Überlieferter Ritus im Markusdom von Venedig


Markusdom in Venedig
Mar­kus­dom in Venedig

(Vene­dig) Am 31. Janu­ar 2015 kehr­te die über­lie­fer­te Form des Römi­schen Ritus in die Patri­ar­chal­ba­si­li­ka von Vene­dig zurück. 

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Der Gedenk­tag des Evan­ge­li­sten Mar­kus wird von der Kir­che am 25. April began­gen. In der alten See­re­pu­blik Vene­dig, deren Patron der Evan­ge­list war, wur­de zudem am letz­ten Janu­ar­tag der Über­füh­rung der Reli­qui­en des Hei­li­gen im Jahr 828 nach Vene­dig gedacht. Als Ort der Auf­be­wah­rung der Reli­qui­en wur­de von den Vene­zia­nern der ein­zig­ar­ti­ge Mar­kus­dom erbaut.

Am ver­gan­ge­nen Sams­tag wur­de die­ses Ereig­nis­ses vor bald 1200 Jah­ren im Mar­kus­dom am Altar der Niko­poia im über­lie­fer­ten Ritus gedacht. Die Mari­en­iko­ne, die „Sieg­brin­gen­de“, die Maria auf dem Thron mit dem Jesus­kind auf ihrem Schoß zeigt, wird dem kon­stan­ti­no­po­li­ta­ni­schen Iko­nen­ma­ler Luca Can­cel­la­ri (Λουκάς Καγκελλάρης) im 12. Jahr­hun­dert zuge­schrie­ben. Auf die­se Iko­ne wer­den die zahl­rei­chen Mari­en­dar­stel­lun­gen „Maria vom Sieg“ nach der Schlacht von Lepan­to zurückgeführt.

828 gelangten die Reliquien des Evangelisten Markus nach Venedig

Die Nikopoia im Markusdom von Venedig
Die Niko­poia („Sieg­brin­gen­de“) im Mar­kus­dom von Venedig

Der Evan­ge­list Mar­kus begrün­de­te nicht nur das heu­te kop­ti­sche Patri­ar­chat Alex­an­dria in Ägyp­ten. Auf ihn wird aber auch die Grün­dung des Patri­ar­chats Aqui­le­ja zurück­ge­führt. In der latei­ni­schen Kir­che teil­te sich 602 das Erbe die­ses Patri­ar­chats an der obe­ren Adria in die bei­den Patri­ar­cha­te (Alt-)Aquileja und Gra­do (Neu-Aqui­le­ja). Den Patri­ar­chen von Gra­do unter­stand auch die Lagu­ne von Vene­dig, wo sie seit 1105 resi­dier­ten. 1451 wur­de das Patri­ar­chat offi­zi­ell von Gra­do nach Vene­dig übertragen.

Mög­lich wur­de am ver­gan­ge­nen Sams­tag die Zele­bra­ti­on durch den seit 2012 amtie­ren­den Patri­ar­chen Fran­ces­co Mora­glia. Bereits des­sen Vor­gän­ger, Ange­lo Kar­di­nal Sco­la, heu­te Erz­bi­schof von Mai­land, hat­te in Vene­dig ein Rek­to­rat für die Gläu­bi­gen des Alten Ritus errich­tet und der Petrus­bru­der­schaft anver­traut. Sitz der alt­ri­tu­el­len Gemein­de ist die Kir­che San Simo­ne Pic­co­lo am Canal Gran­de (gegen­über dem Bahn­hof). Nach­dem Pater Kon­rad zu Löwen­stein die Nie­der­las­sung meh­re­re Jah­re betreu­te, hat die­se Auf­ga­be 2014 Pater Jean-Cyril­le Sow FSSP übernommen.

Patri­arch Mora­glia führt ein Wap­pen, das dem des hei­li­gen Pius X. nach­emp­fun­den ist, der sein Vor­gän­ger als Patri­arch war. Der Patri­arch von Vene­dig trägt Kar­di­nals­pur­pur. Anders als sei­ne Vor­gän­ger wur­de der amtie­ren­de Patri­arch bereits im drit­ten Kon­si­sto­ri­um seit sei­ner Ernen­nung aller­dings nicht mit der Kar­di­nals­wür­de bedacht.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Wiki­com­mons (Nino Barbieri)

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2 Kommentare

  1. Patri­arch Mora­glia ist einer der gro­ßen Hoff­nungs­trä­ger , nicht nur in der ita­lie­ni­schen Kirche.

  2. Dies ist eine wohl­tu­en­de Gewiß­heit. Doch wie lan­ge wird man ihn noch gewäh­ren lassen?
    Was wird Franz der Barm­her­zi­ge sich ein­fal­len las­sen um ihn mög­lichst bald zu entfernen?
    Da wer­den wir nicht lan­ge dar­auf war­ten müs­sen. Soviel zur „Barm­her­zig­keit“ Herrn Bergoglios.

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