah­ren der Dik­ta­tur oder neo­li­be­ra­len Bedeu­tungs­lo­sig­keit wie­der mit­zu­re­den haben oder auf der Sei­te der Gross­grund­be­sit­zer, Yan­kee-Lakai­en und Volks­schin­der ? Gott hasst die Abtrei­bung und die Ver­wäs­se­rung der Ehe aber er liebt eben auch die Armen. Wenn man sich an ver­meint­lich christ­li­chen Par­tei­en als Heils­brin­ger ori­en­tiert – ob in Latein­ame­ri­ka oder hier – lei­det sowohl der Arme wie auch der Herr.

    • Grin­jow @ Lei­der machen Sie sich die Sache zu ein­fach. Wenn es um Kommunismus
      und Sozia­lis­mus geht und um die Befrei­ungs­theo­lo­gie, kann man nicht fra­gen, wo steht
      Jesus. Denn die­se sozia­li­sti­schen Bewe­gun­gen haben wenig mit Reli­gi­on zu tun. In der Pra­xis ist es dann so, dass die Armen vom Regen in die Trau­fe kom­men. Die Zeitge-
      schich­te lehrt das ein­deu­tig. Natür­lich ist Jesus mit Sicher­heit auf der Sei­te der Armen,
      aber dadurch sind die ande­ren nicht unbe­dingt ver­flucht, wenn sie christ­lich leben und
      christ­li­che Wer­ke voll­brin­gen. Natür­lich sind unse­re christ­li­chen Par­tei­en ( sie waren
      mal christ­lich ) kei­ne Heils­brin­ger, aber alle­mal bes­ser als alle gott­lo­sen Syste­me und
      poli­ti­sche Ausrichtungen.

      • @fredius Ich den­ke ich mache es mir nicht ein­fa­cher, wenn ich sozi­al­re­for­ma­to­ri­sche Ideen und deren kon­kre­te Umset­zung in mehr­heit­lich katho­li­schen Län­dern, deren Bevöl­ke­rung jah­re­lang unter struk­tu­rel­ler Sün­de unter angeb­lich christ­li­chen und „kon­ser­va­ti­ven“ Regie­run­gen oder „gott­treu­en“ Mili­tär­dik­ta­to­ren gelit­ten haben und noch lei­det, begrü­sse. Die Kenn­zah­len zu Armut, Bil­dung und Gesund­heits­ver­sor­gung spre­chen eine deut­li­che Spra­che in Ecua­dor, Boli­vi­en und Vene­zue­la. Was die Geschich­te ein­deu­tig lehrt ist nur, dass sich die Eli­ten weh­ren, die jah­re­lang von unge­rech­ten Struk­tu­ren und Unter­drückung des Vol­kes pro­fi­tiert haben. Sie sabo­tie­ren, las­sen die Pres­se het­zen und mani­pu­lie­ren, füh­ren Put­sche durch wie in Hon­du­ras und Paraguay. 

        Nee, ver­flucht sind die Rei­chen und Aus­beu­ter nicht. Aber ken­nen Sie das Gleich­nis vom rei­chen Jüng­ling, das Gleich­nis vom Rei­chen und sei­ner Heils­er­war­tung und dem Kamel und Nadel­öhr, die Berg­pre­digt und ihre Selig­prei­sun­gen ? Deut­li­cher gehts doch nicht. Jesus bezieht ein­deu­tig Posi­ti­on. Gegen Aus­beu­tung ande­rer, gegen Gleich­gül­tig­keit, gegen Unter­drückung. Für Gerech­tig­keit, für Soli­da­ri­tät, für recht­schaf­fe­nes Leben.

