Das Kondom-„Porträt“ Benedikts XVI. – Die Hintergründe


Süddeutsche Zeitung mit Hetze gegen den Papst
Süd­deut­sche Zei­tung (2015) mit Het­ze gegen den Papst

(Washing­ton) Die US-ame­ri­ka­ni­sche Künst­le­rin Niki John­son muß man nicht ken­nen. Bereits 2013 woll­te sie mit dem Papst berühmt wer­den, oder bes­ser gesagt auf Kosten des Pap­stes. Damals saß noch Bene­dikt XVI. auf dem Stuhl Petri. Die Künst­le­rin knüpf­te mit 17.000 Kon­do­men ein Bild, das den deut­schen Papst dar­stel­len soll, um gegen des­sen „kon­dom­feind­li­che“ Hal­tung „zu pro­te­stie­ren“. So jeden­falls ihre Selbst­wahr­neh­mung. Das ungu­stiö­se „Kunst­werk“ namens „Eggs Bene­dict“ wur­de jedoch just fer­tig, als Bene­dikt XVI. sei­nen Amts­ver­zicht bekannt­gab und Papst Fran­zis­kus gewählt wur­de. „Unge­wöhn­li­ches Mate­ri­al, doch schlech­tes Timing“ schrieb damals das öster­rei­chi­sche Nach­rich­ten­por­tal oe24.

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Natür­lich hat­te Niki John­son schon im März 2013 die Geschich­te zum Bild parat. Die Idee sei ihr 2009 gekom­men, als die inter­na­tio­na­le Pres­se im Zusam­men­klang mit der Abtrei­bungs­lob­by und inter­na­tio­na­len Insti­tu­tio­nen empört über Bene­dikt XVI. her­fiel. Jene inter­na­tio­na­len Insti­tu­tio­nen, die eine Bevöl­ke­rungs­re­du­zie­rung betrei­ben. Niki John­son woll­te aber dem Papst nicht zu Hil­fe kom­men, son­dern im lau­ten Chor mit­sin­gen und ihren Bei­trag zur papst­feind­li­chen Het­ze leisten.

Was Benedikt XVI. wirklich sagte und was Kondom-Dummies aber gar nicht hören wollten

Oe24 (2013) mit Hetze gegen den Papst
Oe24 (2013) mit der­sel­ben Hetze

Bene­dikt XVI. hat­te auf dem Flug zu einem Pasto­ral­be­such in Kame­run gesagt, daß „nicht Kon­do­me die Pro­ble­me Afri­kas lösen“. Um genau zu sein, sag­te das Kir­chen­ober­haupt: „Ich den­ke, die wirk­sam­ste, prä­sen­te­ste und stärk­ste Rea­li­tät im Kampf gegen AIDS ist gera­de die katho­li­sche Kir­che mit ihren geist­li­chen Bewe­gun­gen und ihren ver­schie­de­nen Grup­pen. Da den­ke ich etwa an die Gemein­schaft von Sant’Egidio, die sicht­bar und unsicht­bar sehr viel im Kampf gegen AIDS tut, an die Kamil­lia­ner, an all die Schwe­stern, die den Kran­ken bei­ste­hen. Ich wür­de sagen, das Pro­blem AIDS löst man nicht mit Geld allein. Geld ist nötig, hilft aber nur, wenn dahin­ter eine See­le steckt, die es gut ein­zu­set­zen weiß. Eben­so­we­nig ist es getan mit der Ver­tei­lung von Prä­ser­va­ti­ven: Im Gegen­teil, sie ver­stär­ken das Pro­blem. Die Lösung muß eine dop­pel­te sein. Das erste ist eine Huma­ni­sie­rung der Sexua­li­tät, das heißt eine spi­ri­tu­el­le und mensch­li­che Erneue­rung, die zu einer neu­en Art des Umgangs sowohl mit dem eige­nen Kör­per als auch zu einem neu­en Umgang mit­ein­an­der führt. Das zwei­te ist Freund­schaft mit und für die Lei­den­den, eine Hilfs­be­reit­schaft, die auch mit per­sön­li­chen Opfern ver­bun­den ist, um an der Sei­te der Kran­ken zu sein“. Aber so genau woll­ten es die Kon­dom-Dum­mies gar nicht wissen.

Bei kei­nem ande­ren The­ma ver­liert der „moder­ne“ west­li­che Mensch mehr jede Con­ten­an­ce als bei Sex. Die Such­ein­ga­be „Papst + Kon­dom“ im Inter­net bie­tet einen Über­blick über die Geschmack­lo­sig­kei­ten, Het­ze und nie­der­träch­ti­gen Belei­di­gun­gen, die Papst Bene­dikt XVI. in die­sem Zusam­men­hang zu erdul­den hat­te. Sie lie­fert auch ein erschrecken­des Sit­ten­bild unse­rer Zeit. Das bel­gi­sche Par­la­ment ver­ur­teil­te die Äuße­run­gen des Pap­stes als „inak­zep­ta­bel“, Medi­en behaup­te­ten eine „Kon­dom-Kri­se“ und beschimpf­ten das katho­li­sche Kir­chen­ober­haupt als „Mas­sen­mör­der“ und noch vie­les ande­res mehr.

Niki Johnson fühlte sich „total angespornt“ – Wahl Bergoglios verhinderte jedoch Aufmerksamkeit

Niki John­son fühl­te sich auch „total ange­spornt, etwas zu tun und eine Dis­kus­si­on anzu­zet­teln“. Zugun­sten des Kon­doms und um Papst und Kir­che anzu­f­ein­den, wie zu ergän­zen ist. „Wir müs­sen auf Welt­füh­rer Druck machen, die sich gegen Gesund­heits­för­de­rung und sexu­el­le Auf­klä­rung stel­len.“ Das tat die Künst­le­rin durch ihr kon­dom­ge­knüpf­tes Bild, das von vor­ne wie der Papst aus­schaut und von hin­ten … wie Kon­do­me eben. Zivil­cou­ra­ge brauch­te sie dazu jeden­falls keine.

