Der Völkermord an den Armeniern und Aramäern von 1915 – Konsequenzen für heute


Massengrab getöteter Armenier
Massengrab getöteter Armenier

von Wolf­ram Schrems*

Anzei­ge

Am 24. April jährt sich zum 100. Mal die hand­streich­ar­ti­ge Ver­haf­tung arme­ni­scher Hono­ra­tio­ren, Intel­lek­tu­el­ler und Füh­rungs­per­so­nen in Kon­stan­ti­no­pel, Auf­takt zum ersten Völ­ker­mord im 20. Jahr­hun­dert. Die Wis­sen­schaft­ler neh­men heu­te etwa ein­ein­halb Mil­lio­nen ermor­de­te Arme­ni­er und etwa eine hal­be Mil­li­on ande­rer Chri­sten, syrisch-ortho­do­xe Ara­mä­er, Assy­rer, katho­li­sche Chaldä­er und ande­re, an. Auf Arme­nisch wird die­ser Geno­zid „Aghet“ (Kata­stro­phe) genannt, auf Ara­mä­isch „Sey­fo“ (Schwert).

Der Islam und die „Moderne“ – damals und heute

Das jung­tür­ki­sche Komi­tee für Ein­heit und Fort­schritt, das zunächst von den Arme­ni­ern im Osma­ni­schen Reich in der Hoff­nung auf Ver­bes­se­run­gen der poli­ti­schen Lage unter­stützt wur­de, nahm die Ver­bin­dung arme­ni­scher Grup­pen mit dem Zaren zum Vor­wand, die Tür­kei gewalt­sam eth­nisch zu homogenisieren.

Armenisches Kreuz
Arme­ni­sches Kreuz

Das dabei ein­ge­setz­te Mit­tel war die „Umsied­lung“ in die syri­sche Wüste (Deir-ez-Zor). Dabei war der Tod durch Erschöp­fung und durch die Über­grif­fe der loka­len Bevöl­ke­rung ein­kal­ku­liert bzw. beabsichtigt.

Ob die jung­tür­ki­schen Draht­zie­her nun in einem rele­van­ten „Mos­lems“ waren oder nicht, ist eine reli­gi­ons­phi­lo­so­phi­sche Fra­ge. Nomi­nell waren sie es sicher. Ande­rer­seits scheint die expli­zi­te isla­mi­sche Dok­trin als sol­che nicht die ent­schei­den­de Rol­le gespielt zu haben. Auf­grund der schil­lern­den Qua­li­tät der isla­mi­schen Leh­re bzw. Leh­ren ist es aller­dings schwer zu sagen, was nun zum Islam gehört und was nicht.

Viel eher war es daher wohl das im Islam vor­han­de­ne Bewußt­sein, daß das Leben von „Ungläu­bi­gen“, daher auch das von illoya­len Sub­jek­ten, wenig wert ist. Daher war es eher der über­stei­ger­te Natio­na­lis­mus, das Tür­ken­tum als sol­ches, und die Göt­zen der Fran­zö­si­schen Revo­lu­ti­on „Frei­heit, Gleich­heit, Brü­der­lich­keit“, der sie moti­vier­te. Auch scheint der preu­ßi­sche Natio­na­lis­mus eine inspi­rie­ren­de Rol­le gespielt zu haben. Schließ­lich ist es der im Namen des Komi­tees erwähn­te „Fort­schritt“, der auch in ande­ren Ideo­lo­gien zur Begrün­dung unglaub­li­cher Greu­el­ta­ten her­hal­ten mußte.