        Die Reste der mehr oder weni­ger authen­ti­schen christ­li­chen Gemein­de in der Dia­spo­ra Deutsch­land wird doch nur des­we­gen noch von „christ­li­chen“ Par­tei­en wie CSU und CDU pro­gram­ma­tisch und ideo­lo­gisch hofiert, weil sie noch etwas zähl­ba­res Wahl­volk dar­stellt und „Christ­lich sein und den­ken“ folk­lo­ri­stisch zur Tra­di­ti­on die­ser Par­tei­en dazu­ge­hört. Kir­che gehört halt noch dazu – also Tau­fe, Hoch­zeit, Beer­di­gung. In 20–30 Jah­ren ist damit Schluss, wenn uns Russ­land nicht bekehrt.

      • Jesus sagt, klipp und klar „macht euch Freun­de mit den unge­rech­ten Mammon“,
        Jesus sagt zu dem rei­chen Jüng­ling er soll sei­nen Besitz ver­kau­fen, und den Erlös den Armen geben, also ein­fach ver­tei­len, was ja genau nicht geschieht, wenn man sich das „Geschäft“ sozia­les, kirch­li­ches Tun genau anschaut
        Und es steht: in der Schrift, dass den Armen die fro­he Bot­schaft ver­kün­det wird, nicht die sozia­le Gerechtigkeit!
        Jesus ist mit Sicher­heit auf der Sei­te von allen Men­schen, wäre er nun auf der Sei­te der Armen, dann sor­gen wir ja dafür dass die­se Got­tes Zunei­gung ver­lu­stig gehen, wenn wir dafür sor­gen, auch durch die gan­zen sozia­len Pro­jek­te, dass die nicht mehr arm sind.
        Selig sind übri­gens nicht die die hun­gern und dür­sten, son­dern die, die nach der Gerech­tig­keit hun­gern und dür­sten und ins Reich des Vaters kom­men die, die die Nack­ten beklei­den u.s.w und nicht die, die nackt sind.….
        Es steht natür­lich jedem frei, alles her­zu­ge­ben, aber die Idee, dass nur der ein guter Christ sei, der sel­ber arm ist, das wur­de schon im soge­nann­ten Armuts­streit, als eine Grup­pe Fran­zis­ka­ner auf die Idee kam, alle Chri­sten müss­ten arm und besitz­los leben wie sie sel­ber, als Irr­tum erkannt,
        Ich den­ke, man ver­steht die Schrift kom­plett ver­kehrt, wenn man arm und reich, rein mate­ri­ell versteht

      • Grin­jow @ Glau­ben Sie mir, ich brau­che kei­ne Nach­hil­fe bezüg­lich Glauben
        und Bibel. Ich ken­ne die Hl.Schrift genau­so gut wie Sie. Bei dem Bei­trag geht
        es aus­schließ­lich um lin­ke Struk­tu­ren und Links­ruck der Kir­che gera­de in La-
        tein­ame­ri­ka. Was den rei­chen Jüng­ling anbe­langt, so soll­te er, woll­te er voll-
        kom­men sein, alles ver­kau­fen und den Armen geben. Das heißt nicht, dass er des­we­gen nicht in den Him­mel gekom­men ist, dazu sind ande­re Kri­te­ri­en von
        Bedeu­tung. Zu den christ­li­chen Par­tei­en und Syste­men, kann man nur sagen,
        dass in Deutsch­land kei­ne Par­tei, die christ­li­che CDU /​ CSU schon gar nicht,
        von einem Chri­sten gewählt wer­den können. 

        Gott befoh­len !

    • Ich woll­te ja eigent­lich nicht mehr kom­men­tie­ren, weil es nach mei­ner Mei­nung nichts bringt. Aber hier kann ich nicht anders. Denn eigent­lich möch­te man schrei­en. Der Kom­mu­nis­mus und Sozia­lis­mus ist immer athe­istisch und gegen Gott gerich­tet, weil dadurch ein irdi­sches Para­dies errich­ten wer­den soll. Das woll­te Gott nie und des­halb muss der lie­be Gott irgend­wann im Wege ste­hen. Der Sozia­lis­mus hat immer wo er durch­ge­setzt wur­de, ein Para­dies ver­spro­chen und eine Höl­le geschaffen.
      Der Arme den Gott meint ist jemand der, unab­hän­gig vom per­sön­li­chen Ver­mö­gen, nichts von sich son­dern alles von Gott erhofft (s. Hiob). Er lebt in der Gewiss­heit, dass er ohne Gott nichts errei­chen kann..
      Das hat mit den „Volks­be­glückern“ nichts zu tun.

