Erste gemeinsame Erstkommunion von Katholiken und Lutheranern?


Katholiken und Lutheraner feiern gemeinsam Erstkommunion
Katho­li­ken und Luthe­ra­ner fei­ern gemein­sam Erst­kom­mu­ni­on (links Pastor Bul­lon, 2. v.l. der katho­li­sche Prie­ster Ague­ro Vidal

(Lima) Eine soli­de Aus­bil­dung der Prie­ster­amts­an­wär­ter stellt eine zen­tra­le Vor­aus­set­zung für ein vor­bild­li­ches prie­ster­li­ches Leben dar. Ein Nega­tiv­bei­spiel lie­fer­te der katho­li­sche Prie­ster Mar­co Ague­ro Vidal. 2014 fei­er­te er in Pam­plo­na Alta in Peru zusam­men mit dem Luthe­ri­schen Pastor Pedro Bul­lon die Erst­kom­mu­ni­on von Katho­li­ken und Lutheranern.

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„Es dürf­te sich um den ersten Fall han­deln, wo Nicht-Katho­li­ken, kon­kret Luthe­ra­nern bei einer Erst­kom­mu­ni­on das Altar­sa­kra­ment gewährt wur­de“, so Secre­tum meum mihi. Bekannt wur­de die „katho­li­sche Erst­kom­mu­ni­on für Luthe­ra­ner“ durch den Luthe­ri­schen Welt­bund, der am ver­gan­ge­nen 20. Janu­ar auf sei­ner Inter­net­sei­te über die „Freu­de über die gemein­sa­me Erst­kom­mu­ni­on zwi­schen Luthe­ra­nern und Katho­li­ken in Peru“ berich­te­te.

Um genau zu sein wur­de ein Dop­pel-Inter­view mit Mar­co Ague­ro Vidal, dem Pfar­rer von San Fran­cis­co de Asis von Pam­plo­na Alta in der Diö­ze­se Lurin, und mit Pastor Pedro Bul­lon von der Evan­ge­lisch-Luthe­ri­schen Kir­che Perus veröffentlicht.

Der Luthe­ri­sche Welt­bund schrieb ein­lei­tend: „Am 7. Dezem­ber 2014 zele­brier­ten der katho­li­sche Prie­ster Mar­co Ague­ro Vidal und der Pastor der Evan­ge­lisch-Luthe­ri­schen Kir­che Perus, Pedro Bul­lon, gemein­sam die Erst­kom­mu­ni­on für Katho­li­ken und Luthe­ra­ner in Pam­plo­na Alta, San Juan de Mira­flo­res, Lima, Peru.“

Zuspruch Aguero Vidal für Hans Küng
Zuspruch Ague­ro Vidal für Hans Küng

„Kir­chen­recht­lich ist die Ange­le­gen­heit nicht gedeckt“, so Secre­tum meum mihi. Vor allem ste­he die Fra­ge im Raum, wel­chen Scha­den die jun­gen Men­schen durch die Ver­schleie­rung der Tat­sa­che neh­men kön­nen, wenn ihnen der Ein­druck vor­ge­gau­kelt wer­de, Luthe­ra­ner und Katho­li­ken wür­den mit einer ver­gleich­ba­ren Hand­lung Glei­ches glauben.

Der Prie­ster Mar­co Argue­ro Vidal scheint jedoch ein­schlä­gig aktiv zu sein, so Secre­tum meum mihi. Im Inter­net unter­zeich­ne­te er eine Peti­ti­on, die eine Reha­bi­li­tie­rung von Hans Küng durch die Katho­li­sche Kir­che for­der­te. Am 12. Janu­ar 2015 schrieb Ague­ro Vidal dazu: „Ich schlie­ße mich voll­kom­men die­ser Peti­ti­on an!!! Hans Küng ist ein mit­rei­ßen­der Zeu­ge der Frei­heit und theo­lo­gi­scher Nobles­se durch ein reich­hal­ti­ges Wir­ken.“ Sei­ne Reha­bi­li­tie­rung „ist eine Geste der Gerech­tig­keit und der Dank­bar­keit!“, so der katho­li­sche Priester.

Von Bischof Car­los Gar­cia von Lurin gibt es bis­her kei­ne Stel­lung­nah­me zur „gemein­sa­men Erst­kom­mu­ni­on von Katho­li­ken und Lutheranern“.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Secre­tum meum mihi (Screen­shots)

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4 Kommentare

  1. Die­se See­len­ver­wir­rung wird womög­lich als „öku­me­ni­sche Erneue­rung“ feilgeboten. !?

    Im Muse­um des Klo­sters Ottobeuren
    ( wie­so eigent­lich nur im Muse­um ? ) hängt ein Bild, auf welchem
    unser HERR und GOTT JESUS CHRISTUS zu sehen ist.…
    um IHN her­um nicht die hl. Apo­stel son­dern die
    drei
    Irr­leh­rer Zwing­li, Cal­vin und Luther.

    Jeder der Irr­leh­rer hat ein Spruch band in der Hand,
    auf dem die Eucharistie-“Lehre“ ent­hal­ten ist.

    Bei Zwing­li:

    „Das „bedeu­tet“ mei­nen Leib.“

    Bei Cal­vin heißt es:

    „Das ist „Kraft von“meinem Leibe.“

    Und bei Luther:(!)

