Morgen beginnt Konsistorium zur Kurienreform – Am Samstag kreiert Franziskus 20 neue Kardinäle


Konsistorium bei dem Benedikt XVI. seinen Rücktritt bekanntgab
Kon­si­sto­ri­um bei dem Bene­dikt XVI. sei­nen Rück­tritt bekanntgab

(Vati­kan) Am Don­ners­tag und Frei­tag fin­det im Vati­kan ein ordent­li­ches Kon­si­sto­ri­um des Kar­di­nals­kol­le­gi­ums statt, das Papst Fran­zis­kus ein­be­ru­fen hat. Den Kar­di­nä­len sol­len dabei die bis­her aus­ge­ar­bei­te­ten Plä­ne zur Kuri­en­re­form vor­ge­legt wer­den, die vom C9-Kar­di­nals­rat erar­bei­tet wur­den. Dies gab Vati­kan­spre­cher Pater Feder­i­co Lom­bar­di bekannt.

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Im C9-Rat gibt es eben­so vie­le Reform­plä­ne wie Mit­glie­der. Es wird all­ge­mein ange­nom­men, daß die Refor­men beschei­den aus­fal­len wer­den. Die römi­schen Kon­gre­ga­tio­nen sol­len nicht oder kaum berührt wer­den. Die Zahl der Päpst­li­chen Räte soll durch Zusam­men­le­gun­gen redu­ziert wer­den. Ins­ge­samt wer­den unspek­ta­ku­lä­re Umschich­tun­gen erwar­tet, mit etwas wohl­klin­gen­der Umbe­nen­nung bestehen­der Ein­rich­tun­gen. Kurz­um das, was jede Regie­rung nach Wah­len tut. Mini­ste­ri­en wer­den umgrup­piert, umbe­nannt, neue Tafeln an den Ein­gän­gen ange­bracht und Papier mit neu­en Brief­köp­fen gedruckt.

Zahl der Päpstlichen Räte soll reduziert werden

„Die Redu­zie­rung der Kuri­en­kar­di­nä­le ist weder schlecht noch gut. Kas­per war ein Kuria­ler, Bal­dis­se­ri ist es noch“, so der bekann­te­ste katho­li­scher Blog­ger Spa­ni­ens, Fran­cis­co Fer­nan­dez de la Cigoña.

Bischof Mar­cel­lo Semer­a­ro von Alba­no, der Sekre­tär des C9-Kar­di­nals­ra­tes, wird dem ver­sam­mel­ten Kon­si­sto­ri­um den Stand der Reform­plä­ne erläu­tern (sie­he Kir­che und Pius­bru­der­schaft: Ver­trau­ter des Pap­stes droht Gläu­bi­gen mit Exkom­mu­ni­ka­ti­on). Zuletzt hat­te sich der C9-Rat mit dem Iren, Msgr. Paul Tig­he, Sekre­tär des Päpst­li­chen Rats für die sozia­len Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­tel zusam­men­ge­setzt, um eine ver­bes­ser­te Orga­ni­sa­ti­on der Medi­en des Hei­li­gen Stuhls zu über­le­gen. Am ver­gan­ge­nen Mon­tag fand zudem im Zusam­men­hang mit den Reform­plä­nen ein Tref­fen mit Kar­di­nal Rava­si, dem Vor­sit­zen­den des Päpst­li­chen Kul­tur­ra­tes statt.

„Exotische“ Kardinäle und Raubers Belohnung

Am Sams­tag, den 14. Febru­ar folgt ein außer­or­dent­li­ches Kon­si­sto­ri­um, bei dem Papst Fran­zis­kus 20 neue Kar­di­nä­le kre­iert (sie­he Neue Kar­di­nä­le, unbe­kann­te Namen und das alte Euro­pa). Unter ihnen befin­den sich eine Rei­he unbe­kann­ter Namen aus exo­ti­schen Län­dern. Als „exo­ti­sche Lau­nen“ des Pap­stes gel­ten im Vati­kan auch Ernen­nun­gen wie jene des Bischofs von Lam­pe­du­sa. Unter den neu­en Kar­di­nä­len, wenn auch aus Alters­grün­den nicht mehr als Papst­wäh­ler, wird sich der ehe­ma­li­ge deut­sche Vati­kan­di­plo­mat Karl-Joseph Rau­ber befinden.

Der pro­gres­si­sti­sche Titu­lar­erz­bi­schof von Iubal­tia­na ver­such­te als Apo­sto­li­scher Nun­ti­us 1989/​1990 die Ernen­nung von Wolf­gang Haas zum Bischof von Chur zu ver­hin­dern und wirk­te an des­sen Ent­fer­nung aus Chur mit. Um die Miß­bil­li­gung des Schwei­zer Wider­stan­des gegen Bischof Haas zu bekun­den, errich­te­te Papst Johan­nes Paul II. das Erz­bis­tum Liech­ten­stein und mach­te Haas 1997 zum ersten Erz­bi­schof. Rau­ber wur­de im sel­ben Jahr als Nun­ti­us nach Ungarn ver­setzt. 2009 ver­such­te Rau­ber als Apo­sto­li­scher Nun­ti­us in Bel­gi­en die Ernen­nung von Bischof André-Joseph Leo­nard von Namur zum Erz­bi­schof von Mecheln-Brüs­sel zu ver­hin­dern. Rau­ber schei­ter­te an Papst Bene­dikt XVI., der Leo­nard zum Erz­bi­schof mach­te und Rau­ber in den Ruhe­stand versetzte.

In Tei­len der Kir­che wird Rau­bers Kar­di­nals­er­he­bung durch Papst Fran­zis­kus als Beloh­nung für sei­ne umstrit­te­ne Vor­gangs­wei­se gegen glau­bens­treue Bischö­fe gewer­tet. Sein Für­spre­cher für die Kar­di­nals­wür­de sei Kar­di­nal Dan­neels, der Vor­gän­ger Leo­nards als Erz­bi­schof von Brüs­sel. Der Pro­gres­sist Dan­neels emp­fand die Ernen­nung Leo­nards zu sei­nem Nach­fol­ger als per­sön­li­che Ohr­fei­ge. Die Kar­di­nals­er­he­bung Rau­bers wird nun als Ohr­fei­ge für Erz­bi­schof Leo­nard gese­hen, der beim zwei­ten Kon­si­sto­ri­um, seit Dan­neels das 80. Lebens­jahr voll­endet hat, bei den Kar­di­nals­er­he­bun­gen unbe­rück­sich­tigt bleibt. Dan­neels gehört zum vier­köp­fi­gen Team Berg­o­glio, das maß­geb­lich die Wahl von Papst Fran­zis­kus orga­ni­sier­te. Die Kar­di­nals­er­he­bung Rau­bers wird als Dank­ge­ste des Pap­stes für Dan­neels gesehen.

Am Sonn­tag, wird er mit den neu­en Kar­di­nä­len im Peters­dom die Hei­li­ge Mes­se zelebrieren.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Infovaticana

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1 Kommentar

  1. Das liest sich ja recht schlimm, wer wen mobbt usw. Ob da etwas getan wer­den kann, ist mehr als frag­lich. Ber­do­glio wird es wohl in sei­nem Sinn zu rich­ten versuchen.

Kommentare sind deaktiviert.