Die Macht der Bilder: „Hammer und Sichel-Christus“ nicht verstecken, sondern weltweit verbreiten


Papst Franziskus und der linkspopulistische Staatspräsident Boliviens
Papst Fran­zis­kus und der links­po­pu­li­sti­sche Staats­prä­si­dent Boli­vi­ens mit dem „Ham­mer und Sichel-Christus“

Anmer­kun­gen von Giu­sep­pe Nardi

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Das Mora­les-Geschenk an Papst Fran­zis­kus erstaun­te nicht nur den Papst. Es wur­de als Ärger­nis, als Affront, als blas­phe­misch und belei­di­gend emp­fun­den. Papst Fran­zis­kus ver­such­te in sei­ner Inter­pre­ta­ti­on, der eigent­li­chen Pro­vo­ka­ti­on aus dem Weg zu gehen, indem er sich als „nicht pro­vo­ziert“ erklär­te, aber nicht sag­te war­um. Damit besteht die Gefahr, daß die Sache mög­lichst schnell ver­ges­sen wer­den soll, viel­leicht auch, weil ein Teil der Kir­che kei­nen Kon­flikt mit der poli­ti­schen Lin­ken will. Ein Fehler.

Ich möch­te das nach­ho­len und eine authen­ti­sche Inter­pre­ta­ti­on für das selt­sa­me Geschenk von Boli­vi­ens Staats­prä­si­dent Evo Mora­les vor­schla­gen, das inzwi­schen welt­wei­te Bekannt­heit erlangt hat.

Evo Mora­les woll­te pro­vo­zie­ren, die mar­xi­sti­sche Befrei­ungs­theo­lo­gie rein­wa­schen, die Bestie Kom­mu­nis­mus ver­harm­lo­sen und sei­nem eige­nen Links­po­pu­lis­mus Publi­zi­tät ver­schaf­fen. Sei­ne Stra­te­gie war es, den „Genos­sen Berg­o­glio“ vor den Augen aller zum nomi­nel­len Prä­si­den­ten der mar­xi­stisch-leni­ni­sti­schen und che­gue­va­ri­sti­schen Inter­na­tio­na­le zu küren. Dafür häng­te er ihm zuerst einen Orden mit dem Ham­mer und Sichel-Sym­bol um den Hals und drück­te ihm dann das­sel­be noch ein­mal in grö­ße­rem Maß­stab in die Hand.

Koka-Marxist Morales schrieb unbeabsichtigt denkwürdige Seite der historischen Wahrheit

Indem Mora­les dem Papst jedoch einen Chri­stus über­gab, der an Ham­mer und Sichel gena­gelt ist, hat er unbe­ab­sich­tigt eine denk­wür­di­ge Sei­te der histo­ri­schen Wahr­heit geschrie­ben. Ein­ge­zwängt zwi­schen sei­ne koka-mar­xi­sti­schen Scheu­klap­pen bemerk­te Mora­les nicht, daß sein Pro­pa­gan­da­streich ein Schuß ins eige­ne Knie ist. Das Kunst­werk läßt sich mit den Wor­ten beschrei­ben: Der vom Kom­mu­nis­mus gekreu­zig­te Christus.

Die Macht der Bil­der ist viel sug­ge­sti­ver und direk­ter als vie­le Wor­te. Das Mora­les-Geschenk zwingt zum Nach­den­ken. Boli­vi­ens Staats­prä­si­dent woll­te dem Papst die angeb­li­che Sym­bio­se zwi­schen Chri­sten­tum und Sozia­lis­mus demon­strie­ren. Eine alte Ver­su­chung, der vie­le Chri­sten erle­gen sind, vom Jesui­ten Luis Espi­nal, der das Kunst­werk geschaf­fen hat, bis zum Vater von Ange­la Mer­kel, einem evan­ge­li­schen Pastor, der 1954 von Ham­burg lie­ber in die sowje­ti­sche Besat­zungs­zo­ne DDR übersiedelte.

Der Betrach­ter sieht kei­ne Sym­bio­se aus Chri­sten­tum und Sozia­lis­mus, son­dern Lei­den und Tod von Jesus Chri­stus, gena­gelt an den Ham­mer des Kom­mu­nis­mus. Ein Kunst­werk, das gera­de­zu zwingt, an die zahl­lo­sen Blut­zeu­gen zu den­ken, an die christ­li­chen Mär­ty­rer und ihre blu­ti­ge Ver­fol­gung, seit der Kom­mu­nis­mus 1917 als Macht­fak­tor in die Geschich­te ein­ge­tre­ten ist.

Authentische Bloßstellung des Kommunismus

Das war nicht die Inten­ti­on des mar­xi­sti­schen Jesui­ten Luis Espi­nal, um so authen­ti­scher ist die Bloß­stel­lung die­ser Ideo­lo­gie in ihrer rea­len Brutalität.

Wir wis­sen nicht, wie vie­le Väter und Müt­ter, Töch­ter und Söh­ne, vor allem aber Brü­der und Schwe­stern welt­weit durch Ham­mer und Sichel den Tod gefun­den haben. Nie­mand woll­te bis­her genau nach­zäh­len. Bischö­fe, Prie­ster, Ordens­frau­en, Män­ner, Frau­en und Kin­der. Allein in der Sowjet­uni­on wur­den 100.000 ortho­do­xe Prie­ster ermordet.