138 Stun­den soll die Künst­le­rin, nach eige­ner Anga­be, Kon­do­me für das zwei Meter hohe und andert­halb Meter brei­te Bild geknüpft haben. Alles schien nach Lehr­buch abzu­lau­fen. „Gay Voices“ der Huf­fing­ton Post mach­te das anti­ka­tho­li­sche „Werk“ publik. Damit durf­te mit garan­tier­ter Auf­merk­sam­keit gerech­net wer­den. Doch am Ende hat­te John­son Pech, denn als sie mit ihrem Bild end­lich an die Öffent­lich­keit konn­te, hat­te sich Bene­dikt XVI. nach Castel Gan­dol­fo zurück­ge­zo­gen und war gera­de der Argen­ti­ni­er Jor­ge Mario Berg­o­glio gewählt wor­den. Im eupho­ri­schen Inter­es­se für den neu­en Papst Fran­zis­kus fand das Bild, obwohl Bene­dikt XVI. jah­re­lang, – als Kar­di­nal Ratz­in­ger sogar jahr­zehn­te­lang – Lieb­lings­ziel­schei­be von Kir­chen­kri­ti­kern war, nur wenig Beach­tung. Dabei berich­te­ten schon damals die Mas­sen­me­di­en eif­rig darüber.

Doch außer in Homo-Krei­sen blieb die Auf­merk­sam­keit gering.

Kritik von Erzbischof Listecki am Milwaukee Art Museum

Milwaukee Art Museum
Mil­wau­kee Art Museum

2015 soll­te nach­ge­holt wer­den, was 2013 offen­bar zu kurz gekom­men ist. Ver­gan­ge­ne Woche gab das das Mil­wau­kee Art Muse­um bekannt, das – laut Dai­ly Cal­ler – „Anti-Catho­lic Bigo­try“– Kunst­werk in sei­ne stän­di­ge Aus­stel­lung auf­ge­nom­men zu haben. Das rief Erz­bi­schof Jero­me Edward Listecki von Mil­wau­kee auf den Plan, der mit Vehe­menz gegen das Kondom-„Porträt“ pro­te­stier­te und eine „Belei­di­gung“ des eme­ri­tier­ten Pap­stes, der katho­li­schen Kir­che und deren Glau­bens­leh­re beklag­te. Muse­ums­mit­ar­bei­ter berich­te­ten, daß nicht nur der Erz­bi­schof Pro­test erhob, son­dern inner­halb weni­ger Stun­den 200 Beschwer­den gegen das Bild ein­gin­gen. Auch im Muse­ums­vor­stand wur­den Zwei­fel an der Ent­schei­dung laut.

„Ent­we­der es han­delt sich hier um einen vor­sätz­li­chen Angriff gegen die Kir­che oder um einen Wer­be­gag für die Künst­le­rin“, bei­des sei ver­ur­tei­len, so Jer­ry Top­c­zew­ski, der Spre­cher von Erz­bi­schof Listecki gegen­über dem Jour­nal Sen­ti­nel. Man dür­fe zu Recht nie­man­den aus reli­giö­sen, ras­si­schen oder eth­ni­schen Grün­den belei­di­gen, doch das schei­ne nicht für den Papst und die katho­li­sche Kir­che zu gel­ten, so die Kri­tik des Erzbistums.

Das „richtige“ Thema, der richtige Kanal – Homo-Aktivist als Leihgeber

Die öffent­li­che Aus­stel­lung und der Pro­test dage­gen, rie­fen die Mas­sen­me­di­en auf den Plan. Noch am sel­ben Tag, an dem Erz­bi­schof Listecki sei­ne Kri­tik äußer­te, berich­te­ten die New York Times, Time und CNN über das Kondom-„Kunstwerk“. Eine inter­na­tio­na­le Nach­rich­ten­agen­tur füt­ter­te ihren Ticker damit und im Domi­no­ef­fekt berich­te­ten die Medi­en rund um den Globus.

Wie der Vor­sit­zen­de des Muse­ums­vor­stan­des mit­teil­te, wur­de das Bild nicht vom Muse­um erwor­ben. Gekauft wur­de es um 25.000 Dol­lar vom „Phil­an­tro­pen“ und Homo-Akti­vi­sten Joseph Pabst, der es dem Muse­um als Leih­ga­be über­ließ. Natür­lich mit der Auf­la­ge, es öffent­lich zu zei­gen. Damit schließt sich der Kreis aus Zeit­geist und Homo-Lobby.
Joseph Pabst ist der Ur-Ur-Enkel von Fre­de­rick Pabst aus Niko­laus­rieth in Thü­rin­gen, der 1848 mit sei­nen Eltern nach Mil­wau­kee in den USA über­sie­del­te und zum Vor­stands­vor­sit­zen­den und Namens­ge­ber der Pabst Bre­wing Com­pa­ny wurde.

Das Muse­um gab unter­des­sen bekannt, daß das Bild „wegen Reno­vie­rungs­ar­bei­ten“ erst im Novem­ber zu sehen sein wer­de. Unstim­mig­kei­ten im Muse­ums­vor­stand schei­nen zu einer Denk­pau­se geführt zu haben. Der homo­phi­le gesell­schaft­li­che und media­le Druck ist jedoch groß.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Wikipedia/​Süddeutsche/​oe24 (Screen­shots)

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