In den USA tobt Kampf um religiöse Symbole – Satanistendenkmal errichtet – Zehn Gebote-Denkmal muß weg


Kapitol des Staates Oklahoma
Kapi­tol des Staa­tes Oklahoma

(Washing­ton) In den USA tobt ein Kampf gegen christ­li­che Sym­bo­le im öffent­li­chen Raum. Der Gou­ver­neur von Kali­for­ni­en, Jer­ry Brown (Demo­kra­ti­sche Par­tei), war am 21. Juli Gast im Vati­kan.

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Er ver­si­cher­te, daß die Sta­tue des Fran­zis­ka­ner­mis­sio­nars Juni­pe­ro Ser­ra „bis zum Ende der Zei­ten“ im Capi­tol in Washing­ton ste­hen­blei­ben wer­de. Den gefor­der­ten Para­dig­men­wech­sel: Les­be statt katho­li­scher Hei­li­ger wer­de es mit ihm nicht geben.

Das sah vor kur­zem noch anders aus. Ein demo­kra­ti­scher Abge­ord­ne­ter des kali­for­ni­schen Reprä­sen­tan­ten­hau­ses brach­te den Antrag ein, die Sta­tue des Fran­zis­ka­ners durch eine für eine les­bi­sche Astro­nau­tin zu erset­zen. Gegen den Vor­schlag gab es erstaun­lich wenig Wider­stand. Der Sta­tuen­aus­tausch wäre zum Affront gegen Papst Fran­zis­kus gewor­den, der Juni­pe­ro Ser­ra bei sei­nem USA-Besuch im kom­men­den Sep­tem­ber hei­lig­spre­chen wird. Damit wäre der Fran­zis­ka­ner­mis­sio­nar der erste Hei­li­ge im „Olymp“ des ame­ri­ka­ni­schen Kapitols.

Satansdenkmal in Detroit enthüllt

In eine ganz ande­re Rich­tung weist die Errich­tung eines Satans­denk­mals in der eben­falls demo­kra­tisch regier­ten Stadt Detroit im Staat Michi­gan. Die Sata­ni­sten­ver­ei­ni­gung Sata­nic Temp­le ent­hüll­te am ver­gan­ge­nen Sams­tag eine drei Meter hohe „Bapho­met-Skulp­tur“. Detroit wur­de gewählt, nach­dem die ursprüng­li­che Absicht der Teu­fels­an­be­ter, das Satans­denk­mal vor dem Par­la­ments­ge­bäu­de von Okla­ho­ma neben einem Denk­mal für die Zehn Gebo­te auf­zu­stel­len, geschei­tert war (sie­he „Dann kann jeder auf dem Schoß Satans sit­zen“ – Sata­ni­sten­denk­mal gegen Zehn Gebo­te).

Offi­zi­ell gaben die Initia­to­ren bekannt, sie wür­den weder an Gott noch an Satan glau­ben. Damit bestä­tig­ten sie, daß die Akti­on in jedem Fall einen anti­christ­li­chen Cha­rak­ter hat, da sie sich gegen das Denk­mal für die Zehn Gebo­te rich­te­te, das von einem christ­li­chen Abge­ord­ne­ten im Staat Okla­ho­ma initi­iert wor­den war. Gegen ein „Denk­mal für das Böse“ regt sich star­ker Protest.

Oberster Gerichtshof: Zehn-Gebote-Denkmal in Oklahoma muß weg

Die Auf­stel­lung des Sata­ni­sten­denk­mals am ursprüng­lich vor­ge­se­he­nen Ort ist zwar geschei­tert, des­sen Auf­stel­lung in Detroit zei­tigt den­noch Fol­gen auch in Okla­ho­ma. Der Ober­ste Gerichts­hof von Okla­ho­ma ent­schied mit sie­ben gegen zwei Stim­men, daß das Denk­mal für die Zehn Gebo­te vor dem Par­la­ment des Staa­tes ent­fernt wer­den muß.

Das Urteil bestä­tigt ein Gerichts­ur­teil gegen das Denk­mal „für die christ­lich-jüdi­schen Wur­zeln unse­res Staa­tes“, gegen das der Staat Okla­ho­ma Ein­spruch erho­ben hatte.