      • Haben Sie schon mal was vom Reich Got­tes gehört ? Damit ist nichts ande­res als das irdi­sche Para­dies gemeint. War­um soll­te Gott auch in 1000 Jah­ren auf die Erde kom­men und das himm­li­sche Jeru­sa­lem hier auf Erden bezie­hen ? Weil er dann zufrie­den sein kann, dasss wir es als sein Eben­bild geschafft haben in Ein­tracht mit­ein­an­der und mit der Erde zu leben und er sich auf ein Leben mit uns freut. Gott ist der ulti­ma­ti­ve „Volks­be­glücker“ !

    • @ Grin­jow

      Sie haben zwar ganz recht, wenn Sie dar­auf ver­wei­sen, dass sich hin­ter auch so from­mem katho­li­schem Getue oft nichts wei­ter als schwer sünd­haf­ter Macht­wahn und das har­te Herz von per­so­nen ver­schanzt, die sich selbst für „reich“ hal­ten und ande­re für „arm“ und dies in einem mate­ri­el­len UND gei­sti­gen Sinn, klas­si­sche Pha­ri­sä­er also.
      Nur: man merkt schnell, dass die Gren­ze hin zum gei­zi­gen Pha­ri­sä­er schnell über­schrit­ten ist – für jeden von uns.
      Den­noch muss man die­ses unsäg­lich macht­gei­le „katho­li­sche“ Geha­be recht­ge­rich­te­ter Regie­run­gen und ihrer unbe­lehr­ba­ren „Fol­lo­wers“ abwei­sen: das ist nicht nur nicht katho­lisch, son­dern oft sogar regel­recht teuf­lisch, was da abgeht.
      Es ist Cha­os pur!
      Ja, was ist heu­te noch Katholischsein…
      Der mate­ri­ell Arme kann aller­dings theo­re­tisch und prak­tisch eben­falls ein gei­sti­ger Pha­ri­sä­er sein, und es gibt eben­so mate­ri­ell Rei­che, die es nicht sind. Hier muss der Ein­zel­fall betrach­tet wer­den. Sonst wird man ungerecht.

      Ihre Schluss­be­mer­kung hal­te ich für irrig: Das Reich Got­tes ist nicht iden­tisch mit einem Ort hier auf Erden!
      Die Schrift sagt uns dazu, dass es „jetzt schon mit­ten unter uns ist“, als „Vor­ge­schmack“ im Glau­ben, aber noch nicht im Schau­en: das himm­li­sche Jeru­sa­lem wird im Him­mel sein.

      • Die Pha­ri­sä­er aller Rich­tun­gen, der gei­sti­gen und der nicht­gei­sti­gen, mate­ri­el­len und imma­te­ri­el­len haben Kon­junk­tur. Das ist das Pro­blem, das aber doch nichts mit der Kir­che zu tun hat. Hier kann doch kei­ne Ver­bin­dung bestehen, was nicht umständ­lich auch noch zu bewei­sen ist, weil es so war ist wie der Tag hell und die Nacht dun­kel ist. Sind wir schon im Him­mel ? Natür­lich nicht. Das ist ja gera­de der Gegen­satz, der sich nicht auf­löst. Dass der Herr bei uns ist, steht dem aber nicht entgegen.

