Kardinal Menichelli: „Wehren wir uns gegen die Gender-Theorie“


Kardinal Edorado Menichelli: "Wehren wir uns gegen die Gender-Theorie"
Kar­di­nal Edo­ra­do Meni­chel­li: „Weh­ren wir uns gegen die Gender-Theorie“

(Rom) „Weh­ren wir uns gegen die Gen­der-Theo­rie“, rief Kar­di­nal Edo­ar­do Meni­chel­li, der Erz­bi­schof von Anco­na-Osi­mo den Gläu­bi­gen zu. Der Vor­sit­zen­de der Fami­li­en­kom­mis­si­on der Ita­lie­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz pre­dig­te am ver­gan­ge­nen 5. August in Rover­eto zum Fest Maria Hil­fe der Chri­sten, der Stadt­pa­tro­nin. Die Men­schen soll­ten wie­der bei der „Weis­heit des Nor­ma­len“ Mari­ens in die Schu­le gehen, so der Kar­di­nal, den Msgr. Ser­gio Nicol­li, der Dekan von Rover­eto (Erz­bis­tum Tri­ent) in die „Eichen­stadt“ ein­ge­la­den hatte.

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Um die „Weis­heit des Nor­ma­len“ wie­der­zu­ent­decken, betrach­te­te der Pur­pur­trä­ger eini­ge Mari­en­ti­tel: „Wer ist Maria? Maria ist vor allem Frau, Braut und Mutter“.

„Drei Wor­te, die in der all­ge­mei­nen Kul­tur ver­lo­ren­ge­gan­gen sind. Sie ist nicht eine Part­ne­rin und auch kei­ne Leihmutter.“

„Maria war sich ihrer Identität als Frau im Klaren und nicht irgend etwas Undefiniertes“

Kar­di­nal Meni­chel­li zeig­te auf, daß für die Got­tes­mut­ter „ihre Iden­ti­tät ganz klar war, die Iden­ti­tät einer Frau und nicht von irgend etwas Unde­fi­nier­tem, wie die Gen­der-Theo­rie ein­re­den möch­te“. Es ver­brei­te sich eine Spra­che, die „eine Annul­lie­rung der Iden­ti­tät der bei­den Geschlech­ter“ errei­chen wolle.

Kar­di­nal Meni­chel­li, der in sei­ner Pre­digt frei und ohne Text­vor­la­ge sprach, stell­te fest, daß der Aus­druck „Braut“ ver­schwun­den sei zugun­sten des weni­ger star­ken Aus­drucks „Gefähr­tin“. Die­ses Ver­schwin­den gehe mit einem ande­ren Ver­lust ein­her: „man ver­liert den Sinn für die völ­li­ge gegen­sei­ti­ge Hin­ga­be und die öffent­li­che Ver­pflich­tung der Verbindung“.

In der drit­ten Betrach­tung sprach der Kar­di­nal über Maria als Mut­ter. „Wir sehen den mensch­li­chen Aspekt ihrer Mut­ter­schaft in der Annah­me und Obsor­ge für den Sohn, die sie mit Joseph teilt.“ Beson­ders deut­lich sei das, als Jesus ver­lo­ren­geht. „Maria war auch klar bewußt, daß ein Kind weder ein Besitz noch ein Recht der Eltern ist, son­dern ein Geschenk, das anzu­neh­men ist. Es sei „für die Zukunft der Mensch­heit von gro­ßer Bedeu­tung in einem kul­tu­rel­len Kon­text, der Gebär­müt­ter zur Anmie­tung anbie­tet, den wirk­li­chen Sinn von Mut­ter- und Vater­schaft wiederzugewinnen“.