Für die Rich­ter han­delt es sich beim Denk­mal um ein Sym­bol des Glau­bens, das aber „ver­letzt das im Staat gel­ten­de Ver­bot“, auf öffent­li­chem Grund reli­giö­se Sym­bo­le aus­zu­stel­len. Gerichts­prä­si­dent John Reif erklär­te: „Das Denk­mal für die Zehn Gebo­te bringt eine Idee mit direk­tem Bezug zum Juden­tum und dem Chri­sten­tum zum Aus­druck“, das sei nicht rechtskonform.

2009 hat­te der repu­bli­ka­ni­sche Abge­ord­ne­te Mike Rit­ze einen Gesetz­ent­wurf ein­ge­bracht zur Errich­tung eines Denk­mals für die Zehn Gebo­te. Die Finan­zie­rung des Denk­mals über­nah­men er und sei­ne Fami­lie. 2012 erfolg­te die Auf­stel­lung vor dem Kapi­tol von Oklahoma.

Atheistenvereinigung klagte – Zehn-Gebote-Denkmal zerstört: „Satan hat es mir befohlen“

2013 ver­klag­te die Athe­isten­ver­ei­ni­gung Ame­ri­can Civil Liber­ties Uni­on (ACLU) den Staat Okla­ho­ma wegen der Errich­tung eines reli­giö­sen Denk­mals auf öffent­li­chem Grund. Gleich­zei­tig kün­dig­te die Sata­ni­sten­ver­ei­ni­gung Sata­nic Temp­le von New York an, aus Pro­test gegen den Ver­stoß gegen das gel­ten­de Ver­bot reli­giö­ser Sym­bo­le vor dem Kapi­tol ein Satans­denk­mal auf­stel­len zu wollen.

Im Okto­ber 2014 wur­de das Denk­mal für die Zehn Gebo­te zer­stört. Als mut­maß­li­cher Täter wur­de der 29jährige Micha­el Tate Reed ver­haf­tet, der mit einem schwe­ren Fahr­zeug gegen das Denk­mal gerast war. Ihn habe ein „Dra­cu­la-Film“ zur Tat ange­regt, schrieb Reed in einem Brief an die Tages­zei­tung Tul­sa World von Okla­ho­ma. Er habe gedacht, der Geist von Micha­el Jack­son sei in ihm „Fleisch gewor­den“ und er sei „die Inkar­na­ti­on eines okkul­ten Anfüh­rers“ und habe ver­sucht „Kon­takt mit Luzi­fers Hoher­prie­ste­rin auf­zu­neh­men“, als die er die Schau­spie­le­rin Gwy­neth Palt­row nann­te. Den ermit­teln­den Beam­ten hat­te Reed nach sei­ner Ver­haf­tung erklärt, Satan habe ihm befoh­len, mit dem Auto das Denk­mal zu ram­men und dann auf das zer­stör­te Denk­mal zu uri­nie­ren, denn eine Stim­me habe ihm offen­bart, daß „Satan der wah­re Gott ist“.

Die Fami­lie Reeds beharrt dar­auf, daß es sich weder um eine reli­gi­ös noch poli­tisch moti­vier­te Tat gehan­delt habe, son­dern um die Tat eines gei­stig ver­wirr­ten Man­nes, der erst im ver­gan­ge­nen Janu­ar nach einer Behand­lung aus einem psych­ia­tri­schen Kran­ken­haus ent­las­sen wor­den sei. Nach zehn Tagen Haft wur­de Reed auf frei­em Fuß angeklagt.

Mike Rit­ze ließ das zer­stör­te Denk­mal reno­vie­ren und wie­der auf­stel­len. Nun muß es auf­grund eines höchst­rich­ter­li­chen Ent­scheids ent­fernt werden.

