Missa in honorem Matthiae Ricci im alten Priesterseminar von Macau


Matteo Ricci (1552-1610) links im Bild
Matteo Ric­ci (1552–1610) links im Bild

(Hong Kong) Am kom­men­den 26. April wird im histo­ri­schen Prie­ster­se­mi­nar St. Joseph von Macau erst­mals im Rah­men einer Hei­li­gen Mes­se eine Mis­sa in hono­rem Mat­thiae Ric­ci auf­ge­führt, um an den gro­ßen Jesui­ten­mis­sio­nar (1552–1610) zu erin­nern. Ric­ci war der erste unter den aus­län­di­schen Mis­sio­na­ren jener damals neu ein­set­zen­den Evan­ge­li­sie­rungs­wel­le, der am kai­ser­li­chen Hof in Peking leben und ster­ben durfte.

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Matteo Ric­ci wur­de noch nicht selig­ge­spro­chen. Seit 1984 ist er als Die­ner Got­tes aner­kannt. Vor weni­gen Mona­ten wur­de jedoch die Doku­men­ta­ti­on in sei­nem Hei­lig­spre­chungs­pro­zeß abge­schlos­sen. „Die Hei­li­ge Mes­se in Macau ist Aus­druck von Wunsch und Gebet der chi­ne­si­schen Katho­li­ken, daß die­se gro­ße Gestalt, die ein Brücken­bau­er zwi­schen Osten und Westen war, kano­ni­siert wird“, so der katho­li­sche Nach­rich­ten­dienst Asia­news.

Von Bedeu­tung ist auch der Ort, an dem die Hei­li­ge Mes­se zele­briert wird. Das St. Josephs-Semi­nar von Macau war für 200 Jah­re der Aus­bil­dungs­ort für die Mis­sio­na­re, die nach Chi­na, Japan und in den übri­gen Fer­nen Osten gesen­det wurden.

Für die Hei­li­ge Mes­se und mit Blick auf das lau­fen­de Hei­lig­spre­chungs­ver­fah­ren kom­po­nier­te der Kir­chen­mu­si­ker Aure­lio Porf­iri die Mis­sa in hono­rem Mat­thiae Ric­ci. Porf­iri lebt seit eini­gen Jah­ren in Macau. Die Mes­se „für Frau­en­chor, Volk, Blä­ser und Orgel“ nützt die vier in Macau bestehen­den katho­li­schen Chö­re. Soli­sten sind Lily Li, Mario Xia und Dian Paramita.

„Natür­lich han­delt es sich nicht um eine Eigen­lit­ur­gie, da die Kir­che noch kei­ne offi­zi­el­le Ent­schei­dung im Hei­lig­spre­chungs­ver­fah­ren des Jesui­ten­mis­sio­nars bekannt­ge­ge­ben hat. Die Mes­se möch­te jedoch Matteo Ric­ci ehren in jenem Macau, in dem er die erste Zeit leb­te und wirk­te, bevor er sich von der Insel zur Mis­sio­nie­rung auf den chi­ne­si­schen Kon­ti­nent aufmachte.“

Nach dem Stu­di­um der Rechts­wis­sen­schaf­ten trat Matteo Ric­ci 1571 in Rom in den Jesui­ten­or­den ein. Im sel­ben Jahr war er Zeu­ge der Schlacht von Lepan­to gewor­den. Nach dem Stu­di­um der Theo­lo­gie ging er 1577 in das por­tu­gie­si­sche Coim­bra, um sich auf die Asi­en-Mis­si­on vor­zu­be­rei­ten. 1578 gelang­te er nach Por­tu­gie­sisch-Goa in Indi­en, sei­ner ersten Missionsstation.

1582 kam er auf die Insel Macau, einer 1557 mit chi­ne­si­scher Erlaub­nis vor der Küste Chi­nas errich­te­ten Han­dels­nie­der­las­sung der Por­tu­gie­sen. Er erlern­te dort die chi­ne­si­sche Spra­che und mach­te sich mit Geschich­te, Kul­tur und Sit­ten der Chi­ne­sen ver­traut. 1583 erlaub­te ihm die kai­ser­li­che Regie­rung chi­ne­si­sches Fest­land zu betre­ten und in Kan­ton die erste Kir­che zu bauen.

Mehr als 18 Jah­re soll­te es dau­ern, bis Ric­ci, den Kon­takt zum chi­ne­si­schen Kai­ser such­te, nach Peking und in die „Ver­bo­te­ne Stadt“ gelan­gen konn­te. Dort wur­de er als Bot­schaf­ter Euro­pas aner­kannt und emp­fan­gen. Kai­ser Wan­li (1572–1620) soll­te er aller­dings nie per­sön­lich ken­nen­ler­nen. Die­ser gewähr­te dem Jesui­ten jedoch, in Peking begra­ben zu wer­den, wo sich auch heu­te noch das Grab des Mis­sio­nars befindet.

Text: Asianews/​Giuseppe Nardi
Bild: Asianews

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