    „Das „enthält“meinen Leib.“

    Und auf dem Spruchband
    unseres
    HERRN und GOTT JESUS CHRISTUS

    „DAS
    I S T
    mein Leib.“

    Ich den­ke, eine kur­ze, aber prä­gnan­te Zusam­men­fas­sung der
    pro­te­stan­ti­scher Irrun­gen und Wirrungen…
    gegen­über dem
    wah­ren Glauben….

  2. Sei­en wir doch ehr­lich: von der Sache her – also vom refor­mier­ten Mess­ordo Pauls VI. her gedacht, gibt es ja auch kei­nen Grund mehr, nicht gemein­sam zu kommunizieren!

    Die Luthe­ra­ner glau­ben immer­hin noch irgend­wie an die Real­prä­senz Chri­sti in den Gestal­ten von Brot und Wein, sind da also nicht ver­gleich­bar mit den ande­ren Pro­te­stan­ten. Die­ses „Irgend­wie“ ist wahr­schein­lich sogar noch prä­zi­ser als das „Irgend­wie“ der Real­prä­senz Chri­sti im NOM. Soweit sind wir doch schon längst.

    Nur wenn man das immer noch nicht begrif­fen hat, regt man sich über sol­che Vor­gän­ge auf… Um einer älte­ren Gene­ra­ti­on, die noch das alte „hl. Mess­op­fer“ kann­te, nicht all­zu sehr auf die Füße zu tre­ten, hat man pro for­ma einen Hasen­hütl sei­ner­zeit noch ver­ur­teilt, aber von der Sache her hat­te auch er damals mehr recht als JP II…

    Man muss sich nur alte Kom­mu­ni­on­s­er­in­ne­rungs­bild­chen ansehen:

    Da ist Jesus und ein Kind, und der Herr führt das Kind zum Kelch, über dem eine kon­se­krier­te Hostie schwebt. Das Kind wird in andäch­ti­ger Ver­eh­rung gezeigt, Jesus verklärt.

    Heu­te: so ein Bild­chen gab es vor Jah­ren, als mein Sohn zur Erst­kom­mu­ni­on ging, nicht – dafür ein natür­lich gut gemein­tes, grob­schläch­ti­ges Mes­sing-Tau­ben­sym­bol an einer rusti­ka­len Kordel.
    Die Kin­der sind nicht zur Andacht und Ehr­furcht erzo­gen wor­den. Sie lern­ten weder, sich der Hl. Kom­mu­ni­on mit Scheu und Buß­be­reit­schaft zu nähern, noch dass dies wirk­lich der Herr ist, dass man hin­ter­her kniend Dank sagen soll­te, wur­de ein­mal erklärt, aber nicht eingefordert.

    Ich gehe davon aus, dass die Luthe­ra­ner dies ehr­fürch­ti­ger durchführen…

    Nein: die Situa­ti­on oben im Arti­kel ist der pass­ge­naue Aus­druck des­sen, was ist!
    Nur eini­ge kon­ser­va­ti­ve Katho­li­ken haben es ein­fach noch nicht begrif­fen: der NOM ist eine luthe­ri­sche Mahlfeier.

  3. „Nur eini­ge kon­ser­va­ti­ve Katho­li­ken haben es ein­fach noch nicht begrif­fen: der NOM ist eine luthe­ri­sche Mahlfeier.“
    Das könn­te stim­men. Ich wer­de den Gedan­ken nicht los das der Kon­zils­geist ein pro­te­stan­ti­sches U – Boot ist. Er hat die Kom­mu­ni­on­bän­ke abge­sägt, hat uns den Volks­al­tar in unse­re Kir­chen geschleppt und hat das Sakra­ment der Beich­te soweit demo­liert das es heu­te bei den mei­sten Katho­li­ken nur ein müdes Lächeln her­vor­ruft. Zur Zeit ver­sucht er sich am Sakra­ment der Ehe und da die Ehe eines katho­li­schen Prie­sters mit Chri­stus ihm auch nicht gefällt nimmt er das Zöli­bat gleich mit. Hat Papst Johan­nes XXIII ein Turm­er­leb­nis gehabt bevor er das Kon­zil ange­fah­ren hat oder was steckt dahin­ter? Nun das Nicht­ka­tho­li­ken rela­tiv ein­fach die Kom­mu­ni­on emp­fan­gen kön­nen ist nichts neu­es. Fre­re Roger Schutz hat das exem­pla­risch vor­ge­führt. Was will man machen? Ich glau­be man soll­te die Sze­ne genau beob­ach­ten denn seit dem Berg­o­glio im Amt ist sind sehr enthusia­tisch und glau­ben den Sieg vor den Augen. Dar­über könn­te ich mich nun wie­der köst­lich amü­sie­ren. An der Jung­frau­en­schaft der Mut­ter Got­tes wer­den sie kläg­lich schei­tern. Aber das wer­den die nie verstehen.
    Per Mari­am ad Christum.

  4. „Ich glau­be man soll­te die Sze­ne genau beob­ach­ten denn seit dem Berg­o­glio im Amt ist sind sie sehr enthusia­tisch und glau­ben den Sieg vor den Augen zu haben.“
    So ist der Satz rich­tig. Mei­ne Tasta­tur hat noch nicht so rich­tig begrif­fen wie wich­tig der Kampf gegen den Kon­zils­geist ist.
    Per Mari­am ad Christum.

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