Chri­stus wur­de am Sta­chel­draht­zaun von Ausch­witz auf­ge­hängt, an das Haken­kreuz des Natio­nal­so­zia­lis­mus gena­gelt. Und wäh­rend wir uns hier unse­re Gedan­ken machen, wird Chri­stus von den Mord­ban­den des Isla­mi­schen Staa­tes (IS) mit Nägeln durch­bohrt. Wäh­rend das Blut der Opfer des Natio­nal­so­zia­lis­mus noch nicht auf­ge­trock­net ist, das Blut der Opfer des Kom­mu­nis­mus noch immer fließt, wird der Boden vom Blut neu­er Mär­ty­rer getränkt. Chri­stus wird an den Koran und den Krumm­sä­bel Moham­meds genagelt.

Auch der unge­zü­gel­te Finanz­ka­pi­ta­lis­mus, der gan­ze Staa­ten unter sein Joch zwingt, nagelt Chri­stus an Schuld­schei­ne mit immer klei­ner gedruck­ten, unlau­te­ren und unmo­ra­li­schen Klau­seln, die man im Mit­tel­al­ter noch als das bezeich­ne­te, was sie sind: Wucher. Dar­an ändert auch nichts, daß die bestens getarn­ten, eigent­li­chen Gewin­ner dahin­ter, sich öffent­lich als Mäze­ne betätigen.

Es geht nicht um eine Rei­hung. Es geht um die Wirk­lich­keit. Es genügt, an den Kate­chis­mus der katho­li­schen Kir­che zu erin­nern, dort heißt es: Chri­stus wird durch unse­re Sün­den zum Tode ver­ur­teilt und ans Kreuz geschla­gen. Es geht also nicht um eine Ideo­lo­gie der Anti-Ideo­lo­gie, wie sie oft in bester Absicht betrie­ben wird. Mit die­ser Fest­stel­lung kön­nen wir zum Mora­les-Geschenk zurückkehren.

Das Blut der Märtyrer – „Christus im Gulag“

Das Blut der Mär­ty­rer ist noch ein­mal etwas ande­res. Von Ham­mer und Sichel trieft das Blut der Chri­sten. Die irr­lich­tern­de Behaup­tung einer Sym­bio­se zwi­schen Chri­sten­tum und Sozia­lis­mus funk­tio­niert, wie die Geschich­te seit bald hun­dert Jah­ren lehrt, nur unter der Prä­mis­se „Und bist du nicht wil­lig, so brauch’ ich Gewalt“, wie Goe­the den dämo­ni­schen Erl­kö­nig sagen läßt.

„Reli­gi­on ist das Opi­um des Vol­kes“ schrieb Karl Marx 1844 ver­ächt­lich. Er und sein Mar­xis­mus haben Chri­stus seit­her mil­lio­nen­fach ans Kreuz geschla­gen. Das sym­bo­li­siert in selbst­ent­lar­ven­der Ehr­lich­keit das Geschenk, das Evo Mora­les dem Papst gemacht hat. Der an Ham­mer und Sichel gekreu­zig­te Chri­stus bringt eine mil­lio­nen­fa­che histo­ri­sche Wahr­heit ans Licht, die von den vie­len mar­xi­sti­schen Sym­pa­thi­san­ten ger­ne mit dem Schlei­er des Ver­ges­sens ver­hüllt wird.

Der 1937 nach der Begeg­nung mit einem Sie­ben­bür­ger Sach­sen zum Chri­sten­tum kon­ver­tier­te Jude und dann luthe­ri­sche Pastor, Richard Wurm­brand, wur­de zwi­schen 1948 und 1964 drei­zehn Jah­re vom kom­mu­ni­sti­schen Regime ein­ge­sperrt und gefol­tert. Er berich­te­te in sei­nem Buch „Für Chri­stus gefol­tert“ über die­se Zeit des Lei­dens. Der „Ham­mer-und-Sichel-Chri­stus“ von Espi­nal und Mora­les set­zen die­ses Lei­den wirk­mäch­tig ins Bild. Das mil­lio­nen­fa­che Lei­den hat schlag­ar­tig einen bild­li­chen Aus­druck gefunden.

Dar­um soll­te das Espi­nal-Kreuz nicht als Ärger­nis in einer Ecke ver­stau­ben und schnell ver­ges­sen wer­den. Ganz im Gegen­teil. Es soll­te als “Chri­stus im Gulag“ die größ­te Ver­brei­tung fin­den und das welt­weit. Es ist die wahr­schein­lich ein­druck­voll­ste Ant­wort auf das kom­mu­ni­sti­sche Sym­bol von Ham­mer und Sichel. Es soll­te als das ver­brei­tet wer­den, was es wirk­lich dar­stellt: den vom Kom­mu­nis­mus gekreu­zig­ten Chri­stus. Dar­in ent­hal­ten ist die Bot­schaft: Kom­mu­nis­mus tötet.

Bild: Info­Va­ti­ca­na

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