Das Urteil löste erheb­li­che Empö­rung aus. In Inter­views, Leser­brie­fen und Inter­net­kom­men­ta­ren kommt der Unmut zum Aus­druck. Das Urteil brin­ge eine Unter­drückung reli­giö­ser Sym­bo­le zum Aus­druck. Das Land distan­zie­re sich damit von sei­ner eige­nen Geschich­te. Das Gebiet der heu­ti­gen USA wur­de von Chri­sten ent­deckt und zu einem wesent­li­chen Teil von christ­li­chen Mis­sio­na­ren aufgebaut.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Wikicommons

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

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2 Kommentare

  1. Sata­ni­sten sind prak­tisch aus­schließ­lich Men­schen, die in die Psych­ia­trie gehö­ren. Das ist nichts Neu­es. Sowohl die Psych­ia­trie als auch die Kri­mi­na­li­stik hat in den letz­ten Jahr­zehn­ten umfang­rei­che Erfah­run­gen auf die­sem Gebiet sam­meln können. 

    Neu ist aller­dings, daß psy­chisch Kran­ke so etwas wie ein öffent­lich auf­ge­stell­tes Teu­fels­denk­mal durch­set­zen kön­nen. Ver­wun­der­lich ist es jedoch nicht. Der Auf­stand gegen Gott und Kir­che- der zugleich ein Auf­stand des Men­schen gegen sich und sei­nes­glei­chen ist- erreicht all­mäh­lich sei­nen End­punkt. Sei­ne Mas­ke wirft er dar­um ab – und man erblickt die Teufelsfratze. 

    Auf dem Markt der Audio-Pro­duk­te ist der­glei­chen seit lan­gem bekannt. Sab­bern­de Irre plär­ren blas­phe­mi­sche, sadi­sti­sche und ande­re mor­bi­de­Tex­te – unter­malt von mehr oder weni­ger rhyt­mi­sier­tem Getö­se. Mit der Zur­schau­stel­lung von Psy­cho­pa­thie kann man offen­bar heu­te Geld machen, weil es immer mehr arme Irre gibt – das ist der gan­ze Tat­be­stand. Die Psy­che sol­cher Per­so­nen besteht regel­mä­ßig aus einem kaum ent­wirr­ba­ren Knäu­el von Min­der­wer­tig­keits­ge­füh­len, Haß, Über­reizt­heit, Sexu­al­neu­ro­sen aller Art, mit­un­ter gar­niert von einer net­ten aku­ten Psy­cho­se. Man rede so jeman­dem ein, die Gebo­te Got­tes rich­te­ten sich gegen gegen sei­ne Inter­es­sen ‑eine Arbeit, die die Mas­sen­me­di­en bestens lei­sten- und der Sata­nist ist fertig.

    Das Teu­fels­denk­mal von Detroit ist somit eigent­lich nur die Apo­theo­se bestimm­ter Spiel­ar­ten der Gei­stes­krank­heit. Wer so etwas die Mög­lich­keit der öffent­li­chen Zur­schau­stel­lung gewäh­ren will, ist ver­mut­lich selbst nicht ganz normal.

  2. fides vincit@ So wür­de ich das nicht sehen. Natür­lich gibt es auch psy­chisch kran­ke Menschen,
    aber hier wird die Wirk­lich­keit ver­ges­sen. Die Teu­fels­an­be­ter sind in der Regel durch­aus intelli-
    te, nor­ma­le Men­schen, die durch ver­schie­de­ne Umstän­de zu Satans-Anbe­tern wur­den. Was in
    frü­he­ren Zei­ten heim­lich erfolg­te, wird nun öffent­lich gemacht. Immer stär­ker, durch den heutigen
    Unglau­ben bestärkt, drän­gen die­se Grup­pie­run­gen wie Frei­mau­rer, Sata­ni­sten und Athe­isten in
    die Medi­en und Mei­nun­gen, um so publik zu wer­den. Teu­fels­zei­chen mit gespreiz­ten Fin­gern, auf
    den Kopf gestell­te Kreuze,Totenköpfe und ande­ren furcht­erre­gen­de Dar­stel­lun­gen, kann man im-
    mer mehr beob­ach­ten. In der Musik­sze­ne sind die­se Tat­sa­chen zum All­tag gewor­den. Wen wun-
    dert es da, dass in letz­ter Kon­se­quenz eine Sta­tue des Bösen auf­ge­stellt wer­den soll. Das geht
    ein­her mit der Abschaf­fung reli­giö­ser Sta­tu­en und Bil­der in der katho­li­schen Kir­che. Die neue Kir-
    chen­kunst dient die­sen anti­re­li­giö­sen Umtrieben.

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