„Müssen uns gegen Gender-Theorie wehren, um unser Mann- und Frausein zu bewahren“

Der Erz­bi­schof von Anco­na-Osi­mo warn­te in die­sem Zusam­men­hang aus­drück­lich vor der Ver­derb­lich­keit der Gen­der-Theo­rie, „hin­ter der wirt­schaft­li­che, kul­tu­rel­le und wis­sen­schaft­li­che Mäch­te ste­hen“, die Inter­es­sen ver­folg­ten, die nicht mit dem Schöp­fungs­plan Got­tes und der kirch­li­chen Leh­re über den Men­schen ver­ein­bar sei­en. „Wir müs­sen uns gegen die Gen­der-Theo­rie weh­ren, um unser Mann­sein und unser Frau­sein zu bewahren.“

„Die größ­te Sün­de unse­rer Zeit ist die Sün­de gegen das Leben“, so Kar­di­nal Meni­chel­li, der dazu auf­for­der­te, das Lebens­recht zu för­dern und die Weis­heit des Nor­ma­len“ wie­der­zu­ent­decken. „Der Mensch hat kei­ne Ent­schei­dungs­be­fug­nis über den Wert des Lebens und eben­so­we­nig ein Recht damit zu spielen.“

Msgr. Edo­ar­do Meni­chel­li ist seit 2004 Erz­bi­schof von Anco­na-Osi­mo. Papst Fran­zis­kus ernann­te ihn per­sön­lich zum Syn­oda­len der außer­or­dent­li­chen Bischofs­syn­ode 2014 und kün­dig­te am 4. Janu­ar 2015 beim Ange­lus über­ra­schend sei­ne Erhe­bung in den Kar­di­nals­stand an. Am 14. Febru­ar wur­de ihm beim Kon­si­sto­ri­um die Pur­pur­wür­de verliehen.

Homo-Verband und Linkspartei:  „Faschismus“ – Kirchenzeitung verschweigt

Nach­dem Tages­zei­tung und Rund­funk über die Pre­digt berich­tet hat­ten, lie­fen die Homo-Orga­ni­sa­ti­on Arci­gay und die Regie­rungs­par­tei der Links­de­mo­kra­ten Sturm gegen den Kar­di­nal, des­sen Aus­sa­gen als „homo­phob“ und „mit­tel­al­ter­lich“ bezeich­net wur­den. Der Arci­gay-Vor­sit­zen­de Pao­lo Zanella behaup­te­te: „Es gibt kei­ne Gen­der-Ideo­lo­gie, das ist nur ein Vor­wand, um zu einer kol­lek­ti­ven Hyste­rie auf­zu­wie­geln, um nicht in Ruhe jene The­men anzu­ge­hen, die ein Teil der Kir­che bekämpft: Homo-Paa­re, homo-elter­li­che Fami­li­en, die Gleich­heit zwi­schen Mann und Frau, die Eman­zi­pa­ti­on der Frau“. Er warf Kar­di­nal Meni­chel­li vor, mit sei­nen Wor­ten die Frau­en „belei­digt“ zu haben. Die Behaup­tung, die Frau sei „vor allem Frau, Braut und Mut­ter“ sei nichts ande­res als das weib­li­che Pen­dant zur „trau­ri­gen Rhe­to­rik des Faschis­mus über den Mann als ‚Mann, Vater und Soldat‘“.

Die Kir­chen­zei­tung der Erz­diö­ze­se Tri­ent, Vita Tren­ti­na, berich­te­te zwar über die Anwe­sen­heit des Kar­di­nals und des­sen Pre­digt, der Kern sei­ner Pre­digt über das Frau­sein, die Ehe und die Kri­tik an der Gen­der-Ideo­lo­gie wur­de nicht erwähnt.

Unter­des­sen gab Arci­gay bekannt, daß sich Dekan Nicol­li „nach den Aus­sa­gen von Kar­di­nal Meni­chel­li“ zu einem „pri­va­ten klä­ren­den Gespräch“ mit einer Dele­ga­ti­on der Homo-Ver­ei­ni­gung bereit erklärt habe.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: MiL

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