Ande­rer­seits lief der Geno­zid sehr wohl nach den Regeln des Jihad ab: Im isla­mi­schen Staats­we­sen leben­de Chri­sten, also nicht gleich­be­rech­tig­te Bür­ger son­dern „Schutz­be­foh­le­ne“ (Dhim­mis), die mit aus­län­di­schen Mäch­ten kol­la­bo­rie­ren bzw. die­ser Kol­la­bo­ra­ti­on bezich­tigt wer­den, ver­lie­ren ihren Schutz. Das isla­mi­sche Volk durf­te sich nach eige­nem Selbst­ver­ständ­nis somit an den Opfern schad­los hal­ten. (Gemäß dem mei­ster­li­chen Werk von Gisè­le Litt­man vul­go Bat Ye’or, Der Nie­der­gang des ori­en­ta­li­schen Chri­sten­tums unter dem Islam. 7.–20. Jahr­hun­dert. Zwi­schen Dschi­had und Dhim­mi­tude. Auch wenn man nicht jede pro-zio­ni­sti­sche Schluß­fol­ge­rung der Autorin für das 20. oder 21. Jahr­hun­dert mit­voll­zie­hen will).

Man wird also resü­mie­ren kön­nen, daß der Völ­ker­mord an zwei Mil­lio­nen Chri­sten im Jahr 1915 und den fol­gen­den bzw. bis zum Ver­trag von Sà¨vres 1920 (eigent­lich bis zum Ver­trag von Lau­sanne 1923) sowohl isla­mi­schen als auch „moder­nen“, west­li­chen ideo­lo­gi­schen Wei­chen­stel­lun­gen geschul­det ist. Islam und „Moder­ne“ haben hier rei­bungs­los ineinandergegriffen.

Daß sich die­se Koope­ra­ti­on heut­zu­ta­ge fort­setzt, sehen wir einer­seits im Nahen Osten, in dem der „Westen“ Jiha­di­sten gegen säku­la­re Regimes auf­rü­stet, und ande­rer­seits im „Westen“ selbst, wo vom Chri­sten­tum apo­sta­sier­te, „modern“-relativistische Gesell­schaf­ten sich ohne nen­nens­wer­ten Wider­stand isla­mi­sie­ren lassen.

Die Gespenster von 1915 – heute wieder aktiv

Ermordete Armenier, rituell enthauptet
Ermor­de­te Arme­ni­er, ritu­ell enthauptet

Der „Isla­mi­sche Staat“, eine Krea­tur sowohl aus den Ein­ge­wei­den des Islam selbst wie auch sini­strer west­li­cher Geo­stra­te­gen, zer­stör­te in die­sen Mona­ten die arme­ni­sche Kir­che und das Mär­ty­rer­mo­nu­ment in Deir-ez-Zor in Syri­en. Die­se Stadt war das Ziel der Depor­ta­ti­ons­mär­sche 1915 gewe­sen. Nicht nur, daß der Westen den Geno­zid von 1915 nicht anpran­gert und die Tür­kei zur Aner­ken­nung des­sel­ben auf­for­dert, er unter­stützt auch den isla­mi­schen Ter­ror, um einen miß­lie­bi­gen Staats­mann in Syri­en los­zu­wer­den. Wenn die Geschich­te nicht gründ­lich auf­ge­ar­bei­tet, das heißt, wenn nicht Süh­ne gelei­stet wird, wird die Situa­ti­on immer schlimmer.

Dann kommt der aus­ge­trie­be­ne Geist mit sie­ben ande­ren, die noch schlim­mer sind als er selbst. „Sie zie­hen dort ein und las­sen sich nie­der. So wird es mit die­sem Men­schen am Ende schlim­mer wer­den als vor­her. Die­ser bösen Gene­ra­ti­on wird es genau­so gehen“ (Mt 12,45f).

Kurdische Selbstbesinnung

In dem gan­zen Dra­ma ist es eine erfreu­li­che Mel­dung, daß sich eine maß­geb­li­che kur­di­sche Auto­ri­tät zu einer Aner­ken­nung kur­di­scher Mit­schuld am Geno­zid durch­rin­gen konn­te und die nach­ge­bo­re­nen Arme­ni­er um Ver­ge­bung für die Ver­wick­lung ihrer Vor­fah­ren bat. Es han­delt sich um den tür­ki­schen Par­la­ments­ab­ge­ord­ne­ten Ahmet Türk von der Kur­den­par­tei BDP. Das ist als nobel zu werten.

