Brandanschlag auf Brotvermehrungskirche in Tabgha am See Genezareth verübt


Kirche der Brotvermehrung Brandanschlag
Brand­an­schlag auf die Kir­che der Brot­ver­meh­rung (See Gene­za­reth) verübt

(Jeru­sa­lem) Erneut ist es in Isra­el zu einer anti­christ­li­chen Gewalt­tat gekom­men. Auf die Brot­ver­meh­rungs­kir­che im Hei­li­gen Land wur­de ein Brand­an­schlag ver­übt. Die Kir­che liegt am nord­west­li­chen Ufer des Sees Gene­za­reth an dem Ort, an dem die Spei­sung der Fünf­tau­send durch Jesus statt­fand. Die Kir­che wird von Bene­dik­ti­nern betreut, die zur Jeru­sa­le­mer Dor­mi­tio-Abtei gehören.

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Die Zahl der Angrif­fe gegen christ­li­che Stät­ten und Ein­rich­tun­gen in Isra­el hat in den ver­gan­ge­nen Jah­ren zuge­nom­men. Jüng­stes Ziel eines Angriffs wur­de die Brot­ver­meh­rungs­kir­che in Tabgha. Sie ist das Ziel fast aller Hei­lig-Land-Pil­ger, die den Spu­ren des irdi­schen Lebens von Jesus Chri­stus folgen.

Zwei Verletzte – Jüdische Schmierschriften „Die falschen Götzen werden zerstört werden“

In der Nacht auf heu­te wur­de ein Brand­an­schlag auf die Kir­che ver­übt, die an der Stel­le Gali­lä­as errich­tet wur­de, wo Jesus Bro­te und Fische ver­mehr­te und laut dem Mat­thä­us­evan­ge­li­um fünf­tau­send Men­schen spei­ste. Der Brand wur­de von der Feu­er­wehr gelöscht. Er rich­te­te erheb­li­chen Scha­den im Ein­gangs­be­reich zu Kir­che und Klo­ster an.

Es besteht kein Zwei­fel, daß es sich um einen mut­wil­li­gen Anschlag han­delt. Auf einer Mau­er wur­de in Hebrä­isch die Auf­schrift ange­bracht: „Die fal­schen Göt­zen wer­den zer­stört wer­den“. Dabei han­delt es sich um einen Vers des Alé­nou LeS­ha­be­ah, einem Gebet, das gläu­bi­ge Juden drei­mal am Tag verrichten.

Ent­deckt wur­de der Brand gegen 3.30 Uhr nachts. Ein alter Mönch und eine jun­ge Frei­wil­li­ge, die im Prio­rat unter­ge­bracht waren, muß­ten mit Rauch­ver­gif­tung ins Kran­ken­haus gebracht werden.

Zunahme von Angriffen jüdisch-radikaler Gruppen gegen christliche und moslemische Einrichtungen

Der Vor­fall von Tabgha ist der bis­her jüng­ste in einer gan­zen Rei­he von anti­christ­li­chen Aktio­nen, die sich gegen Sym­bo­le der christ­li­chen Prä­senz im Hei­li­gen Land rich­ten. Im ver­gan­ge­nen Jahr wur­den im Vor­feld des Papst­be­su­ches meh­re­re Kir­chen und Klö­ster mit Droh­pa­ro­len beschmiert oder Brand­an­schlä­ge gegen sie ver­übt, dar­un­ter die rumä­nisch-ortho­do­xe Kir­che, das Not­re-Dame Zen­trum, die Fran­zis­ka­ner­kir­che, der Abend­mahls­saal, die Dor­mi­tio-Abtei und ein nahe­ge­le­ge­ner christ­li­cher Fried­hof. 2012 wur­de unter ande­rem das Trap­pi­sten­klo­ster von Latrun auf dem Weg zwi­schen Tel Aviv und Jeru­sa­lem ange­grif­fen. Um nur eini­ge die­ser Aktio­nen zu nennen.

Auf die­sel­be Wei­se wer­den auch isla­mi­sche Zie­le in Isra­el ange­grif­fen. Die Hand­schrift scheint die­sel­be zu sein. Als Täter wer­den radi­ka­le jüdi­sche Grup­pen ver­mu­tet. Die israe­li­sche Ver­ei­ni­gung Rab­bis for Human Rights zähl­te seit 2009 43 Anschlä­ge gegen Kir­chen, Klö­ster und Moscheen. Das Latei­ni­sche Patri­ar­chat von Jeru­sa­lem wirft den israe­li­schen Sicher­heits­be­hör­den vor, kein aus­rei­chen­des Inter­es­se zu zei­gen, die Täter aus­for­schen und den into­le­ran­ten Angrif­fen ein Ende berei­ten zu wollen.

Egeria beschrieb vor 1630 Jahren Kirche und Verehrung

Die Brot­ver­meh­rungs­kir­che wur­de in ihrer heu­ti­gen Form zwi­schen 1980 und 1982 errich­tet. Sie geht auf zwei früh­christ­li­che Vor­gän­ger­bau­ten aus dem 4. und 5. Jahr­hun­dert zurück. Im 4. Jahr­hun­dert beschrieb die Pil­ge­rin Ege­ria, die als gott­ge­weih­te Jung­frau von 381–384 das Hei­li­ge Land berei­ste, die Kir­che, die damals bereits an die­ser Stel­le stand. Sie beschrieb, daß der Altar genau dort errich­tet wor­den war, wo laut der Über­lie­fe­rung der Chri­sten des Lan­des, Jesus das Wun­der gewirkt hat­te. Genau an der­sel­ben Stel­le steht auch die heu­ti­ge Kir­che, in der noch Mosai­ke aus der Kir­che des 5. Jahr­hun­derts zu sehen sind, dar­un­ter eines, das Brot- und Fisch­kör­be zeigt.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Vati­can Insider

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