      • @zeitschnur
        Viel­leicht liegt es ja an mei­ner Luther-Bibel aber bei mir steht bei Offb 21 :“ Und ich sah die hei­li­ge Stadt, das neue Jeru­sa­lem, von Gott aus dem Him­mel her­ab­kom­men, berei­tet wie eine geschmück­te Braut für ihren Mann. […] Sie­he da, die Hüt­te Got­tes bei den Men­schen ! Und er wird bei ihnen woh­nen, und sie wer­den sein Volk sein und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; [ … ]“
        Ich lege das so aus dass der Him­mel zu uns kommt und nicht umge­kehrt genau­so wie auch Gott hier zu uns Men­schen auf die Erde kommt und nicht umge­kehrt. Ausser­dem ist auch bei Mar­kus vom Kom­men des Men­schen­sohns die Rede ( Mk 13.24 ).

      • @ Grin­jow

        der Men­schen­sohn ist aber noch nicht wie­der gekom­men, der jüng­ste Tag ist noch nicht gewe­sen, von daher hat Rein­hold schon recht.

      • @ Grin­jow

        Die besag­te Stel­le ist eine Visi­on – ob man das gewis­ser­ma­ßen buch­stäb­lich im Sin­ne eines Ablau­fes von Ereig­nis­sen in der Zeit auf­fas­sen darf, bezweif­le ich (sol­che Ver­ken­nun­gen von Visio­nen sind auch der Grund, war­um die jüdi­sche Kle­ri­ker­schicht Jesus nicht erkann­te – sie haben die Visio­nen des AT zu kon­kret „irdisch“-politisch ausgedeutet).

        Man muss es zusam­men mit ande­ren Aus­sa­gen lesen. Da die­se Erde mit Feu­er ver­brannt wird und Gott alles neu machen wird, kann man schwer­lich davon aus­ge­hen, dass das himm­li­sche Jer­sua­lem in Wahr­heit ein irdi­sches Jeru­sa­lem sein wird.

        Das soll aber uns nicht zu unnüt­zen Spe­ku­la­tio­nen anre­gen, weil wir es eben doch nicht wis­sen können.

        Eines steht fest: Jesus kommt am Ende der Zei­ten wie­der und wird den Anti­chri­sten aus­lö­schen (2. Thess.). Damit sind die Koor­di­na­ten für das, was wir erwar­ten sol­len, eigent­lich gesetzt…

  4. Was ich nicht ver­ste­he, war­um soll­te das Mäd­chen (Toch­ter der Les­be) nicht getauft wer­den – das Kind kann doch nichts für sei­ne Entstehung?

    • Ande­re wer­den bes­ser ant­wor­ten kön­nen, ich kann es nur ver­su­chen, weil ich den wil­den argen­ti­ni­schen Fall ein biss­chen ver­folgt habe:
      Das Kind kann natür­lich nichts dafür, das ist nicht der Punkt.
      Bei einer Kin­des­tau­fe beken­nen Eltern und Paten den Glau­ben und ver­spre­chen, das Kind katho­lisch zu erzie­hen, weil das Kind selbst die­ses Bekennt­nis noch nicht able­gen kann. Die­ses Bekennt­nis der Mut­ter und der Patin Kirch­ner ist aber unglaub­wür­dig, wenn sie bekenn­de Les­be ist und mit einer ande­ren Frau zusam­men­lebt und bei­de bei der Tau­fe als „Eltern“ des Mäd­chens auf­tre­ten, also sich bewußt der Leh­re der Kir­che wider­set­zen. Das gilt auch für Prä­si­den­tin Kirch­ner, die die Paten­schaft für ihr unbe­kann­te Men­schen nur über­nom­men hat, um öffent­lich die Aner­ken­nung der Homo­se­xua­li­tät und von „Rech­ten“ für Homo­se­xu­el­le zu unterstützen.
      In die­sem Fall müss­te der Prie­ster die Tau­fe ver­wei­gern, weil die Vor­aus­set­zun­gen offen­sicht­lich nicht gegen sind, bis das Kind zu einem spä­te­ren Zeit­punkt selbst aus frei­em Wil­len um die Tau­fe bit­tet und den Glau­ben bekennt.

      • Dan­ke für die aus­führ­li­che Ant­wort – da kann man nur hof­fen, dass das Mäd­chen nicht stirbt, bevor es selbst um sei­ne Tau­fe bit­ten konnte.