Nach­dem nur „die Wahr­heit frei macht“, ist das auch ein Schritt in die wah­re gei­sti­ge Frei­heit und ein befrei­tes Zusam­men­le­ben der ver­schie­de­nen Völker.

Kur­den waren von der tür­ki­schen Auto­ri­tät als Werk­zeu­ge der Ver­nich­tung ver­wen­det wor­den. Man hat­te sie auf­ge­for­dert, sich an arme­ni­schem Eigen­tum zu bedie­nen sowie ihre Frau­en und Kin­der zu verschleppen.

Aber nicht alle mach­ten bei die­sem grau­sa­men Trei­ben mit.

Kur­den und Tür­ken ver­such­ten, Men­schen zu ret­ten. Bekannt ist, daß die Arme­ni­er oft ihre Kin­der in letz­ter Minu­te bei kur­di­schen oder tür­ki­schen Fami­li­en abga­ben, bevor sie sich in die Marsch­ko­lon­nen ein­ord­nen mußten.

Übri­gens waren auch nicht alle tür­ki­schen Gou­ver­neu­re will­fäh­rig. Es gab tür­ki­sche Beam­te, die sich wei­ger­ten, die Befeh­le zur Ver­nich­tung der Arme­ni­er auszuführen.

Es gab Der­wi­sche, die sich für die Chri­sten einsetzten.

In die­sem Zusam­men­hang sei beson­ders des gro­ßen Schrift­stel­lers Franz Wer­fel gedacht, des­sen Todes­tag sich am kom­men­den 26. August zum 70. Mal jährt und der in „Die vier­zig Tage des Musa Dagh“ ein histo­risch akku­ra­tes und dif­fe­ren­zier­tes Bild jener Ereig­nis­se lieferte.

Allen die­sen Men­schen gebührt unse­re Hoch­ach­tung. Sie zei­gen, daß vie­le Men­schen immer wie­der bes­ser han­deln, als ihre kul­tu­rell-reli­giö­sen Vor­ga­ben es vor­schrei­ben bzw. erlau­ben würden.

Ehrendes Andenken an die Märtyrer des Mechitharistenordens

Kirche des Mechitaristenklosters zu Wien
Kir­che des Mechit­ha­ri­sten­klo­sters zu Wien

Für Öster­reich ist es eine rele­van­te Infor­ma­ti­on, daß dem Völ­ker­mord auch drei Patres des Wie­ner Mechit­ha­ri­sten­klo­sters und vier Patres des Vene­di­ger Mechit­ha­ri­sten­klo­sters zum Opfer fielen.

Die Mechit­ha­ri­sten füh­ren sich auf den Ehr­wür­di­gen Die­ner Got­tes Abt Mechit­har von Seba­ste (1676–1749) zurück, der Anfang des 18. Jahr­hun­derts mit sei­ner Mönchs­ge­mein­schaft katho­lisch gewor­den war und die Regel des hl. Bene­dikt annahm. In Wien exi­stiert die Gemein­schaft seit 1811. Ursprüng­lich han­delt es sich um einen von Vene­dig getrenn­ten Zweig. Seit 2000 sind bei­de Zwei­ge wie­der vereinigt.

Alle sie­ben Geist­li­chen hät­ten 1915 die Mög­lich­keit gehabt, sich in die Sicher­heit nach Euro­pa abzu­set­zen. Sie woll­ten aber bei ihrem Volk bleiben.

Inso­fern unter­schie­den sie sich von Geist­li­chen aller Rang­stu­fen, die eher ihre Bequem­lich­keit und den Applaus der Welt suchen.

