„Mach dir ein Kreuz und trag es“ – Protestaktion der Christen gegen die Zerstörungspolitik der Regierung


"Mach dir ein Kreuz und trag es" - Christen reagieren auf antichristliche Zerstörungswut des kommunistischen Regimes
„Mach dir ein Kreuz und trag es“ – Chi­nas Chri­sten reagie­ren auf anti­christ­li­che Zer­stö­rungs­wut des kom­mu­ni­sti­schen Regimes

(Peking) Chi­ne­si­sche Chri­sten weh­ren sich mit einer neu­en Akti­on gegen die Ent­fer­nung und Zer­stö­rung von Kreu­zen und ande­rer christ­li­cher Sym­bo­le durch das kom­mu­ni­sti­sche Regime. Betrof­fen von der seit 2013 betrie­be­nen anti­christ­li­chen Maß­nah­me ist vor allem die Pro­vinz Zhe­jiang. Sie gilt als christ­li­che „Hoch­burg“ und Zen­trum der katho­li­schen Unter­grund­kir­che. Seit Anfang Juli inten­si­vier­ten die Behör­den die Zer­stö­rung christ­li­cher Symbole.

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Am ver­gan­ge­nen Frei­tag ging Bischof Vin­cent Zhu Wei­fang trotz sei­ner 89 Jah­re mit 20 Prie­stern auf die Stra­ße, um vor einem Regie­rungs­ge­bäu­de in Wenz­hou gegen die Ent­fer­nung der Kreu­ze und die Zer­stö­rung von Kir­chen zu pro­te­stie­ren. Zur Regie­rungs­ak­ti­on sie­he Volks­re­pu­blik Chi­na reißt „zu sicht­ba­re“ Kir­chen ab – Har­ter Angriff gegen Chri­sten und Zer­stö­rung christ­li­cher Kir­chen geht wei­ter – Chi­nas Kampf gegen das Kreuz. Dabei kam es zu Zusam­men­stö­ßen zwi­schen Chri­sten und der Poli­zei und Bra­chi­al­ge­walt gegen die Chri­sten: Chi­ne­sen ver­tei­di­gen Kir­che gegen 500 Poli­zi­sten – „Bereit zum Mar­ty­ri­um“. Die­se Erfah­run­gen der Ohn­macht las­sen die Chri­sten nach neu­en For­men des Pro­te­stes suchen.

„Wir werden überall in der ganzen Provinz Kreuze sehen“

Nun pro­te­stie­ren die Chri­sten mit einer neu­en Akti­on gegen die chri­sten­feind­li­che Regie­rungs­po­li­tik. Sie tra­gen öffent­lich ein gro­ßes Kreuz mit sich. „Eine fried­li­che und gewalt­freie Ant­wort“ auf das Vor­ge­hen der Behör­den. Zur Akti­on wird über Inter­net auf­ge­ru­fen. Jeder Christ sol­le sich zu Hau­se ein Kreuz zusam­men­bau­en und demon­stra­tiv mit sich tra­gen, egal wohin er geht. Ein katho­li­scher Prie­ster sag­te zu Asia­news: „Wir wer­den über­all in der gan­zen Pro­vinz Kreu­ze sehen“.

Die Kreuz-Akti­on der Chri­sten sei eine „Form des zivi­len Unge­hor­sams, fried­lich und legal“, die – so Asia­news – „gro­ßen Anklang findet“.

KP-Politik: Wirtschaftsentwicklung einer Region mit gleichzeitiger „Reinigung“ vom Christentum

Seit 2013 wird in der Pro­vinz Zhe­jiang, ein Gebiet, in dem das kom­mu­ni­sti­sche Regime bis 2020 gro­ße Ein­grif­fe zur Wirt­schafts­för­de­rung durch­füh­ren will, Jagd auf christ­li­che Sym­bo­le gemacht. Offi­zi­ell wol­len die Behör­den „ille­ga­le Ein­rich­tun­gen“ bekämp­fen und die Regi­on „ver­schö­nern“. Laut Regie­rungs­plan sol­len drei von vier Gebäu­den erneu­ert und das vier­te abge­bro­chen wer­den. Laut Behör­den­an­ga­be wür­den die rund 25 Pro­zent zu zer­stö­ren­den Gebäu­de unter­schieds­los alle pri­va­ten Gebäu­de in jedem Ort der Pro­vinz betref­fen. In Wirk­lich­keit wer­den im Rah­men der Akti­on gezielt die christ­li­chen Kir­chen, Ver­samm­lungs­or­te und Stät­ten zerstört.

Die Zer­stö­rung setz­te ein, nach­dem Xia Bao­long, der 1. Sekre­tär der Kom­mu­ni­sti­schen Par­tei von Zhe­jiang eine Inspek­ti­on durch­führ­te und fest­stell­te, daß in Bai­qu­an eine Kir­che ste­he, mit einem „zu auf­fäl­li­gen“ Kreuz, das den Blick stö­re. Das war der Start­schuß zur „Berei­ni­gung“ des Land­schafts­bil­des. In der gan­zen Pro­vinz wer­den seit­her öffent­lich sicht­ba­re christ­li­che Sym­bo­le ent­fernt und zer­stört, Gebets­stät­ten, Sta­tu­en, Kreuz­we­ge und gan­ze Kir­chen abge­bro­chen. Inzwi­schen wur­den Hun­der­te von christ­li­chen Orten beeinträchtigt.

Die Idee zur neu­en Akti­on „Mach dir ein Kreuz und trag es“ stammt von einem Chri­sten von Wenz­hou, die er auf Wei­bo ver­öf­fent­lich­te, einer sehr popu­lä­ren chi­ne­si­schen Inter­net­sei­te. Der katho­li­sche Prie­ster Chen Kai­hua, der am Semi­nar von Sichu­an unter­rich­tet, griff die Idee auf und ver­öf­fent­lich­te ein Mani­fest, mit dem er „die Chri­sten des gan­zen Lan­des“ auf­ruft, sich der Bewe­gung anzu­schlie­ßen. Es han­delt sich um eine „lega­le, gewalt­freie Form des Unge­hor­sams gegen die Zer­stö­rungs­kam­pa­gne“, so der Priester.

Eine Akti­on, die unter den Chri­sten ein gro­ßes Echo aus­lö­ste, wie das Bild zeigt.

Text: Asianews/​Giuseppe Nardi
Bild: Asianews

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