      • Naaa­ja! Mit dem Argu­ment müss­te man dann aber sehr viel öfter die Tau­fe von Kin­dern ver­wei­gern! Das Gros erzieht doch nicht im Glau­ben! Hil­fe! das ist doch Mes­sen mit zwei­er­lei Maß.

        Ich fin­de das nicht rich­tig: das Kind wür­de so nach der kath. Leh­re ver­lo­ren­ge­hen, als Ungetauftes.
        Als Getauf­tes hät­te es wenig­stens eine gerin­ge Chan­ce, doch eines Tages zur seli­gen Anschau­ung Got­tes zu kom­men – für den Fall, dass es stirbt, bevor es sich selbst ent­schei­den aknn.

    • Das mit der Erzie­hung im Glau­ben weiß ich natür­lich alles. Aus­nahms­wei­se bin ich schon der Mei­nung, dass das Kind getauft wer­den kann, denn der Tauf­be­fehl (so nann­te man das ein­mal) geht doch vor. Das darf natür­lich nicht wie­der zu Falsch­an­nah­men füh­ren, die all­zu gern sich aus­lö­sen lassen.

  5. Aller­dings ist es schlimm, zu beob­ach­ten, wie gut zumin­dest in Deutsch­land die­se poli­tisch-media­le Mani­pu­la­ti­on der Mas­sen funk­tio­niert. Die mei­sten Ein­hei­mi­schen schei­nen zu schlucken, dass es sich angeb­lich aus­nahms­los um Flücht­lin­ge han­delt. Und wo sich ver­ein­zelt mal Wider­stand auf­tut, wird er mit der Nazi- und Ras­si­sten­keu­le platt­ge­macht. Trotz Inter­net ist die Macht von TV und Radio lei­der immer noch über­wäl­ti­gend. Zu beob­ach­ten ist neu­er­dings aller­dings auch ein öffent­li­ches Face­book-Bas­hing. Den letz­ten Hort unab­hän­gi­ger Mei­nungs­bil­dung und unab­hän­gi­gen Mei­nungs­aus­tau­sches will man dadurch platt­ma­chen, dass man die ver­ba­len Ent­glei­sun­gen eini­ger Teil­neh­mer auf­bauscht und zum natio­na­len Pro­blem erklärt.

  6. Was macht Papst Fran­zis­kus seit dem 13. März 2013 eigent­lich ande­res als Poli­tik, Diplo­ma­tie und Geheim­di­plo­ma­tie? Jeden­falls vor­wie­gend damit ist er beschäf­tigt. Und wenn er erfolg­reich hin­ter den Kulis­sen gewirkt hat, kommt es ans gro­ße Tages­licht, damit die gan­ze Mensch­heit bewun­dert, was für ein gro­ßer, segens­reich wir­ken­der Mann er ist. Jüng­stes Bei­spiel: Sei­ne Ver­mitt­lungs­rol­le bei der diplo­ma­ti­schen Annä­he­rung zwi­schen den USA und Kuba (http://​kath​.net/​n​e​w​s​/​5​1​644 ) – und damit schließt sich der Bogen zum The­ma des Arti­kels: Fran­zis­kus ist ein Kom­mu­nist, und anschei­nend auf dem Weg zum „Lea­der“ der kom­mu­ni­sti­schen Welt­re­vo­lu­ti­on. Roter Dra­che aus der Apo­ka­lyp­se, „ick hör dir trapsen“.

  7. Ein Para­dies auf Erden wird es nie geben,die Kir­che hat den Mill­en­ni­ums­glau­ben immer verworfen.Trotzdem taucht er in diver­sen nicht aner­kann­ten Pri­vat­of­fen­ba­run­gen immer wie­der auf.
    Zu den „Armen“:
    Glaubt jemand tat­säch­lich noch,das „die Armen“ die bes­se­ren Men­schen wären!?
    Gib ihnen Geld und Macht,dann sind die genau wie die „Reichen“,vielleicht schlim­mer noch.