Nach­dem in die­sen Tagen ohne­hin vie­les zu den Ereig­nis­sen vor hun­dert Jah­ren publi­ziert wer­den wird, sei­en hier zwei eigen­stän­di­ge Schluß­fol­ge­run­gen gezogen:

Politische Konsequenzen: Österreich, Ungarn und Deutschland

Es wäre ange­mes­sen, daß sich Öster­reich und Deutsch­land als Nach­fol­ge­staa­ten Öster­reich-Ungarns und des Deut­schen Rei­ches end­lich zu einer Aner­ken­nung des Geno­zids und – ana­log zu den Kur­den – einer wie gro­ßen oder gerin­gen Mit­schuld auch immer durch­rin­gen könn­ten. Lei­der hat die­ser Tage gera­de Deutsch­land aus Angst vor poli­ti­schen Kom­pli­ka­tio­nen mit der Tür­kei das Wort „Völ­ker­mord“ gestri­chen. Das ist ein völ­lig fal­sches Signal.

In einer Zeit, da die Tür­kei in über­stei­ger­tem Selbst­be­wußt­sein und aggres­si­ver, impe­ria­li­sti­scher Außen­po­li­tik an osma­ni­sche Groß­machts­phan­ta­sien anknüpft, wäre das ein wich­ti­ger Schritt zu deren Ein­däm­mung. Die Aner­ken­nung des Geno­zids wür­de die der­zei­ti­ge tür­ki­sche Füh­rung auch dar­auf hin­wei­sen, daß ihre Ver­bin­dung mit isla­mi­schem Radi­ka­lis­mus wie dem IS ver­werf­lich ist.

Das gilt auch für Ungarn, eben­falls Nachfolgestaat.

Mit Besorg­nis muß man näm­lich regi­strie­ren, daß sich in Ungarn, näm­lich in der par­la­men­ta­ri­schen Oppo­si­ti­on, tur­a­ni­sche Ten­den­zen breit­ma­chen. Es geht dabei um die Ideo­lo­gie, wonach die Turk­völ­ker und die Magya­ren und ande­re Natio­nen einen gemein­sa­men Ursprung in Zen­tral­asi­en, eben in „Turan“, hät­ten und ver­wandt wären. Dar­aus lei­tet sich die (poli­tisch natür­lich nicht prak­ti­ka­ble) Idee eines Zusam­men­schlus­ses die­ser Völ­ker ab. Näher an der Prak­ti­ka­bi­li­tät wäre aller­dings eine poli­ti­sche Uni­on aller Staa­ten bzw. Völ­ker, die eine Turk­spra­che spre­chen. Die­se Plä­ne wer­den ernst­haft von der tür­ki­schen Füh­rung erwo­gen. Daß es aus­ge­rech­net unga­ri­sche Kräf­te gibt, die ange­sichts von etwa 160 Jah­ren Tür­ken­joch in Ungarn (1526, Nie­der­la­ge von Mohács – 1687, Zwei­te Schlacht von Mohács), mit sol­chen Wahn­ideen koket­tie­ren, ist unver­ständ­lich. Wer steckt dahin­ter? Cui bono? Wer kann an sol­chen Wei­chen­stel­lun­gen ein Inter­es­se haben? Denn sie wür­den Ungarn län­ger­fri­stig sehr schaden.

Es wäre fatal für Euro­pa, wenn sich zusätz­lich zu eini­gen Bal­kan­staa­ten nun auch Ungarn den neo-osma­ni­schen Groß­macht­sa­van­cen öff­nen würde.

Was Öster­reich betrifft, so müß­te es noch grund­sätz­li­cher die eige­ne Rol­le in der unglück­li­chen Kon­stel­la­ti­on des begin­nen­den 20. Jahr­hun­derts einer kri­ti­schen Revi­si­on unter­zie­hen. Es wider­spricht jeder inne­ren Logik, daß Öster­reich-Ungarn mit sei­nem eige­nen Erb­feind ver­bün­det war – und zu allem Über­fluß noch mit Ruß­land, das immer­hin ein nomi­nell christ­li­ches Reich war, im Krieg stand. Die Ver­wick­lung mit dem Deut­schen Reich, das zugun­sten des Pro­jek­tes Bag­dad-Bahn die tür­ki­sche Unter­stüt­zung brauch­te, hat sich für Öster­reich nicht als segens­reich erwie­sen. Und sie hat natür­lich jedes Ein­grei­fen in das Chri­sten­po­grom unmög­lich gemacht – wobei es nicht klar ist, wie­viel die öster­rei­chi­schen Auto­ri­tä­ten wirk­lich dar­über wuß­ten. Wie ich höre, nicht viel.

