(La Paz) Boliviens Staatspräsident Evo Morales mißbraucht den Pastoralbesuch von Papst Franziskus als Sprungbrett für internationale Medienpräsenz. Eine Gelegenheit, die er auf dieselbe skurrile Weise nützt, wie er sein Amt führt. Mit der Gotteslästerung vom Mittwoch übertraf er sich jedoch selbst.
Im Vorfeld des Papstbesuches machte Morales Werbung für Boliviens Kokabauern. Der Staatspräsident entstammt selbst der Kokabauern-Bewegung. Er erklärte, der Papst werde bei seinem Aufenthalt in Bolivien Speisen essen, die aus Kokablättern hergestellt werden. Die Kokabauern fürchten um ihren Absatz auf dem internationalen Drogenmarkt, der von den Anti-Drogen-Maßnahmen der internationalen Staatengemeinschaft bekämpft wird. Da wird dann ohne Rücksicht auf Verluste auch das katholische Kirchenoberhaupt als „Werbeträger“ mißbraucht. Aus dem Vatikan gab es keine Stellungnahme zu den Koka-Provokationen des Präsidenten.
Als Papst Franziskus am Mittwoch nach seiner Ankunft in Bolivien Staatspräsident Evo Morales in dessen Palast in La Paz einen Höflichkeitsbesuch abstattete, setzte dieser seine Provokationen fort, dieses Mal noch weit heftiger und abgrundtiefer mit einer veritablen Gotteslästerung. Morales schenkte dem Papst die kommunistischen Symbole Hammer und Sichel. Einem so plumpen Aktionismus war bisher noch kein „volkssozialistischer“ Staatsmann verfallen, was einiges über den Intellekt des bolivianischen Staatsoberhauptes aussagt. Nicht genug damit, wurde auf dem Hammer auch noch der Corpus des gekreuzigten Jesus angebracht. „Evo Morales beleidigt den Papst mit einem blasphemischen Geschenk“, titelte entsprechend die spanische Nachrichtenagentur Infovaticana.
Millionen Christen wurden und werden unter Hammer und Sichel verfolgt
Millionen Christen haben weltweit unter Sichel und Hammer gelitten. Die Darstellung des Gekreuzigten auf diesen kommunistischen Symbolen steht für dieses unermeßliche Leid, das Christen zugefügt wurde und in einigen Staaten noch immer wird. Evo Morales bekannte sich am Mittwoch nicht nur zu einer verbrecherischen Ideologie und derem totalitären Regime, sondern verspottete die im Namen dieser Ideologie verfolgten und ermordeten Christen. Eine Ideologie und ein Regime, die noch vor 26 Jahren mitten in Europa und mitten in Deutschland herrschten und noch immer in der Volksrepublik China, in Vietnam, Nordkorea, auf Kuba und in anderen Staaten diktatorisch regieren.
Morales lieferte damit zumindest den Beweis, daß gewisse im Westen totgeglaubte Geister in Lateinamerika noch keineswegs tot sind. Ein im ersten Augenblisch sichtlich überraschter Papst Franziskus machte gute Miene zum bösen Spiel, wie es auf diesem hochpolitischen Parkett üblich ist. Morales ist es gelungen, daß es nun sogar Bilder gibt, die einen Papst zeigen, wie er Hammer und Sichel mit einer gotteslästerlichen Provokation in den Händen hält und dazu lächelt.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Infovaticana