    • „Steigt der Bau­er aufs Pferd, tritt er wil­der als der Edel­mann“? Mag sein – das recht­fer­tigt aller­dings nicht die die Unge­rech­tig­keit des Edel­manns… hat also kate­go­ri­al mit der Gerech­tig­keits­fra­ge nichts zu tun.
      Wenn der Bau­er anschlie­ßend nur die Unge­rech­tig­keit des Edel­manns noch ver­stärkt, dann ist das den­noch kein Argu­ment gegen die vor­lie­gen­de Unge­rech­tig­keit – gleich ob sie vom Bau­en oder vom Edel­mann voll­zo­gen wird.

  8. „Volks­be­we­gung“, Popu­lis­mus, „Front für den Sieg“, Fort­schritts­den­ken, ein „Him­mel auf Erde“, Kri­tik an Kapitalismus/​Ausland, Ver­spre­chen von sozia­len Refor­men, Suchen von Unter­stüt­zung bei und Lieb­äu­geln mit den Bevöl­ke­rungs­klas­sen mit gerin­ger Bil­dung und gerin­gem Ein­kom­men, auto­ri­tä­res Gehabe:
    Der Link­spe­ro­nis­mus gehört (wie übri­gens auch der Rechts­pe­ro­nis­mus) zu der gro­ßen Grup­pen von Fascis­men (der Natio­na­lis­mus kam übri­gens beson­ders bei den Aus­ein­an­der­set­zun­gen mit Großb­ritta­ni­en (Falklandinsweln/​Islas Mal­vi­n­as) und Chi­le (Bea­gle­ka­nal) zu Tage).
    Die Über­gän­ge zwi­schen Rechts- und Link­spe­ro­nis­mus sind übri­gens flie­ßend; das gilt genau­so, wenn nicht noch mehr, für die Invi­du­en: Jugend- und Gewerk­schafts­be­we­gun­gen, Ord­nungs- und Schutz­mann­schaf­ten usw.
    Nur: das hat alles mit dem Evan­ge­li­um Unse­res Herrn Jesus‘ Chri­stus‘ nichts zu tun- im Gegenteil.
    Es ist ein­fach brau­ne Soße.

    Wei­ter­hin ist es eine Mär, daß in Süd- und Mit­tel­ame­ri­ka „rech­te“ Regimes mei­stens mit der Katho­li­schen Kir­che asso­ziert waren/​sind.
    Rios Montt in Gua­te­ma­la gehör­te einer pro­te­stan­ti­schen Sek­te an, die Mili­tär­herr­scher seit den Unab­hän­gig­keits­krie­gen waren fast immer frei­mau­re­risch gesinnt und antiklerikal/​atheistisch;
    die Kir­che wur­de ent­eig­net- die Groß­grund­be­sit­zer waren dem­entspre­chend nicht sehr kirch­lich interessiert.
    „Yan­kee-Lakaie“ und „Volks­schin­der“ (am Schlimm­sten dann wohl die vie­le arme Chi­ne­sen bei dem Bau des Pana­ma­ka­nals): das hat nun mit der Kir­che (und dann den­ke ich beson­ders an die Reduk­tio­nen der alten Jesui­ten in Para­gu­ay) nichts zu tun.
    Trotz­dem erstaun­lich wie die nun schon über­jahr­hun­der­tal­te Slo­gans und Falsch­be­haup­tun­gen aus der Mot­ten­ki­ste immer wie­der auf­ge­wärmt und als „frisch“ ver­kauft werden.

    Die Ver­knüp­fun­gen von fascis­tisch inspi­rier­ten Bewe­gun­gen mit befrei­ungs­re­vo­lu­tio­nä­rem Gedan­ken­gut und dies beson­ders bei kirch­lich expo­nier­ten Per­so­nen in den 50er und 60er Jah­ren ver­die­nen übri­gens spe­zi­el­le Beachtung.

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