Kirchliche Konsequenzen

Die inzwischen vom IS zerstörte Gedenkstätte für Opfer des Völkermords an den Armeniern von Deir-ez-Zor
Die inzwi­schen vom IS zer­stör­te Gedenk­stät­te für Opfer des Völ­ker­mords an den Arme­ni­ern von Deir-ez-Zor

Auf­grund der schon erwähn­ten inne­ren Ver­floch­ten­heit zwei­er ideo­lo­gi­scher Moti­ve des Chri­sten­ge­no­zids von 1915, näm­lich des „moder­nen“ (im Sin­ne der fran­zö­si­schen Revo­lu­ti­on) und des isla­mi­schen, müß­te sich die Katho­li­sche Kir­che zu einer fei­er­li­chen Wie­der­an­knüp­fung an das älte­re Lehr­amt durch­rin­gen. Das wür­de eine unzwei­deu­ti­ge Ver­ur­tei­lung des „moder­nen“ Gei­stes als säku­la­re Pseu­do-Reli­gi­on als auch des Islam als chri­sto­lo­gi­sche Häre­sie bedeuten.

Der am II. Vati­ka­ni­schen Kon­zil ver­sprüh­te Opti­mis­mus hat sich fünf­zig Jah­re danach als trü­ge­risch erwie­sen – ganz abge­se­hen davon, daß er auf­grund der damals noch rezen­ten Ereig­nis­se ohne­hin nie gerecht­fer­tigt war.

Am Kon­zil hat man auch die Tren­nung der Chri­sten­heit und ihre dok­tri­nä­re Unein­heit zu wenig klar benannt und zu behe­ben ver­sucht. Aber vom hl. Ephra­im dem Syrer über den hl. Johan­nes Dama­s­ce­nus bis zu vie­len ande­ren Kir­chen­leh­rern und Hei­li­gen hat man Heim­su­chun­gen der Chri­sten­heit durch äuße­re Fein­de, so auch durch den Islam, auch als Stra­fe Got­tes für Glau­bens­ab­fall und Unei­nig­keit gedeu­tet (vgl. etwa Dtn 28, 43; Weish 11, 15ff, das Jere­miabuch u. v. a.).

Im 20. und 21. Jahr­hun­dert hat sich die Chri­sten­ver­fol­gung auf uner­war­te­te Wei­se zuge­spitzt. Nur eine radi­ka­le Bekeh­rung der Chri­sten­heit, eine Abkehr vom Glau­bens­ab­fall und eine Bemü­hung um vol­le Ein­heit in der vol­len Wahr­heit kann gleich­sam exor­zie­rend das Böse bannen.

Von daher wird die Chri­sten­heit die ent­spre­chen­de Kon­se­quenz zie­hen müs­sen. In Öster­reich müß­ten die Bischö­fe hier in aller Ein­deu­tig­keit vorangehen.

Einst­wei­len sei aller Opfer von 1915 in tie­fer Trau­er gedacht.

Und auch dem tür­ki­schen Volk und sei­nen Poli­ti­kern sei gesagt, daß nur die Wahr­heit frei machen kann.

*MMag. Wolf­ram Schrems, Linz und Wien, katho­li­scher Theo­lo­ge, Phi­lo­soph, Kate­chist, Grün­dungs­mit­glied der in Wien täti­gen „Platt­form Soli­da­ri­tät mit ver­folg­ten Christen“

Bild: Wikicommons/Mehitharisten.org/ACCC

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4 Kommentare

  1. Der Völ­ker­mord an den Arme­ni­ern passt halt so gar nicht in das schö­ne Bild des fried­li­chen Islam.
    Biss­chen sper­rig für den inter­re­li­giö­sen Dialog.
    Und nicht alle Völ­ker haben an ihrer Ver­gan­gen­heits­be­wäl­ti­gung so beflis­sen gear­bei­tet, wie die Deutschen.
    Da neh­me ich auch die Bri­ten und die Ame­ri­ka­ner nicht aus.

  2. Die sog. Ver­gan­gen­heits­be­wäl­ti­gung geehr­ter Bay­er­mi­chel ist doch weit­ge­hend nur eine polit-ideo­lo­gi­sche Phra­se. Man tut so als ob: es ist weit­hin nur Lug und Trug. Mit dem Begriff macht man sich selbst ein rei­nes Gewis­sen. Gera­de die Tat­sa­che, daß der Völ­ker­mord an den Arme­ni­ern in Deutsch­land nur bei weni­gen ein The­ma ist, von der Polit­ka­ste gar nicht zu reden, also geleug­net wird, zeigt über­deut­lich die Rich­tig­keit mei­nes Gesagten.
    Auch heu­te wird weg­ge­schaut und hei­le Welt gespielt. Wir wis­sen aber aus der Ver­gan­gen­heit, daß wer anders­wo weg­schaut, irgend­wann selbst zum Zeug­nis geru­fen wird und dann mutig ist oder ein Ver­sa­ger. Vie­le „Ver­gan­gen­heits­be­wäl­ti­ger“ (nicht alle) wer­den dann aber selbst kon­kret zu Hen­kern an den eige­nen Lands­leu­ten wer­den. Es ist ja schon wie­der so weit. Da soll man sich nicht in fal­sche Sicher­heit von Ange­la Mer­kel und Kon­sor­ten wie­gen las­sen. Wenns dar­auf ankommt, wer­den die uns ohne mit der Wim­per zu zucken, ermor­den (las­sen).

    Der Völ­ker­mord an den Urein­woh­nern Nord­ame­ri­kas ist ja genau­so kein The­ma. Hat sich eine ein­zi­ge US-Regie­rung mal für die Unta­ten entschuldigt?

  3. Na ja, ich möch­te die­sen Satz: „Da soll man sich nicht in fal­sche Sicher­heit von Ange­la Mer­kel und Kon­sor­ten wie­gen las­sen. Wenns dar­auf ankommt, wer­den die uns ohne mit der Wim­per zu zucken, ermor­den (las­sen).“ zurücknehmen.
    Aber den­noch muß man sich vor den Regie­ren­den auf prak­tisch allen Ebe­nen – und gleich wel­ches Par­tei­buch- in Acht neh­men. Denn in der Tat wird bei uns, anders als etwa in der Schweiz, weit­hin kei­ne Poli­tik für die Wäh­le­rInn­nen gemacht, son­dern meist dage­gen und das ver­bun­den mit dem Wer­fen von Nebel­ker­zen. Der Wäh­ler als Feind. Die­ser Ein­druck hat sich seit lan­gem mehr und mehr ver­fe­stigt. Wenn die Men­schen mal anders den­ken als gewünscht, dann kommt gleich die Poli­ti­ker­keu­le in Zusam­men­ar­beit mit den gekauf­ten Medien.
    Da wird Öko­strom als Fort­schritt ver­kauft, aber kein Ton über die zer­stör­ten Land­schaf­ten- sogar an Natur­schutz­ge­bie­te gehen „sie“ ran. Kein Ton auch über die ste­tig stei­gen­den Strom­ko­sten. Lager bau­en sie noch kei­ne, aber der Michel wird auch anders mund­tot gemacht. Nichts Neu­es unter der Son­ne: deut­sche „Ver­gan­gen­heits­be­wäl­ti­gung“.

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